Prof. Maximilian Derndorfer, pensionierter Gymnasiallehrer für Latein und Griechisch, schrieb folgenden Leserbrief zu einem in der österreichischen Wochenzeitschrift "Furche" erschienenen Artikel.
Hans Küng, zweifellos von Gott mit hoher Intelligenz ausgestattet, hätte als Priester und als ein auf akademischer Ebene wirkender Theologe keine andere Aufgabe und Pflicht gehabt, als den von Christus den Apostel übergebenen Glauben authentisch und jenseits vom Geist dieser Welt angesiedelt zu verkünden, jenseits von einer Welt, die der Hl. Augustinus als „Civitas terrena“ bezeichnet.
Hans Küng verkündete aber, Gott sei es geklagt, weitgehend sich selbst. Von der Kathedra seines Geistes verteilte er in zweifellos intelligenter und geschliffener Rhetorik seine Zensuren.
Es wäre ihm wohl niemals in den Sinn gekommen, selbst als Papst alles nach seinen Denkmustern zu ordnen. Er wäre dann „fehlbar“ gewesen.
Bild: Hans Küng, wikicommons, CC-BY-SA