Erich Christian Fastenmeier, Danke, für das Vergnügen und die Einsicht in Ihre Denkweise, einfach nur putzig, von einem Blabla meinerseits zu schreiben und die Verteidigung des aktuellen Akteurs auf dem Stuhl Petri, aber aus dem Blickwinkel von Modernisten, Papolatristen und beschurzten und unbeschurzten Brüdern durchaus nachvollziehbar. Die begründeten dubia und begründete correctio filialis können auch Sie beantworten, Ihr Idol im Vatikan ist ja bekanntlicherweise nicht dazu bereit; bin schon gespannt!
Apropos Häresie und Blabla: Der gegenwärtige Papst und seine Apologeten eines „Paradigmenwechsels“ vertreten und lehren im Zusammenhang mit der Zulassung für den Erhalt der Absolution (auch Sakrament der Versöhnung) und der Kommunion eine Barmherzigkeit, die „unverdient, bedingungslos und gegenleistungsfrei“ sei (AL 297). Das widerspricht der Lehre der Katholischen Kirche, insbesondere dem Dogma: „Zum würdigen oder fruchtbringenden Empfang der Sakramente ist beim erwachsenen Empfänger eine sittliche Disposition erforderlich. Die sittliche Disposition (Bedingung) für den Empfang der Absolution (Sakrament der Buße oder der Versöhnung) ist die Reue, das ist ein
Seelenschmerz und eine
Abscheu über die
begangene Sünde,
verbunden mit dem
Vorsatz,
fortan nicht zu
sündigen (KKK 1451).“ Auch setzt ein zulässiger Kommunionempfang den Stand der Gnade (Bedingung/sittliche Disposition) zum Zeitpunkt des Empfanges des Heiligsten Leibes Christi voraus.
Es sollte mE für getaufte Katholiken – umso mehr für geweihte Personen - und jene, die Gott suchen, unbestritten sein bzw unzweifelhaft verkündet werden, dass Sündenbewußtsein und die Reue, die Sünde begangen zu haben, die zusammen und vor allem mit dem Vorsatz, die Sünde in Zukunft zu meiden, die Vergebung durch Gott möglich machen. Jesus hat von Sünden gesprochen, die „weder in dieser noch in der zukünftigen Welt nachgelassen werden. Voraussetzung für die Nachlassung einer Sünde ist – wie bereits erwähnt - die Reue. Ohne Reue gibt es keine Vergebung. Die Sünden aber, die der Herr als Sünden gegen den Heiligen Geist bezeichnet, schließen die Reue aus, und ist ihnen der absichtliche und dauernde Widerstand gegen die göttliche Gnade gemeinsam. Es liegt also nicht an der mangelnden Barmherzigkeit Gottes, wenn diese Sünden nicht vergeben oder derart sündige Menschen zur Heiligen Kommunion nicht zugelassen werden, sondern im Wesen dieser Sünden; Gott kann nicht verzeihen, weil der Sünder und PF und seine Apologeten keine Verzeihung wollen, sondern vorsätzlich in der Unbussfertigkeit verharren und damit auch von den Sakramenten, aber auch vom Himmelreich ausgeschlossen sind. Die mit amoris laetitia verkündete Auffassung einer bedingungslosen Barmherzigkeit stellt mE eine unheilbare Alternative zu katholischen Glaubenswahrheiten dar, und solange AL nicht abgeändert und die Lehre von der bedingungslosen Barmherzigkeit als unheilbare Alternative verworfen wird, halte ich es für zulässig, von einer beharrlichen Weigerung und somit von einer Häresie auszugehen. In diesem Zusammenhang fallen mir noch diese Worte Jesu ein: „Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde“ – so Jesus, wie es im Markus-, im Matthäus und im Lukasevangelium überliefert wird (Mk 9,42 parr.) und „Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen (Mt 23,13).
Zur Frage, welche Früchte die jesuitisch- masonarische und apologetische Propaganda zum sogenannten „Paradigmenwechsel“ zeitigt, sei ein Leserbrief eines
Ulf-Diether Soyka in der Vision 2000 Nr. 2/2018 zitiert: „… Denn religiöse Texte müssen ja oft in sich „mehrdeutig interpretierbar“ formuliert sein – nämlich um kontroversiellen Gruppierungen ein dennoch friedliches Verhalten zueinander zu ermöglichen (indem sie sich auf diesen Text einigen können, gerade weil er mehrere Interpretationen zulässt)...“ Dazu passen zB Äußerungen des PF in amoris laetitia, zum Islam, zur Pachamama, zum Frieden und zur Einheit aller Weltreligionen. Treffender kann man die fehlende Glaubenslehre und Glaubenstiefe der Göttlichen Offenbarung wohl nicht umschreiben.
Ist der von mir angeführte, geäußerte Verdacht einer Häresie durch amoris laetitia für Sie hinreichend begründet oder auch nur Blabla? Wie schon mehrfach geschrieben: amoris laetitia und sein Status als Papst gehört als Ausfluss seiner (noch) gegebenen Legalität ohne jeden Zweifel dem aktuellen kanonischen Rechtsbestand an, eine Legitimität seines Inhaltes und damit eine Gewissensbindung halte ich allerdings nicht für gegeben - im Übrigen bildet amoris laetitia einen hinreichenden Grund für eine brüderliche Zurechtweisung, und genau das ist - auch mit meiner Unterstützung - bereits geschehen, allerdings gab es in keiner der nach Katholischem Glauben vorgesehenen und korrekt abgelaufenen Vorstufen darauf keine Reaktion des Betroffenen; ganz im Gegenteil es folgten Beschimpfungen.
Wir leben in einer Zeit des – politischen und religiösen - Relativismus, in der die höchste Norm darin gesehen wird, alles gelten zu lassen was der Papst sagt. Viele wollen nicht anecken oder stören. Jeder, der zB die Gebote Gottes, die Lehre Christi und der Kirche, insbesondere die Dogmen, als verbindlich sieht, Fragen stellt, um Antwort und Klarstellung im Interesse einer Einheit im Glauben bittet, wird beschimpft, verleumdet und muss nötigenfalls eliminiert werden, zumal er ja die unter dem Deckmantel „Reform“ angestrebte Zerstörung der una sancta stört. Die Geistesströmung, der der Papst anhängt und so gar nicht der göttlichen Offenbarung, der Lehre Christi und der Kirche entspricht, hat zunächst ganz leise und in traditioneller Jesuiten- und Freimaurermanier, aus dem Untergrund zu agieren und alles und nichts zu sagen – der Gläubige soll es ja nicht merken, er soll einfach ohne Widerspruch mitschwimmen –, begonnen. Propagandamäßig wird verbreitet, dass die Kirche dem Zeitgeist angeglichen werden muss, und ja alle so denken. Das soll nicht gestört werden. Daher begann auch schon nach der Heilung eines Gelähmten im Tempel ein Verhör, die Priester und Sadduzäer waren aufgebracht darüber, dass Petrus und Johannes das Volk lehrten und in Jesus die Auferstehung aus den Toten verkündigten. Sie verboten ihnen überhaupt nicht mehr in dem Namen Jesu zu reden und zu lehren. Aber Petrus und Johannes antworteten ihnen und sprachen: „Entscheidet ihr selbst, ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als Gott! Denn es ist unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben!“ (vgl. Apg 4, 1-22).
Seitdem wird das Evangelium der Errettung in Jesus Christus durch Glauben, das Evangelium vom Reich Gottes in der ganzen Welt verkündigt zum Zeugnis für alle Völker bis Jesus Christus offenbar wird in Herrlichkeit (vgl. Mt 24, 14). Diese Botschaft ist keine Privatsache, die jemand akzeptieren kann oder auch nicht. Sie ist in Rechtskraft, hat Rechtsgültigkeit vor Gott, zu der auch alle zur Verantwortung gezogen werden ob sie dieser Botschaft gehorchen oder nicht und so ihr Heil finden oder versäumen (vgl. 2 Thes 1, 8).
Bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, so dass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, bleibt das Evangelium verhüllt (2 Kor 4, 4). Schon Jesaja sagt: „Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie verschlossen, dass sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.“ (Apg 28,27).
Paulus sonderte daher Jünger von jenen ab, die sich weigerten zu glauben und lehrte sie abgesondert von den Ungläubigen. „Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis, was der Gläubige gemeinsam mit Ungläubigen! Denn ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: „Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volks sein.“ (vgl. 2 Kor 6, 16)
So werden wir ein Gegenüber zur bestehenden Gesellschaft. Das beunruhigt die Gesellschaft. Jesus sagt vor Pilatus: „Mein Reich – meine Königsherrschaft – ist nicht von dieser Welt.“ Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. (vgl. Joh 18, 36-27) So geben wir Zeugnis, dass nicht der Mensch der Gesetzgeber seiner selbst ist, sondern sein Schöpfer, Gott. Sofern die Gesetze der Menschen dem Gesetz Gottes nicht widersprechen, sind wir loyale Bürger dieses Gesetzes.
Viele Elemente der Mysterien-Religion haben jedoch das Christentum unterwandert und überlebt und so weihevolle Einweihungen (Taufe, Firmung, Erstkommunion) und Riten (Weihen, Heiligenverehrung) etabliert. Wir haben aber einen einzigen Mittler zu Gott, Jesus Christus (vgl. 1 Tim 2, 5), der ein ewiges und unübertragbares Priestertum hat (Hebr 78, 24), darum werden in Gemeinden als Vorsteher Älteste (Presbyter) und nicht Priester eingesetzt (vgl. Apg 14, 23). Auch wird das Herrenmahl gedenkend gefeiert, dass Jesus für uns sein Leben hingegeben hat. Es wird aber kein Kreuzesopfer vergegenwärtigt oder erneuert, während wir von dem Brot zu seinem Gedächtnis essen (Apg 11, 26). Aus diesem Grund können wir das Herrenmahl mit Katholiken nicht gemeinsam feiern, die aus Gott einen materiellen Gegenstand machen in ihrer Wandlungslehre.
Wer von seinen Angehörigen oft hineingezogen wird in ihre katholische Glaubenspraxis, darf ruhig sagen, ich habe darin in meinem Gewissen keinen Frieden, bitte achtet auch auf meine Gewissensfreiheit. Es ist ja ein anerkanntes Grundrecht, seinem Gewissen folgen zu dürfen. Paulus sagt, wir wurden im Glaubensgehorsam von jeder menschlichen Abhängigkeit losgekauft um nun ganz Jesus Christus zu gehören: „Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht Knechte der Menschen!“ (1 Kor 7, 23). Darin zeigt sich der Ernst unserer Jüngerschaft, dass wir Jesu Nachfolge sein wollen. „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.“ (M 10, 37). Wir müssen in unserem Gewissen dem Herrn mehr folgen als Menschen. Unsererseits darf nie eine stille Ablehnung andersgesinnter werden. „Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden.“ (Röm 12, 18). Wir sollen keine Streitgespräche führen. „Die törichten und unverständigen Streitfragen aber weise zurück, da du weißt, dass sie nur Streit erzeugen.“ (2 Tim 2, 23).
Wir sind Zeugen geworden von Jesus Christus, wir lehren nicht in erster Linie, sondern wir bezeugen die Wahrheit in Jesus Christus. „…ihr werdet Kraft empfange, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein…“ (Apg 1, 8).
Suchen wir Menschen, die Jesu Wort schätzen und annehmen und darin leben, damit sie Seine Wahrheit, die frei macht, erfahren und erkennen (vgl. Joh 8,31-32). Aus dieser Erfahrung werden solche auch gerne in der Wahrheit wandeln, also in seinem Geist leben, was ER uns sagt (vgl. 2 Joh 4).
So werden wir als Gemeinde Jesu Frieden haben inmitten von Menschen, die am Glauben kein Interesse haben und werden auferbaut im Wandel in der Frucht des Herrn und wachsen durch den Beistand des Heiligen Geistes (vgl. Apg 9, 31). So soll die Welt erkennen, dass wir in Gott eins sind und von Gott geliebt sind (vgl. Joh 17, 23). Alles Blabla, gell Herr Fastenmeier!