Nach Einrichtung der Stiftung hätte auch Papst Benedikt nicht mehr über das Stiftungsvermögen verfügen können. Aber es geht um die Stiftung, ihre Funktion und da ist das Geld die Nebensache.
Aber auch das ist bereits geregelt, wie man der Broschüre der Stiftung von 2014 entnehmen kann:
The future is important for the “Joseph Ratzinger – Benedict XVI Vatican Foundation”: it donates grants to young Ph.D. students with the aim of making people understand that theology means an investment for the future. Benedict XVI left the foundation to his successor Francis as a gift. Pope Benedict started it and now it is Pope Francis that will guide us on our path to the future. Msgr. Giuseppe A. Scotti President of the Foundation

Bei der Errichtung von Stiftungen ist ein bestimmter Grad an Weitsicht - vor allem vor dem Hintergrund wichtig, dass der Stiftungszweck grundsätzlich nicht nachträglich geändert werden kann - erforderlich. Die Stifterautonomie, also die Entscheidungshoheit des Stifters, endet im Moment der Anerkennung durch die Stiftungsbehörde. Ich gehe davon aus, dass bei einer päpstlichen Stiftung dies der Papst ist. Mit der Anerkennung der Stiftungssatzung ist jede weitere Disposition durch den Stifter, den Vorstand oder die Behörden weitgehend entzogen.

Lediglich in zwei Fällen kommt eine Änderung des Stiftungszwecks als ultima ratio, also als letzter Lösungszweck der Stiftung in Betracht.

Erstens: Die Satzung enthält eine Befugnis der Stiftungsorgane zur Zweckänderung - Ist diese Möglichkeit von Stifter in der Satzung vorgesehen, dürfen die jeweils befugten Organe, unter Beachtung des Stifterwillens und nur bei Zustimmung der Stiftungsbehörde, den Zweck anpassen. Der Stifter muss dabei beachten, dass er darauf keinen Einfluss hat, also diese maßgebliche Entscheidung in die Hände der Stiftungsorgane legt.

Zweitens: Die Erfüllung des Stiftungszwecks ist durch gewandelte Verhältnisse unmöglich geworden - die Stiftungsaufsichtsbehörde kann der Stiftung unter Berücksichtigung des (mutmaßlichen) Stifterwillens einen neuen Zweck geben.

Es kann kein Zweifel bestehen, dass das Stiftungsrecht päpstlicher Stiftungen dem Rechtsbereich des ius humanum zuzuordnen ist und einem jeweiligen Papst als mit höchster Jurisdiktions- und Exekutionsgewalt ausgestatteten Machtträger, und ua damit auch als Stiftungsaufsichtsbehörde entscheidender Einfluss auf päpstliche Stiftungen zukommt.

Dass diese Rechte auch - und insbesondere von Bergoglio - missbraucht werden können und werden, wird wohl allen klar sei! Oder?