Wir hatten Päpste, die uns die Wahrheit gelehrt haben und uns gewarnt haben. Keiner kann sich entschuldigen, davon nichts gewusst zu haben. Auf diese Lehren kommt es an.
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Dieser grosse Papst hat das Elend der Menschen in Kirche und Staat erlebt. Die Gleichgültigkeit im Glauben, das Nachlassen der Gottesliebe, der Erkenntnis Gottes . Viele erfüllten nur noch äusserlich ihre religiösen Pflichten. Der Eifer für Gott und seine Lehre hatte nachgelassen. Der Papst fürchtet sehr für die Zukunft und schrieb deshalb folgende Worte, die uns ganz besonders treffen müssen und anfeuern sollen, Gott immer an die erste Stelle zu setzen und für Ihn und seine Ehre zu kämpfen. Denn die Menschheit ist nun bedroht von allen Seiten unter Gewaltherrschaft, Heidentum und vollkommene moralische Verwahrlosung zu fallen.
Einleitung: Nur die himmlischen Güter machen den Menschen glücklich.
1 Die weisen Lehren des Christentums in Erinnerung zu rufen und Leben, Sitten und Einrichtungen der Völker nach ihnen von Grund auf umzugestalten, wird täglich dringender.
Sind doch durch die Abkehr von ihnen die Übel der Zeit in einer Weise angewachsen, dass ein vernünftiger Mensch sie nicht ohne Bangen wahrnimmt und nur mit Furcht in die Zukunft schaut.
- Zwar ist der Fortschritt auf dem materiellen und sinnenfälligen Gebiet nicht gering anzuschlagen; aber kein natürlicher Besitz an Geld, Macht und Wohlstand, wie sehr er auch die Sinne des Menschen bestricken, die Annehmlichkeiten des Lebens vermehren und seine Genüsse vervielfältigen mag, ist imstande, den Geist, der für höhere und herrlichere Güter geboren ist, zu befriedigen.
Auf Gott muss das Auge sich richten, er muss das Ziel unserer Bestrebungen sein; das ist das Grundgesetz des menschlichen Lebens; ist doch der Mensch nach Gottes Bild und Ähnlichkeit geschaffen und fühlt er sich von einem natürlichen Verlangen mächtig nach dem Besitz seines Schöpfers hingezogen.
Zu Gott aber gelangt man nicht durch körperliche Bewegung und Anstrengung, sondern durch Erkenntnis und Liebe, die Tätigkeiten des Geistes sind.
Gott ist die oberste und höchste Wahrheit, und nur der Geist wird durch die Wahrheit ernährt; Gott ist die vollkommene Heiligkeit und das höchste der Güter, das nur der Wille unter Führung der Tugend erstreben und erreichen kann.
Der gottlose Staat schadet sich selbst
2 Dies gilt von den einzelnen Menschen; es gilt aber auch von der menschlichen Gesellschaft, von der Familie wie vom Staat.
Denn die Gesellschaft hat von Natur aus nicht den Zweck, des Menschen Endziel zu sein, vielmehr soll sie ihm nur geeignete Hilfsmittel bieten, zur Vollkommenheit zu gelangen.
Wenn darum ein Staatswesen nur auf irdisches Wohlsein und Beschaffung eines behaglichen und ungestörten Lebensgenusses abzielte, dagegen bei der Ordnung der öffentlichen Angelegenheiten Gott außer acht lassen und um die Sittengesetze sich nicht kümmern wollte, so würde es in der schlimmsten Weise seinen Zweck und seine natürliche Bestimmung verfehlen; eine solche Gesellschaft wäre kein menschenwürdiges Gemeinwesen mehr, sondern Täuschung und trügerischer Schein.
3 Nun aber ist es allbekannt, wie die genannten geistigen Güter, die vorzugsweise durch Pflege der wahren Religion und beständige Beobachtung der christlichen Gebote erworben werden, täglich mehr verschwinden und der Vergessenheit oder Geringschätzung anheimfallen, so dass der Rückgang auf dem Gebiete des Geistigen fast im gleichen Verhältnis zum materiellen Fortschritt zu stehen scheint.
Liegen doch schlagende Beweise eines kleinen und schwachen Glaubens in den Ungerechtigkeiten vor, die dem katholischen Namen allzu oft öffentlich und vor aller Augen zugefügt werden, Ungerechtigkeiten, wie sie ein der Religion ergebenes Zeitalter niemals ertragen hätte. -
Hieraus erwachsen für das Seelenheil einer Menge von Menschen unbeschreibliche Gefahren; aber auch die Staaten und Reiche können nicht von Schaden frei bleiben, denn mit dem Verfall der christlichen Einrichtungen und Sitten stürzen auch notwendigerweise die stärksten Fundamente der menschlichen Gesellschaft ein.
Bleibt doch zum Schutz der öffentlichen Ruhe und Ordnung nur noch die Gewalt; diese aber ist ohne die Hilfe der Religion zu schwach, lediglich geeignet, Knechtschaft statt Gehorsam zu erzielen, sie trägt so bereits den Keim großer Unruhen in sich. Unser Jahrhundert hat in dieser Hinsicht Schweres erfahren, und wir wissen nicht, ob uns für die Zukunft nicht Gleiches bedroht
.
Rettung ist nur von der Wiederherstellung christlicher Gesinnung zu erhoffen
So mahnen uns also gerade die Zeitverhältnisse, die Heilmittel dort zu suchen, wo sie zu finden sind: in der Wiederherstellung christlicher Gesinnung und Handlungsweise im Privatleben wie in allen Zweigen des öffentlichen Lebens.
Das allein kann uns aus den Übeln heraushelfen, die uns bedrängen, und gegen die Gefahren schützen, die uns bedrohen. Darauf müssen wir unsere Bemühungen richten, dazu den größten Eifer und alle Sorgfalt aufbieten.
Obgleich Wir Uns darum schon andernorts, wo sich die Gelegenheit bot, über diese und ähnliche Dinge ausgesprochen haben, halten Wir es dennoch für nützlich, in diesem Sendschreiben die Pflichten der Katholiken ausführlicher zu behandeln, da ihre gewissenhafte Beobachtung in auffallender Weise zum Gemeinwohl beiträgt.
Wenn die heiligsten Dinge fast täglich und auf das heftigste bekämpft werden, fallt es vielen sehr schwer, sich vor Täuschung, Irrtum und Mutlosigkeit zu bewahren; darum ist es unsere Pflicht, Ehrwürdige Brüder, den Zeitverhältnissen entsprechend alle zu belehren und zu ermahnen, auf dass „niemand den Weg der Wahrheit verlasse".
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