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Nicaragua: Bischof zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt

Bischof Rolando Álvarez Lagos von Matagalpa, Nicaragua, wurde am 10. Februar zu 26 Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Ihm wurde vorgeworfen, ein "Landesverräter" [= Opposition] zu sein.

Dem Gericht zufolge untergrub Álvarez "die nationale Sicherheit und Souveränität, verbreitete falsche Nachrichten mittels Informationstechnologie, behinderte einen Amtsträger bei der Ausübung seiner Pflichten und verachtete die staatliche Autorität und war ihr gegenüber schwer ungehorsam."

Am Donnerstag schickte Nicaragua 222 politische Gefangene in die USA, doch Álvarez weigerte sich nach Angaben von Nicaraguas Präsident Daniel Ortega, das Flugzeug zu besteigen.

Bild: © wikicommons, CC BY-SA, #newsBvahwncbcn
Vates
Wo bleiben die UNO-Sanktionen gegen ein solches schändliches UN-Mitglied, das die UN-Charta mit Füßen tritt wie es auch in kommunistischen Staaten der Fall war bzw. ist?
Wenn es stimmt, daß Bischof Alvarez nicht in die USA ausgeflogen werden wollte, sondern lieber ins Gefängnis geht, ist er ja wirklich ein Held, dessen Heldentum dann hoffentlich gute Früchte bringt. Aber man wird ihn wohl eher …Mehr
Wo bleiben die UNO-Sanktionen gegen ein solches schändliches UN-Mitglied, das die UN-Charta mit Füßen tritt wie es auch in kommunistischen Staaten der Fall war bzw. ist?

Wenn es stimmt, daß Bischof Alvarez nicht in die USA ausgeflogen werden wollte, sondern lieber ins Gefängnis geht, ist er ja wirklich ein Held, dessen Heldentum dann hoffentlich gute Früchte bringt. Aber man wird ihn wohl eher zwangsabschieben..... .
nujaas Nachschlag
Es gibt bereits Sanktionen, da der Bischof nicht der erste Verfolgte in Nicaragua iist. Die Gefängnisse sind überfüllt. Weitere wird es wohl nicht geben, da schon jetzt viele Nicaraguer das Land verlassen und niemand, besonders die USA nicht, hat ein Interesse daran, daß es mehr werden.
Eugenia-Sarto
Hier eine Ergänzung zu diesem treuen Bischof:
Monsignore Rolando José Álvarez Lagos, Bischof von Matagalpa (Nicaragua)
Foto: Diözese Matagalpa
Von Walter Sánchez Silva
MANAGUA, 11 February, 2023 / 9:27 AM (CNA Deutsch).-
Ein Gericht der Diktatur von Daniel Ortega in Nicaragua hat am Freitag, den 10. Februar, den Bischof von Matagalpa, Rolando Álvarez Lagos, zu 26 Jahren und vier Monaten Gefängnis …Mehr
Hier eine Ergänzung zu diesem treuen Bischof:

Monsignore Rolando José Álvarez Lagos, Bischof von Matagalpa (Nicaragua)
Foto: Diözese Matagalpa

Von Walter Sánchez Silva

MANAGUA, 11 February, 2023 / 9:27 AM (CNA Deutsch).-

Ein Gericht der Diktatur von Daniel Ortega in Nicaragua hat am Freitag, den 10. Februar, den Bischof von Matagalpa, Rolando Álvarez Lagos, zu 26 Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Dem Kleriker wird vorgeworfen, ein "Vaterlandsverräter" zu sein.

Das Urteil gegen Álvarez erging am Freitag. Am Tag zuvor waren 222 politische Gefangene in die Vereinigten Staaten deportiert worden — und Álvarez habe sich geweigert, mit den Deportierten in das Flugzeug zu steigen, so Diktator Ortega in einer Rede.

Das Urteil, das von Richter Héctor Ernesto Ochoa Andino, dem Vorsitzenden der Strafkammer 1 des Berufungsgerichts in Managua, verlesen wurde, lautet: "Der Angeklagte Rolando José Álvarez Lagos wird als Landesverräter verurteilt."

"Der Angeklagte Rolando José Álvarez Lagos wird für schuldig befunden, die Verbrechen der Untergrabung der nationalen Sicherheit und Souveränität, der Verbreitung von Fake News über die Informationstechnologie, der Behinderung eines Beamten bei der Ausübung seiner Pflichten, des schweren Ungehorsams und der Missachtung der Autorität begangen zu haben, die alle gleichzeitig und zum Schaden der Gesellschaft und des Staates der Republik Nicaragua begangen wurden", heißt es im Urteil.

In dem Text werden die einzelnen Anklagepunkte und die entsprechenden Strafen im Einzelnen aufgeführt: "Der Angeklagte Rolando José Álvarez Lagos wird zu 15 Jahren Gefängnis und einem ständigen Verbot der Ausübung öffentlicher Ämter im Namen oder im Dienst des Staates Nicaragua verurteilt."

"Der Verurteilte verliert seine Bürgerrechte auf Dauer, weil er das Verbrechen der Untergrabung der nationalen Sicherheit und Souveränität begangen hat", heißt es im Urteil weiter.

Das Urteil ordnet auch "den Verlust der nicaraguanischen Staatsbürgerschaft für den sanktionierten José Álvarez Lagos an, in strikter Übereinstimmung mit dem Gesetz 1145".

Das erwähnte Gesetz 1145 sowie eine Verfassungsreform, die den Verlust der Staatsbürgerschaft von wegen "Hochverrat" Verurteilten vorsieht, hat die Nationalversammlung von Nicaragua am 9. Februar verabschiedet.

Das heutige Urteil lautet: "Der Angeklagte Rolando José Álvarez Lagos wird zu fünf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 800 Tagen (basierend auf einem Prozentsatz seines Tagesgehalts) verurteilt, weil er Urheber der Verbreitung von Fake News durch Informations- und Kommunikationstechnologien ist."

"Die Strafe in Tagessätzen entspricht dem Betrag von 56.461 Córdobas und 15 Centavos (etwa 1.550 Dollar)."

Schließlich verurteilt das Urteil den "Angeklagten Rolando José Álvarez Lagos zu fünf Jahren und vier Monaten Gefängnis wegen schwerer Behinderung der Amtsausübung eines Beamten zum Nachteil des Staates und der Republik Nicaragua" sowie "zu einem Jahr Gefängnis wegen des Verbrechens der Missachtung der Staatsgewalt."

"Die Haftstrafen werden nacheinander verbüßt, so dass der Verurteilte Rolando José Álvarez Lagos 26 Jahre und vier Monate im Gefängnis verbringen muss", heißt es im Urteil.

Dem Urteil zufolge muss Álvarez bis zum 13. April 2049 in Haft bleiben.

Der Bischof weigerte sich gestern Nachmittag, das Flugzeug zu besteigen, zusammen mit 222 anderen Abgeschobenen, darunter vier Priester, die in Absprache mit dem US-Außenministerium in die USA geflogen wurden. Álvarez beschloss zu bleiben, um die Katholiken zu begleiten, die unter der Unterdrückung durch die Diktatur in Nicaragua leiden.

In einer Erklärung, die am Freitag nach der Abschiebung der 222 politischen Gefangenen aus Nicaragua veröffentlicht wurde, sagte Chris Smith, Vorsitzender des Unterausschusses für globale Gesundheit, globale Menschenrechte und internationale Organisationen des US-Repräsentantenhauses: "Wir müssen weiter daran arbeiten, das brutale Ortega-Regime zu bekämpfen und die verbleibenden Gefangenen freizulassen - einschließlich des mutigen Bischofs Rolando Álvarez, der sich weigert, seine Herde im Stich zu lassen."

"Er ist wirklich eine christliche Figur mit dem Herzen eines Dieners, und wir fordern Papst Franziskus weiterhin auf, sich unmissverständlich für ihn einzusetzen und seine Freilassung zu erwirken", so der Kongressabgeordnete.
Sunamis 49
vielleicht kann er wie der vietnamesische kardinal mission betreiben- Gott lässt vieles zu, um Seelen zu retten...
Klaus Elmar Müller
Trotzdem: Mir schaudert vor einem Gefängnis in Nicaragua.
viatorem
Er hat es so angenommen.
Wem schaudert es da nicht?Mehr
Er hat es so angenommen.

Wem schaudert es da nicht?
Franz Graf
Die einzige Reaktion, die zu diesen Exzess an Christenverfolgung bisher vom Papst kam, ist ein angesichts der Dramatik schon äusserst schwacher gehaltener Appell an alle Beteiligten, also der Kirche in Nicaragua und der dortigen Staatsmacht. Der Papst hat dabei den Machthaber Ortega, nicht persönlich angesprochen, sondern sein Appell war sehr allgemein gehalten.
Franz Graf
Wörtlich sagte er in seinen Appell, mit Sorge schaue er auf die Situation in Nicaragua und er rufe dazu auf, einen offenen und respektvollen Dialog zu beginnen. Mit keinen Wort hat er das ungerechte und äußerst harte Urteil erwähnt, oder die Unschuld des Kardinales. Vermutlich wird seitens Papst Franziskus auch nicht mehr viel zur Verteidigung des Kardinales kommen.
viatorem
Nicht alles läuft öffentlich und das ist auch gut so
Lea Hofmann teilt das
183
Der Bischof von Matagalpa in Nicaragua, Rolando Alvarez, kritisiert das Regime in seinem Heimatland – und muss dafür nun 26 Jahre ins Gefängnis.
Klaus Elmar Müller
Er will bei seiner Herde bleiben, wenn auch gefangen, verweigerte die Ausflucht. Wie seinerzeit Kardinal Mindszenty in Ungarn.
Franz Graf
Auf Hilfe aus Rom, darf er leider nicht hoffen.
Goldfisch
Zum Träumen sollte man wohl eine andere Seite aufschlagen! 🥺