Der Reutlinger Mutscheltag

Die Mutschel ist ein Hefeteiggebäck und symbolisiert den Stern von Bethlehem am Dreikönigstag!!
Normalerweise wird die Mutschel beim Bäck gekauft, aber wer sie selber herstellen will, hier das Rezept:
1 kg Mehl, 05 l Milch, 150 g Butter, 15 g Salz, 10 g Zucker, 80 g Hefe. Einen Hefeteig herstellen, gehen lassen und dann die Mutschel wie oben formen!

Das sind Mutschelanzeigen aus dem Amtsblatt von 1851
Entweder am Dreikönigstag oder am Donnerstag nach Dreikönig trifft sich die Familie mit der Verwandtschaft nach einem ausgiebigen Spaziergang am Nachmittag entweder daheim oder in der einheimischen Gastwirtschaft zum Mutscheln.
Das ist ein ganz alter Brauch, der noch aus dem Mittelalter stammt!

Man kann die Mutscheln auch dort kaufen, manche duldeten auch, dass man die Mutschel selber mitbringt, besonders bei großen Familien. Es war ratsam, auf jeden Fall eine Mutschel mitzubringen, falls die Mutscheln schon alle ausverkauft waren.
Die Eltern trinken Wein und die Kinder Limo. Dann wird gemutschelt: Wer zwei Mal hintereinander einen Pasch mit den beiden Würfeln wirft, darf sich von der Mutschel einen Zacken abbrechen und aufessen!
Meistens vesperte der Vater dann noch in der Wirtschaft mit Schwäbischem Wurstsalat!
Es ist eine schöne Geselligkeit mit der Familie, der Großfamilie, der Sippe mit Vettern und Basen und auch mit Nachbarn und Freunden!
Der Brauch wurde in meiner Kindheit und Jugend noch allgemein geübt und ist dann ausgestorben! Wurde aber etwa vor 25 Jahren wiederbelebt, die Bäcker bieten nun die Mutschel allerdings schon lange vor Weihnachten an. Das gab es früher nicht, die Mutschel wurde erst nach Neujahr gebacken!
Doch, in einzelnen einheimischen Gastwirtschaften wird noch gemutschelt!
Theresia Katharina
Wir mutschelten meistens im Vereinsheim vom Schwäbischen Albverein, da fast alle in der Sippe dort Mitglied waren und irgendeine Funktion ausübten: die Onkels waren Wanderführer und die Tanten bereiteten die Feschtle vor, also machten sie die Maultaschen oder organisierten sie die Kuchen!
Tina 13
👏
Theresia Katharina
Ja, das sind alte Bräuche, die es lohnt zu erhalten, da dadurch auch der Zusammenhalt in Sippe und Nachbarschaft gestärkt wurde. Heute ist auch in Schwaben fast alles vereinzelt, die guten alten Gastwirtschaften gibt es kaum noch und die meisten sind heute bereits in ausländischer Hand!
@Vered Lavan @Gestas @Tina 13 @Sunamis 46@Carlus@a.t.m@schorsch60 @Bibiana @luna1@diana 1@Ministrant1961 @…Mehr
Ja, das sind alte Bräuche, die es lohnt zu erhalten, da dadurch auch der Zusammenhalt in Sippe und Nachbarschaft gestärkt wurde. Heute ist auch in Schwaben fast alles vereinzelt, die guten alten Gastwirtschaften gibt es kaum noch und die meisten sind heute bereits in ausländischer Hand!
@Vered Lavan @Gestas @Tina 13 @Sunamis 46@Carlus@a.t.m@schorsch60 @Bibiana @luna1@diana 1@Ministrant1961 @Kosovar @hooton-plan @Magee @Maria Katharina@Pater Jonas@Sonia Chrisye @OttoSchmidt @alfredus @Elista @Stelzer @Santiago74
Elista
Die guten Gastwirtschaften gibt es kaum noch, das stimmt. Was dagegen zugenommen hat sind nicht immer geöffnete Bewirtungen in Weingütern oder landwirtschaftlichen Betrieben. Nicht so urtümlich wie die Besenwirtschaften sondern mit guter Küche, großen Räumlichkeiten, die auch für Geburtstage oder Hochzeiten genügend Platz bieten.