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Maria und Maryam - ein Vergleich. Von Magdalena Veletta

Um die Stellung der Frau in verschiedenen Kulturen besser zu verstehen, muss man auch die religiöse Prägung berücksichtigen. Was für Unterschiede findet man im Verständnis von Mann und Frau in der Bibel und im Koran?

Bibel: Maria als Mutter von Jesus

Die Christen glauben, dass Jesus von Nazareth, der Christus, durch den Heiligen Geist, im Leib Mariens die menschliche Natur angenommen hat. Dabei ist das Einverständnis Marias zu dieser Empfängnis eine notwendige Voraussetzung (Lk 1,38). Der Engel liefert Maria sogar einen Beweis, auf den sie ihre Entscheidung stützen kann. Denn auch ihre Verwandte Elisabet, so wird ihr gesagt, habe noch im hohen Alter einen Sohn empfangen, obwohl sie als unfruchbar galt. Diese (Elisabet) sei schon im sechsten Monat schwanger. Denn für Gott sei nichts unmöglich (Lk 1,36-37)

Koran: Maryam als Mutter von Isa

Im Islam wird Isa (Jesus) im Leib Maryams (Marias) von Allah (Name Gottes im Koran) durch sein Wort geschaffen. Das Einverständnis von Maryam ist nicht nötig, da ihr nur mitgeteilt wird, was von Allah bereits "beschlossene Sache" ist. (Sure 19,21) Die Muslime sehen in Isa einen Diener und Propheten Allahs. Sie glauben, dass er ein Geschöpf ist, welches durch Allahs Wort "So sei es" im Leib von Maryam Gestalt angenommen hat.

Bei Maria und Maryam handelt es sich um Mädchen, die beide als Jungfrauen, also ohne Zusammenkommen mit einem Mann schwanger wurden. (Lk 1,34 / Sure 19,20)

Religiöse Prägungen beeinflussen die gesellschaftliche Kultur und wirken sich auf die Stellung der Frauen in der Gesellschaft aus.

Bei Maria wird die Freiheit der Frau hervorgehoben. Sie ist zur Entscheidung gerufen und muss sich nicht zwangsläufig dem Willen Gottes unterwerfen. Sie bekommt auch Informationen, die auf göttliche Anordnungen hinweisen. Trotzdem muss Gabriel, der Engel Gottes, vorerst ihre Antwort abwarten. Erst mit der Einwilligung Marias und ihrem "mir geschehe", entsteht das Kind in ihrem Leib.

Maria reist denn auch sofort zu ihrer Cousine Elisabet, welche tatsächlich ebenfalls schwanger ist und beide sind voller Freude. (Lk 1,39ff.)

Sie gebiert ihren Sohn Jesus in Anwesenheit von Josef, ihrem Bräutigam. Die Hirten wurden durch Engel zum Neugeborenen geführt, die drei Weisen aus dem Morgenland durch Zeichen am Himmel. Die Geburt Jesu wird also von verschiedenen Seiten bezeugt.

Maryam hat sich, wie es von einer gläubigen Muslima verlangt wird, der Herrschaft Gottes zu unterwerfen. Sie kann sich nicht dagegen entscheiden, denn Gabriel, der Engel Gottes verkündet ihr, dass es sich um eine "beschlossene Sache Allahs" handelt. (Sure 19,21) Und Allah wird seinen Beschluss gewiss auch durchführen.

Maryam zog sich nach der Empfängnis alleine an einen entlegenen Ort zurück. (Sure 19,22)

Bei der Geburt kommt Verzweiflung in ihr hoch, denn Maryam sprach: "O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ganz und gar vergessen!" (Sure 19,23)

Nach der Geburt schweigt Maryam (Sure 19,26) und als sie Isa zu ihrem Volk tragen liess, verteidigte sich das Kind selbst, indem es sprach: "Ich bin ein Diener Allahs, Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem Propheten gemacht." (Sure 19,30) Im Koran bezeugt das Kind sich also selbst.

Schauen wir uns nun die unterschiedlichen Auffassungen über die Söhne von Maria und Maryam, über Jesus und Isa in der Bibel und im Koran noch genauer an.

Marias Sohn Jesus

Im Evangelium fragt Jesus seine Jünger: "Für wen halten mich die Menschen?" Und er bekommt als Antwort, dass ihn einige unter anderem auch für einen Propheten halten.

Erst auf die Nachfrage Jesus antwortet Simon Petrus, nachdem sich die andern Jünger nicht festlegen: "Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!" (Mt 16,13-14) Jesus korrigiert die verschiedenen Ansichten nicht. Er sagt nichts über sich selber aus. Er wartet auf die entsprechende Antwort und bestätigt diese dann als von seinem Vater im Himmel geoffenbarte Wahrheit. (Mt 16,16-17)

Die Offenbarung, dass Jesus Gottes Sohn ist, geschieht vorausgehend schon bei der Taufe Jesu am Jordan. Dort bezeugt eine Stimme aus dem Himmel: "Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe." (Mt 3,17)

Maryams Sohn Isa

Wir haben oben festgestellt, dass Jesus von einigen Menschen seiner Zeit als Prophet angesehen wurde. Das ist auch heute noch das grundlegend andere Verständnis von Jesus als Sohn Gottes bei den Christen und Isa als Prophet bei den Muslimen.

Denn für die Muslime gilt die Sure: Es ist ausgeschlossen, dass der Barmherzige einen Sohn hat. (Sure 19,92) Isa ist für die Muslime also ein Prophet und Diener Gottes und soll, laut Koran, von Allah die Gabe erhalten haben, aus Totem wieder Lebendiges zu machen.

Denn Allah sagt zu Isa: "Du hast mit Meiner Erlaubnis den Blinden und den Aussätzigen geheilt; und die Toten ins Leben gerufen …" (Sure 5,110) Oder Isa spricht selbst: "Seht, ich bin zu euch mit einem Zeichen von eurem Herrn gekommen. Seht, ich erschaffe für euch aus Ton die Gestalt eines Vogels und werde in sie hauchen, und sie soll mit Allahs Erlaubnis ein Vogel werden." (Sure 3,49)

Die Frage ist nun: Schreibt man dieses Vermögen vor oder nach Jesus auch einem anderen Propheten zu? Es ist immerhin das Vermögen über Leben und Tod zu entscheiden und tote Materie zu beleben. Ist das nicht etwas, das ausschliesslich dem Schöpfer, also Gott (Allah) zusteht? Diese Frage müssen die Muslime selbst beantworten.

Für die Christen steht fest, dass nur Gott Schöpfer und Herr über Leben und Tod sein kann. Kein Geschöpf kann dies für sich in Anspruch nehmen, auch nicht mit Gottes Erlaubnis. Wenn also Jesus, wie im Evangelium und im Koran bezeugt wird, Herr über Leben und Tod ist, dann ist er Gott gleich. Deshalb sagen die Christen von ihm: Es ist Mensch gewordenes Wort Gottes. Er ist ganz Mensch und er ist ganz Gott.

Von sich selber sagt er: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." (Joh 14,6) Aus christlicher Sicht ist Jesus die zweite Person der göttlichen Trinität und es wird im Glaubensbekenntnis festgehalten, dass Jesus Christus gezeugt und nicht geschaffen ist. Das Mariendogma vom Konzil von Ephesus im Jahre 431 lautet: Jesus Christus ist in Wahrheit Gott und die heilige Jungfrau deshalb Gottesgebärerin.

Zur Dreifaltigkeit der Christen steht Maria in einer besonderen Beziehung, die keine Frau ausser ihr innehat. Sie ist nämlich Tochter des Vaters (wie alle Frauen auch), Mutter des Sohnes (wie niemand sonst) und Braut des Heiligen Geistes (wie niemand sonst). Wenn im Christentum von einer Sponsa Christi (Braut Christi) gesprochen wird, bezieht sich das ausschliesslich auf die Berufung zum jungfräulichen Leben gottgeweihter Frauen.

Ein Missverständnis über die Person des Heiligen Geistes führte sehr wahrscheinlich bei den ersten Muslimen zur Auffassung, dass die Christen neben Allah und Jesus, Maria als die dritte göttliche Person definieren und anbeten. Dazu beigetragen haben, mag auch eine Missdeutung des bereits erwähnten Dogmas von Maria als Gottesgebärerin.

Im Koran richtet jedenfalls Allah folgende Frage an Jesus: „O Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesprochen: „Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah an?“ (Sure 5,116)

Die Beantwortung dieser Frage wird bei beiden, Christen und Muslimen gleich ausfallen: Nie und nimmer.


Maria, die Mutter von Jesus und das Kreuz

Dass Jesus von Nazareth, am Kreuz von Pilatus als "König der Juden" bezeichnet, gestorben ist, ist eine historische Tatsache, welche inzwischen keine Zweifel mehr zulässt. Die Christen glauben, dass er dies freiwillig, aus Liebe zu den Menschen und zur Vergebung der Sünden getan hat.

Maria, seine Mutter stand nach dem Evangelium unter dem Kreuz und ihr Herz wurde von einem "Schwert" durchbohrt. (Lk 2,34-35) Nach dem Tod Jesu am Kreuz spielte seine Mutter Maria im Evangelium weiterhin eine zentrale Rolle. Sie unterwies die Jünger, tröstete sie und war als Betende und Hörende für die junge Kirche von grosser Bedeutung. Durch die Worte Jesu am Kreuz wurde sie dem Apostel Johannes als Mutter anvertraut und wird bis heute als Mutter der Kirche und als Gottesgebärerin verehrt.

Maryam, die Mutter von Isa und das Kreuz

Im Koran sollte Isa zwar gekreuzigt werden, aber Allah hat eingegriffen, um Isa aus der Bedrängnis durch die Juden zu retten und hat ihn zu sich in den Himmel emporgehoben.

Isa wird nur scheinbar gekreuzigt, denn im Koran steht: "Die Wahrheit ist, dass sie ihn weder getötet noch gekreuzigt haben, sondern es war ein anderer, den sie für Jesus hielten…" (Sure 4,157).

Über die Rolle von Maryam, seiner Mutter, bei der Aufnahme von Isa in den Himmel erfahren wir aus dem Koran nichts. Sie wird aber auf Grund ihrer Reinheit und Unterwerfung unter den Willen von Allah zum Vorbild der Frauen im Islam.

Wir haben nun an einigen zentralen Punkten festgestellt, dass sich "Maria und Jesus" im Evangelium und "Maryam und Isa" im Koran wesentlich unterscheiden. Daraus folgt auch, dass der Koran die Person von Isa, als Sohn Gottes und zweite Person der Dreifaltigkeit verwirft.

Die Bedeutung Marias im Christentum hat sich über die Jahrhunderte eher noch verstärkt, wo hingegen im Koran ausgesagt wird, dass Gott die Männer gegenüber den Frauen bevorzugt. (Sure 4,34)

Wenn im Koran von der "Liebe Gottes" die Rede ist, so ist diese Liebe als Belohnung für die Unterwerfung und das Wohlverhalten der Muslime zu verstehen. Die liebende Zuwendung Allahs ist also an Bedingungen geknüpft. Denn eines der wichtigsten Forderungen im Koran ist die Beachtung der Gerechtigkeit. (Sure 5,8)

Im Evangelium ist "Gott die Liebe" selbst. Bedingungslos wird er zum Erlöser und Retter aller Menschen, wenn sie sich ihm nur zuwenden. Etwas von dieser bedingungslosen Liebe kommt im Gebot der Feindesliebe zum Vorschein.

Im Koran liebt Allah jene, welche seine Vorschriften befolgen. In der Bibel lesen wir: "Lasset uns ihn lieben; denn er hat uns zuerst geliebt." (1 Joh 4,19)
Goldfisch
Denn Allah sagt zu Isa: "Du hast mit Meiner Erlaubnis den Blinden und den Aussätzigen geheilt; und die Toten ins Leben gerufen …" (Sure 5,110) Oder Isa spricht selbst: "Seht, ich bin zu euch mit einem Zeichen von eurem Herrn gekommen. Seht, ich erschaffe für euch aus Ton die Gestalt eines Vogels und werde in sie hauchen, und sie soll mit Allahs Erlaubnis ein Vogel werden." (Sure 3,49) >> Da …Mehr
Denn Allah sagt zu Isa: "Du hast mit Meiner Erlaubnis den Blinden und den Aussätzigen geheilt; und die Toten ins Leben gerufen …" (Sure 5,110) Oder Isa spricht selbst: "Seht, ich bin zu euch mit einem Zeichen von eurem Herrn gekommen. Seht, ich erschaffe für euch aus Ton die Gestalt eines Vogels und werde in sie hauchen, und sie soll mit Allahs Erlaubnis ein Vogel werden." (Sure 3,49) >> Da liegt meines Erachtens sehr viel Wahrheit - sowohl als auch - drinn: Denn Jesus hat immer, für jedes Wunder zu Gott Seinem Vater gebetet und gebeten für/um diese Unterstützung, daß es auch der Wille des Vaters sein mag.
Die Bedeutung Marias im Christentum hat sich über die Jahrhunderte eher noch verstärkt, wo hingegen im Koran ausgesagt wird, dass Gott die Männer gegenüber den Frauen bevorzugt. (Sure 4,34) >> Von dieser Ansicht wird sich wohl kaum ein Muslime abwenden, denn Macht über jemanden zu haben bedeutet bei sehr vielen Stärke! Hier sieht man den großen Unterschied zu den Predigten Jesu und Seiner Barmherzigkeit JEDEM gegenüber.
Denn eines der wichtigsten Forderungen im Koran ist die Beachtung der Gerechtigkeit. (Sure 5,8) >> das ist Widerspruch in sich ...., denn Gerechtigkeit wird nicht JEDEM Menschen zugeteilt, sondern wieder nur denen, wie es diese Herrschaften ansehen möchten - da schon liegt das satanische.
michael7
Gute Hinweise für ein sinnvolles Gespräch mit Muslimen!
prince0357
Glonegger
Vielleicht gehört doch alles irgendwie zusammen: Tora, Evangelien, Koran.
Oenipontanus
Wenn die Betonung auf "irgendwie" liegt, dann gilt das sicher für alle drei. Dass das Evangelium ohne die Torah unverständlich ist, ist ohnehin klar.
Glonegger
Vielleicht sollte man den Koran in die Bibel aufnehmen.
Theresia Katharina
Der Koran kupfert aus der Bibel ab und verdreht alles.
Fischl
Ein völlig unnötiger Vergleich! Die Märchen des Korans kann man getrost vergessen.Es ist ja alles aus dem Christentum abgekupfert. Dann doch ist es doch besser, gleich beim Original zu bleiben.
Girolamo Savonarola
Richtig, Fischl, mir geht es aber bei der NEUEN BIBEL der diabolischen MDM, dem BdW genau so!
Stelzer
Da gehört gar nichts zusammen. Der Koran ist das Machwerk eines Mörders und Verbrechers. Er hat Teile aus der Bibel geklaut und passend für Menschen gemacht die die Gebote nicht halten wollen oder können.