Gibt es moralische Unterschiede zwischen den verschiedenen COVID-19-Impfstoffen?
Stacy Trasancos war leitende Forschungschemikerin bei DuPont, hat einen Doktortitel in Chemie, einen MA in dogmatischer Theologie und ist Mutter von sieben Kindern. In einem bemerkenswerten Artikel auf der Website von COGFL setzt sie sich differenziert mit der Frage auseinander, inwieweit COVID-19-Impfstoffe bezüglich Verwendung fetaler Stammzelllinien zu unterscheiden sind, was Entwicklung, Produktion und Testung anbelangt, und wie bei einem individuellen Impfentscheid mit der "zeitlichen und materiellen Distanz zum Unrecht der Abtreibung" umzugehen sei. Der Beitrag im englischen Original ist unter dem folgenden Link zu finden.
Moderna und Pfizer gelten landläufig als moralisch zulässiger. Ihre Verbindung zur Abtreibung sei gering, da sie nur eine fetale Zelllinie aus einer "zeitlich entfernten" Abtreibung" in einem sogenannten „Bestätigungstest“ verwendeten. Im Gegensatz dazu kultiviert AstraZeneca den Impfstoff in fetalen Zelllinien kontinuierlich. Moraltheologen argumentieren, dass diese Impfung zugunsten von Moderna oder Pfizer vermieden werden sollte.
Dieser kritische Satz, "Bestätigungstest", müsse aber geprüft werden, so Trasancos. Sie argumentiert, dass Testung und Produktion ethisch gleich zu bewerten seien, wenn dieser Test auch in der Produktion weiter benötigt werde. Die ethische Debatten rund um die Impfstoffe COVID-19 würden verhindern, dass sich Christen zu einer Stimme vereinen, um mit Nachdruck ein konsequentes Ende des Einsatzes von abgetriebenen Kindern in der Forschung zu fordern.
cogforlife.org/…hek293-testing-and-production-are-ethically-equal/
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In diesem Zusammenhang ist auch auf die Verwendung von "humanisierten Mäusen" in Forschung, Produktion und Testung von Impfstoffen hinzuweisen. Gerne wird dabei der Zusammenhang verschleiert, dass die "Humanisierung" dieser Labormäuse unter Einbringung fetaler Leberzellen aus Abtreibungen erfolgt: wikipedia.org/wiki/Humanized_mouse
Der Hinweis ist insofern von Bedeutung, wenn Impfstoffhersteller darauf bestehen, dass ihre Produkte nicht mittels fetalen Zelllinien getestet würden. Der Einsatz von humanisierten Mäusen wäre zu prüfen.
Abschliessend ein Zitat aus der Stellungnahme von Frau Dr. Stacy Trasancos:
Eltern und Ärzte arbeiten seit mehreren Jahrzehnten nach diesen Richtlinien. Sowohl auf individueller als auch auf sozialer Ebene ist es schwierig, die Impfstoffe einerseits zu akzeptieren und andererseits abzulehnen.
Auf individueller Ebene müssen die Gläubigen aufsichtsrechtlich urteilen. So wie die Kirche nicht vorschreibt, wen sie heiraten oder wie viele Kinder erziehen soll, gibt die Kirche moralische Hinweise zu Impfstoffen. Jede Person muss ihre eigene Entscheidung treffen. Um dies bei Impfstoffen zu tun, braucht man auch gute wissenschaftliche Informationen.
Auf sozialer Ebene ist es zweifellos schwieriger, gegen Abtreibung und den Einsatz von abgetriebenen Kindern in der Forschung vorzugehen, wenn Moraltheologen bekannt gemacht haben, dass es moralisch zulässig sein kann, von diesen Praktiken zu profitieren.