Diese exquisite Miniatur wird Petrus Christus (ca. 1410/20–1475/76) zugeschrieben, einem der führenden Künstler Brügge in den Jahrzehnten nach Jan van Eycks Tod. Sie stellt den Gnadenstuhl dar, einen der bedeutendsten ikonografischen Typen für die Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit in der spätmittelalterlichen westlichen Kunst. Das Manuskript aus der Zeit um 1465–1475 gehörte Pauwels van Overtvelt, einem prominenten Brügger Beamten, der Isabella von Portugal diente und mit Petrus Christus bekannt war. Gottvater, gekrönt mit einer Papsttiara und gekleidet in Rot und Gold, thront als der Alte der Tage; sein langer Bart und sein feierlicher Gesichtsausdruck vermitteln göttliche Majestät. Vor ihm ruht der halbnackte Körper Christi in Kontrapost auf dem rechten Knie des Vaters, seine Wunden sind sichtbar und zeigen durch seine Haltung und die teilweise Bedeckung, die sein Opferleiden unterstreicht, sowohl seine Göttlichkeit als auch seine Menschlichkeit. Der Heilige Geist erscheint …Mehr
Interessant! Möchte gerne erfahren aus welchen Informationen diese Rekonstruktion möglich gemacht ist....Denn, der Monolit steht hier ausserhalb des Petersdom bzw der gesamte Petersplatz. Heute ist der Petersplatz eine Verlängerung des Petersdom
Von der Sixtinischen Kapelle zum Sammlerkabinett: Im Italien des 19. Jahrhunderts kam es in Mode, illuminierte Handschriften zu zerlegen, damit Sammler einzelne Seiten oder Ausschnitte erwerben konnten. Was wir heute als barbarische Praxis ansehen, führte dazu, dass viele Meisterwerke fragmentiert wurden. Diese beeindruckende Montage besteht aus Ausschnitten eines Chorbuchs aus der Sixtinischen Kapelle, das für Papst Clemens VII. (1523–34) angefertigt wurde. Der Künstler: Vincenzo Raimondi (Vincent Raymond), ein französischer Illuminator, der seit den 1520er Jahren in Rom tätig war. Was Sie hier sehen: Die Heiligen Kosmas und Damian unter der Madonna mit Kind. Groteske Bordüren mit Medici-Emblemen, Propheten, Mottos und päpstlichen Wappen. Ein Rahmen (hinzugefügt um 1802–06, wahrscheinlich in Paris) vervollständigt das Ensemble mit Inschriften über Clemens VII. (z. B. über seine Wahl im Jahr 1523). Das Ergebnis ist ein Patchwork aus 9 Originalausschnitten aus der Renaissance, …Mehr
heute geht ja oft nicht einmal mehr ein Priester vor dem Allerheiligsten auf die Knie geschweige denn die selbsternannten "Pseudopriesterinnen"=Kommunionhelferinnen!
Dieses Bild stammt aus einem Brevier, das um 1250 im Rheinland hergestellt wurde. Es ist repräsentativ für die Übergangsphase in der deutschen Buchmalerei, die als „Zackenstil” bezeichnet wird, also den Übergang von der romanischen zur gotischen Kunst. Die Gesten und Mimik der Figuren und insbesondere die Gestaltung ihrer Gewänder verleihen der Szene eine beeindruckende Dynamik. Es wird deutlich, dass hier die „Macht des Allerhöchsten” am Werk ist! Stockholm, Nationalmuseum, NMB 1926