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Grenzt Kardinal Marx' Schuldzuweisung nicht an Blasphemie? Von Pater Franz Schmidberger

Reinhard Kardinal Marx hat den Heiligen Vater mit Brief vom 21. Mai sehr darum gebeten, ihn vom Amt des Erzbischofs von München-Freising zu entbinden.

Auch wenn Rom dieser Bitte jetzt nicht entspricht, so können wir diesen Schritt nur begrüßen, ist er doch einer der Hauptverantwortlichen für den Ausverkauf der Kirche und des Glaubens in Deutschland. Er selber spricht davon, „wie sehr das Ansehen der Bischöfe in der kirchlichen und der säkularen Ansehung gesunken, ja möglicherweise an einem Tiefpunkt angekommen ist“.

Als Grund für seinen spektakulären Schritt gibt er an, er wolle Mitverantwortung tragen „für die Katastrophe des sexuellen Missbrauch durch Amtsträger der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten“. Die Ursachen sieht er in viel persönlichem Versagen und administrativen Fehlern, aber im Gegensatz zu manch anderen „eben auch im institutionellen und ‚systemischen‘ Versagen“.

Er sieht das Element „der Mitverantwortung und damit auch der Mitschuld der Institution“, das heißt, der Kirche. Deshalb bedürfe es eines „Reform- und Erneuerungsdialogs“. Es geht ihm um die Änderung der Kirche, konkret um all die Anliegen, die der Synodale Weg mehr oder weniger offen auf seine Agenda gesetzt hat: Abschaffung des Zölibats, Kommunion für geschiedene Wiederverheiratete und auch andere in der Sünde lebende Menschen, Interkommunion, Segnung homosexueller Paare, Frauenordination.

Wenn der Kardinal zweimal vom institutionellen Versagen, von der Institution Kirche spricht und bei ihr die wesentlichen Fehler sieht, greift er dann nicht die Stiftung Jesu Christi, des fleischgewordenen Gottes, an? Wenn die Institution Kirche eine göttliche Einrichtung ist, vom Heiligen Geist durch die Jahrhunderte belehrt, geheiligt und gelenkt, wenn Christus bei Seiner Kirche ist alle Tage bis ans Ende der Welt (Mat 28, 20), grenzt dann seine Schuldzuweisung nicht an Blasphemie? Offenbart ein Ausspielen des Amtes gegen das Evangelium nicht eine tiefe Glaubenskrise, die auch Alexander Kissler in der NZZ vom 5. Juni diagnostiziert?

Von wirklicher Besinnung, aufrichtiger Reue und Umkehr gibt das Schreiben des Kardinals jedenfalls wenig Zeugnis. Ist es verwegen zu vermuten, er wolle durch seinen Schritt Druck auf Rom und die Weltkirche machen und vor allem auf seinen Gegenspieler im Synodalen Weg, Kardinal Woelki?

Außerdem sind ja die Missbrauchsfälle bei weitem nicht die einzige Schuld, die sich die Bischöfe aufgeladen haben. Schon beim Propheten Ezechiel klagt Gott über die Pflichtvergessenheit der Hirten Israels, was auch ohne Einschränkung mit wenig rühmlichen Ausnahmen von den Hirten in Deutschland gesagt werden muss: „Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! […] Die schwachen Tiere stärkt ihr nicht, die kranken heilt ihr nicht, die verletzten verbindet ihr nicht, die versprengten führt ihr nicht zurück, die verlorenen sucht ihr nicht.“

Vor kurzem sagte mir ein klarsehender deutscher Bischof: „Was Luther im sechzehnten Jahrhundert verbrochen hat, das vollbringen heute die deutschen Bischöfe.“ Sie wollen Institution und Amt umkehren anstatt die Herzen zu bekehren.

Wenn es dem Kardinal ernst war, dann möge er als Erzbischof von München-Freising das Evangelium verkünden, sei es gelegen oder ungelegen, den Glauben predigen, Vorträge über die Lehre der Kirche halten und vor allem beichthören. So könnte er sich weiter pastoral engagieren für einen neuen Aufbruch der Kirche und ihre geistige Erneuerung.

Der Text ist der Montagsaussendung von P. Schmidberger entnommen.

Bild: © Mazur, CC BY-NC-SA
Eugenia-Sarto
Auch der schlimmste Sünder kann umkehren, wenn er die Gnade bekommt. Bei den Aussagen von Marx hatte ich den Eindruck, daß es ein Anfang einer Umkehr sein könnte. Ich kann mich irren, gewiß. Man sollte noch ein paar Wochen abwarten, was er denn nun in Zukunft unternimmt und redet.
Nicolas Davila
Um zu erwarten, dass etwas Irdisches alle unsere Erwartungen erfüllt, reicht es nicht, Atheist zu sein. Man muss dazu auch noch dumm sein.
alfredus
Man stößt sich hier daran, dass der Bericht von Pater Schmidberger kommt ... ! So wird leicht vergessen, dass Kardinal Marx der eigentliche Grund ist, um sich hier zu reiben ! Genau wie Kardinal Lehmann, ist Marx von dem Geist Luthers durchdrungen und von seiner Kirchenspaltung fasziniert ! Ähnliches war und ist sein Ziel und es ist ihm gelungen, die Mehrzahl der Bischöfe, für diesen Weg zu …Mehr
Man stößt sich hier daran, dass der Bericht von Pater Schmidberger kommt ... ! So wird leicht vergessen, dass Kardinal Marx der eigentliche Grund ist, um sich hier zu reiben ! Genau wie Kardinal Lehmann, ist Marx von dem Geist Luthers durchdrungen und von seiner Kirchenspaltung fasziniert ! Ähnliches war und ist sein Ziel und es ist ihm gelungen, die Mehrzahl der Bischöfe, für diesen Weg zu überzeugen ! Umdenken ist hier nicht zu erwarten und Franziskus gibt ihm vielleicht noch mehr Macht, um seine diabolischen Pläne umzusetzen und sei es der synodale Weg ... !
catharina
Vermutlich meint Kardinal Marx, wenn er von der kirchlichen Institution spricht, nicht deren göttliche Seite. In der Theologie, die er vertritt, dürfte diese ohnehin recht minimalistisch betrachtet werden. Für die Anhänger des Synodalen Weges ist an der Kirche fast alles menschlich und daher veränderbar. Deshalb sollte man freilich nicht in das entgegengesetze Extrem eines ekklesiologischen …Mehr
Vermutlich meint Kardinal Marx, wenn er von der kirchlichen Institution spricht, nicht deren göttliche Seite. In der Theologie, die er vertritt, dürfte diese ohnehin recht minimalistisch betrachtet werden. Für die Anhänger des Synodalen Weges ist an der Kirche fast alles menschlich und daher veränderbar. Deshalb sollte man freilich nicht in das entgegengesetze Extrem eines ekklesiologischen Monophysitismus verfallen.
alfredus
@vir probatus Missbrauch ... ? Missbrauch ist auch, wenn man so über das Sakrament der Beichte spricht !
Solimões
@catharina
Das ist gut gesagt: ekklesiologischer Monophysitismus, als wäre alles in der Kirche nur von Gott und die Menschen hätten nichts mehr zu verdienen.
Die Tragik von Lehmann und Marx ist dass man eigentlich schon vor dem Konzil die wahren Gründe des Glaubens nicht erkannte, und sich hat von schnellen Erklärungen hinreissen lassen.Mehr
@catharina
Das ist gut gesagt: ekklesiologischer Monophysitismus, als wäre alles in der Kirche nur von Gott und die Menschen hätten nichts mehr zu verdienen.

Die Tragik von Lehmann und Marx ist dass man eigentlich schon vor dem Konzil die wahren Gründe des Glaubens nicht erkannte, und sich hat von schnellen Erklärungen hinreissen lassen.
vir probatus
"Und vor allem Beichtehören": = Sich informieren ?
Es gibt glaube ich keinen schlimmeren und weiter verbreiteten Missbrauch als die OhrenbeichteMehr
"Und vor allem Beichtehören": = Sich informieren ?

Es gibt glaube ich keinen schlimmeren und weiter verbreiteten Missbrauch als die Ohrenbeichte
Maria Katharina
Ich glaube, jetzt hakt es aber gewaltig bei Ihnen!!
Dieses Sakrament kommt vom HERRN selber!
vir probatus
Von Ohrenbeichte, Beichtspiegel, intimen Fragen und Nachfragen etc. hat "der Herr" nie gesprochen.
Waagerl
Oh man, in Ihrem Häuschen, müsste mal ganz schön entrümpelt werden. Da hat sich aber eine ganze Müllhalde angesammelt, @vir probatus
Wissen Sie warum es so viele dämonisch Besessene gibt!!? Weil es genau diese Menschen sind, welche exakt nach diesem Stil leben, wie Sie es hier behaupten.
Was der Priester nicht weiß, macht Gott nicht heiß!? Und Ihre Seele nicht weis!
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Oh man, in Ihrem Häuschen, müsste mal ganz schön entrümpelt werden. Da hat sich aber eine ganze Müllhalde angesammelt, @vir probatus

Wissen Sie warum es so viele dämonisch Besessene gibt!!? Weil es genau diese Menschen sind, welche exakt nach diesem Stil leben, wie Sie es hier behaupten.

Was der Priester nicht weiß, macht Gott nicht heiß!? Und Ihre Seele nicht weis!
Solimões
Meine Begeisterung über diese Zeilen hält sich in Grenzen. Schmidberger beurteilt letztlich das Gewissen des Münchener Erzbischofs - wenn er sagt, von Reue ist da nichts zu spüren.
Klaus Peter
Schmidbergers Analyse sieht Marxens Rücktritt primär als taktischen Schachzug, um seine Reformagenda voranzubringen. Das war auch mein erster Gedanke, als ich das Rücktrittsschreiben gesehen hatte mit dem wiedholten Hinweis auf die institutionellen Schwächen der Kirche.
Solimões
@Klaus Peter
Ja äusserlich kann das so verstanden werden. Theologal betrachtet muss man aber immer mit einer theologalen Entscheidung rechnen in dem Sinne, als der Kardinal wirklich eine metanoia durchmachte: einen Sinneswandel.
Das würde seinem Wappenspruch gerecht werden: ubi Spiritus Domini ibi libertas. Gott ist frei und kann jemanden aus der Verstrickung des Bösen herauslösen.
Hector de Linares
@Solimões
Wow: "Theologal betrachtet muss man aber immer mit einer theologalen Entscheidung rechnen."
Mit so viel Theologalem hätte ich dann doch nicht gerechnet!
Solimões
@Hector de Linares
Oh je, da ist mir das Ross durchgebrannt ! 😂 😂
Gemeint ist aber, dass die Entscheidung einem göttlichen Impuls entsprungen sein könnte.
Solimões
@Escorial
Beides. Joseph hat sich auch nach Ägypten verkaufen lassen um den Brüdern die Augen zu öffnen. Und so kann Gott den Kardinal ein bisschen in die Irre gehen lassen um zu erkennen, was er tut. Ja und dann ist man in der Gletscherspalte derin und kann nur flehen, dass einem geholfen wird.
vir probatus
Genau, Herrn Schmidberger und Co. müsste mal gesagt werden, daß es Dinge gibt, die ihn/sie nichts angehen.
Aber zeigen sie mir einen "Geweihten" der nicht übergriffig ist.
Waagerl
P. Schmidberger hat recht. Und Sie keine Ahnung @vir probatus
In der Heiligen Schrift steht, wer von euch auch nur einen meiner Kleinsten zu Sünde verführt,....! Und da hat ja Kardinal Marx nicht gerade Weniges auf dem Gewissen. Kardinal Marx ist ein Heuchler. Er steht gern im Rampenlicht und miemt auf Weltversteher.
Wie heißt es, im Hohen Lied der Liebe? Und wenn ihr alle Wissenschaften, der …
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P. Schmidberger hat recht. Und Sie keine Ahnung @vir probatus

In der Heiligen Schrift steht, wer von euch auch nur einen meiner Kleinsten zu Sünde verführt,....! Und da hat ja Kardinal Marx nicht gerade Weniges auf dem Gewissen. Kardinal Marx ist ein Heuchler. Er steht gern im Rampenlicht und miemt auf Weltversteher.

Wie heißt es, im Hohen Lied der Liebe? Und wenn ihr alle Wissenschaften, der Welt studiertet,.... und hättet der Liebe nicht, so wäret ihr doch nur tönerndes Erz oder klingende Schelle.

Welche Liebe ist hier gemeint? Die Liebe Gottes. Es gibt auch die verpflichtende Liebe, die Sünder zu belehren. Und davon macht P. Schmidberger Gebrauch.
Wir haben schon mehr wie genug Luschen in der Kirche. Da sind solche Leute wie P. Schmiedberger eine Leuchte, welche man auf den Tisch stellt, damit sie den Menschen leuchtet in der Finsternis.
alfredus
Reue von Kardinal Marx ... ? Das werden wir nicht erleben, denn zu sehr ist er von seiner Person überzeugt, er ist absolut ! Verärgert ist er allerdings über das Kirchenvolk, weil es ihm im Lutherjahr nicht gefolgt ist. Groß wollte er Luther als bombastische Lichtgestalt, Lehrer, Glaubensbringer und Luther hat Recht gehabt, herausbringen, aber es wurde nur ein Rohrkrepierer und außer den …Mehr
Reue von Kardinal Marx ... ? Das werden wir nicht erleben, denn zu sehr ist er von seiner Person überzeugt, er ist absolut ! Verärgert ist er allerdings über das Kirchenvolk, weil es ihm im Lutherjahr nicht gefolgt ist. Groß wollte er Luther als bombastische Lichtgestalt, Lehrer, Glaubensbringer und Luther hat Recht gehabt, herausbringen, aber es wurde nur ein Rohrkrepierer und außer den Bischöfen nahm niemand Notiz von so einem Schwachsinn ! Genau wie Kardinal Lehmann nicht beim Kirchenvolk ankam, so geht es auch Marx. Das ist natürlich ärgerlich für ihn, hat er sich doch als großen Kirchenmann gesehen. Er wird aber sein Zerstörungswerk fortsetzen, mit Hilfe der Bischöfe, der Laiengremien und dem synodalen Weg ... !