Franz Wieland über die frühkirchliche Eucharistie

"Die Eucharistiefeier des Urchristentums vollzog sich völlig in den Formen eines gemeinsamen Mahles, bei welchem nach der Vorschrift Christi zum Andenken an dessen Erlösungstod und Auferstehung Brot …Mehr
"Die Eucharistiefeier des Urchristentums vollzog sich völlig in den Formen eines gemeinsamen Mahles, bei welchem nach der Vorschrift Christi zum Andenken an dessen Erlösungstod und Auferstehung Brot und Wein genossen wurde. Über diesem Brot und Wein aber hatte der Vorsitzende zuvor ein feierliches Dank- und Verherrlichungsgebet gesprochen, durch welches Brot und Wein zum Fleisch und Blut des einst am Kreuz geschlachteten und nunmehr verherrlichten Christus ward. Dieses so wunderbar wirksame "Gebet", die "Danksagung", galt als das Opfer der Christen. Hierbei wurde aber Brot und Wein in keiner Weise Gott als Opfergabe dargebracht, sondern im Gegenteil als Gabe von Gott dankbar empfangen; denn der Gegenstand des Mahles war nichts Geringeres, als das grosse Erlösungsopfer, welches Christus einmal und nicht wieder für die Menschheit Gott dargebracht hatte, zum Gedächtnis gegenwärtig gemacht durch das "Opfer" des Gebetes.
So aufgefasst, bedurfte die christliche Liturgie freilich keines Altars …Mehr
Maximilian Schmitt
Was wollen Sie hier eigentlich? Warum suchen Sie sich kein fachliches Forum auf dem Niveau Ihrer Ausbildung? Ich befürchte, Sie würden sich dort in Detaildiskussionen selbst mit eingefleischten Modernisten verlieren. Tun Sie stattdessen mal etwas nützliches und versuchen Sie wenigstens einige Schlüsselworte aus der Bischofsweihe von Tesfaselassie Medhin durch Berhaneyesus Kardinal Soraphiel (…Mehr
Was wollen Sie hier eigentlich? Warum suchen Sie sich kein fachliches Forum auf dem Niveau Ihrer Ausbildung? Ich befürchte, Sie würden sich dort in Detaildiskussionen selbst mit eingefleischten Modernisten verlieren. Tun Sie stattdessen mal etwas nützliches und versuchen Sie wenigstens einige Schlüsselworte aus der Bischofsweihe von Tesfaselassie Medhin durch Berhaneyesus Kardinal Soraphiel (damals noch nicht Kardinal) zu verstehen oder aufzuschnappen, ob es sich bei dem Text der Chirotonie um eine Übersetzung aus dem tridentinischen Pontificale Romanum handelt, oder um jenen Text, den wir in dem "vatikanischen Raubdruck" von 1941 durch P. van Lantschoot (Meschafä Pappas Teil 2) finden. Der Kardinal geruht leider nicht mir zu antworten. An die Chirotonie schließt sich eine Salbung des Hauptes an (eindeutige Latinisierung), wozu der Electus ein Amikt trägt.
Emmet Brown
Fassen wir es kurz: alles, was Wieland und seine Nachsprecher hier verkünden, ist vom Lehramt der Kirche, insbesondere vom hl. Papst Pius X., als Modernismus verurteilt und hat also mit dem katholischen Glauben nichts zu tun. Insofern interessiert es auch nicht. Die entsprechenden Herrschaften können sich wieder nach St. Häresien zurückziehen - wir bleiben katholisch. Punkt.
T H
Was nützt heute noch ein "Lehramt", das wie ein aufstampfendes Kind gegenüber blanken Offensichtlichkeiten reagiert, @Emmet Brown?
Oenipontanus
@Emmet Brown
Warum soll es "Modernismus" sein (den ohnehin Pius X. erfunden hat!), wenn man versucht, die altkirchlichen Quellentexte auszulegen anstatt anachronistisch den späteren Stand der Dogmenevolution in sie hineinzulegen?
T H
@Oenipontanus, was sind für Sie "altkirchliche Quellentexte", die sich als solche einer kritischen Beurteilung entziehen, oder ist Letzteres für Sie gar nicht der Fall? Kurz: Ist der von den Toten auferweckte Jesus von Nazareth für Sie ein "Christ"?
Maximilian Schmitt
@Oenipontanus ; was heißt θυσιαστήριον ? Dumme Frage, oder?
T H
@Oenipontanus, die gestellten Fragen lassen sich bestens gemeinsam beantworten, da Orte kultischen Opferns sich natürlich restlos erübrigen, wenn menschliche Opfer an einen Gott für absurd erkannt werden.
Oenipontanus
@Maximilian Schmitt
Sie Schlingel wollen mich auf's Glatteis führen! Aber keine Sorge, ich habe die gesamte Auseinandersetzung Wielands mit seinem großen Gegner P. Emil Dorsch SJ, wo ja auch das θυσιαστήριον, vor allem das im Hebräerbrief vorkommende, eine nicht geringe Rolle gespielt hat, eingehend gelesen und studiert. Wer die Hebräerbriefstelle im größeren Zusammenhang liest und nicht …Mehr
@Maximilian Schmitt

Sie Schlingel wollen mich auf's Glatteis führen! Aber keine Sorge, ich habe die gesamte Auseinandersetzung Wielands mit seinem großen Gegner P. Emil Dorsch SJ, wo ja auch das θυσιαστήριον, vor allem das im Hebräerbrief vorkommende, eine nicht geringe Rolle gespielt hat, eingehend gelesen und studiert. Wer die Hebräerbriefstelle im größeren Zusammenhang liest und nicht bereits beim Wort θυσιαστήριον orgasmische Zuckungen bekommt, wird wohl nicht umhinkommen, einen christlichen Opferaltar für die frühe Zeit der Kirche zu verneinen. Sie werden das natürlich nicht verstehen, da Sie dogmatisch und damit unhistorisch denken. Für mich dagegen zählt allein, was die vorhandenen Quellentexte hergeben.

@T H
In der Frage, um die es in diesem Beitrag geht, sind die Quellentexte neben dem kanonischen Hebräerbrief hauptsächlich der 1. Clemensbrief, der Barnabasbrief, die Didache und die Briefe des Ignatius von Antiochien, also die noch vorhandenen frühchristlichen Schriften bis ins frühe 2. Jahrhundert hinein. Einer kritischen Beurteilung entziehen sich diese selbstverständlich nicht, warum auch? Ich bin der festen Überzeugung, dass diese frühen Quellentexte der späteren römisch-katholischen Eucharistielehre diametral entgegengesetzt sind.
Maximilian Schmitt
Ich finde, Sie denken sehr unhistorisch, wenn Sie noch nicht einmal den Hebräerbrief beim Wort nehmen.
Maximilian Schmitt
So früh ist der Barnabasbrief nun wirklich nicht! Und die Authentizität kann man wirklich infrage stellen.
2 weitere Kommentare von Maximilian Schmitt
Maximilian Schmitt
Die Didaché ist genau so schwachsinnig wie der Hippolyt-Krempel!
Maximilian Schmitt
@T H ; die gestellten Fragen lassen sich bestens gemeinsam dadurch beantworten, wenn jeder doch erkennen würde, daß die Schöpfung an sich für einen Schöpfer höchst überflüssig ist, er getrost darauf verzichten könnte, weswegen es schon gar keine Schöpfung geben kann, mindestens, wenn man bei dieser Logik bleibt!
Oenipontanus
@Maximilian Schmitt
"Die Didaché ist genau so schwachsinnig wie der Hippolyt-Krempel!"
Nein, ist sie nicht, nur ein kompletter Ignorant kann so etwas behaupten. So etwas zu behaupten ist ein zweifelshaftes Alleinstellungsmerkmal von Leuten wie Ihnen, die komplett befangen sind, was die altkirchliche Überlieferung betrifft. Im Übrigen ist auch der "Hippolyt-Krempel" nicht "schwachsinnig", sondern …Mehr
@Maximilian Schmitt
"Die Didaché ist genau so schwachsinnig wie der Hippolyt-Krempel!"

Nein, ist sie nicht, nur ein kompletter Ignorant kann so etwas behaupten. So etwas zu behaupten ist ein zweifelshaftes Alleinstellungsmerkmal von Leuten wie Ihnen, die komplett befangen sind, was die altkirchliche Überlieferung betrifft. Im Übrigen ist auch der "Hippolyt-Krempel" nicht "schwachsinnig", sondern wurde nur irrtümlicherweise von Dodeln wie Botte als etwas angesehen, was er nicht ist und in Teilen als Fremdkörper in die römische Liturgie zu integrieren versucht.
Ob der Barnabasbrief vom Apostel stammt oder nicht (ich glaube nicht, dass er es tut) ist irrelevant angesichts der Tatsache, dass er in sehr früher Zeit verfasst ist. Seine rigide Opferkritik wäre vielleicht schon im ausgehenden 2. Jahrhundert, sicher aber im 3. Jahrhundert anachronistisch gewesen.
Maximilian Schmitt
Die Frage ist doch, wie man die Didaché einordnet. Als etwas authentisches, oder als ebionitisches Gefasel! Die Opferkritik, von der Sie hinsichtlich des Barnabasbriefes reden, ist nie anachronistisch, je nachdem von wem sie stammt. Oder ist Ihre Kritik anachronistisch?
Oenipontanus
@Maximilian Schmitt
Wenn die Opferkritik des Barnabasbriefes nie anachronistisch ist, dann sieht es allerdings für das Messopfer sehr schlecht aus.
Ja, die Didache wirft vielleicht mehr Fragen auf, als sie beantwortet, aber sie ist nun einmal eine frühe Quelle, um die man nicht herumkommt.Mehr
@Maximilian Schmitt

Wenn die Opferkritik des Barnabasbriefes nie anachronistisch ist, dann sieht es allerdings für das Messopfer sehr schlecht aus.
Ja, die Didache wirft vielleicht mehr Fragen auf, als sie beantwortet, aber sie ist nun einmal eine frühe Quelle, um die man nicht herumkommt.
Maximilian Schmitt
@Oenipontanus ; Ehrlich gesagt, weiß ich beim Barnabasbrief wirklich nicht, worauf Sie da abzielen. Nur weil er die Opfer des AT etwas abschätzig behandelt und die Propheten zitiert? Der Hinweis darauf, daß Kritik am Meßopfer nie anachronistisch ist, bezieht darauf, daß es immer und zu allen Zeiten Leute gegeben hat und gibt, die immer etwas zu meckern haben.
Maximilian Schmitt
@Oenipontanus ; Falls es Sie interessieren sollte, bei mir ist heute auf dem Postwege die englische Übersetzung des maronitischen Pontifikale von Msgr. Hector Stephen Doueihi, hrsgg. 2008, aus Amerika angekommen. Es enthält alle Weiheriten außer der Bischofskonsekration und der Inthronisierung des Patriarchen, aber mit der Weihe des Chorbischofs und des Periodeuten. Es war sehr schwer es zu erhalten …Mehr
@Oenipontanus ; Falls es Sie interessieren sollte, bei mir ist heute auf dem Postwege die englische Übersetzung des maronitischen Pontifikale von Msgr. Hector Stephen Doueihi, hrsgg. 2008, aus Amerika angekommen. Es enthält alle Weiheriten außer der Bischofskonsekration und der Inthronisierung des Patriarchen, aber mit der Weihe des Chorbischofs und des Periodeuten. Es war sehr schwer es zu erhalten, weil dieses Buch im Paperback-Format keine ISBN-Nummer hat. Herausgegeben wird es von Saint Maron Publications. Automatisierte Bestellungen über das Internet sind nur innerhalb Amerikas abwickelbar. Nach viel Bettelei von meiner Seite akzeptierte man einen erhöhten Preis (60€ einschließlich Versand) und drückte das Buch, das ich über PayPal bezahlte, einem Gemeindemitglied in die Hand, der kurzfristig nach Paris flog und es dort bei der Post aufgab. Das Buch enthält wertvolle Angaben über die Entwicklung des maronitischen Pontifikale. Im Anhang sind auch Faksimile von Handschriften, die Ihnen sicherlich auch anderweitig zugänglich sein sollten: Vat 47, 48, 309, 311 ; Paris 120, Bkerke Jahr 1675, 1756, E. T. First Group (keine Ahnung), E. T. Second Group 1955 (vielleicht Schemata zur Reform des Pontifikale aus der Zeit von Pius XII.), E. T. Third Group, no date.
Guntherus de Thuringia
@Boni, dass meine geäußerten Bedenken nicht im Einklang mit der römisch-katholischen Lehre stehen, ist offensichtlich. Darum geht es mir aber gar nicht. Mich interessiert das, was Sie bzw. die Kirche als "Archäologismus" abtun. Was hat Jesus wirklich getan und gelehrt, was haben die Apostel (die wirklichen, nicht die durch viele Hände gegangene Überlieferung über sie, und nicht die pseudoepigraphischen …Mehr
@Boni, dass meine geäußerten Bedenken nicht im Einklang mit der römisch-katholischen Lehre stehen, ist offensichtlich. Darum geht es mir aber gar nicht. Mich interessiert das, was Sie bzw. die Kirche als "Archäologismus" abtun. Was hat Jesus wirklich getan und gelehrt, was haben die Apostel (die wirklichen, nicht die durch viele Hände gegangene Überlieferung über sie, und nicht die pseudoepigraphischen Apostel) - was haben sie wirklich geglaubt?
Boni
Das kann man ja nur persönlich erfahren, wenn man unmittelbarer Offenbarungsadressat ist. Als Mystiker zum Beispiel. Ansonsten kann man es nur durch das Beten der Kirche herausfinden. Die Theologie muss aber auf Knien betrieben werden. Wichtig ist dabei zugleich immer, die Fundamentalprinzipien des Katholischen im Auge zu behalten. Hier sah ich das inkarnatorische Grundprinzip aus dem Blick geraten …Mehr
Das kann man ja nur persönlich erfahren, wenn man unmittelbarer Offenbarungsadressat ist. Als Mystiker zum Beispiel. Ansonsten kann man es nur durch das Beten der Kirche herausfinden. Die Theologie muss aber auf Knien betrieben werden. Wichtig ist dabei zugleich immer, die Fundamentalprinzipien des Katholischen im Auge zu behalten. Hier sah ich das inkarnatorische Grundprinzip aus dem Blick geraten. Daher meine Erwiderung ...
Oenipontanus
@Boni
Toll, dass Sie jetzt wieder mit frömmlerischen Allgemeinplätzen wie "Mystiker" oder "Theologie auf den Knien" kommen und damit von den eigentlichen Problemstellungen ablenken. Bravo! 👏Mehr
@Boni

Toll, dass Sie jetzt wieder mit frömmlerischen Allgemeinplätzen wie "Mystiker" oder "Theologie auf den Knien" kommen und damit von den eigentlichen Problemstellungen ablenken. Bravo! 👏
Boni
Ja was glauben Sie denn mit Ihrem riesigen Verstand ausrichten zu können? Wer es fassen kann, der fasse es. Immerhin habe ich auf die Verletzung der Grundprinzipien des Katholischen im zitierten Aufsatz hingewiesen: Stellvertretung, Inkarnation, Realität. Das war hoffentlich keine Frömmelei ... ?
Boni
Hier wird aber sehr viel durcheinandergebracht. Zunächst ist liturgischer Archäologismus abzulehnen. Maßgeblich ist das Sakramentenverständnis der Kirche.
Dann wird hier die Realität der erlösenden Kraft des Opfer Christi verdunkelt, wenn wir nicht in Christi Opfer hereingenommen würden. Unser Leiden, Sterben und Tod wäre fruchtlos. Dazu, zur Hereinnahme in Christus, bedarf es der leiblichen …Mehr
Hier wird aber sehr viel durcheinandergebracht. Zunächst ist liturgischer Archäologismus abzulehnen. Maßgeblich ist das Sakramentenverständnis der Kirche.
Dann wird hier die Realität der erlösenden Kraft des Opfer Christi verdunkelt, wenn wir nicht in Christi Opfer hereingenommen würden. Unser Leiden, Sterben und Tod wäre fruchtlos. Dazu, zur Hereinnahme in Christus, bedarf es der leiblichen Vereinigung mit jener Gottheit, deren Opfer allein für alle und allezeit zu genügen vermag, den Zorn des Vaters zu stillen.
Auch der im Katholischen zentrale Gedanke der Stellvertretung wird nicht erkannt. Was wir darbringen, tritt an die Stelle unserer selbst. Das wussten sogar schon die Heiden. Für unsere Ganzhingabe finden sich schließlich andere Wege, das Martyrium zum Beispiel.
Zuletzt wäre alle eucharistische Frömmigkeit hohl, wenn da keine reale Gegenwart wäre. Dies wiederum führte zur salutologischen Bedeutungslosigkeit der Kirche, die ja gar keinen mystischen Leib mehr zu formen vermag, wenn sie unsere leibliche Vereinigung mit der Gottheit nicht vollbrächte.
An der katholischen Theophagie ist also nicht mit theologischen und kirchengeschichtlichen Tricks vorbeizukommen.
Oenipontanus
"Zunächst ist liturgischer Archäologismus abzulehnen."
Von einem solchen ist hier keine Rede, daher: Thema verfehlt!
"Maßgeblich ist das Sakramentenverständnis der Kirche."
Nein, maßgeblich ist, was die Heilige Schrift und die frühen Quellen zur Eucharistie sagen!
"An der katholischen Theophagie ist also nicht mit theologischen und kirchengeschichtlichen Tricks vorbeizukommen."
Schön, dann verspeisen …Mehr
"Zunächst ist liturgischer Archäologismus abzulehnen."

Von einem solchen ist hier keine Rede, daher: Thema verfehlt!

"Maßgeblich ist das Sakramentenverständnis der Kirche."

Nein, maßgeblich ist, was die Heilige Schrift und die frühen Quellen zur Eucharistie sagen!

"An der katholischen Theophagie ist also nicht mit theologischen und kirchengeschichtlichen Tricks vorbeizukommen."

Schön, dann verspeisen Sie weiterhin das materiell gedachte Fleisch und Blut Christi, ich bleibe lieber ein Nichtkannibale!
Guntherus de Thuringia
Kann man Gott essen? "Gott ist Geist." Essen können Sie in diesem Zusammenhang allenfalls Menschenfleisch, das, mithilfe der Lehre von der hypostatischen Union, zu Gottes Fleisch erklärt wird. Um die abstoßende Vorstellung von Kannibalismus abzumildern, wird gesagt, es sei verklärtes Fleisch und Blut. Doch Fleisch ist Fleisch und Blut ist Blut. Beim Letzten Abendmahl war Jesu Fleisch und Blut …Mehr
Kann man Gott essen? "Gott ist Geist." Essen können Sie in diesem Zusammenhang allenfalls Menschenfleisch, das, mithilfe der Lehre von der hypostatischen Union, zu Gottes Fleisch erklärt wird. Um die abstoßende Vorstellung von Kannibalismus abzumildern, wird gesagt, es sei verklärtes Fleisch und Blut. Doch Fleisch ist Fleisch und Blut ist Blut. Beim Letzten Abendmahl war Jesu Fleisch und Blut allerdings noch nicht verklärt. Schwierig.
Oenipontanus
Noch absurder wird es, wenn man bedenkt, dass in der Westkirche ab einem gewissen Zeitpunkt die Identität des eucharistischen Leibes und Blutes Christi nicht nur mit dem verklärten Leib und Blut, sondern auch mit dem vor 2000 Jahren irdischen Leib und Blut behauptet wurde.
Daran sieht man schön, dass dogmatische Spekulationen geisteskrank machen (können). Die östlichen Kirchen sind die Irrwege der …Mehr
Noch absurder wird es, wenn man bedenkt, dass in der Westkirche ab einem gewissen Zeitpunkt die Identität des eucharistischen Leibes und Blutes Christi nicht nur mit dem verklärten Leib und Blut, sondern auch mit dem vor 2000 Jahren irdischen Leib und Blut behauptet wurde.
Daran sieht man schön, dass dogmatische Spekulationen geisteskrank machen (können). Die östlichen Kirchen sind die Irrwege der westlichen Eucharistielehre Gott sei Dank nicht oder nur sehr bedingt mitgegangen.
Guntherus de Thuringia
Die Gläubigen an eucharistische Wunder bestehen darauf, dass Jesu eucharistisches Fleisch und Blut irdisches, physisches, anatomisches, physiologisches Fleisch und Blut sei, mit Blutgruppe usw., und die Kirche bestärkt sie darin durch entsprechenden Wunderkult.
Oenipontanus
Ja, weil die Kirche es sich nicht leisten kann oder möchte, den abergläubischen vulgus zu verprellen.
Wer glaubt, "dass Jesu eucharistisches Fleisch und Blut irdisches, physisches, anatomisches, physiologisches Fleisch und Blut sei, mit Blutgruppe usw.", dem ist schlichtweg nicht mehr zu helfen. 🥴Mehr
Ja, weil die Kirche es sich nicht leisten kann oder möchte, den abergläubischen vulgus zu verprellen.

Wer glaubt, "dass Jesu eucharistisches Fleisch und Blut irdisches, physisches, anatomisches, physiologisches Fleisch und Blut sei, mit Blutgruppe usw.", dem ist schlichtweg nicht mehr zu helfen. 🥴
Boni
Wenn ich es richtig verstehe, leugnen Sie die siebenfaltige Wahrheit der Eucharistie:
Mit Gottheit und Menschheit, mit Leib und Seele, wirklich, wahrhaftig und substanziell.
Oenipontanus
Ich leugne die Absurdität, dass in der Eucharistie der materielle - egal ob der verklärte oder der vor 2000 Jahren irdische - Christus gegessen und getrunken wird.
Boni
.. und damit verletzen Sie die Grundprinzipien des Katholischen: Realität, Stellvertretung, Inkarnation, Instrumentalität der Sakramente ...
Oenipontanus
Lieber (angebliche) Grundprinzipien verletzen, als Absurditäten vertreten, die ja auch von der Heiligen Schrift, die ja doch normativ für Christen sein sollte, nicht gedeckt sind.
Im Übrigen widerspricht auch die Transsubstantiationslehre ganz klar der Vorstellung, das Brot und der Wein würden in das materielle Fleisch und Blut Christi verwandelt, da eine Substanz nichts Materielles ist (außer …Mehr
Lieber (angebliche) Grundprinzipien verletzen, als Absurditäten vertreten, die ja auch von der Heiligen Schrift, die ja doch normativ für Christen sein sollte, nicht gedeckt sind.
Im Übrigen widerspricht auch die Transsubstantiationslehre ganz klar der Vorstellung, das Brot und der Wein würden in das materielle Fleisch und Blut Christi verwandelt, da eine Substanz nichts Materielles ist (außer vielleicht in Ihrer Phantasie).
Guntherus de Thuringia
Blut trinken und Menschenfleisch essen ist im mosaischen Gesetz verboten. Sollte Jesus das befohlen und die Apostel es getan haben?
Oenipontanus
Nein, natürlich nicht, solche kruden Vorstellungen bezüglich der Eucharistie tauchten meines Wissens erstmals im frühen Mittelalter (Stichwort "Abendmahlsstreit") in der Westkirche auf. Leider hat auch die Transsubstantiationslehre es nicht vermocht, den eucharistischen Kannibalismus aus den Köpfen zu bringen, wie man unter anderem an den unzähligen "eucharistischen Wundern" (= absurde Märchen) …Mehr
Nein, natürlich nicht, solche kruden Vorstellungen bezüglich der Eucharistie tauchten meines Wissens erstmals im frühen Mittelalter (Stichwort "Abendmahlsstreit") in der Westkirche auf. Leider hat auch die Transsubstantiationslehre es nicht vermocht, den eucharistischen Kannibalismus aus den Köpfen zu bringen, wie man unter anderem an den unzähligen "eucharistischen Wundern" (= absurde Märchen) sieht.
Guntherus de Thuringia
Es ist wohl so, dass man den - original auf Aramäisch gesprochenen Satz - "Das ist mein Fleisch" nicht mit den Denkkategorien der aristotelischen Philosophie interpretieren darf. Jesus ist ja auch keine buchstäbliche Tür zu einem Schafstall.
Oenipontanus
Und kein Weinstock! 😉
Boni
nis der Kirche.
Dann wird hier die Realität der erlösenden Kraft des Opfer Christi verdunkelt, wenn wir nicht in Christi Opfer hereingenommen würden. Unser Leiden, Sterben und Tod wäre fruchtlos. Dazu, zur Hereinnahme in Christus, bedarf es der leiblichen Vereinigung mit jener Gottheit, deren Opfer allein für alle und allezeit zu genügen vermag, den Zorn des Vaters zu stillen.
Auch der im Katholischen …Mehr
nis der Kirche.
Dann wird hier die Realität der erlösenden Kraft des Opfer Christi verdunkelt, wenn wir nicht in Christi Opfer hereingenommen würden. Unser Leiden, Sterben und Tod wäre fruchtlos. Dazu, zur Hereinnahme in Christus, bedarf es der leiblichen Vereinigung mit jener Gottheit, deren Opfer allein für alle und allezeit zu genügen vermag, den Zorn des Vaters zu stillen.
Auch der im Katholischen zentrale Gedanke der Stellvertretung wird nicht erkannt. Was wir darbringen, tritt an die Stelle unserer selbst. Das wussten sogar schon die Heiden. Für unsere Ganzhingabe finden sich schließlich andere Wege, das Martyrium zum Beispiel.
Zuletzt wäre alle eucharistische Frömmigkeit hohl, wenn da keine reale Gegenwart wäre. Dies wiederum führte zur salutologischen Bedeutungslosigkeit der Kirche, die ja gar keinen mystischen Leib mehr zu formen vermag, wenn sie unsere leibliche Vereinigung mit der Gottheit nicht vollbrächte.
An der katholischen Theophagie ist also nicht mit theologischen und kirchengeschichtlichen Tricks vorbeizukommen.
T H
@Boni, am Ende der ganzen Diskussion wird es kein Vorbeikommen an der Frage geben können, ob da an einen Gott geglaubt werden soll, der in der Person des Jesus von Nazareth die Erlösung des Menschen an ein stellvertretendes Menschenopfer bindet. Ja oder Nein?
T H
Wielands Erkenntnis ist heute Common sense. Inzwischen ist das Verständnis des Kreuzestodes Jesu in der bereits im seinerzeitigen Judentum überwundenen Tradition des Menschenopfers selbst näher unter die Lupe genommen worden: Hyam Macoby: "Der heilige Henker - Vom archaischen Menschenopfer zum antiken Gotteslamm" - nur so nebenbei.
Guntherus de Thuringia
"Über diesem Brot und Wein aber hatte der Vorsitzende zuvor ein feierliches Dank- und Verherrlichungsgebet gesprochen, durch welches Brot und Wein zum Fleisch und Blut des einst am Kreuz geschlachteten und nunmehr verherrlichten Christus ward." -
War das der ursprüngliche judenchristliche Glaube? Gibt es dafür Belege in den ältesten Quellen?
Oenipontanus
Wenn man diese Aussage Wielands exakt beim Wort nimmt, dürfte es schwierig zu sein, dafür Quellen aus der ältesten Zeit zu finden. Am ehesten bei Ignatius von Antiochien, aber ob sich bei diesem der "ursprüngliche judenchristliche Glaube" manifestiert, dürfte auch recht zweifelhaft sein.
Guntherus de Thuringia
Der judenchristliche Glaube, im Unterschied zum paulinischen und früh auch dem heidenchristlichen Glauben, kann dem jüdischen Glauben und Gesetz nicht grundsätzlich widersprochen haben. Andernfalls ist schwer zu erklären, dass die Jerusalemer Jesusgläubigen weiterhin im Tempel beteten, koscher aßen, ihre Kinder beschnitten usw., geduldet von den Mitjuden, bis zum jüdischen Bar-Kochba-Aufstand …Mehr
Der judenchristliche Glaube, im Unterschied zum paulinischen und früh auch dem heidenchristlichen Glauben, kann dem jüdischen Glauben und Gesetz nicht grundsätzlich widersprochen haben. Andernfalls ist schwer zu erklären, dass die Jerusalemer Jesusgläubigen weiterhin im Tempel beteten, koscher aßen, ihre Kinder beschnitten usw., geduldet von den Mitjuden, bis zum jüdischen Bar-Kochba-Aufstand Anfang der 130er Jahre,
Emmet Brown
Drei Bücher von Wieland stehen zu recht auf dem Index, darunter auch das zitierte. - siehe: Jesús Martínez de Bujanda, Marcella Richter: Index des livres interdits: Index librorum prohibitorum 1600–1966. Médiaspaul, Montréal 2002, S. 943 (französisch, findet man auch als Google-Digitalisat in der Google-Buchsuche).
Oenipontanus
Erstens gibt es den Index nicht mehr und zweitens ist es nicht interessant, ob ein Buch auf dem Index gestanden hat, sondern ob sein Inhalt wahr oder zumindest diskutabel ist.
Wieland's Kernthesen sind meiner Ansicht nach nur unter größten Verrenkungen zu "widerlegen", wenngleich viele Einzelheiten in seinen Büchern zu korrigieren oder modifizieren sind.Mehr
Erstens gibt es den Index nicht mehr und zweitens ist es nicht interessant, ob ein Buch auf dem Index gestanden hat, sondern ob sein Inhalt wahr oder zumindest diskutabel ist.

Wieland's Kernthesen sind meiner Ansicht nach nur unter größten Verrenkungen zu "widerlegen", wenngleich viele Einzelheiten in seinen Büchern zu korrigieren oder modifizieren sind.