Neues Priester-Memorandum im Erzbistum Freiburg fordert "Reformen"
![](https://seedus3932.gloriatv.net/storage1/z8612h28ilnic2z0qc42hi0a6ba4ag93fauyouw.webp?scale=on&secure=I35i3m6v8V_g2HQxhHsPEQ&expires=1723572717)
In der ersten unter www.memorandum-priester-und-diakone-freiburg.de veröffentlichten Stellungnahme fordern die Seelsorger, wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zuzulassen. Dem Aufruf haben sich nach Angaben der 13 Initiatoren bislang rund 130 Priester und Diakone angeschlossen, indem sie die Erklärung unterschrieben. Insgesamt gibt es bistumsweit knapp 900 Priester und 250 Diakone.
Österreich macht Schule: Ungehorsam in Freiburg praktiziert
Zugleich machen die Unterzeichner öffentlich, dass sie in ihren Pfarrgemeinden schon jetzt wiederverheiratete Geschiedene nicht länger vom Sakramentenempfang oder kirchlichen Aufgaben etwa im Pfarrgemeinderat ausschließen. «Uns ist bewusst, dass wir damit oft gegen derzeit geltende kirchenrechtliche Vorschriften der römisch-katholischen Kirche handeln», heißt es in der Erklärung. Entscheidend sei aber die Gewissensentscheidung der Betreffenden.
Eine kirchenoffizielle Neuregelung zu einem barmherzigen Umgang mit Geschiedenen sei dringend notwendig. «Bisher leben wir diesen Spagat in der Hoffnung, dass es bald zu einer Entscheidung kommt, die diesen Menschen offiziell und ohne Diskriminierung einen evangeliumsgemäßen Platz in der Kirche gibt», heißt es weiter. Diesen Spagat wollten die Unterzeichner nun aber nicht länger aufrecht erhalten.
Die neue Initiative bezieht sich auf das vor gut einem Jahr veröffentlichte Theologen-Memorandum, in dem Wissenschaftler aus ganz Deutschland zu Kirchenreformen aufriefen. Das von vielen Bischöfen kritisierte Memorandum wurde auch von einer Gruppe Freiburger Priester unterstützt. Rund 60 Priester trafen sich nun erneut und vereinbarten die neue Internet-Initiative.