Heute vor 50 Jahren gründete Erzbischof Marcel Lefebvre die Piusbruderschaft.
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Zwischen Schisma und Annäherung: Die Piusbruderschaft wird 50

Ein Rückblick Heute vor 50 Jahren gründete Erzbischof Marcel Lefebvre die "Piusbruderschaft" als Bollwerk gegen Modernisierung in der …
Edeljuwel
Ewigen Dank für diesen Mut und Tat gilt Erzbischof Marcel Lefebfvre sowie dem damaligen Bischof François Charrière von Freiburg!
Maximilian Schmitt
Haben Sie schon einmal was von Sonderzeichen gehört?
Edeljuwel
Ist ein Sonderzeichen. Aber ich habe mir das leicht gemacht und einfach nur kopiert!
Ernst Fröhlich
Die Taste unter der Funktionstaste 12, wenn man die deutsche Standardtastatur hat. Mit anderen Worten: die Taste rechts neben dem "?" bzw. "ß".
Maximilian Schmitt
Ich lege Wert auf die Feststellung, daß es seine Gründung ist und daß sie von der "Konzilskirche" höchstens den Status einer pia Unio verliehen bekam, den man jeder frommen Gebetsbruderschaft von Laien auch verleihen könnte. Es versteht sich von selbst, daß eine pia Unio nicht das Recht hat, ein internationales Priesterseminar zu gründen. Die vorgebliche Legalität der Gründung, ist nichts anderes …Mehr
Ich lege Wert auf die Feststellung, daß es seine Gründung ist und daß sie von der "Konzilskirche" höchstens den Status einer pia Unio verliehen bekam, den man jeder frommen Gebetsbruderschaft von Laien auch verleihen könnte. Es versteht sich von selbst, daß eine pia Unio nicht das Recht hat, ein internationales Priesterseminar zu gründen. Die vorgebliche Legalität der Gründung, ist nichts anderes als die Erschleichung des Anscheins der Rechtlichkeit, den allerdings die Sekte des Konzils verleihen sollte. Der Erzbischof selbst sprach ja etwas später von einer freimaurerischen Sekte: Mgr Lefèbvre déclarait le sédévacantisme comme thèse légitime.
alfredus
@maxmilian Schmitt Von Erschleichung kann in diesem Vorgang keine Rede sein, denn alles geschah öffentlich ... ! Schwer verständlich ist auch die Bemerkung in Bezug einer freimaurerischen Sekte ? Wer ist die Sekte ? Die Konzilskirche oder die FSSPX ?
Maximilian Schmitt
Öffentlich? Ja, aber nur diözesanen Rechts und damit kann man kein internationales Priesterseminar gründen. Jeder Laie kann seinen Rosenkranzgebetskreis als pia Unio anmelden. Was an den Worten des Erzbischofs zur "Sekte" schwer verständlich sein soll, erschließt sich mir nicht recht.
Maximilian Schmitt
Um die Gründung eines solchen Seminars wurde gar nicht nachgesucht!
Ein weiterer Kommentar von Maximilian Schmitt
Maximilian Schmitt
Und was heißt schon Theologenkonvikt? Einen Studienkreis kann man damit gründen! Das Recht zur Inkardinierung von Klerikern kommt einer pia Unio nicht zu.
alfredus
Dieser Bericht fünfzig Jahre FSSPX, geht eindeutig zu Lasten der Bruderschaft ... ! Von Anfang an war man gegen die Auffassung der Priesterschaft, die Tradition retten zu wollen ! In der großen Euphorie des Konzils, kam das einem Hochverrat gleich. Wie konnte es ein so einfacher Erzbischof wagen, das Konzil zu beanstanden, wo doch die Weltkirche zugestimmt hatte. Da es zu jener Zeit sehr viele gab …Mehr
Dieser Bericht fünfzig Jahre FSSPX, geht eindeutig zu Lasten der Bruderschaft ... ! Von Anfang an war man gegen die Auffassung der Priesterschaft, die Tradition retten zu wollen ! In der großen Euphorie des Konzils, kam das einem Hochverrat gleich. Wie konnte es ein so einfacher Erzbischof wagen, das Konzil zu beanstanden, wo doch die Weltkirche zugestimmt hatte. Da es zu jener Zeit sehr viele gab, die Erzbischof Lefebvre zustimmten, mußte ein Exempel statuiert werden, um diese in die Schranken zu weisen. Die Gelegenheit bot sich, als der Erzbischof drei Bischöfe als Nachfolger weihte ! Sofort schlug Papst Johannes Paul II. unbarmherzig zu und der treue Hirte Erzbischof Levebvre wurde exkommuniziert ! Warum hat denn der Erzbischof die Weihen der Bischöfe durchgeführt ? Nachdem der Erzbischof jahrelang von Rom hingehalten wurde und dieser sein Kräfte schwinden sah und er sein Werk retten wollte, mußte er diesen Schritt gehen ! Fortan war die FSSPX vogelfrei und mit einem Makel behaftet ! Dieses Makel sitzt tief in den Köpfen der Bischöfe, zumal auch Benedikt XVI. vor seinem Rücktritt der Priesterbruderschaft keinen Sonderstatus gewährte ... !
Maximilian Schmitt
Der Schritt war notwendig wegen der Ungültigkeit der neuen Weiheriten.
Eugenia-Sarto
Erzbischof Vigano nähert sich sehr den Ansichten von EB Lefebvre:
Ausschnitt aus seiner letzten Rede: DIE VERFINSTERUNG DER WAHREN KIRCHE.
Seit 60 Jahren sind wir Zeugen der Verdunkelung der wahren Kirche durch eine Anti-Kirche, die sich nach und nach ihren Namen angeeignet, die römische Kurie und ihre Dikasterien, Diözesen und Pfarreien, Seminare und Universitäten, Klöster und Konvente besetzt hat. …Mehr
Erzbischof Vigano nähert sich sehr den Ansichten von EB Lefebvre:

Ausschnitt aus seiner letzten Rede: DIE VERFINSTERUNG DER WAHREN KIRCHE.
Seit 60 Jahren sind wir Zeugen der Verdunkelung der wahren Kirche durch eine Anti-Kirche, die sich nach und nach ihren Namen angeeignet, die römische Kurie und ihre Dikasterien, Diözesen und Pfarreien, Seminare und Universitäten, Klöster und Konvente besetzt hat.
Die Anti-Kirche hat sich ihre Autorität angeeignet, und ihre Amtsträger tragen ihre heiligen Gewänder; sie nutzt ihr Ansehen und ihre Macht, um sich ihre Schätze, ihr Vermögen und ihre Finanzen anzueignen.
Wie es in der Natur geschieht, findet diese Finsternis nicht auf einmal statt; sie geht vom Licht in die Dunkelheit über, wenn sich ein Himmelskörper zwischen die Sonne und uns schiebt. Dies ist ein relativ langsamer, aber unaufhaltsamer Prozess, bei dem der Mond der Anti-Kirche seiner Umlaufbahn folgt, bis er die Sonne überlappt und einen Schattenkegel erzeugt, der über die Erde hinausragt.
Wir befinden uns nun in diesem lehrmäßigen, moralischen, liturgischen und disziplinären Schattenkegel. Es ist noch nicht die totale Finsternis, die wir am Ende der Zeit, unter der Herrschaft des Antichristen, sehen werden. Aber es ist eine partielle Finsternis, die uns die leuchtende Krone der Sonne sehen lässt, die die schwarze Scheibe des Mondes umgibt.
Der Prozess, der zur heutigen Kirchenfinsternis führte, begann zweifellos mit dem Modernismus. Die Anti-Kirche folgte ihrer Umlaufbahn trotz der feierlichen Verurteilungen durch das Lehramt, das in dieser Phase mit dem Glanz der Wahrheit glänzte. Doch mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil überkam die Dunkelheit dieses falschen Gebildes die Kirche. Zunächst verdunkelte sie nur einen kleinen Teil, aber die Dunkelheit nahm allmählich zu. Wer dann auf die Sonne zeigte und folgerte, dass der Mond sie mit Sicherheit verdunkeln würde, wurde beschuldigt, ein "Untergangsprophet" zu sein, mit jenen Formen des Fanatismus und der Maßlosigkeit, die aus Unwissenheit und Vorurteilen entstehen.
Der Fall von Erzbischof Marcel Lefebvre und einigen anderen Prälaten bestätigt einerseits die Weitsicht dieser Hirten und andererseits die unzusammenhängende Reaktion ihrer Gegner, die aus Furcht vor Machtverlust ihre ganze Autorität einsetzten, um die Beweise zu leugnen und ihre eigenen wahren Absichten zu verbergen.
Um die Analogie fortzusetzen: Wir können sagen, dass am Himmel des Glaubens eine Sonnenfinsternis ein seltenes und außergewöhnliches Phänomen ist. Aber zu leugnen, dass sich während der Finsternis Dunkelheit ausbreitet - nur weil dies unter gewöhnlichen Bedingungen nicht geschieht -, ist kein Zeichen des Glaubens an die Unfehlbarkeit der Kirche, sondern eher ein hartnäckiges Leugnen der Beweise oder Bösgläubigkeit.
Die Heilige Kirche wird gemäß den Verheißungen Christi niemals von den Pforten der Hölle überwältigt werden, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht von ihrer höllischen Fälschung (d.h. der Anti-Kirche), jenem Mond, den wir nicht zufällig unter den Füßen der Frau im Buch der Offenbarung sehen, überschattet wird - oder bereits überschattet ist.
Ich zitiere: "Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, mit dem Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen" (Offb 12,1).
Der Mond liegt unter den Füßen der Frau, die über alle Wandlungsfähigkeit, über alle irdische Verderbtheit, über das Gesetz des Schicksals und das Reich des Geistes dieser Welt steht. Und das liegt daran, dass diese Frau, die zugleich das Ebenbild der heiligsten Maria und der Kirche ist, amicta sole, bekleidet mit der Sonne der Gerechtigkeit, die Christus ist, ist, "befreit von aller dämonischen Macht, da sie an dem Geheimnis der Unveränderlichkeit Christi teilhat", wie der heilige Ambrosius schrieb. Sie bleibt unversehrt, wenn auch nicht in ihrem kämpferischen Reich, jedenfalls in dem leidenden im Fegefeuer und in dem triumphierenden im Paradies. Der heilige Hieronymus, der die Worte der Heiligen Schrift kommentiert, erinnert uns daran, dass "die Pforten der Hölle Sünden und Laster sind, besonders die Lehren der Ketzer".

Wir wissen daher, dass selbst die "Synthese aller Ketzereien", wie sie der Modernismus und seine aktualisierte konziliare Version darstellen, den Glanz der Braut Christi nie endgültig verdecken kann, sondern nur für die kurze Zeit der Finsternis, die die Vorsehung in ihrer unendlichen Weisheit zugelassen hat, um daraus ein größeres Gut zu ziehen.
DIE ABKEHR VON DER ÜBERNATÜRLICHEN DIMENSION
In diesem Vortrag möchte ich besonders auf die Beziehung zwischen der Revolution des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Errichtung der Neuen Weltordnung eingehen.
Das zentrale Element dieser Analyse besteht darin, die Aufgabe der übernatürlichen Dimension der Kirche und ihrer eschatologischen Rolle durch die kirchliche Hierarchie, selbst an der Spitze, hervorzuheben. Mit dem Konzil haben die Neuerer den göttlichen Ursprung der Kirche aus ihrem theologischen Horizont gestrichen und eine Einheit menschlichen Ursprungs geschaffen, die einer philanthropischen Organisation ähnelt.
Die erste Konsequenz dieses ontologischen Umsturzes war die notwendige Leugnung der Tatsache, dass die Braut Christi von denen, die stellvertretende Autorität im Namen des Herrn ausüben, nicht verändert werden kann und darf.

Sie ist weder Eigentum des Papstes noch der Bischöfe oder Theologen, und als solche wird sie bei jedem Versuch eines "Aggiornamento" auf das Niveau einer Gesellschaft herabgesetzt, die, um Gewinn zu erzielen, ihr eigenes Handelsangebot erneuert, ihre Restbestände verkauft und der Mode des Augenblicks folgt.
Die Kirche hingegen ist eine übernatürliche und göttliche Realität: Sie passt sich der Art und Weise an, wie sie den Nationen das Evangelium verkündigt, aber sie kann weder den Inhalt um ein Jota ändern (Mt 5,18), noch ihre transzendente Dynamik leugnen, indem sie sich auf einen bloßen sozialen Dienst herabsetzt.
Auf der anderen Seite erhebt die Anti-Kirche stolz Anspruch auf das Recht, einen Paradigmenwechsel nicht nur durch eine Änderung der Art und Weise, wie die Doktrin dargelegt wird, sondern auch der Doktrin selbst durchzuführen. Darauf zu bestehen, was das Lehramt lehrt, ist nutzlos.
Der unverschämte Anspruch der Innovatoren, das Recht zu haben, den Glauben zu ändern, folgt hartnäckig dem modernistischen Ansatz. Der erste Fehler des Konzils besteht vor allem im Fehlen der transzendenten Perspektive - das Ergebnis einer bereits latenten spirituellen Krise - und dem Versuch, das Paradies auf Erden mit einem sterilen menschlichen Horizont zu errichten. In Übereinstimmung mit diesem Ansatz sieht Fratelli tutti die Erfüllung einer irdischen Utopie und die soziale Erlösung in der menschlichen Brüderlichkeit, in der pax œcumenica zwischen den Religionen und in der Aufnahme von Migranten.
DAS GEFÜHL DER UNTERLEGENHEIT UND UNZULÄNGLICHKEIT
Wie ich bei anderen Gelegenheiten geschrieben habe, fanden die revolutionären Forderungen der Nouvelle Théologie bei den Konzilsvätern aufgrund eines schwerwiegenden Minderwertigkeitskomplexes gegenüber der Welt fruchtbaren Boden.
In der Nachkriegszeit gab es eine Zeit, in der die von der Freimaurerei angeführte Revolution im zivilen, politischen und kulturellen Bereich die katholische Elite durchbrach und sie von ihrer Unzulänglichkeit angesichts der epochalen Herausforderung, die heute unausweichlich ist, überzeugte.
Anstatt sich selbst und ihren Glauben in Frage zu stellen, schrieb diese Elite - Bischöfe, Theologen, Intellektuelle - die Verantwortung für das drohende Versagen der Kirche rücksichtslos ihrer felsenfesten hierarchischen Struktur sowie ihrer monolithischen Lehre und Morallehre zu.
Mit Blick auf die Niederlage der europäischen Zivilisation, die die Kirche mitgestaltet hatte, dachte die Elite, dass die mangelnde Übereinstimmung mit der Welt durch die Unnachgiebigkeit des Papsttums und die moralische Rigidität der Priester verursacht wurde, die sich nicht mit dem Zeitgeist arrangieren und "öffnen" wollten.
Dieser theologische Ansatz entspringt der falschen Annahme, dass es zwischen der Kirche und der heutigen Welt ein Bündnis, einen Konsens der Absicht, eine Freundschaft geben kann. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein, da es im Kampf zwischen Gott und Satan, zwischen Licht und Finsternis keine Ruhepause geben kann.
Ich zitiere aus der Genesis: "Ich will Feindschaft setzen zwischen dich und die Frau und zwischen deinen Samen und ihren Samen; sie soll dir den Kopf zertreten, und du sollst ihm die Ferse zertreten" (1. Mose 3,15).
Dies ist eine von Gott selbst gewollte Feindschaft, die die heiligste Maria - und die Kirche - als ewige Feinde der alten Schlange einsetzt.
Die Welt hat ihren eigenen Fürsten (Joh 12,31), der der "Feind" (Mt 13,28), ein "Mörder von Anfang an" (Joh 8,44) und ein "Lügner" (Joh 8,44) ist.
Einen Pakt der Unverbindlichkeit mit der Welt zu schließen, bedeutet, sich mit Satan zu arrangieren. Dadurch wird das eigentliche Wesen der Kirche umgestürzt und pervertiert, deren Mission darin besteht, so viele Seelen zu Christus zu bekehren, zur größeren Ehre Gottes, ohne jemals die Waffen gegen diejenigen niederzulegen, die sie zu sich und zur Verdammnis ziehen wollen.
Ich werde über das "IDEM SENTIRE" der REVOLUTION und des RATES sprechen.

Das Gefühl der Unzulänglichkeit der Konzilsväter wurde durch die Arbeit der Innovatoren, deren theoretische Ideen mit den Forderungen der Welt übereinstimmten, nur noch verstärkt. Eine vergleichende Analyse des modernen Denkens bestätigt das idem sentire [gleiches Gefühl oder gleicher Geist] der Verschwörer mit jedem Element der revolutionären Ideologie.
Ich werde die Beschreibung dieser vergleichenden Details in der schriftlichen Fassung meines Vortrags belassen. Wenn diese Anti-Kirche in der totalen Finsternis der katholischen Kirche vollends etabliert ist, wird die Autorität ihrer Führer (d.h. der Anti-Kirche) vom Grad der Unterwerfung unter die Neue Weltordnung abhängen, die keine Abweichung von ihrem eigenen Glaubensbekenntnis duldet und jenen Dogmatismus, Fanatismus und Fundamentalismus rücksichtslos anwenden wird, den viele Prälaten und selbsternannte Intellektuelle bei denjenigen kritisieren, die dem Lehramt heute treu bleiben.
Auf diese Weise mag die tiefe Kirche weiterhin das Markenzeichen "katholische Kirche" tragen, aber sie wird der Sklave des Denkens der Neuen Ordnung sein, das an die Juden erinnert, die, nachdem sie vor Pilatus das Königtum Christi geleugnet hatten, der zivilen Autorität ihrer Zeit versklavt waren: "Wir haben keinen anderen König als Caesar" (Joh 19,15).

Der heutige Cäsar befiehlt uns, die Kirchen zu schließen, eine Maske zu tragen und die Feierlichkeiten unter dem Vorwand einer Pseudo-Pandemie auszusetzen.
Das kommunistische Regime verfolgt die chinesischen Katholiken, und die Welt hört von Rom nichts als Schweigen. Morgen wird ein neuer Titus den Ratstempel plündern und seine Überreste in irgendein Museum bringen, und die göttliche Rache durch die Hände der Heiden wird wieder einmal erreicht sein.
Ich werde jetzt über
DIE INSTRUMENTALE ROLLE DER MODERATEN KATHOLIKEN IN DER REVOLUTION
sprechen.
Man könnte sagen, dass die Konzilsväter und Päpste, die dieser Versammlung vorstanden, sich nicht der Auswirkungen bewusst waren, die ihre Billigung der Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils auf die Zukunft der Kirche haben würde.
Wenn dies der Fall gewesen wäre - d.h. wenn es in der Folge bei ihrer übereilten Billigung von zweideutigen oder der Häresie nahestehenden Texten Bedauern gegeben hätte - ist es schwer zu verstehen, warum sie nicht in der Lage waren, Missbräuchen sofort Einhalt zu gebieten, Fehler zu korrigieren, Missverständnisse und Auslassungen zu klären.
Und vor allem ist es unverständlich, warum die kirchliche Autorität so rücksichtslos gegenüber denen war, die die katholische Wahrheit verteidigten, und gleichzeitig Rebellen und Häretikern so schrecklich entgegenkam.
Auf jeden Fall muss die Verantwortung für die konziliare Krise zu Füßen der Autorität gelegt werden, die selbst inmitten von tausend Appellen an Kollegialität und Pastoralismus ihre Vorrechte eifersüchtig gehütet und sie nur in einer Richtung ausgeübt hat, nämlich gegen den Pusillus grex [die kleine Herde] und niemals gegen die Feinde Gottes und der Kirche.
Die sehr seltenen Ausnahmen, in denen ein häretischer Theologe oder revolutionärer Ordensmann vom Heiligen Offizium zensiert wurde, bieten nur eine tragische Bestätigung einer jahrzehntelang durchgesetzten Regel; ganz zu schweigen davon, dass viele von ihnen in jüngster Zeit ohne jede Abschwörung ihrer Fehler rehabilitiert und sogar zu institutionellen Positionen in der römischen Kurie oder im Päpstlichen Athenäum befördert wurden.
Das ist die Realität, die sich aus dem ergibt, was ich oben beschrieben habe. Wir wissen jedoch, dass es neben dem progressiven Flügel des Konzils und dem traditionell katholischen Flügel einen Teil des Episkopats, des Klerus und des Volkes gibt, der versucht, die gleiche Distanz zu halten von dem, was er als zwei Extreme betrachtet.
Ich spreche von den so genannten "Konservativen", d.h. einem zentristischen Teil der kirchlichen Körperschaft, der am Ende "Wasserträger" für die Revolutionäre ist, weil er zwar ihre Exzesse ablehnt, aber dieselben Prinzipien teilt.
Der Fehler der "Konservativen" besteht darin, dem Traditionalismus eine negative Konnotation zu geben und ihn auf die entgegengesetzte Seite des Progressivismus zu stellen. Ihre aurea mediocritas [über die Medien] besteht darin, sich willkürlich nicht zwischen zwei Laster, sondern zwischen Tugend und Laster zu stellen.
Sie sind es, die die Auswüchse des Pachamama oder die extremste der Aussagen Bergoglios kritisieren, aber nicht dulden, dass das Konzil in Frage gestellt wird, geschweige denn die intrinsische Verbindung zwischen dem konziliaren Krebs und der gegenwärtigen Metastasierung.
Die Korrelation zwischen politischem Konservatismus und religiösem Konservatismus besteht in der Übernahme des "Zentrums", einer Synthese zwischen der "rechten" These und der "linken" Antithese, entsprechend dem hegelschen Ansatz, der von den gemäßigten Anhängern des Konzils so geschätzt wird. Nun werden wir darüber sprechen:
"OFFENE GESELLSCHAFT" UND "OFFENE RELIGION"
Diese Analyse wäre kaum vollständig ohne ein Wort über die im kirchlichen Bereich so beliebte Neosprache. Das traditionelle katholische Vokabular wurde bewusst modifiziert, um den Inhalt, den es zum Ausdruck bringt, zu verändern.

Dasselbe ist in der Liturgie und in der Predigt geschehen, wo die Klarheit der katholischen Darlegung durch Zweideutigkeit oder die implizite Leugnung der dogmatischen Wahrheit ersetzt wurde.
Die Beispiele sind endlos.
Dieses Phänomen geht auch auf das Zweite Vatikanische Konzil zurück, das versuchte, "katholische" Versionen der Parolen der Welt zu entwickeln. Dennoch möchte ich betonen, dass all jene Ausdrücke, die den säkularistischen Lexika entlehnt sind, ebenfalls Teil der Neo-Sprache sind.
Betrachten wir Bergoglios Beharren auf der "ausgehenden Kirche", auf Offenheit als einen positiven Wert. In ähnlicher Weise zitiere ich aus Fratelli tutti: "Ein lebendiges und dynamisches Volk, ein Volk mit Zukunft, ist ein Volk, das durch seine Fähigkeit, Unterschiede willkommen zu heißen, ständig offen für eine neue Synthese ist" (Fratelli tutti, Nr. 160). Ich zitiere erneut: "Die Kirche ist ein Haus mit offenen Türen" (ebd., Nr. 276). "Wir wollen eine Kirche sein, die dient, die ihr Zuhause verlässt und von ihren Gottesdienststätten ausgeht, von ihren Sakristeien ausgeht, um das Leben zu begleiten, die Hoffnung zu stärken, das Zeichen der Einheit zu sein ... um Brücken zu bauen, Mauern niederzureißen, Samen der Versöhnung zu säen" (ebd.). Zitat Ende.