Der Christ hält weniger an sogenannten „abstrakten Glaubensinhalten“ fest, als ihm das manch Atheist in Diskussionen unterstellt, sondern wird selbst in Todesgefahr, wie ein Kind in den Armen seiner Mutter durch ein existenzielles Vertrauen getragen. Dies ist real erfahrbar. Über eine solche Erfahrung lässt sich jedoch schwer mit jemandem diskutieren, der diese Erfahrung weder gemacht hat, noch überhaupt an die Möglichkeit glaubt, solch eine Erfahrung machen zu können.
Erst im zweiten Schritt erwächst aus solch einer Erfahrung das Wissen um die Wahrheit der Lehre, die in Folge nichts „Abstraktes“ mehr an sich hat.
Es gibt auch den umgekehrten Weg: Abstraktes, philosophisches Befassen mit der Wirklichkeit, die zum Christentum führt.
Das ist der Weg Kants, von einem oberflächlichen Allerweltschristentum zu einem vertieften, unumstösslichen Glauben.
Christentum ist natürlich auch ein konkretes Credo mit Glaubensinhalten.