Ex-Verfassungsrichter Di Fabio: Homo-Ehe wird sich durchsetzen
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Die Ehe sei ein historisch gewachsenes, religiös und kulturell geprägtes Institut, jedoch nicht exklusiv gegen dem Sinn nach gleichartige Gemeinschaften gerichtet.
Vor allem innerhalb der Union gibt es eine Kontroverse um die sogenannte Homo-Ehe. Di Fabio riet dem bürgerlichen Lager zur Gelassenheit. Eine liberal-konservative Politik sei nicht gut beraten, «wenn sie hier symbolisch Widerstand leistete, auf Verteidigungsstellungen, die nicht zu halten sind».
Der frühere Karlsruher Richter mahnte, auch das Beharren auf konservative Lebensentwürfe müsse artikuliert werden dürfen. Diese Lebensentwürfe grenzten keineswegs andere aus, wollten jedoch in ihrer konstruktiven Bedeutung für eine freie Gesellschaft bestätigt werden. Es dürfe nicht zu einem permanenten Kulturkampf der Eliten «unter Einschluss der Richter» gegen die einstmalige Normalität kommen. «Sonst droht eine gerade in ihren liberalen Grundlagen deformierte Gesellschaft.»
Di Fabio ist Rechtsprofessor an der Universität Bonn. Er war bis 2011 Richter am Bundesverfassungsgericht. Für das Amt hatten ihn 1999 die CDU-Ministerpräsidenten nominiert.