M.RAPHAEL
13975

Die Protestanten sind keine Christen

Das Folgende ist allen aufrichtigen und liebenden Protestanten gewidmet, die eine tiefe Sehnsucht nach der Heiligen Katholischen Kirche haben, aber aus irgendeinem Grund an der Rückkehr in den Schoß der Mutter gehindert werden:

Die heutige katholische Kirche ist viel zu lieb und tolerant in Bezug auf den Protestantismus. Sie kann niemals dessen Anspruch auf authentisches Christentum akzeptieren. Wenn sie es doch tut, um beliebt zu sein, dann negiert sie ihren eigenen innersten Wesenskern. Vor dem ganz normalen Menschen auf der Straße macht sie sich lächerlich.

Aber das ist der modernen Kirche egal, im Gegenteil. „Die Gestalt Luthers gilt heute bei Inhabern hochrangiger Kirchenämter als visionär, geradezu vorbildlich. Die Kirche müsse sich das Anliegen Luthers endlich mit positiver Würdigung zu Eigen machen. Am 2. Februar 2017 sagte Karl Lehmann, Kardinal der Heiligen Römischen Kirche, zur Eröffnung einer Reformationsausstellung in der Staatsbibliothek zu Berlin, Luther könnte für Katholiken „eine geradezu prophetische Bedeutung bekommen“: „Kein Theologe – und sei er noch so groß: auch Augustinus und Thomas von Aquin nicht – hat im Gesamtzeugnis der katholischen Kirche eine so hohe Vorrangstellung erhalten“; Luther sei auch den Katholiken ein „Zeuge des Evangeliums“, „gemeinsamer Lehrer“, sogar „Vater im Glauben“.“ Otto, Daniel (Hsrg.), Des heiligen Kirchenlehrers Laurentius von Brindisi kritische Darstellung des Luthertums, Schellenberg 2018, S.19 und 20.

Ich verstehe mich übrigens als kleiner Mann von der Straße. Mit Absicht beinhaltet meine Berufung, mal abgesehen von meiner mystisch monastischen Identität, dass ich ein ganz normaler Typ bin, der Karussells, Kino und Pommes Rot-Weiß mag. Ich bin bewusst kein Theologe. So muss ich kein Opfer „brillanter“ modernistischer Gelehrsamkeit werden. Umso mehr begrüße ich das eben genannte Buch von Daniel Otto. Als „Straßenpöbel“ erkenne ich die Wahrheit, wie sie ist. Ich brauche keine Köchin, um die Bedeutung von Eiern zu verstehen.

In meinem Artikel Der Geist des Protestantismus habe ich mich mehr auf den Hintergrund bezogen. Hier werde ich konkret.

Die Mathematik ist objektiv wahr. Sie gilt für jeden Menschen, überall und immer. Zwei und zwei ist vier. Auf Grund dieser Faktenrealität berechnen die Physiker die physische Wirklichkeit. Objektiv gültig sind auch die Gesetze der Biologie oder Chemie. Auch die Straßenverkehrsordnung oder die internationale Finanzordnung gelten objektiv für alle Menschen, obwohl wir es hier schon mit einer etwas anderen Objektivität zu tun haben. Es handelt sich um menschliche Konstruktionen, die prinzipiell auch anders aussehen könnten.

Mit der Religion ist es ganz anders. Niemand in der Moderne glaubt, dass Glaubensvorstellungen auf objektive Tatsachen verweisen. Sie sind noch nicht mal gemeinsame Konstruktionen wie die Gesetze in einem Rechtsstaat. So kann niemand gezwungen werden, den wahren Glauben anzunehmen. Den gibt es nicht. Der Glaube ist ein Produkt der individuellen Psyche, der persönlichen Wahl. Jeder Glaube, der einen zu einem guten Menschen macht, ist deshalb gleichwertig gut. Das ist z.B. die Überzeugung der Freimaurer. Man muss sich mal vorstellen, was es bedeuten würde, wenn jemand sagen würde, ich habe meine eigene Mathematik. Bei mir ist zwei und zwei fünf. Wäre das gleich gut und anerkennungswürdig?

Für die Moderne entsteht der Glaube im Kopf. Er hat mit der objektiven materiellen Welt nichts zu tun. Er ist Geschmack. Da macht jeder sein Ding. Wichtig ist, man muss seinen Glauben selber wählen, selber setzen. Man konstruiert ihn. Man muss aktiv sein. Deshalb ist eine ganz wichtige Grundfrage im Protestantismus: „Hast Du schon deinen persönlichen Jesus in dein Leben gelassen?“ Man muss sich nicht hingeben oder opfern, sondern man muss sich seinen Jesus holen. Dann tritt man irgendeiner protestantischen Sekte bei, die ähnliche Vorstellungen hat, oder auch nicht. Es ist egal. Es ist nicht heilsrelevant. Niemand kommt in die Hölle. Mir ist bewusst, dass Sekten das anders sehen, aber die sind für das öffentliche Bewusstsein reine Spinner. Für die moderne Öffentlichkeit geht keiner mehr in die Hölle, egal ob er glaubt oder nicht.

Mit Martin Luther haben sich die Menschen gegen die Wahrheit entschieden, dass der Glaube der Heiligen Kirche tatsächlich auf eine objektive leibliche Faktenrealität verweist. Sie haben begonnen, sich selbst zu belügen. Aus den konkreten Sakramenten und dem körperlichen Heilsgeschehen wurden nur noch Symbole und Erinnerungen an einen „großen Humanismus“. Der Glaube wurde auf die Moral reduziert. Für die Protestanten regelt ihr Glaube das soziale Zusammenleben und die Disziplin. Weil ihr Geist prinzipiell für immer Ungehorsam bedeutet, können sie die Himmelskönigin und ihr gehorsames Fiat nicht verehren. Der protestantische Ungehorsam hat alles in Bezug auf den Glauben lächerlich gemacht. Motto: Seht ihr Katholiken, ich kann eurem Gott und Maria die lange Nase machen und werde dafür noch materiell belohnt (siehe Max Weber)!“ Und aus dieser Lüge heraus foltern sie Kartäuser Mönche zu Tode. Wissen sie, dass sie lügen?

www.tudorsociety.com/henry-viii-and-…

Wie soll der wahre Christus, der Sohn der Himmelskönigin und der Bräutigam der Heiligen Katholischen Kirche, sich auch den Protestanten zuwenden und ihnen sagen: „Ihr habt völlig recht, meine Mutter und meine Braut abzulehnen. Ihr braucht keine Sakramente. Das irdische Leben ist nicht heilsrelevant. Der Leib ist unwichtig. Ihr braucht auch nicht in die Kirche zu gehen. Macht euer Ding. Hauptsache ihr verhaltet euch sozial und wirtschaftsverträglich!“ Das ist doch völlig undenkbar. Das würde auf die Negation der gesamten Lehre und Tradition der katholischen Kirche hinauslaufen. Wenn die Protestanten wahre Christen sind, dann ist die katholische Kirche eine Trottelei. Ich fürchte dann gibt es keine Erlösung. Dann ist der Herr und der Teufel ein und derselbe.

Der Anspruch der Protestanten, Christen zu sein, relativiert den gesamten Glauben an Christus. Das weiß jedes Kind, wenn auch meistens nicht bewusst. Über den Glauben wird nicht geredet und gedacht, wie über Mathematik oder die Physik. Aber so sollte es sein. Das ist der objektive Anspruch der Erlösungswahrheit. Die Protestanten erinnern an die Soldatenkostüme im Karneval. Auch die dienen nicht dem Respekt vor dem Soldatentum, sondern ihre Intention ist genau das Gegenteil. Weil sie sich Christen mit Kirchen nennen, machen sie den exklusiven Wahrheitsanspruch der Heiligen Kirche lächerlich.

Nein, die Protestanten sind keine Christen. Sie beten den Herrn der Welt in der Form des Personal Jesus an und schänden damit unablässig die katholische Kirche. Vor allem aber verneinen sie die objektive und gleichzeitig leibliche Wahrheit der Transzendenz. Erst wenn im Bundestag wieder über die Frage gestritten würde, ob z.B. dieser oder jener Engel für eine Angelegenheit zuständig sei, wäre es anders. Bis dahin ist der Glaube irrelevant. Furchtbar.

Das neuzeitliche Denken belügt sich selbst, wenn es objektive Wahrheit nur in Bezug auf die materielle Wirklichkeit, auf die Futtertröge im Schweinestall akzeptiert. Das gilt es klar zu zeigen. Hier vorab eine Frage: Ist Geschmack in der Kunst wirklich subjektiv? Gibt es tatsächlich keine objektiven Wahrheitskriterien um wahre und gute von falscher und schlechter Kunst zu unterscheiden? Die gibt es natürlich. Über Geschmack muss man sogar streiten, damit es überhaupt Kunst geben kann. Aber der Modernist will das nicht wissen. Demnächst mehr.
Gutemine
Ein bisschen erinnert mich die Diskussion an die Frage der alten Griechen, ob Frauen auch Menschen seien.
Übrigens: Wer kann von sich behaupten, ein wahrer Christ, ein echter Nachfolger Jesu Christi zu sein?
Mk 16,16
Die Protestanten sind solange Christen, solange sie die Lehre Luthers nicht kennen und folglich auch nicht verstanden haben. In dem Augenblick, wo ihnen jemand Luthers Irrlehre erklärt, müssen sie sich allerdings sofort entscheiden ob sie bewußt Protestanten bleiben wollen oder bewußt Christen sein wollen. Eines geht nur! Entweder - oder.
Maximilian Schmitt
Ich habe mir auf Youtube sehr viele protestantische Taufen angeschaut. Sehr viele waren ungültig. Einer der Hauptgründe ist, daß sie noch nicht einmal in der Lage sind, eine so einfache Zeremonie gültig hinsichtlich der Einheit von Materie und Form durchzuführen. Mängel hinsichtlich der Materia proxima: Wischen mit der feuchten Hand im Gesicht; Kreuzzeichen mit dem feuchten Daumen auf der Stirn …Mehr
Ich habe mir auf Youtube sehr viele protestantische Taufen angeschaut. Sehr viele waren ungültig. Einer der Hauptgründe ist, daß sie noch nicht einmal in der Lage sind, eine so einfache Zeremonie gültig hinsichtlich der Einheit von Materie und Form durchzuführen. Mängel hinsichtlich der Materia proxima: Wischen mit der feuchten Hand im Gesicht; Kreuzzeichen mit dem feuchten Daumen auf der Stirn; mangelnde Gleichzeitig der Setzung von Materia proxima und Form; kein fließendes Wasser über der Stirn. Mängel hinsichtlich der Form: Textliche Veränderungen, welche den Subordinationismus suggerieren; im Falle von Taufen in freien Gewässern durch Minister aus Freikirchen, erfolgten aus Nachlässigkeit und Unachtsamkeit Auslassungen von Teilen der Form (Nichterwähnung des Hl. Geistes), wegen der Zahl der Täuflinge; in lutherischen Taufen wurde oft "auf den Namen" des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes getauft und nicht "im Namen". Vergleichsbeispiel Schiffstaufe: "Ich taufe dieses Schiff auf den Namen Cap Arkona". Das ist hier bei einer Schiffstaufe völlig passend, aber ein Menschenkind auf den Namen der Dreifaltigkeit zu taufen ist schlechtweg sinnlos. Die wirkliche Taufe erfolgt eben "in nominis" und nicht "ad nominem"!
Hannes Eisen
Luther hat ein Problem der Wandlungslehre erkannt und zwar lange bevor man dieses Problem durch die Transsubstantiationslehre zu lösen versucht hat, wobei auch letzteres leider nur sehr defizitär gelungen ist. Luther hat dieses Problem klar erkannt, auch wenn er sonst viel polemisiert hat.
der Logos
Lehre von der Transsubstantiation AUSZUG:
Auf dem IV. Laterankonzil im Jahre 1215 hat sie gelehrt: „Sein Leib und Blut ist im Sakrament des Altares unter den Gestalten von Brot und Wein wahrhaft enthalten, nachdem durch Gottes Macht das Brot in den Leib und der Wein in das Blut wesensverwandelt sind, damit wir von dem Seinigen empfangen, was er von dem Unsrigen annahm, und so die geheimnisvolle …Mehr
Lehre von der Transsubstantiation AUSZUG:
Auf dem IV. Laterankonzil im Jahre 1215 hat sie gelehrt: „Sein Leib und Blut ist im Sakrament des Altares unter den Gestalten von Brot und Wein wahrhaft enthalten, nachdem durch Gottes Macht das Brot in den Leib und der Wein in das Blut wesensverwandelt sind, damit wir von dem Seinigen empfangen, was er von dem Unsrigen annahm, und so die geheimnisvolle Einheit vollendet wird.“
Da haben wir das Wort Transsubstantiation, Wesensverwandlung. Der große Papst Innozenz III. ist es, der durch eigenen Lehrspruch des Konzils diesen Begriff sanktioniert hat. Seitdem ist der Eucharistieglaube der Kirche nicht mehr aussagbar ohne das Wort Transsubstantiation. Man hat die Sache nur, wenn man den Begriff hat; man hat aber auch den Begriff nur, wenn man das Wort hat.
www.glaubenswahrheit.org/predigten/chrono/1999/19990603/
Hannes Eisen
@Ischa
Sie haben nicht verstanden, dass man die Transsubstantiationslehre entwickelt hat, um das "Geheimnis" zu erklären. Die Orthodoxie hat das z.B. nicht getan, weil man in der orthodoxen Theologie bewusst das Geheimnis des Glaubens wahren will. Das unterscheidet auch die Dogmatik bzw. dogmatischen Prinzipien der Orthodoxie von der kath. Haltung.
Selbstverständlich hat Luther die Wandlungslehre …Mehr
@Ischa
Sie haben nicht verstanden, dass man die Transsubstantiationslehre entwickelt hat, um das "Geheimnis" zu erklären. Die Orthodoxie hat das z.B. nicht getan, weil man in der orthodoxen Theologie bewusst das Geheimnis des Glaubens wahren will. Das unterscheidet auch die Dogmatik bzw. dogmatischen Prinzipien der Orthodoxie von der kath. Haltung.
Selbstverständlich hat Luther die Wandlungslehre nicht besser verstanden oder gar "gelöst", aber er hat Probleme erkannt, die damals nicht gesehen wurden und auch heute viele nicht sehen können.
der Logos
Link aus einem kath.Forum: www.katholisch.com/verbrechenskata…
Vered Lavan
Nach 'Bischöfen' in Palästen hat keiner "Sehnsucht".
Theresia Katharina
Das ist Blödsinn, Protestanten sind Christen durch die Taufe auf den Dreifaltigen Gott!
Maria Katharina
Selbstverständlich sind sie das. Genau so, wie die Orthodoxen. Doch müsssen alle am Ende zu der einen wahren Religion (röm-kath.) zurückkehren.
Bibiana
Die Protestanten sind Christen! Allerdings lassen sie nur Jesus gelten, Heilige..., und vor allem aber Maria, NICHT. Sehr schade. Sie wissen es nicht besser.
Maximilian Schmitt
Was soll der Begriff "Personal Jesus" bedeuten? Deppenleerzeichen kennt die deutsche Rechtschreibung nicht!
Maximilian Schmitt
Alter Denz. 1848!