Was ist Tradition? Eine aktuelle Frage in der Kirche

"Wir erwarten einen Teil der Konferenz zum Thema Was ist Tradition, die Prof. Roberto de Mattei am 15. Juli 2022 an der Université d'été de Renaissance catholique im Château des Termelles, Abilly …Mehr
"Wir erwarten einen Teil der Konferenz zum Thema Was ist Tradition, die Prof. Roberto de Mattei am 15. Juli 2022 an der Université d'été de Renaissance catholique im Château des Termelles, Abilly (Frankreich) halten wird?
Die Krise, die die Kirche heute erlebt, ist sicherlich beispiellos in ihren Eigenschaften, aber sie ist weder die erste noch die letzte in ihrer Geschichte. Denken Sie zum Beispiel an den Angriff, den das Papsttum in den Jahren der Französischen Revolution erlitten hat.
1799 wurde die Stadt Rom von der jakobinischen Armee des Generals Bonaparte überfallen. Papst Pius VI. wurde in der Stadt Valence gefangen genommen, wo er am 29. August erschöpft von Leiden starb. Das Rathaus von Valence informierte das Direktorium über den Tod von Pius VI. und fügte hinzu, dass der letzte Papst in der Geschichte begraben worden sei. Zehn Jahre später, 1809, wurde auch Pius VI.s Nachfolger, Pius VII., alt und gebrechlich, verhaftet und nach zwei Jahren Haft in Savona nach Fontainebleau …Mehr
Erich Christian Fastenmeier
Lesehinweis zur Person des Joseph de Maistre:
- Joseph de Maistre - Freimaurer-Wiki
- Maistre, Joseph de – Monarchieliga
Der Hofrat
definieren Sie bitte "Katholiken"
Erich Christian Fastenmeier
De Mattei ist ein Sektierer und hat Katholiken nichts zu sagen, außer naiven Tradis...
Girolamo Savonarola
Na, dann raus damit, Erich, was sind Ihre Gründe für Ihre Feststellung, Mattei sei ein Sektierer? Die bloße Feststellung machen Trolle aus! Beweisen Sie, dass Sie keiner sind! Bin schon gespannt!
Oenipontanus
@philipp Neri
Herr Mattei ist ein Anhänger der FSSPX-Ideologie, die - vor allem, aber nicht nur in Bezug auf Unfehlbarkeit und Jurisdiktionsprimat - in der "vorkonziliaren" Kirche niemals geduldet, sondern als in einigen Punkten häretisch verurteilt worden wäre.
Ein Beispiel: Der im obigen Text stehende Satz "Aber wir dürfen den römischen Primat nicht mit der Person des regierenden Papstes verwechseln …Mehr
@philipp Neri
Herr Mattei ist ein Anhänger der FSSPX-Ideologie, die - vor allem, aber nicht nur in Bezug auf Unfehlbarkeit und Jurisdiktionsprimat - in der "vorkonziliaren" Kirche niemals geduldet, sondern als in einigen Punkten häretisch verurteilt worden wäre.
Ein Beispiel: Der im obigen Text stehende Satz "Aber wir dürfen den römischen Primat nicht mit der Person des regierenden Papstes verwechseln" ist 1. unsinnig, da kein klar Denkender ernsthaft erwägen würde, eine Person mit einem Vorrecht, das dieser Person zukommt, zu "verwechseln" und übersieht 2., dass selbstverständlich der Jurisdiktionsprimat im Sinne des 1. Vaticanum stets mit einer konkreten Person, nämlich der des jeweils regierenden Papstes verknüpft ist. Einen "freischwebenden", in irgendeinem metaphysischen Wolkenkuckucksheim sich befindenden Primat gibt es nicht, außer bei den post-zweitvatikanischen Tradis jeglicher Couleur.
@Erich Christian Fastenmeier hat sich intensiv mit dem 1. Vaticanum beschäftigt und dieses nicht nur durch die Brille der offiziellen Hofgeschichtsschreibung gelesen. Sein obiges Statement mag zwar eine "bloße Feststellung" sein, trifft aber den Nagel auf den Kopf, wenn man begriffen hat, dass die die post-zweitvatikanische Tradiauffassung von Unfehlbarkeit und Jurisdiktionsprimat eine bloße Konstruktion ist, die sich nicht auf die Texte des 1. Vaticanum berufen kann.
Meine grundsätzliche - und bereits unzählige Male kundgetane - Meinung zu der ganzen Thematik ist, dass man das 1. und das 2. Vaticanum zusammen betrachten muss, wenn man den Ursachen der innerkirchlichen Umwälzungen der letzten ca. 60 Jahre nachspüren will. Anders gesagt, das 2. Vaticanum und all die modernen päpstlichen "Neuerungen", die ja bereits unter Pius X. begonnen haben, wären - zumindest in diesem Ausmaß - ohne die Papstdogmen des 1. Vaticanum nicht möglich gewesen.
Girolamo Savonarola
Werter Oenipontanus, auch ich habe mich im Rahmen meiner kirchenrechtlichen Studien mit dem Papsttum als Amt und dem Papst als Amtsinhaber beschäftigt und diese meine damals erarbeitete Haltung gerade mit dem Auftreten des Bergoglio-Papstes an seine Handlungen angelegt. Dabei habe ich selbstverständlich auch Äußerungen aller relevanten Meinungen, auch die des de Mattei und anderer Mitglieder der …Mehr
Werter Oenipontanus, auch ich habe mich im Rahmen meiner kirchenrechtlichen Studien mit dem Papsttum als Amt und dem Papst als Amtsinhaber beschäftigt und diese meine damals erarbeitete Haltung gerade mit dem Auftreten des Bergoglio-Papstes an seine Handlungen angelegt. Dabei habe ich selbstverständlich auch Äußerungen aller relevanten Meinungen, auch die des de Mattei und anderer Mitglieder der Piusbruderschaft (was diese betrifft, diesmal etwas intensiver, vorher habe ich mich nicht mit dieser Bruderschaft beschäftigt, lediglich ein paar Äußerungen ihres Gründers gelesen) neuerlich ins Kalkül gezogen. Damals wie heute ist meine Auffassung, dass - wie Sie richtig schreiben - beide Vatikanischen Konzilien in Bezug auf Papst und Papstamt zusammen gesehen und beurteilt werden müssen, aber aus theologischer, dogmatischer, moralischer und kanonisch-rechtlicher Sicht, gerade was den aktuellen Inhaber des Stuhles Petri anlangt, eine Differenzierung erforderlich ist. So besteht für mich kein Zweifel - und ich denke, dass das auch die Ansicht de Mattei´s ist -, dass Bergoglio aus rein kanonisch-rechtlicher Sicht (das forum externum ansprechend) als Papst anzusehen ist, er aber in den meisten Fällen seiner dem Glauben (dem status de fidei) und der Tradition der Katholischen Kirche widerstreitenden Handlungen Katholiken im Gewissen (das forum internum ansprechend) nicht zu binden vermag, ja sogar eine Widerspruchspflicht anzunehmen ist. Im Übrigen habe ich die dubia und die correctio filialis persönlich unterstützt. Dieser Papst ist eine Zumutung, und ich gehe davon aus, dass ex post sowohl seine Wahl als unrechtmäßig festgestellt als auch viele seiner häretischen, apostatischen und Schismen fördernde Handlungen aufgehoben und aus dem Glaubens- und Rechtsbestand der Katholischen Kirche ausgeschieden werden. Den von Ihnen zitierten Satz de Matteis sehe ich nicht so dramatisch und eindeutig schismatisch.