Russland besiegen
Rein strategisch ein Wahnsinn. Die einzige Macht, die das riesengroße Russland wirklich besetzen könnte, schon zahlenmäßig - und das letztendlich erfordert ein Besiegen Russlands - wäre China. Und darauf könnte es hinauslaufen. Dann stünden die Chinesen in Europa an den europäischen Grenzen der NATO. Die Seidenstraße würde militärisch. Man hat, einmal mehr in der Geschichte, nicht zu Ende gedacht. Dies, wie praktisch immer, weil man sich seiner eigenen seelischen Motive nicht bewusst ist und diese einen gerade darum blindlings antreiben. Das passiert Menschen und damit auch Regierenden, Staaten und Bündnissen.
Eine treffliche politische Analyse möchte ich anschließen, und zitiere insoweit die aktuelle von Joseph Kishore:
"Die Gefahr eines Atomkriegs ist größer als je zuvor seit 1945. Nicht einmal während der Kubakrise von 1962 – die durch die Weigerung von US-Präsident John F. Kennedy ausgelöst wurde, die Stationierung sowjetischer Raketen in der westlichen Hemisphäre zu dulden – war die Gefahr so akut wie heute.
Vor sechzig Jahren bemühten sich sowohl die amerikanische als auch die sowjetische Regierung trotz der harten Konfrontation, die Krise durch Verhandlungen beizulegen und einen Krieg zu vermeiden. Nicht so heute: Sowohl die USA/Nato als auch die Regierung Putin legen eine ungeheuerliche Skrupellosigkeit an den Tag, die geradewegs in die Katastrophe führen kann.
Durch die unerbittliche Osterweiterung der Nato in die Enge getrieben, spielt Putin mit seinem verzweifelten Einmarsch in die Ukraine dem US-amerikanischen und europäischen Imperialismus in die Hände. Während die Proteste innerhalb Russlands gegen den Krieg zunehmen, glaubt der russische Präsident, dass er die Nato durch nukleare Drohgebärden zu Verhandlungen und Zugeständnissen zwingen kann. Diese Strategie ist illusorisch. Sie beruht auf einer Unterschätzung der Entschlossenheit der Regierung Biden, den Konflikt zu eskalieren.
Die imperialistischen Mächte, getrieben von geopolitischen Interessen und innenpolitischen Krisen, haben nicht die Absicht, einen Rückzieher zu machen. In ihren Augen sitzt Putin nun in der Falle, und das möchten sie sich zunutze machen. Sie streben keine diplomatische Lösung an, sondern gehen davon aus, dass sie durch eine Kombination aus wirtschaftlichem Druck und zunehmend direkter militärischer Einmischung einen Regimewechsel in Russland herbeiführen können.
Schleichender Kriegseintritt Deutschlands
Die angebliche Nichteinmischung der Nato in den Konflikt ist bereits jetzt eine Fiktion. Mehr als zwanzig Länder, unter ihnen die meisten Mitgliedstaaten der Nato und der Europäischen Union, überschwemmen die Ukraine mit Waffen, darunter Panzerabwehrraketen, Flugabwehrsysteme und Kampfflugzeuge.
Am Sonntag erklärte US-Außenminister Antony Blinken, er habe dem Nato-Mitglied Polen „grünes Licht“ für die Entsendung von Flugzeugen in die Ukraine gegeben. Als Ersatz soll Polen US-Kampfflugzeuge erhalten. Es gab auch Vorschläge, ukrainische Flugzeuge von Nato-Flughäfen aus starten zu lassen. Die Unterscheidung zwischen der Ukraine und den Nato-Mächten löst sich in nichts auf. ..."
Wir werden viel beten müssen - und uns auf den Tod einrichten. Wenn der christliche Westen nicht umkehrt und seinen sündhaften Hochmut nicht überwindet, wird sein Wahn die nördliche Hemisphäre komplett in Brand stecken. Es wird erstmals auch die USA treffen. Die psychologisch inzwischen doch recht klar deutbare Unsicherheit der gerade darum vor Selbstbewusstsein strotzenden westlichen Unkultur, die einem superchristlichem Sendungsbewusstsein folgt, welches - wirklich leider - nicht mehr katholisch ist, lässt sich auch in Demut auflösen: Im Einsehen, dass man nicht mit Gewalt recht haben muss, sondern sich seine Verirrung auch eingestehen darf und kann. Hoffen wir, dass die verlorene Christenheit zum Vater heimkehrt. Er kommt allen mit offenen Armen entgegen.