Der Hl. Padre Pio über Garabandal, und das angekündigte Ereignis der "Warnung"
Verschiedentlich wurde auch Kritik an Garabandal laut. Deshalb mag es hilfreich sein zu erfahren, wie sich der Hl. Padre Pio von Pietrelcina zu den Erscheinungen von Garabandal geäussert hat. Dr. Joachim Bouflet (*1948) ist ein bekannter Historiker deutscher Herkunft, Spezialist für mystische Phänomene und Berater der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Er ist auch Mitglied der Studien- und Forschungsgesellschaft Anna Katharina Emmerick.
Am 23. August 1968 begegnete Bouflet dem Kapuziner Padre Pio einen Monat vor dessen Tod im Kloster San Giovanni Rotondo. Bouflet erzählte dem Beichtvater von seinem Wunsch, Karmelit zu werden. Padre Pio kommentierte dies nicht weiter, sondern riet ihm nur: "Weihe dich der Jungfrau des Karmel, die in Garabandal erschienen ist." Bouflet: "Es ist also wahr?" Padre Pio: "Certo e vero!" ("Bestimmt ist es wahr!")
Ab Seite 138 wird im oben erwähnten Buch auf die "Warnung" eingegangen, von der die Seherin Conchita Gonzales auf Wunsch der Erscheinung berichtet hatte.
Am 19. Juni 1965:
"Sie erhalten hier schriftlich die Warnung, die mir von der Heiligen Jungfrau gegeben wurde, als ich am 1. Januar dieses Jahres allein bei den Kiefern war. Ich schreibe den Text genau nieder, so wie ich ihn erhalten habe."
DIE WARNUNG
Die Warnung, welche die Jungfrau uns senden wird.
Es ist wie ein Strafgericht. Um die Guten Gott noch näher zu bringen und um die andern zu warnen.
Worin die Warnung besteht, kann ich nicht offenbaren. Die Jungfrau hat mir nicht aufgetragen, es zu sagen. Noch weiteres. Gott möchte, dass WIR DANK DIESER WARNUNG UNS BESSERN UND WENIGER SÜNDEN GEGEN IHN BEGEHEN.
Als ich (Pater M. Laffineur) Conchita fragte, ob diese Warnung den Tod verursache, schrieb sie sofort als Anmerkung:
"Wenn wir daran sterben, wird das nicht die Tatsache der Warnung selbst sein, sondern eher die Erregung, die wir empfinden, wenn wir die Warnung sehen und spüren."
13. September 1965
Conchita zu einem Mädchen namens Angelika: "Wenn ich nicht die andere Züchtigung kennen würde, die kommen wird, würde ich dir sagen, dass es keine grössere Züchtigung geben wird als die Warnung. Jedermann wird Angst haben, aber die Katholiken werden es mit mehr Ergebung tragen als die anderen. Es wird sehr kurze Zeit dauern."
14. September 1965
Conchita zu einer Amerikanerin: "Die Warnung ist etwas, was direkt von Gott kommt. Sie wird für die ganze Welt sichtbar sein, wo immer man sich befindet. Es wird wie die (innere, für jeden einzelnen von uns) Offenbarung unserer Sünden sein. Die Gläubigen ebenso wie die Ungläubigen und die Menschen irgendwelcher Gegend (der Erde) werden sie sehen und spüren."
22. Oktober 1965
Conchita zu einer spanischen Dame: "Die Warnung ist fürchterlich. Tausendmal schlimmer als ein Erdbeben. - Es wird Feuer sein. Es wird unsere Haut nicht verbrennen, aber wir werden es körperlich und innerlich spüren. Alle Völker und alle Menschen werden es ebenso spüren. Keiner wird ihm entgehen. Und die Ungläubigen selber werden Furcht vor Gott erleben. Auch wenn du dich in deinem Zimmer versteckst und die Läden schliesst, wirst du nicht entkommen, du wirst trotzdem spüren und sehen. Aber nach der Warnung wirst du den lieben Gott viel mehr lieben. Das Wunder [Anmerkung: ein grosses sichtbares Wunder, das in Garabandal weiter zu sehen sein werde] wird nicht lange auf sich warten lassen.
März 1966
Aus einem Brief im Auftrag von Conchita: "Die Warnung wird etwas sehr Furchtbares sein, das sich am Himmel ereignet. Die Heilige Jungfrau hat mir das Ereignis mit einem Wort angekündigt, das im Spanischen mit 'A' beginnt."
Conchita an einen Vertrauten:
"Eines Tages werden wir eine schreckliche Katastrophe durchleben müssen. In allen Teilen der Welt. Niemand wird ihr entgehen. Die Guten, um Gott näher zu kommen, die Schlechten, um sich zu bessern. Es wäre vorzuziehen, eher zu sterben, als während nur fünf Minuten das durchzumachen, was uns erwartet." (Gegenüber Angelika, einer Bekannten, hatte Conchita über die Dauer der Warnung geäussert, "muy poco" - sehr kurz!)
"Wir können es ebenso gut bei Tag als bei Nacht durchmachen, ob wir im Bett sind oder nicht. Wenn man daran stirbt, wird es aus Angst sein. Ich glaube, es wäre am besten, in diesem Moment in einer Kirche nahe beim Heiligsten Sakrament zu sein. Jesus würde uns Kraft geben und damit helfen, es durchzustehen."
"Wenn wir das kommen sehen, werden wir alle in die Kirche gehen."
"Ich denke, das wäre das beste; aber vielleicht wird alles dunkel werden, und wir können uns nicht dorthin begeben. (Vorsicht: diese Worte haben, so scheint es, nichts zu tun mit den "Tagen der Finsternis", von denen man zuweilen reden hört.)
"Es wird im höchsten Grad schrecklich sein. Wenn ich euch nur sagen könnte, wie die Jungfrau es mir gesagt hat! Aber das Strafgericht wird noch schlimmer sein."
"Wir haben keinen Begriff davon, in welchem Ausmass wir den Herrn beleidigen. Die Jungfrau hat mir gesagt, dass die Welt ganz genau weiss, dass es einen Himmel und eine Hölle gibt. Aber sehen wir nicht alle, dass man nur aus Furcht und nicht aus Liebe zu Gott daran denkt? Infolge unserer Sünden werden wir selbst der Grund für die Natur der Warnung sein. Und wir werden sie aus Liebe zu Jesus durchmachen, für die Beleidigungen, die wir Gott zufügen."
Obige Zitate wurden von Pater M. Laffineur festgehalten, geboren 1897 in Walcourt, Belgien. 1924 wurde er zum Priester geweiht. Später wurde er einer der Verantwortlichen für die kanonische Untersuchung der Erscheinungen von Beauraing. 1963 wurde er vom Bischof von Santander, Monsignore Beitia, zum inoffiziellen Ermittler der Ereignisse in Garabandal beauftragt.
Pater Laffineur wurde zu einem unermüdlichen Verbreiter der Botschaft von Garabandal, vor allem in Frankreich, und arbeitete daran, dass die übernatürliche Authentizität dieser Ereignisse von der Kirche anerkannt würde. Zu diesem Zweck sammelte er alle Unterlagen über die dort stattgefundenen Ereignisse und war 1966 Gründer des "Informationszentrums Garabandal". Pater Laffineur starb am 28. November 1970.
Quellen:
"Maria erscheint in GARABANDAL - Erlebnisse eines spanischen Landpfarrers" von José Ramon Garcia de la Riva, erschienen 1983 im WETO-Verlag
Padre-Pio-Sonderausgabe der Zeitschrift "Garabandal", Juli-Sept 1997, Seite 17.
Joachim Bouflet — Wikipédia
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