Weltbild wird verkauft

(gloria.tv/ KNA) Die katholischen Bischöfe haben einen Verkauf der Verlagsgruppe Weltbild beschlossen und den Aufsichtsrat des Unternehmens teilweise ausgetauscht. Die Bischöfe, die Gesellschafter des Verlags sind, fassten diesen Beschluss am Montagabend in Würzburg. Die Gesellschafterversammlung war aufgrund einer Forderung der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) überraschend zusammengetreten. Sie beauftragte den Aufsichtsrat, den Verkauf der Verlagsgruppe «ohne jeden Verzug» in die Wege zu leiten und in regelmäßigen Abständen über die Verkaufsverhandlungen zu berichten. Das teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag in Bonn mit.

Der VDD hält mit 24,2 Prozent den größten Teil der Anteile an der Verlagsgruppe, die außerdem 12 katholischen Bistümern und der Soldatenseelsorge gehört. Zugleich sprach die in Würzburg tagende VDD-Vollversammlung den beiden vom VDD entsandten Aufsichtsratsmitgliedern, Pater Hans Langendörfer und Matthias Meyer, ihr uneingeschränktes Vertrauen aus. Insbesondere Langendörfer war wegen seiner Funktion im Aufsichtsrat von Weltbild von konservativen katholischen Journalisten im Internet und in anderen Medien heftig angegriffen worden.

Der VDD richtete seine Kritik auf die Geschäftsführung des Weltbildverlags. Es sei der Geschäftsführung nicht gelungen, «die internetgestützte Verbreitung sowie die Produktion von Medien, die den ideellen Zielen der Gesellschafter widersprechen, im eigenen Bereich bzw. im Bereich der Unternehmensbeteiligungen hinreichend zu unterbinden. Die Glaubwürdigkeit der Verlagsgruppe und ihrer Gesellschafter hat darunter gelitten.» In derselben Stellungnahme kritisierten die Bischöfe auch die «verzerrende und unangemessene Weise der publizistischen Auseinandersetzung mit den anstehenden Fragen namentlich in Medien, die der Kirche nahestehen.»

Die Gesellschafter von Weltbild beschlossen zugleich personelle Veränderungen im Aufsichtsrat. Wie das Unternehmen am Freitag in Augsburg mitteilte, scheiden die früheren Finanzdirektoren Sebastian Anneser (München und Freising), Adolf Bauer (Diözese Würzburg) und Klaus Donaubauer (Diözese Augsburg) aus dem Aufsichtsrat aus. An ihre Stelle treten die Generalvikare Peter Beer (Erzbistum München und Freising), Michael Fuchs (Bistum Regensburg) und Georg Holkenbrink (Bistum Trier). Neben Langendörfer und Meyer bleiben auch die Aufsichtsratsmitglieder Paul-Bernhard Kallen, Albert Post (Bistum Fulda) und Stefan Schnittmann weiterhin im Aufsichtsrat.

Zum Verkauf heißt es in der Unternehmensmitteilung, alle Beteiligten seien verpflichtet, zum Erhalt des Unternehmenswertes beizutragen. Die «kirchlichen und sozialen Implikationen» eines Verkaufs der Gruppe verdienten «eine besondere Beachtung»

Der Augsburger Verlag war in die Kritik geraten, weil er im Internet auch Erotik-Literatur und Esoterik zum Verkauf angeboten hat.

Vergangene Woche war der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Donaubauer nach kircheninterner Kritik zurückgetreten. Vor zwei Wochen hatte Papst Benedikt XVI. ein entschiedeneres Vorgehen angemahnt. Es sei an der Zeit, die weite Verbreitung von Material erotischen oder pornographischen Inhalts vor allem in den westlichen Ländern «energisch einzuschränken», erklärte das Kirchenoberhaupt. Der Heilige Stuhl werde darauf achten, «dass der notwendige Einsatz gegenüber diesen Missständen seitens der katholischen Kirche in Deutschland vielfach entschiedener und deutlicher erfolgt». Wenig später hatten unter anderem die Kardinäle Joachim Meisner (Köln) und Reinhard Marx (München) die inhaltliche Ausrichtung von Weltbild scharf kritisiert.
michael7
Ist Verkauf wirklich die beste Lösung?
Gibt es denn keine katholische Literatur, die der riesige Weltbild-Verlag auflegen (oder neu-auflegen) könnte?
Wo findet man denn noch was Christliches oder gar Katholisches? Warum auch nicht in den Weltbild-Läden?Mehr
Ist Verkauf wirklich die beste Lösung?

Gibt es denn keine katholische Literatur, die der riesige Weltbild-Verlag auflegen (oder neu-auflegen) könnte?

Wo findet man denn noch was Christliches oder gar Katholisches? Warum auch nicht in den Weltbild-Läden?
hans03
Gott sei Dank! No Sex in Kirchenverlagen. Wo kommen wir sonst hin?!
Latina
die bischöfe müssen doch so reden,denn sonst müssten sie eben kirchentreue verlage zumindest moralisch unterstützen und so sind sie eben aus allem raus...und wie schon oft von mir gesagt,ihre "heidenangst" ist es als fundamentalisten angeprangert zu werden....
elisabethvonthüringen
Bischöfe wollen baldmöglichst WELTBILD-Verkauf, kritisieren aber "kirchennahe" Medien...
So, endlich ist es raus: In der gestrigen Voll-
versammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands haben die Bischöfe beschlossen, "dass die angezeigten organisatorischen und strukturellen Maß-
nahmen für eine Veräußerung der Verlagsgruppe WELTBILD GmbH ohne jeden
Verzug entschlossen aufgenommen werden". …Mehr
Bischöfe wollen baldmöglichst WELTBILD-Verkauf, kritisieren aber "kirchennahe" Medien...

So, endlich ist es raus: In der gestrigen Voll-
versammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands haben die Bischöfe beschlossen, "dass die angezeigten organisatorischen und strukturellen Maß-
nahmen für eine Veräußerung der Verlagsgruppe WELTBILD GmbH ohne jeden
Verzug entschlossen aufgenommen werden". Deren Gesellschafter-
versammlung "ist diesen Beschlussempfehlungen vollständig gefolgt". In nächster Zeit soll die Geschäftsführung von Weltbild regelmäßig über den Stand des Verkaufsprozesses berichten.
Also ein Grund zum Feiern, weil doch letztlich die Vernunft und die christlichen Grundsätze gesiegt haben? - Nicht ganz, denn die Bischöfe konnten es offensichtlich nicht unterlassen, die Beleidigten
zu spielen und den "Medien, die der Kirche nahestehen", noch schnell eins überzubraten: Man bedaure "die verzerrende und unangemes-
sene Weise der publizistischen Auseinandersetzung" namentlich in diesen Medien.
Na toll! - Anstatt nun einen wirklichen Schluss-Strich zu ziehen, werden diejenigen, die seit Jahr und Tag die Zustände bei Weltbild kritisiert haben und die Bischöfe immer wieder zur Abhilfe gedrängt haben,
jetzt auch noch vor's Schienbein getreten!
War das nötig, liebe Bischöfe?
Nicht die glaubenstreuen Kritiker haben jenen Skandal zu verant-
worten, sondern diejenigen, die nicht entschieden genug einge-
schritten sind. Hier wird der Feuermelder dafür kritisiert, dass er
Alarm gegeben hat. Ob die Mehrheit der Bischöfe immer noch nicht verstanden hat, um was es eigentlich geht?

- Die Erklärung im Wortlaut >> BITTE KLICKEN !
elisabethvonthüringen
Iacobus...Sie Blauauge! Gott segne Sie! 😉 😇 ...Eher wird die Welt vergeh'n, als dass wir keine Porno seh'n...(müssen)...
Weg vom Fenster
ist demnächst wohl die Gelddruckerei "Weltbild", wenn die soeben über den Ticker gekommene Meldung stimmt.
Ein wenig gutes Licht auf die Denkungsweisen der Deutschen Bischöfe bietet jedoch jener Absatz in der Veröffentlichung:
"Die deutschen Bischöfe, die der …Mehr
Iacobus...Sie Blauauge! Gott segne Sie! 😉 😇 ...Eher wird die Welt vergeh'n, als dass wir keine Porno seh'n...(müssen)...

Weg vom Fenster

ist demnächst wohl die Gelddruckerei "Weltbild", wenn die soeben über den Ticker gekommene Meldung stimmt.
Ein wenig gutes Licht auf die Denkungsweisen der Deutschen Bischöfe bietet jedoch jener Absatz in der Veröffentlichung:
"Die deutschen Bischöfe, die der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands angehören, bedauern die verzerrende und unangemessene Weise der publizistischen Auseinandersetzung mit den anstehenden Fragen namentlich in Medien, die der Kirche nahestehen."
Nun habe ich nach Jahren der Vertuschung der Mißstände und dem rüden Umgang mit Kritikern von Seiten der Ordinariate weder ein Confiteor, noch ein Mea culpa erwartet. Aber dieser Satz ist ja das genaue Gegenteil von dem, was man in einer solchen Situation erwartet.
Mir kommen immer mehr Zweifel an der Geistlichkeit unserer Geistlichkeit, denn das klingt eher nach einem beleidigten Josef Ackermann als nach Dienern Christi, oder?
Iacobus
Wäre es nicht besser gewesen dem Weltbild Zügel anzulegen und es von Porno & Co zu säubern?
Tina 13
schön, die „Herzen“ tanzen wieder im „Dreivierteltakt.“
Jeder klopft jedem auf die Schulter. „Friede, Freude, Eierkuchen“
Heißt es nicht beim „Geld“ scheiden sich die Geister,
man wird sehen welches „Lüftchen“ wehen wird und
wo es wieder „Einzug“ hält.
Das „Wort Gottes“ muss gelebt werden, ohne wenn und aber.
Schaun wir mal was aus „aber“ wird. 😁Mehr
schön, die „Herzen“ tanzen wieder im „Dreivierteltakt.“
Jeder klopft jedem auf die Schulter. „Friede, Freude, Eierkuchen“
Heißt es nicht beim „Geld“ scheiden sich die Geister,
man wird sehen welches „Lüftchen“ wehen wird und
wo es wieder „Einzug“ hält.

Das „Wort Gottes“ muss gelebt werden, ohne wenn und aber.

Schaun wir mal was aus „aber“ wird. 😁
Jessi
Danke,lieber Kardinal Meisner und Kardinal Marx und alle anderen!
Jetzt noch eine Bitte:Euch wird das Geld aus dem Verlag früher oder später fehlen.Beschließt gleich jetzt auf der Bischofskonferenz,dass das fehlende Geld nicht den Ärmsten der Armen abgezogen wird,also etwa von Organisationen wie der CARITAS,sondern dass man zum Beispiel die Kunstreferenten der Diözesen anhält,keine neuen Kunstwerke …Mehr
Danke,lieber Kardinal Meisner und Kardinal Marx und alle anderen!
Jetzt noch eine Bitte:Euch wird das Geld aus dem Verlag früher oder später fehlen.Beschließt gleich jetzt auf der Bischofskonferenz,dass das fehlende Geld nicht den Ärmsten der Armen abgezogen wird,also etwa von Organisationen wie der CARITAS,sondern dass man zum Beispiel die Kunstreferenten der Diözesen anhält,keine neuen Kunstwerke mehr zu kaufen oder produzieren zu lassen oder gar Preise für nackte Mariendarstellungen zu verleihen!
Also die Gelder Richtung Kunstförderung einfrieren!Eine Entweltlichung der Kirche könnte auch so verstanden werden!
Oder gefällt euch so etwas?:
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