Erzbischof Gänswein: Es gibt keinen Beweis, dass Gott existiert

Am Christtag fragte ein ORF-Moderator den Erzbischof Georg Gänswein, wie er ihm beweisen könne, dass Gott existiert. Gänswein sagte:

"Es gibt weder einen Beweis, dass es Gott gibt, noch einen Beweis dass es Gott nicht gibt. Der Glaube arbeitet nicht mit Beweisen. Der Glaube lebt vom Zeugen und vom Zeugnis. Wenn ich von einem Zeugen überzeugt bin und von dem, was er sagt, dann zündet das. Alles andere führt nicht zum Glauben hin, sondern bleibt außerhalb des Glaubens. Das gilt auch und gerade für unsere Tage."

Die Aussage von Gänswein widerspricht dem Dogma des Ersten Vatikanums. Dort heißt es

"Wenn jemand behauptet, der eine wahre Gott, unser Schöpfer und Herr, könne aus den Geschöpfen durch das Licht der menschlichen Vernunft nicht mit Sicherheit erkannt werden, so sei er im Banne (Vatikanum I, De Revelatione, can. 1).”
studiosus
Bei manchen (und das betrifft ebenso Natur- als auch Geisteswissenschaftler) ist es eben immer noch nicht angekommen dass a) Beweise nicht nur dann rechtmaessig sind wenn sie mathematisch fassbar gemacht wurden/werden koennen und b) dass sich diese beiden Bereiche nicht per se widersprechen, sondern ergaenzen.
in vielen wissenschaftlichen Fragen sind wir heute weit hinter die Antike zurueckgefallen …Mehr
Bei manchen (und das betrifft ebenso Natur- als auch Geisteswissenschaftler) ist es eben immer noch nicht angekommen dass a) Beweise nicht nur dann rechtmaessig sind wenn sie mathematisch fassbar gemacht wurden/werden koennen und b) dass sich diese beiden Bereiche nicht per se widersprechen, sondern ergaenzen.
in vielen wissenschaftlichen Fragen sind wir heute weit hinter die Antike zurueckgefallen... irgendwie peinlich wenn Aristoteles & Co geistlich erbaulicher sind als so manche (mehr oder weniger beruehmten) Theologen... sollte eigentlich nicht so sein
Hayat!
@Abramo … naaaja... opportune, importune (2 Tim 4)
Abramo
@Hayat!: Gänswein kann sich nicht erinnern? Der hat noch die davon gehört. Er hat in Freiburg "Theologie" "studiert".
Hayat!
PS Dei Filius und Pastor Aeternus wurden als Dogma verkündet, definiert es den katholischen Glauben für Katholiken kirchenrechtlich verbindlich.
»Dieselbe heilige Mutter Kirche hält fest und lehrt, dass Gott, der Ursprung und das Ziel aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen gewiss erkannt werden kann. ...« [Dei Filius]Mehr
PS Dei Filius und Pastor Aeternus wurden als Dogma verkündet, definiert es den katholischen Glauben für Katholiken kirchenrechtlich verbindlich.

»Dieselbe heilige Mutter Kirche hält fest und lehrt, dass Gott, der Ursprung und das Ziel aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen gewiss erkannt werden kann. ...« [Dei Filius]
Hayat!
Gänswein kann sich vllt. nicht mehr erinnern … doch jeder einfache Katholik kann es nachlesen.
Dei Filius wurde in der Sessio III, am 24. April 1870 als Constitutio dogmatica veröffentlicht.
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Ontologischer Beweis:
Gott ist ein maximal vollkommenes Wesen. + Vollkommenheit impliziert Existenz. = Gott existiert.
Kosmologischer Beweis:
Das Universum existiert. + Satz von zureichendem Grund. + …Mehr
Gänswein kann sich vllt. nicht mehr erinnern … doch jeder einfache Katholik kann es nachlesen.

Dei Filius wurde in der Sessio III, am 24. April 1870 als Constitutio dogmatica veröffentlicht.
----
Ontologischer Beweis:
Gott ist ein maximal vollkommenes Wesen. + Vollkommenheit impliziert Existenz. = Gott existiert.
Kosmologischer Beweis:
Das Universum existiert. + Satz von zureichendem Grund. + Gottes Existenz - bedarf keines Grundes = Gott existiert.
Teleologischer Beweis:
Das Universum weist eine gewisse Ordnung auf. + Ordnung bedarf eines Konstrukteurs. = Gott existiert.
Moralischer Beweis: Es gibt moralische Phänomene. + Version A und B = Gott existiert.
Der_Römer
Der Hl. Thomas selbst hat seine Ausführungen als argumentum bezeichnet, nicht als probatio oder testificatio. Die sog. Gottesbeweise sind, was sie sind: Argumente für die Existenz Gottes, kein Beweis im mathematisch-strengen Sinne, wie der Satz des Pythagoras. Daher hat Bischof Gänswein, den ich nicht ausstehen kann, recht.
Wer das nicht begreift, hat den Hl. Thomas nicht begriffen.
Kirchen-Kater
@Abramo: Ganz richtig. Und doch vermag es unser Intellekt, Gott nicht nur zu verstehen, sondern einzuheimsen, Gott zu berechnen. Und da liegt wohl die Gefahr, die eiss zu artikulieren sucht. Wir können Gott erkennen, und wir können es damit übertreiben.
Abramo
@eiss: Es gibt Gottesbeweise. Fünf sogar. Ihr Argument ist das Argument der Voluntaristen und Luthers (und auch von Papst Franziskus). Es gibt keine doppelte Wahrheit. Wenn wir mit dem Intellekt die Wahrheit erkennen können, dann gilt das auch für die Wahrheit Gottes. Gott versteckt sich nicht, auch nicht vor unserem Intellekt.
eiss
@Abramo Gott ist auch in der Deduktion.
Ja, und hier der Psalm 139:
"7 Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist,
wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?
8 Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort;
bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.
9 Nehme ich die Flügel des Morgenrots und lasse mich nieder am äußersten Meer,
10 auch dort wird deine Hand mich ergreifen und deine Rechte …
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@Abramo Gott ist auch in der Deduktion.
Ja, und hier der Psalm 139:
"7 Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist,
wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?
8 Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort;
bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.
9 Nehme ich die Flügel des Morgenrots und lasse mich nieder am äußersten Meer,
10 auch dort wird deine Hand mich ergreifen und deine Rechte mich fassen.
11 Würde ich sagen: «Finsternis soll mich bedecken, statt Licht soll Nacht mich umgeben»,
12 auch die Finsternis wäre für dich nicht finster,
die Nacht würde leuchten wie der Tag,
die Finsternis wäre wie Licht."


Gäbe es einen Gottesbeweis,
dann wäre Gott nicht mehr in der Deduktion, sondern deduziert
und das ist eine ganze moderne Form der Hinrichtung.

Der Gott der Deduktion ist gerechnet.
Er ist durchgerechnet, abgerechnet, verrechnet, die Risiken sind abgewogen, kalkuliert. Aber, du sollst den Herrn, Deinen Gott, nicht in eine Variable deines Kalküls verwandeln und so seinen Namen missbrauchen.

Der Gott der Deduktion ist konstruiert,
selbst projektierend und konstruierend. Wir schaffen ihn nach unserem Ebenbilde, wie wir auch die Welt nach unserem Ebenbilde gestaltet wissen wollen, in den Gesetzen unserer Mathematik und Logik.

Der Gott der Deduktion ist erkannt,
denn unsere Logik haben wir in seinem Buch der Natur gefunden, in das Er uns hineingesetzt hat, damit wir Ihn erkennen. Nun ist Er erkannt, wie wir glauben, und unsere Deduktion will Ihm den Weg weisen. Unsere Theorien sind fast dicht, nur ein klitzekleines Teilchen fehlt noch, eine Konstante vielleicht oder ein letzter alles durchdringender Theorieansatz.

Der Gott der Deduktion ist Magie.
Und manchmal sind wir wie die Kinder, halten uns die Hand vor die Augen und können nicht mehr gesehen werden. Und so hoffen wir auch Ihn ins Regelwerk unserer Deduktion zu bannen. Ja, verstieße Er gegen unser Regelwerk, ich fürchte, er wäre im Bann.

Der Gott der Deduktion ist im Bann,
unserem Bann, unserem Kreidekreis, den wir auf die Pflastersteine unseres Lebens gemalt haben, und dessen Grenzen Er nicht überschreiten können soll. Ehrfurcht ist Ehre, aber auch Furcht, und das bange Wissen, dass der Kreidestrich nur unser Werk ist. In der Ehrfurcht steckt die Ahnung, dass unser Kalkül nicht mehr ist als Magie des großen Jägers vor dem Herrn, der Bilder an die Höhlenwände der Altsteinzeit malt.

Aber, ein Glück. Vom Gott der Deduktion sprachen wir gar nicht.
Abramo
@eiss: Es bleibt ein Faktum, dass die Gottesbeweise, die Thomas von Aquin am Anfang seiner Summe auf den Tisch legt, nicht ohne sind. Gott ist nicht nur ein Gott des Willens (Liebe, Barmherzigkeit etc.), sondern auch des Verstandes. Gott ist auch in der Deduktion. Der Heilige Paulus sagt es, und das Vatikanum I auch.
eiss
Wenn Gott eine Frage der Deduktion wäre, dann wäre Religion Mathematik und wir wären in jener Utopia-Welt angekommen, deren Sprache nicht Hebräisch ist und auch nicht die der Liebe und auch nicht die der Barmherzigkeit, sondern Nullen und Einsen würden unser Universum anfüllen. Ein Glück, dass es Ihn gibt und diese Deduktion Humbug ist.
Theresia Katharina
@Abramo Ich wusste gar nicht, dass "Gänsi" eine so oberflächliche theologische Ausbildung hat, das erklärt vieles. Mich hat bisher halt sehr gewundert, dass er jeden Loop von PF klaglos mitmacht. Tja, wenn er jetzt auch noch Türfallen polieren muss, dann muss er das natürlich anderweitig wieder hereinholen z.B. durch kraft-und zeitsparendes stromlinienförmiges Verhalten.
Abramo
@O.A.M.D.G. : Im Vatikan hat Gänsi keine Zeit, Theologie zu studieren. Er muss jetzt Türfallen polieren, erst recht unter einem Papst, der so viele Speichellecker und Yes-Men um sich sammelt.
Abramo
Man wird dem guten Gänsi keine formal Häresie vorwerfen können. Er hat in Freiburg im Breisgau "studiert". Wie sollte er von theologischen Dingen auch nur einen Hochschimmer haben? Er redet ins Blaue 😀
eiss
"Wenn jemand behauptet, der eine wahre Gott, unser Schöpfer und Herr, könne aus den Geschöpfen durch das Licht der menschlichen Vernunft nicht mit Sicherheit erkannt werden, so sei er im Banne". Dieser Satz beweist nur, dass jemand in den Bann geraten kann. Der Zweifel der Erkenntnis aber kann nicht per Dekret aufgehoben werden. Der Zweifel kann zum Glauben führen oder von ihm wegführen. In diesem …Mehr
"Wenn jemand behauptet, der eine wahre Gott, unser Schöpfer und Herr, könne aus den Geschöpfen durch das Licht der menschlichen Vernunft nicht mit Sicherheit erkannt werden, so sei er im Banne". Dieser Satz beweist nur, dass jemand in den Bann geraten kann. Der Zweifel der Erkenntnis aber kann nicht per Dekret aufgehoben werden. Der Zweifel kann zum Glauben führen oder von ihm wegführen. In diesem Zweifel liegt unsere Freiheit und sie ist uns wesentlich.
Anemone
Aber es gibt jede Menge Glaubenszeugnisse von demütigen Christen, die nicht weltlich gesinnt einen auf cool und intellektuell machen wollen, sondern im Leben die Wirklichkeit GOTTES erfuhren und mit ihrem Glaubenszeugnis andere stärken!
Glaubenszeugnisse
(102)

🙏Mehr
Aber es gibt jede Menge Glaubenszeugnisse von demütigen Christen, die nicht weltlich gesinnt einen auf cool und intellektuell machen wollen, sondern im Leben die Wirklichkeit GOTTES erfuhren und mit ihrem Glaubenszeugnis andere stärken!

Glaubenszeugnisse

(102)


🙏
Vered Lavan
Ehm...ich dachte er hat den Hl. Thomas von Aquin (Gottesbeweise) verinnerlicht !! 😲 🥴 🤒 🤒 🤒
Elisabetta
Der Glaube lebt vom Zeugen und vom Zeugnis. Wenn ich von einem Zeugen überzeugt bin und von dem, was er sagt, dann zündet das. Gerade Bischöfe und Priester müssten standhafte Zeugen sein, die durch ihr Zeugnis überzeugen. Nur leider muss man sie schon suchen wie eine Stecknadel im Heuhaufen. EB Gänswein trägt mit dieser Aussage zu weiterer Verwirrung bei - ein Glaubenszeugnis sieht anders aus.
Josephus
Jedwede Aufgeregtheit ist unnötig. Am Glauben hängt alles.
Carlus teilt das
10
75. Rotarier & Kirchenzerstörung.
hier werden alle rotarischen und somit freimaurerischen Angriffe auf die Heilige Mutter Kirche abgelegt.Mehr
75. Rotarier & Kirchenzerstörung.

hier werden alle rotarischen und somit freimaurerischen Angriffe auf die Heilige Mutter Kirche abgelegt.