@CollarUri Ich habe mittlerweile den Fehler gemacht mich auf die Seite der Royal Comission einzulesen. Ein Fehler deshalb weil die dort archivierten Aussagen der Betroffenen außerordentlich bedrückend sind. Für den der sich die Originaldokumente anschauen will:

www.childabuseroyalcommission.gov.au

Soweit ich es bei einem eher oberflächlichen Studium erkennen kann besteht die "Antiozölibatäre Propaganda" in der Empfehlung das Zölibat freiwillig zu gestalten. Welch ein Horror.

Die Komission hat nicht nur den Mißbrauch in der Katholischen Kirche, sondern in jeder öffentlichen Einrichtung dokumentiert, von staatlichen Jugendheimen über die Zeugen Jehovas bis halt zur Kirche.
Die Zeugnisse die dort abgelegt wurden sind extrem unerfreulich und deprimierend, die Reaktion der Kirche in vielen Fällen völlig unzureichend. Angesichts der Tatsache das in nicht wenigen Fällen von der Kirche Schadenersatz und Schmerzensgeld gezahlt wurde, wenn auch meist sehr spät, scheint die Belegbarkeit in den meisten Fällen gut zu sein.

Mir wird hier im Moment etwas zu viel über die armen Priester gesprochen die bösartig denunziert wurden und viel zu wenig über die Opfer. Ein 32-jähriger Priester die längere Beziehungen mit einer 14-jährigen pflegt, ein anderer der Jungen mit Drogen betäubte und misbrauchte, ein dritter der Jungen die in seine Garage lockte.
Das ganze gefolgt von Depressionen, Verlust an Vertrauen, an Glauben und nicht selten dem Austritt aus der Kirche.

Wenn ein Priester, ein Vertreter der Kirche, solche Verbrechen begeht ist es eine Tragödie. Wenn die Reaktion der Kirche in dem Versuch besteht das "unter der Decke zu halten" und der Priester lediglich versetzt wird wird es ernsthaft unerquicklich.

Darüber reden wir und nicht über eine wildgewordene 20-jährige die den armen unschuldigen Pfarrer verführt oder jemanden der vor 40 Jahren Ohrfeigen verteilt hat.

Wenn die Kirche meint solche Dinge intern regeln zu müssen stellt sie sich über die anderen Bürger ihres Landes die selbstverständlich der normalen Gerichtsbarkeit unterliegen. Wenn die Kirche damit fortfährt macht sie sich nicht nur den Opfern gegenüber schuldig.
In der Vergangenheit haben viele Opfer geschwiegen weil sie meinten Schande auf sich geladen zu haben. Diese Zeiten sind vorbei und wenn die Kirche so reagiert wie Herr Donahue es vermutlich gern hätte würde sie erhblichen Schaden nehme, zu recht.

Nein, ich würde niemanden denunzieren der irgendwelche Drogen zu sich nimmt wenn er dadurch nicht andere gefährdet. Aber darum geht es nicht, sondern darum das sehr junge Menschen in nicht hinnehmbarer Weise misbraucht wurden.

@CollarUri Ich suche in dem Artikel immer noch die angebliche "Anti-Zölibatspropaganda". Soweit mir bekannt ist enthält der Bericht der Royal Comission hierzu nichts.

Was den Schutz der Unschuldigen angeht: Wenn sich Opfer einigermaßen darauf verlassen könnten das auch ernstlich ermittelt würde wäre der Gang in die Öffentlichkeit seltener. In der Vergangenheit war das offenbar nicht immer der Fall.

Haben Sie einen Fall wo ein Kirchenmann einen anderen durch eine solche Denunziation zu Fall gebracht hat? Ich sehe die Möglichkeit schon, aber ein konkreter Fall ist mir nicht bekannt.

Was auf keinen Fall geschehen sollte ist, dass die Kirche solche Dinge intern und im geheimen untersucht. Wir reden hier von schweren Straftaten und für die ist die Staatsanwaltschaft zuständig, nicht eine wie immer auch geartete Kirchenrevision.