Als die Kreuze aus den Schulen entfernt wurden
Mitten im Zweiten Weltkrieg wurde angeordnet, dass die Kreuze aus den Schulen zu entfernen seien, und an ihre Stelle soll ein Bild des Führers Adolf Hitler treten.
Kardinal Michael von Faulhaber, der Erzbischof von München - Freising, nahm in einer Predigt im Münchener Liebfrauendom Stellung zu diesem Erlaß, dem die meisten Schulleitungen befehlsgewohnt Folge leisteten. Er sah in dem Vorgehen zu Recht einen Kampf gegen den christlichen Glauben und die Kirche.
Nicht überall waren die Eltern bereit, die Entfernung des Kreuzes aus der Schule widerspruchslos hinzunehmen. Da und dort weigerten sich die Eltern, ihre Kinder weiterhin zum Unterricht zu schicken, wenn die Kreuze nicht an ihren Platz zurückkehrten. Dazu gehörte viel Mut, denn die Nationalsozialisten hatten mit ihrem Spitzelsystem ein solches Gefühl der Angst erzeugen können, dass kaum einer es mehr wagte, seine Meinung zu äußern. Ständig war man bedroht. Wer einen Auslandssender hörte, stand mit einem Fuß im Gefängnis oder noch schlimmer im Konzentrationslager, dem KZ. Wer fragte, ob der Krieg nicht bereits verloren sei, konnte mit einer Anzeige wegen Wehrkraftzersetzung rechnen. Daher muss man den Mut der Eltern, und es waren vor allem die Mütter, bewundern, die sich für das Kreuz einsetzten. Sie wollten es nicht hinnehmen, dass der Heiland der Welt dem braunen Heilsbringer weichen sollte. Zwar hatte das "Heil Hitler" längst das "Grüß Gott" verdrängt, aber es war inzwischen doch unübersehbar, dass der braune Heilsbringer nichts als Unglück erzeugte.
Aus den Schulen sollten die Kreuze entfernt werden, während Kreuze ohne Zahl auf den Schlachtfeldern Europas über den Gräbern deutscher Soldaten aufgestellt wurden.
"Für Führer, Volk und Vaterland" seien sie den Heldentod gestorben, wurde den trauernden Angehörigen mitgeteilt. In manchen Pfarreien folgte Trauergottesdienst auf Trauergottesdienst. Eltern verloren ihre Söhne, Frauen ihre Männer, Kinder ihre Väter.
Der Aufblick zum Kreuz und zum Gekreuzigten gab gläubigen Menschen Trost und Kraft. Und nun sollte das Kreuz aus der Schule verschwinden.
Die nationalsozialistischen Ideologen hatten von Anfang an die Vernichtung der Juden zum Ziel. Es war ihnen nicht entgangen, dass auch Jesus ein Jude war, den es auf lange Sicht zu entfernen galt. Beeinflusst von Friedrich Nietzsche lehnte man Christus ab, denn er lehre eine Sklavenreligion, weil das Christentum auch für Kranke und Schwache Platz hat. Dies ging nicht mit der Vorstellung von der überlegenen Rasse der Germanen und dem Herrenmenschentum zusammen. Deshalb stand als Fernziel auf dem Programm Hitlers und seiner Paladine die Ausschaltung der Kirche. Man war bereits auf dem Wege, germanische Kulte wiederzubeleben. Hatten christliche Missionare germanische Feste mit christlichem Sinn erfüllt und verändert, wollte man nun den umgekehrten Weg gehen und das Rad der Geschichte zurückdrehen.
Das "Julfest" sollte an die Stelle von Weihnachten treten, der Osterhase das Fest der Auferstehung Jesu verdrängen.
Parteigenossen traten aus der Kirche aus. Sie ließen ihre Kinder nicht mehr taufen. Sie verzichteten auf eine kirchliche Trauung und wünschten nicht, kirchlich beerdigt zu werden. Das Hakenkreuz und das Bild Hitlers traten an die Stelle des Kreuzes und des Gekreuzigten.
Das alles blieb nicht ohne Folgen. Am Ende stand die Katastrophe. Hitler entzog sich wie Goebbels durch Selbstmord der Verantwortung. Millionen Tote waren zu beklagen. Die Konzentrationslager mit ihrer Vernichtungsmaschinerie lassen die ganze Dämonie dieses Regimes und seine unvorstellbare Brutalität erkennen. Das Hakenkreuz sollte an die Stelle des Kreuzes Christi treten. Das Zeichen des germanischen Herrenmenschentums sollte das Zeichen der Erlösung vergessen lassen.
Das Hakenkreuz ist verschwunden. Das Kreuz hat gesiegt. Nur ein paar Ewiggestrige holen das Hakenkreuz aus der Rumpelkammer der Geschichte und wollen damit ihre Brutalität und Legitimation geben.
Das Kreuz hat 1945 gesiegt, und die Väter des Grundgesetzes haben angesichts des Furchtbaren, das sich in einem Land ereignet hatte, in dem eine gottlose Regierung mit einem gewissenlosen Führer an der Spitze die Geschicke des Volkes lenkte, ein klares Wort des Glaubens an Gott an den Anfang der neuen Verfassung gesetzt. Mit Gott wollte man in die Zukunft gehen. Den Segen Gottes wollte man erflehen.
Daran sollte man sich erinnern, wenn es um das Kreuz geht. Daran sollte man sich erinnern, wenn wieder Kreuze aus den Klassenzimmern entfernt werden. Das Kreuz braucht Bekenner. Das Kreuz braucht Verteidiger.
Ludwig Gschwind
Kardinal Michael von Faulhaber, der Erzbischof von München - Freising, nahm in einer Predigt im Münchener Liebfrauendom Stellung zu diesem Erlaß, dem die meisten Schulleitungen befehlsgewohnt Folge leisteten. Er sah in dem Vorgehen zu Recht einen Kampf gegen den christlichen Glauben und die Kirche.
Nicht überall waren die Eltern bereit, die Entfernung des Kreuzes aus der Schule widerspruchslos hinzunehmen. Da und dort weigerten sich die Eltern, ihre Kinder weiterhin zum Unterricht zu schicken, wenn die Kreuze nicht an ihren Platz zurückkehrten. Dazu gehörte viel Mut, denn die Nationalsozialisten hatten mit ihrem Spitzelsystem ein solches Gefühl der Angst erzeugen können, dass kaum einer es mehr wagte, seine Meinung zu äußern. Ständig war man bedroht. Wer einen Auslandssender hörte, stand mit einem Fuß im Gefängnis oder noch schlimmer im Konzentrationslager, dem KZ. Wer fragte, ob der Krieg nicht bereits verloren sei, konnte mit einer Anzeige wegen Wehrkraftzersetzung rechnen. Daher muss man den Mut der Eltern, und es waren vor allem die Mütter, bewundern, die sich für das Kreuz einsetzten. Sie wollten es nicht hinnehmen, dass der Heiland der Welt dem braunen Heilsbringer weichen sollte. Zwar hatte das "Heil Hitler" längst das "Grüß Gott" verdrängt, aber es war inzwischen doch unübersehbar, dass der braune Heilsbringer nichts als Unglück erzeugte.
Aus den Schulen sollten die Kreuze entfernt werden, während Kreuze ohne Zahl auf den Schlachtfeldern Europas über den Gräbern deutscher Soldaten aufgestellt wurden.
"Für Führer, Volk und Vaterland" seien sie den Heldentod gestorben, wurde den trauernden Angehörigen mitgeteilt. In manchen Pfarreien folgte Trauergottesdienst auf Trauergottesdienst. Eltern verloren ihre Söhne, Frauen ihre Männer, Kinder ihre Väter.
Der Aufblick zum Kreuz und zum Gekreuzigten gab gläubigen Menschen Trost und Kraft. Und nun sollte das Kreuz aus der Schule verschwinden.
Die nationalsozialistischen Ideologen hatten von Anfang an die Vernichtung der Juden zum Ziel. Es war ihnen nicht entgangen, dass auch Jesus ein Jude war, den es auf lange Sicht zu entfernen galt. Beeinflusst von Friedrich Nietzsche lehnte man Christus ab, denn er lehre eine Sklavenreligion, weil das Christentum auch für Kranke und Schwache Platz hat. Dies ging nicht mit der Vorstellung von der überlegenen Rasse der Germanen und dem Herrenmenschentum zusammen. Deshalb stand als Fernziel auf dem Programm Hitlers und seiner Paladine die Ausschaltung der Kirche. Man war bereits auf dem Wege, germanische Kulte wiederzubeleben. Hatten christliche Missionare germanische Feste mit christlichem Sinn erfüllt und verändert, wollte man nun den umgekehrten Weg gehen und das Rad der Geschichte zurückdrehen.
Das "Julfest" sollte an die Stelle von Weihnachten treten, der Osterhase das Fest der Auferstehung Jesu verdrängen.
Parteigenossen traten aus der Kirche aus. Sie ließen ihre Kinder nicht mehr taufen. Sie verzichteten auf eine kirchliche Trauung und wünschten nicht, kirchlich beerdigt zu werden. Das Hakenkreuz und das Bild Hitlers traten an die Stelle des Kreuzes und des Gekreuzigten.
Das alles blieb nicht ohne Folgen. Am Ende stand die Katastrophe. Hitler entzog sich wie Goebbels durch Selbstmord der Verantwortung. Millionen Tote waren zu beklagen. Die Konzentrationslager mit ihrer Vernichtungsmaschinerie lassen die ganze Dämonie dieses Regimes und seine unvorstellbare Brutalität erkennen. Das Hakenkreuz sollte an die Stelle des Kreuzes Christi treten. Das Zeichen des germanischen Herrenmenschentums sollte das Zeichen der Erlösung vergessen lassen.
Das Hakenkreuz ist verschwunden. Das Kreuz hat gesiegt. Nur ein paar Ewiggestrige holen das Hakenkreuz aus der Rumpelkammer der Geschichte und wollen damit ihre Brutalität und Legitimation geben.
Das Kreuz hat 1945 gesiegt, und die Väter des Grundgesetzes haben angesichts des Furchtbaren, das sich in einem Land ereignet hatte, in dem eine gottlose Regierung mit einem gewissenlosen Führer an der Spitze die Geschicke des Volkes lenkte, ein klares Wort des Glaubens an Gott an den Anfang der neuen Verfassung gesetzt. Mit Gott wollte man in die Zukunft gehen. Den Segen Gottes wollte man erflehen.
Daran sollte man sich erinnern, wenn es um das Kreuz geht. Daran sollte man sich erinnern, wenn wieder Kreuze aus den Klassenzimmern entfernt werden. Das Kreuz braucht Bekenner. Das Kreuz braucht Verteidiger.
Ludwig Gschwind