Für: Kardinal Marx.
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Christliche Werte – und was ist mit der Kirchensteuer?
Osnabrück. Ein Kreuz als Wandschmuck in Behörden? Das passe nicht zur strengen Trennung von Staat und Kirche, sagen die Kritiker des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Dabei könnten sie ihre Forderung an anderer Stelle viel konsequenter einbringen. Ein Kommentar von Katharina Ritzer.
Ein Kreuz im Foyer jeder bayerischen Behörde? Ja Kruzifix nochmal, da ist der bayerische Ministerpräsident Markus Söder aber gleich sauber ins Gebet genommen worden in unzähligen Internetkommentaren. Es gelte in Deutschland und damit auch in Bayern immerhin die strenge Trennung von Staat und Kirche und außerdem wolle er doch sowieso nur die Muslime ausgrenzen. (Weiterlesen: In Bayerns Landesbehörden hängen künftig Kreuze)
Zaghafte Zustimmung gab es naturgemäß von den christlichen Kirchen. Das Christentum und das Kreuz stehen für Nächstenliebe, Großherzigkeit, Toleranz und Vergebung – ohne Zweifel Werte, die jeder deutschen Behörde gut zu Gesicht stehen. Söder betont zudem, das Kreuz sei nicht nur religiöses Zeichen, sondern es stehe ebenso für die geschichtliche und kulturelle Prägung des Landes. Auch das ist richtig.
Warum also sollten keine Kreuze auf die Werte des christlichen Abendlandes hinweisen? Der Kölner Dom und die Frauenkirche in Dresden tun ja nichts anderes. Und vielen Deutschen ist der kirchliche Beistand bei Taufe, Hochzeit und Beerdigung immer noch wichtig, auch wenn sie nicht mehr jeden Sonntag in die Kirche gehen. Wer sich ernsthafte Sorgen um eine mangelnde Trennung von Staat und Kirche macht, der kann etwa kritisch hinterfragen, warum das staatliche Finanzamt für die Kirchen als Dienstleister deren Steuer eintreibt.
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