@Tradition und Kontinuität
Wenn man den Anfang - den freien Willen zu einer Entscheidung - vergisst zu denken, kommt eine falsche Sicht heraus. Zölibat: Es gibt keinen Zwang zum Priestertum, zu dem der Zölibat gehört, vielmehr eine Berufung. Wer also aus freiem Willen Priester wird, hat auch aus freiem Willen den Zölibat gewählt. Wer nur mit einer Illusion einer Berufung oder aus anderen Gründen Priester wird, wird ein Problem bekommen. Ehe: Es gibt keinen Zwang zur Ehe, zu der die lebenslange Treue gehört, vielmehr eine Berufung. Wer also aus freiem Willen eine Ehe eingeht, hat auch aus freiem Willen die lebenslange Treue gewählt. Wer nur mit einer Illusion einer Berufung oder aus anderen Gründen Ehepartner wird, wird ein Problem bekommen. Geschlechtsverkehr: Es gibt keinen Zwang zum Geschlechtsverkehr, zu dem die mögliche Zeugung gehört. Wer also aus freiem Willen Geschlechtsverkehr hat, sagt auch aus freiem Willen ja zu einer möglichen Zeugung und für 9 Monate ein Ja zu "einem eigenen Bauch für das Kind". Wer nur aus Begierde und Lust Geschlechtsverkehr hat, proklamiert dann "mein Bauch gehört mir", ja, aber vor dem Geschlechtsverkehr. Bitte unbedingt vom Anfang her denken.

@Nachtwache

Schon seltsam, wenn jemand seinen Arbeitsplatz verliert, weil er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, sich an die Regeln der Kirche zu halten, dann wird es hier als vollkommen normal betrachtet und entsprechend höhnisch kommentiert, aber wehe ein "übereifriger" Christ muss sich an allgemein gültige Gesetze halten, wird gejammert ... Ist das nicht scheinheilig ?

@Eremitin
Nun, es stimmt, wenn man davon ausgeht, dass man jederzeit zu einer der anderen christlichen Kirchen wechseln kann und dort, nach den Vorgaben der Bibel (verheiratet mit einer Frau, Vater von Kindern etc), Priester werden kann.
Da es aber auch in der katholischen Kirche viele verheiratete Priester gibt, ist die Diskussion ohnehin etwas seltsam.

Der Vergleich des Aachener Bischofs "Pflichtzölibat" mit "Pflichtehe" hinkt, es müsste heißen: Pflichtzölibat des Priesters bzw. Pflichttreue der Eheleute. Es gibt eben weder ein Pflichtpriestertum noch eine Pflichtehe, sich für das eine oder das andere zu entscheiden steht jedem frei. Wer aber gegen die Standespflichten Zölibat bzw. eheliche Treue verstößt, sündigt schwer. augustinus 4 hat das sehr schön erklärt, danke!

@augustinus 4
Wie erklären Sie sich dann die Handhabung in der Orthodoxie. Es gibt lange, würdige Gottesdienste und viele Weltpriester sind verheiratet. (Bischöfe nicht)
Genauso hat Benedik 16 verheiratete anglikanische Priester in die röm. katholische Kirche aufgenommen, bzw. evangelische verheiratete Priester wurden katholische Priester.
Ich denke, keine Priester muss heiraten und die meisten werden es nicht tun, aber es sollte möglich sein.

Für jeden Priester ist der Zölibat sowieso Pflicht.
Für jede Ehe ist die Treue sowieso Pflicht.

1.) Das Priestertum ist eine hohe Berufung von Jesus Christus.
Die Priesterweihe ist ein eigenes Sakrament.
2.) Wer den Ruf spürt, hat die Möglichkeit, sich zu entscheiden:
Entweder, man folgt dem Ruf, was zu wünschen wäre oder nicht.
Jesus wird die Entscheidung respektieren, weil Er den freien Willen
des Menschen nie zwingt, während die Welt gerne zwingt, wie
die Nachrichten beweisen (Zwang der Floristin).
3.) Wer den Ruf annimmt, entscheidet sich dafür, das Priestertum
freiwillig so anzunehmen, wie Jesus Christus es eingesetzt hat,
mit allen Konsequenzen. Man wird dann auch die entsprechenden
Gnaden bekommen.

Fazit: Wer dem Ruf zum Priestertum folgt, tut dies vollkommen
freiwillig. Der Zölibat (coelibs esse = himmlisch sein/ungeteilt anhangen)
gehört zum Priestertum dazu und ist nicht davon zu trennen !
Der Zölibat wird völlig freiwillig gewählt. Zölibat bedeutet letztlich
nichts anderes als ungeteilte Treue zum Himmel/zu Jesus - Ganzhingabe.

Wer den Zölibat nicht einhalten möchte, kann nicht Priester werden
genauso wie jemand nicht heiraten kann, der nicht treu sein will.
Treue im Priestertum = Zölibat
Treue in der Ehe = unauflösliches Eheband