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Die drei Teile der Messe folgen der Trinität - Vater, Sohn und Heiliger Geist. 2. Vortrag von Don Reto Nay beim Pfingstseminar über die Ordnung der Messe in Hohenfurth.Mehr
Die drei Teile der Messe folgen der Trinität - Vater, Sohn und Heiliger Geist.

2. Vortrag von Don Reto Nay beim Pfingstseminar über die Ordnung der Messe in Hohenfurth.
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Hl. Messe
DrMartinBachmaier
@Don Reto Nay: Im Gegensatz zur Psalmstelle im Griechischen und Hebräischen heißt das lateinische "iuventus" meist "Mannesalter". Nach Menge ist dies das Alter zwischen 25 (oder 30) und 45 Jahren.
ad deum, qui laetificat iuventutem meam
heißt also:
zu Gott, der mein Mannesalter gedeihen macht.
Jesus stirbt in seinem Kreuzesopfer mit 33 Jahren, damit mein 33-Jahres-Alter nicht zur senectus (…Mehr
@Don Reto Nay: Im Gegensatz zur Psalmstelle im Griechischen und Hebräischen heißt das lateinische "iuventus" meist "Mannesalter". Nach Menge ist dies das Alter zwischen 25 (oder 30) und 45 Jahren.

ad deum, qui laetificat iuventutem meam
heißt also:
zu Gott, der mein Mannesalter gedeihen macht.

Jesus stirbt in seinem Kreuzesopfer mit 33 Jahren, damit mein 33-Jahres-Alter nicht zur senectus (Greisenalter) abgleitet, sondern gedeiht, natürlich erst im auferstandenen Leib, der ja auch nach Gertrud der Großen ein Alter von etwa 33 Jahren haben wird und selbstverständlich verklärt sein wird.

Es ist meines Wissens nicht sicher, aber vermutlich entspricht das lateinische "laetus" ethymologisch dem deutschen "glänzend" ("Glanz"). Das Kreuzopfer Christi im Alter von 33 Jahren bewirkt, dass mein Leib im Mannesalter (iuventus) von 33 Jahren glänzend gemacht, also verklärt wird.

Ist natürlich meine eigene Interpretation dieser Psalmstelle in der Vulgata.
Salzburger
@DrMartinBachmaier Dass juventus "Mannesalter" hiesse und nicht "Jugendalter", wäre mir absolut neu, auch dem Klotz, bei Menge-Gütlich finde ich nur die absolut seltene AusNahme, wenn ein Vergleich mit "Greisenalter" gegeben ist.
Etymologisch hängt es sogar mit unserem "jung" zusammen!
Salzburger
Ich wüsste auch nicht, wie "laetus" und "glänzend" etymologisch zusammenhängen könnten.
"Laetificare" könnte man eher noch alternativ als "fruchtbar machen" übersetzen:
"Der meine Jugend fruchtbar macht"
DrMartinBachmaier
@Salzburger:
Im Latein-Deutsch-Georges wird ungenau oder gar irrtümlicherweise als iuventus das Alter zwischen 20 und 40 bezeichnet; der Klassiker Hermann Menge, der auch den Langenscheidt geprägt hat, aber sagt: die iuventus beginnt mit 25 (oder 30) und endet mit 45, was wohl der Wahrheit entspricht, denn Georges widerspricht sich selbst:
Im Deutsch-Latein-Georges nämlich schreibt er unter …Mehr
@Salzburger:
Im Latein-Deutsch-Georges wird ungenau oder gar irrtümlicherweise als iuventus das Alter zwischen 20 und 40 bezeichnet; der Klassiker Hermann Menge, der auch den Langenscheidt geprägt hat, aber sagt: die iuventus beginnt mit 25 (oder 30) und endet mit 45, was wohl der Wahrheit entspricht, denn Georges widerspricht sich selbst:

Im Deutsch-Latein-Georges nämlich schreibt er unter dem Begriff "Jugend":
I) eig., das Jugendalter: pueritia, aetas puerilis (das Knabenalter, die früheste Jugend, bis in das 17te Jahr). – adulescentia. prima aetas, auch bl. aetas (das Jünglingsalter, bis ins 30ste, ja 40ste Jahr). – iuventus. aetas integra od. confirmata (das Alter des kräftigen Mannes, vom ":;0sten" (dieser Druckfehler heißt sicherlich: "30sten") bis zum, 45sten, ja 50sten Jahr).

Was wir hieraus jedenfalls lernen, ist: die iuventus ist das Alter des kräftigen Mannes, kurz: das Mannesalter, wie es Menge formuliert.

Das alles ist ja auch im Spätlatein der augustinischen Weltalterlehre bestätigt. Da wird die Menschheitsgeschichte mit dem Lebenslauf eines Menschen verglichen. Sechs Phasen:
1. infantia
2. pueritia
3. adulescentia
4. iuventus
5. declinatio a iuventute ad senectutem
6. senectus.

Die adulescentia beginnt ab dem zeugungsfähigen Alter, also mit Abraham, Isaak und Jakob, denn mit diesen hat Gott einen Bund geschlossen.
Die iuventus beginnt mit David und Salomon; da stand Israel in der Blüte.
Die iuventus ist das Alter, wo man körperlich (nicht geistig) in der Blüte steht.
Die senectus beginnt mit Christus. Ab da vergeistigt sich der Mensch. Das Opfer ist nun geistiger Natur.
DrMartinBachmaier
@Salzburger:
Zur Etymologie von laetus:
In Menge steht:
Entweder aus ghlaitos, V ghlai u. ghlei glänzen, blank sein, ahd. glizzan = nhd gleißen (cf. auch glimmen, glitzern), (griech. chlio prunken, übermütig sein?); od. Vlai fett sein (cf. laridum).
Eigene Überlegung:
Im Deutschen sind ja viele d (oder t) zu z geworden (dic = zeig, duc = zieh (Zug)), und im Lateinischen sind viele Anfangs-g …Mehr
@Salzburger:
Zur Etymologie von laetus:
In Menge steht:
Entweder aus ghlaitos, V ghlai u. ghlei glänzen, blank sein, ahd. glizzan = nhd gleißen (cf. auch glimmen, glitzern), (griech. chlio prunken, übermütig sein?); od. Vlai fett sein (cf. laridum).
Eigene Überlegung:
Im Deutschen sind ja viele d (oder t) zu z geworden (dic = zeig, duc = zieh (Zug)), und im Lateinischen sind viele Anfangs-g verloren gegangen, vor allem vor n: etwa gnarus = narus = kundig oder gnotus = notus = bekannt; bei ignotus = unbekannt ist es noch da. Warum sollte da nicht auch mal ein g vor l verloren gegangen sein?

Die Bedeutung "fruchtbar" für "laetus" ist auch in Menge erwähnt.
Salzburger
Ah, danke - ich habe mir im frühreren jahrelangen Übs. unter "Jugend" immer was anderes vorgestellt: Was zwischen Pubertierenden und richtigen Erwachsenen. (Verwirrend ist, dass ehemals die Alter von Pubertät bzw. Reife ganz anders waren als heute [grosses Problem!]; eine Rolle spielte sicher auch, dass ich mich als 42-jähriger sehr wohl als nicht mehr jung ansehe, sondern als "im MittelAlter" …Mehr
Ah, danke - ich habe mir im frühreren jahrelangen Übs. unter "Jugend" immer was anderes vorgestellt: Was zwischen Pubertierenden und richtigen Erwachsenen. (Verwirrend ist, dass ehemals die Alter von Pubertät bzw. Reife ganz anders waren als heute [grosses Problem!]; eine Rolle spielte sicher auch, dass ich mich als 42-jähriger sehr wohl als nicht mehr jung ansehe, sondern als "im MittelAlter" befindlich...)
DrMartinBachmaier
@Salzburger (Aktualisierung siehe unten)
Zur Etymologie und Bedeutung von jung und iuvenis:
Klar sind jung und iuvenis etymologisch verwandt. Aber es bilden sich halt immer auch spezielle Bedeutungen heraus. iuventus kann ja auch Jugend in unserem Sinn heißen, aber "meistens" (so Menge) bezeichnet es das Mannesalter, den Abschnitt nach der adulescentia.
Kein 40-Jähriger würde sich sagen lassen,…Mehr
@Salzburger (Aktualisierung siehe unten)
Zur Etymologie und Bedeutung von jung und iuvenis:
Klar sind jung und iuvenis etymologisch verwandt. Aber es bilden sich halt immer auch spezielle Bedeutungen heraus. iuventus kann ja auch Jugend in unserem Sinn heißen, aber "meistens" (so Menge) bezeichnet es das Mannesalter, den Abschnitt nach der adulescentia.
Kein 40-Jähriger würde sich sagen lassen, er sei nicht mehr jung. Bei uns Deutschen jedoch ist jung sogar beim Baby-Alter anwendbar.
Der Lateiner scheint aber mit "jung" eher die Ära zu verstehen, wo man in voller Körperkraft ist. Ein iuvenis ist nach Menge ein junger, kräftiger, rüstiger Mann in den besten Jahren vom 25. (oder 30.) bis etwa zum 45. Jahre, oft aber auch ist iuvenis mit Jüngling = adulescens identisch.

Dass iuventus das Alter des kräftigen Mannes ist, drückt sich wohl in der Bedeutung des deutschen Nomens Junge aus. Dieses dient zur Bezeichnung des Geschlechts, während der lateinische iuvenis sowohl männlich als auch weiblich sein kann. Im Lateinischen aber kommt vir (Mann) von vis (Gewalt, Kraft), während mulier (Weib) von mollis (weich) kommt, hier im Lateinischen genauso wie im Deutschen. Die Bedeutung der vollen Körperkraft, die ja in iuvenis und iuventus steckt, bildet sich also im Deutschen in der Verwendung als Geschlechtsbezeichnung mit dem Nomen Junge ab. Im Jungen steckt die Körperkraft im weiblichen Geschlecht das Weiche, Sanfte.
Boni
Mir wird die Verwendung dieses Psalmwortes zu Beginn der Messe erst durch die die Deutung von @DrMartinBachmair plausibel.
Harmonia celestiala
Wie viel von der Theologie und von der Liturgie sollte ein Christ und Kirchgänger eigentlich wissen?
Die vielen Repetitionen von Zeichen und Worten erscheinen ohne Erklärung etwas unnötig oder sogar überflüssig. Aber hier erklärt der Dozent gut verständlich die Bedeutung der Aktionen in der heiligen Messe, was fast einer Wissenschaft für sich gleichkommt.
Salzburger
Auch die Wiederholungen sind alles andere als zufällig, sondern sacer: heilig, unantastbar - schon deren Abschaffung durch die LiturgieKonstitution des Vaticanum II wäre völlig inakzeptabel.
kathvideo
@kath. Kirchenfreund Was Sie verbreiten, klingt extrem pessimistisch! Ist denn Gott nicht gut, gerecht und allmächtig zugleich? Warum also Trübsal blasen? Hat uns Christus nicht erlöst und befreit zu einem Leben mit Gott?
Santiago_
Wie mir scheint, klingt der Mann eher defätistisch.
kath. Kirchenfreund
die Geschichte mit Jesus ist sehr verwickelt und hat dadurch eine Dynamik, die ewig nicht enden wird. Wieso das so ist, kann man nicht ergründen, es ist ein Phänomen namens Gott. Wenn man aber pessimistisch ist, wird der Islam alles andere ersetzen, nachdem die wohlhabende Gesellschaft aus der Kirche einen Sexclub gemacht hat. Der Islam hat halt die Gewalt auf seiner Seite und das kann man mit Güte …Mehr
die Geschichte mit Jesus ist sehr verwickelt und hat dadurch eine Dynamik, die ewig nicht enden wird. Wieso das so ist, kann man nicht ergründen, es ist ein Phänomen namens Gott. Wenn man aber pessimistisch ist, wird der Islam alles andere ersetzen, nachdem die wohlhabende Gesellschaft aus der Kirche einen Sexclub gemacht hat. Der Islam hat halt die Gewalt auf seiner Seite und das kann man mit Güte nicht entkräften. Gott liebt seine Feinde mehr als die Gerechten und das können die Gerechten nicht mittragen.
Eugenia-Sarto
Gott liebt natürlich die Gerechten mehr als seine Feinde. Mit den Feinden hat er eine zeitlang Geduld. Nach dem Tode richtet er die, die als Feinde starben, ewig.