Das ist keine Nächstenliebe, Herr Erzbischof!
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Mit dieser Antwort reagieren wir auf eine Behauptung unseres Paderborner Erzbischofs, die öffentlich verbreitet wurde.
Sein Ausspruch lautet: „Wer Leben und Freiheit will, lässt sich impfen. Das ist ein Gebot der Stunde zum Schutz für sich und andere, zur gelebten Nächstenliebe“.[1]
Diesen Aufruf weisen wir zurück!
Wie kann der Empfang einer „Impfung“, für deren Entstehen Zelllinien abgetriebener Kinder verwendet wurden, ein Akt der Nächstenliebe sein?
Der renommierte Laboratoriumsmediziner Prof. Dr. Paul Cullen schreibt in seinem Gastbeitrag für unseren Priesterkreis: Es „kamen bei allen derzeit in Deutschland verfügbaren Impfstoffen gegen das Coronavirus humane fetale Zelllinien zur Anwendung, entweder unmittelbar in der Herstellung (AstraZeneca, Johnson & Johnson), oder zumindest in der Testung (BioNTech/Pfizer, Moderna). […] Bei der Verwendung solcher Impfstoffe profitiert man von einer ‚Struktur des Bösen‘[2] und unterstützt diese zumindest implizit.“[3]
Der hl. Papst Johannes Paul II. lehrt in seiner Enzyklika Evangelium vitae, „dass die Verwendung von Embryonen oder Föten als Versuchsobjekt ein Verbrechen darstellt gegen ihre Würde als menschliche Geschöpfe, die dasselbe Recht haben, das dem bereits geborenen Kind und jeder Person geschuldet wird“[4].
Vor diesem Hintergrund möchten wir herausstellen, was wirklich ein Gebot der Stunde ist: Dass die deutschen Oberhirten endlich für das Leben und die Freiheit der Ungeborenen kämpfen und deutlich ihre Stimme erheben zum Schutz gegen das verabscheuenswürdige Verbrechen der Abtreibung!
Jedes Jahr wird in unserem Land eine Großstadt ausgelöscht!
Das Blut der Millionen getöteten Kinder schreit laut zum Himmel nach Vergeltung!
Wie können Bischöfe schweigen angesichts der diabolischen Agenda aus dem Europäischen Parlament, das die Abtreibung als Menschenrecht propagiert?[5]
Wir wenden uns entschieden gegen den Missbrauch, im Paderborner Dom eine Impfaktion durchzuführen.
Stattdessen machen wir uns den adventlichen Bußruf des hl. Johannes zu eigen.
Wer das Leben und die Freiheit will, der kehre um zu unserem Herrn Jesus Christus, dem einzigen Erlöser und wahren Retter der Menschen: „Schon hält er die Schaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen und den Weizen in seine Scheune zu bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen“ (Lk 3,17).
Paderborn, am Fest des hl. Apostels Andreas 2021
Priesterkreis Communio veritatis
[1] Erzbistum Paderborn, „Impfaktion im Paderborner Dom“, 23. November 2021.
[2] Vgl. Papst Johannes Paul II., Sollicitudo rei socialis, 37: Von „Strukturen der Sünde“, dass sich nämlich „hinter bestimmten Entscheidungen, die scheinbar nur von Wirtschaft oder Politik getragen sind, wahrhafte Formen von Götzendienst verbergen: gegenüber Geld, Ideologie, Klasse oder Technologie“.
[3] Prof. Dr. Paul Cullen, „Humane fetale Zelllinien bei der Impfstoff-Herstellung“, 9. Oktober 2021.
[4] Papst Johannes Paul II., Enzyklika Evangelium vitae, 63.
[5] Vgl. Hedwig von Beverfoerde, „Die EU auf dem Weg der Kultur des Todes“, 25. November 2021.
Bild: The Focal Project, CC-BY-NC