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Ist der Rektor der Theologischen „Hochschule“ Chur eine lächerliche, selbstherrliche, schwache Puppe?

Von Pfarrer Josef Müller*

Dass die Theologische «Hochschule» Chur (THC) das Schlusslicht der darniederliegenden theologischen Bildungsstätte im deutschen Sprachraum ist, gurren die Tauben von den Kirchendächern.

Die miserable Qualität der THC ist mit ein Grund, weshalb deren Rektor, Christian Cebulj, die extrem niedrige Studentenzahl - man hört von nur vier Neuzugängen im aktuellen Studienjahr – auf kath.ch mit dem Euphemismus umschrieb: «Schweizweit hat die Hochschule ein einmaliges Pro-Kopf-Verhältnis von Dozierenden und Studierenden». So kann man es auch sehen...

Wegen dem dumm-liberalen Kurs und dem miserablen akademischen Niveau der «Hochschule» will niemand mehr dort unterrichtet werden, ausser er ist dazu gezwungen - wie etwa die wenigen bistumseigenen Seminaristen, dank denen die Hochschule überhaupt noch besteht. «An der THC Theologie zu studieren ist in vergleichbar mit einem Jura-Studium bei [der Sat1-Gerichtsshow Richterin] Barbara Salesch», beliebt man zu scherzen.

Jetzt war es Herr Rektor Cebulj selbst, der den Ruf seiner «Hochschule“ bestätigte, indem er neulich einen Artikel mit dem wutschnaubenden Titel „Klerikalismus – eine Pest in unserer Kirche» in einigen Nischenmedien der Schweiz veröffentlichte.

In seinem zum Fremdschämen einladenden Wutanfall wirft Cebulj dem bischöflichen Churer Zeremoniar vor, eine «klerikal» auftretende, unsichere, selbstherrliche, arrogante und leblose Marionette mit Rollenunsicherheit zu sein, die aus sich selbst heraus nichts ist - und daher offenbar eine «Pest» ist, die sexuelle Missbräuche begünstige.

Cebulj schiesst aus allen Ofenrohren, was nicht unbedingt auf eine ausgewogene, reife Persönlichkeit schliessen lässt. Was hat den Herrn Professor so sehr erschüttert?

Anlass des Artikels war, dass der Zeremoniar, wie es seine Pflicht ist, über die bischöfliche Liturgie gewacht hat. Cebulj machte ihm den Vorschlag, die Fürbitten nicht vom Ambo aus, sondern aus dem Volk vorzutragen. Der Zeremoniar lehnte ab. Cebulj wurde stinksauer, weil sein genialer Vorschlag abgelehnt wurde - der perfekte Sturm im Wasserglas also.

Der gekränkte Professor bewertet jetzt die Schmähung seiner liturgischen Genialität als - bitte durchatmen - «Klerikalismus in Reinform».

Aber vielleicht handelt es sich eher um «Laikalismus in Reinform»? Cebulj wollte unbedingt seinen Willen durchstieren. Mit siegesgewiss klapperndem Gebiss meinte er, dass der kleine Zeremoniar sich seinen Befehlen beugen müsste. Als Cebulj auf Granit biss, hat ihn das so schwer getroffen, dass er seinen Anfall literarische verarbeiten musste.

Nun hat ein Zeremoniar die Aufgabe, den Ablauf der Liturgie zu regeln – im Gegensatz zu Cebulj. Der Zeremoniar hat entschieden, weil das in seinen Aufgabenbereich fällt. Das spricht im Übrigen dafür, dass er durchaus und im Widerspruch zu Cebuljs Diagnose, eine starke Persönlichkeit besitzt.

Dass Cebulj das Opfer seiner persönlichen Frustration wurde, zeigt das Faktum, dass er schmollend und denkfaul die Klerikalismus-Masche zu knüpfen begann. In seinem blinden Zorn übersah er aber, dass der Zeremoniar seine Entscheidung nicht als Kleriker, sondern als Zeremoniar gefällt hat, ein Amt, das in Chur jahrelang und im gleichen Sinn von einem Laien ausgeübt wurde. Wenn Cebulj in der Liturgie kommandieren will, soll er sich in Chur oder anderswo als Zeremoniar anstellen lassen.

Somit verwechselt Cebulj seine Anstellung als «Hochschul»-Professor mit der Funktion des Zeremoniars. Bei wem ist also die Rollenunsicherheit zu suchen?

Stellen wir uns vor, der Zeremoniar wäre dem Rektor aufs Zimmer gestiegen und hätte ihm Anweisungen zur Führung der «Hochschule» gegeben. Cebulj hätte den Zeremoniar zurecht in die Schranken gewiesen. Der Zeremoniar wäre dann vielleicht heulend davongerannt und hätte dem Rektor „gefährlichen Laikalismus“ vorgeworfen und ihn öffentlich als selbstherrliche und schwache Puppe hingestellt. Zu Lachen, nicht?

Cebuljs Emotionen, ausgelöst durch einen belanglosen Sandkasten-Vorfall, zeigen, dass er in seinem wunden Punkt getroffen wurde: Hat er persönliche Klerikalismus-Nostalgien? Wäre er insgeheim selbst gerne im Klerikerstand, mit dem er „über Fürbitten Entscheiden dürfen“ assoziiert? Vielleicht hat er im Zeremoniar jemanden gesehen, der er selbst sein möchte?

Wir hoffen, dass es dem gekränkten Barbara-Salesch-Professor gutgetan hat, sich seinen Jammer von der blutenden Seele zu schreiben. Therapeutisches Schreiben ist eine anerkannte psychiatrische Methode. Allerdings werden solche therapeutische Produktionen nur zu Studienzwecken im Internet veröffentlicht.

In diesem Sinn möchten wir die Publikation von Cebuljs Wutanfall ausdrücklich würdigen.

[*Aufgrund der Verfolgungssituation, der katholische Kleriker in der Schweiz ausgesetzt sind, ist der Verfasser gezwungen, unter Pseudonym zu schreiben. Sein Name ist der Redaktion von de.news bekannt.]

Bild: Theologische Hochschule Chur, Copyright: Xenos, Wikipedia, CC-BY-SA
JohannesT
GOTT hat uns die heilige lateinische Liturgie geschenkt. Wenn wir uns alle daran halten, gibt das Einheit!
SvataHora
Guter Artikel. Aber Streit um Kaiser's Bart: die "Fürbitten" sind in der Regel dumm, sinnlos, überflüssig. Es sind meistens keine Bitten an Gott; sondern es wird Zeitgeist und (Kirchen)Politik transportiert und vor allem als verbindlich hingestellt. Die verrücktesten "Gebete" sind die, die sich in Wirklichkeit nicht an Gott sondern an zu Zuhörenden richten. Man sagt gewisse Dinge den Menschen …Mehr
Guter Artikel. Aber Streit um Kaiser's Bart: die "Fürbitten" sind in der Regel dumm, sinnlos, überflüssig. Es sind meistens keine Bitten an Gott; sondern es wird Zeitgeist und (Kirchen)Politik transportiert und vor allem als verbindlich hingestellt. Die verrücktesten "Gebete" sind die, die sich in Wirklichkeit nicht an Gott sondern an zu Zuhörenden richten. Man sagt gewisse Dinge den Menschen nicht offen, sondern man verpackt sie in ein "Gebet". Wenn man zum Beispiel für einen Ungläubigen oder Verirrten in dessen Anwesenheit betet, transportiert man auch eine direkte Botschaft zu ihm. In den USA gibt es die Redewendung: "Preach him a good prayer" (Predige ihm ein gutes Gebet).
Klaus Elmar Müller
An @Hermgro: "...dämliches Zeug", schreiben Sie. Sehr treffend analysiert! Aber ich bin der falsche Adressat Ihrer Kritik. Darum lesen Sie bitte die Fürbitt-Impulse des Bistums Trier: www.bistum-trier.de/…/fuerbitten
Klaus Elmar Müller
An @Tradition und Kontinuität: Gerne möchte ich Ihre Liste vervollständigen: Bitte um Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt. Bitte, dass die Flüchtlinge sich bei uns wohlfühlen und vor der Verfolgung durch mit eingewanderte Täter bewahrt bleiben mögen. Bitte um Freude der Migranten daran, das weibliche Geschlecht zu respektieren und als ebenbürtig zu empfinden.
Tradition und Kontinuität
Fürbitten sind oft etwas tendenziös. Ein Gebet für die Migranten oder den Klimaschutz geht aber schon in Ordnung. Was mich stört, ist, dass es kaum Fürbitten gibt gegen Abtreibung oder Gender-Ideologie, usw.
Hermgro
@Klaus Elmar Müller
Mal nur ne Frage.
Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie selten dämliches Zeug von sich geben.
Klaus Elmar Müller
An @Hermgro: Wenn Fürbitten Vehikel einer linken politischen Meinung sind, halte ich sie für problematisch. Beispiel aus unserer Gemeinde vom letzten Samstag: für die "Rechte" der Migranten, wie sie sie "im UN-Migrationspakt" stehen. Oder vor Zeit morgens aus einem nahe gelegenen Benediktiner-Kloster (nachdem die Abendnachrichten von Trumps Ablehnung der Klimapolitik berichtet hatten): "für …Mehr
An @Hermgro: Wenn Fürbitten Vehikel einer linken politischen Meinung sind, halte ich sie für problematisch. Beispiel aus unserer Gemeinde vom letzten Samstag: für die "Rechte" der Migranten, wie sie sie "im UN-Migrationspakt" stehen. Oder vor Zeit morgens aus einem nahe gelegenen Benediktiner-Kloster (nachdem die Abendnachrichten von Trumps Ablehnung der Klimapolitik berichtet hatten): "für Politiker, die sich für den Erhalt des Weltklimaabkommens einsetzen". Im Grunde geht derlei gegen das 1. Gebot, weil der Name Gottes zur politischen "Erziehung" der Gläubigen missbraucht wird. Man könnte gleich beten lassen, wie ich ironisch zu scherzen mir erlaube: "Dass du dich den politischen Anschauungen unserer Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel anschließen wollest - Wir bitten dich, erhöre uns".
Klaus Peter
Danke für die paar Minuten hervorragende Unterhaltung an diesen nebligen Tag. Niklaus Meienberg selig kommt mir in den Sinn.
Hermgro
@Klaus Elmar Müller
Fürbitten sind nie problematisch. Egal wer sie vorträgt. Wenn auch nur ein einziger zustimmt kommt sie bestimmt bei Gott an und wird erhört.
Fürbitten sind in gewissem Sinne Gebete. Und Gebete finden bei unserem Herrn und Heiland immer Gehör.
Klaus Elmar Müller
Fürbitten aus dem Volk vorgetragen machen Sinn, wenn sie auch von Gläubigen verfasst wurden, ohne Vorlagen "von oben". Grundsätzlich sind Fürbitten problematisch, weil immer nur ein Teil der Gläubigen von Herzen zustimmen kann (besonders wenn aktuelle Fernsehnachrichten repetiert werden). - Nebenfrage: Hat der hier kritisierte, noch ehe junge Rektor bereits ein künstliches Gebiss? Falls Ja, sollte …Mehr
Fürbitten aus dem Volk vorgetragen machen Sinn, wenn sie auch von Gläubigen verfasst wurden, ohne Vorlagen "von oben". Grundsätzlich sind Fürbitten problematisch, weil immer nur ein Teil der Gläubigen von Herzen zustimmen kann (besonders wenn aktuelle Fernsehnachrichten repetiert werden). - Nebenfrage: Hat der hier kritisierte, noch ehe junge Rektor bereits ein künstliches Gebiss? Falls Ja, sollte man sich darüber nicht lustig machen.
Nicolaus
Dieser Artikel bewegt mich zu Begeisterungsstürmen, brilliant!