Interview: Nur noch 55 Kilo – wie lange wird der Fasten-Streik gehen?
Bild: Plakatständer von Josef Preßlmayer vor dem Bischofssitz in Eisenstadt
(gloria.tv) Seit dem 3. September fastet der österreichische Lebensschützer Dr. Josef Preßlmayer vor dem Bischofssitz in Eisenstadt für die Entflechtung der Kirche in Österreich mit der Aktion Leben, die im Widerspruch zur katholischen Moral schwangere Mütter in Not tötungsoffen berät und für Verhütung eintritt. In mehreren Diözesen logiert die Aktion Leben in den Pastoralämtern.
Gloria.tv: Herr Dr. Preßlmayer, Sie haben nach über zwei Monaten des Fastens nur noch 55 Kilogramm. Wie lange wollen Sie in Eisenstadt weiter ausharren?
Preßlmayer: Das letzte Gebets-Fasten beendete ich nach 133 Tagen, am 15. Jänner dieses Jahres. Heute, am Tag, wo ich diese Zeilen schreibe, ist der 59. Tag meines „Hungerstreiks“, also müsste ich bis in die Weihnachtszeit durchhalten. Gegenüber dem letzten Fasten verliere ich aber diesmal rascher an Gewicht. Deshalb besteht ein Unsicherheits-Faktor, wann die ersten Hunger-Ödeme auftreten werden, die sich zuletzt erst nach Ende des Fastens in Form von Wasser in den Beinen zeigten. Ich fahre auch nur bei gutem Wetter nach Eisenstadt, wenn es nicht regnet oder schneit und es nicht zu kalt ist. An diesen Tagen halte ich das Fasten zu Hause ein.
Gloria.tv: Gab es eine Reaktion des Bischofs von Eisenstadt auf Ihr Fasten?
Preßlmayer: Nein. Auf mein Schreiben vom 31. 5 wie vom 11. 8., in welchem ich mein Gebetsfasten ankündigte und vom 12. 9., in dem ich mitteilte, dass ich seit 3. 9. vor dem Bischofssitz eine polizeilich angemeldete Demonstration durchführe, erhielt ich keinerlei Reaktion. Der Bischofs-Sitz wird zwar derzeit monumental mit einer neuen Bepflasterung des riesigen Hofes und einer überbreiten Freitreppe zum Eingangs-Tor des Bischofs-Traktes ausgestattet, was angesichts der aussterbenden katholischen Bevölkerung wie eine absurde Überkompensierung schwindender Größe anmutet, doch das große Tor bleibt für Lebensschützer wie mich geschlossen. Wie Papst Benedikt XVI. in Wien sagte, werden nur die Steine bleiben!
Allerdings hat Bischof Zsifkovics mit Kardinal Schönborn in Rom vom 9. bis 28. Oktober an der Synode über das Thema „Die neue Evangelisierung – Für die Weitergabe des christlichen Glaubens“ im Hinblick auf das, von Papst Benedikt XVI. ausgerufene, kommende „Jahr des Glaubens“ in Rom teilgenommen, wo Kardinal Schönborn sogar in den Rat der Synode gewählt wurde, um deren Zielsetzung, die Neu-Evangelisation, die auf das Engste mit dem Schutz der ungeborenen Kinder verbunden betrachtet werden soll, wie betont wurde, von leitender Stelle zum Durchbruch zu verhelfen, was ja, wenn der Kardinal und Bischof Zsifkovits dieses Vorhaben ernst nehmen, zu einer kraftvollen Synergie mit dem Anliegen von Familien-Bischof Küng und mir, der Entflechtung der Kirche von der „Aktion Leben“, führen müsste.
Gloria.tv: Gibt es ein besonderes Erlebnis aus dem diesjährigen Fasten, das Sie erzählen können?
Preßlmayer: Ja, da kann ich eine kleine Geschichte erzählen.
Baby!!!
... ruft ein zartes, glockenhelles Stimmchen. Ich sitze auf einer uralten Holzbank mit eisernen Spiralen auf beiden Seiten aus der „guten alten Zeit“, wo es noch viele Kinder gab, und blicke mich erstaunt um. Schräg hinter mir, ein paar Meter von der Bank weg, steht meine Plakat-Pyramide auf einem Grünstreifen vor dem Bischofs-Sitz in Eisenstadt und ein kleiner Bub mit blondem Wuschelkopf, der sichtlich erst das Laufen gelernt hat, zeigt mit seinem kleinen Zeigefinger auf das ungeborene Baby, das über ihm am Plakatständer baumelt. Die Mutter war inzwischen mit dem Kinderwagen weiter gegangen und teilte offenbar nicht die Begeisterung ihres Kindes.
Während sich also der kleine Bub mit seinem Ein-Wort-Satz über den Anblick des ungeborenen Kindes freut, gehen die meisten anderen mit starrem Blick vorbei und schauen nicht links und nicht rechts. Wenn aber der kleine Bub das Baby sieht, ist anzunehmen, dass auch die anderen es wahrnehmen, ihren Blick aber dann starr nach vorne richten und vorbeihasten. Einige werfen immerhin einen Blick auf die Plakate, nur ganz wenige bleiben kurz stehen und gehen dann weiter, ohne eine Regung erkennen zu lassen.
Gloria.tv: Wie kann man Sie von der Ferne unterstützen?
Preßlmayer: Durch Gebet und das Schreiben einiger Zeilen an Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Wollzeile 2, 1010 Wien und Bischof Dr. Ägidius J. Zsifkovics, St. Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt. Natürlich würde ich mich auch freuen, wenn jemand mitfastet, doch habe ich nach drei Fasten-Perioden die Erfahrung gemacht, dass ich anscheinend in diesem Land der Einzige bin, der dieses Opfer mit Gottes Hilfe für die ungeborenen Kinder bringen will und kann. Auch eine Befürwortung der Papst-Petition „Katholiken Pro-Life statt Pro-Choice“ – kath-prolife.at - die bis jetzt 883 Personen unterstützt haben und eine eingehende Dokumentation beinhaltet, wäre sehr hilfreich. Wenn jemand Kontakt mit mir aufnehmen möchte, kann er das gerne per E-mail tun: Josef.Presslmayer@gmx.at.
(gloria.tv) Seit dem 3. September fastet der österreichische Lebensschützer Dr. Josef Preßlmayer vor dem Bischofssitz in Eisenstadt für die Entflechtung der Kirche in Österreich mit der Aktion Leben, die im Widerspruch zur katholischen Moral schwangere Mütter in Not tötungsoffen berät und für Verhütung eintritt. In mehreren Diözesen logiert die Aktion Leben in den Pastoralämtern.
Gloria.tv: Herr Dr. Preßlmayer, Sie haben nach über zwei Monaten des Fastens nur noch 55 Kilogramm. Wie lange wollen Sie in Eisenstadt weiter ausharren?
Preßlmayer: Das letzte Gebets-Fasten beendete ich nach 133 Tagen, am 15. Jänner dieses Jahres. Heute, am Tag, wo ich diese Zeilen schreibe, ist der 59. Tag meines „Hungerstreiks“, also müsste ich bis in die Weihnachtszeit durchhalten. Gegenüber dem letzten Fasten verliere ich aber diesmal rascher an Gewicht. Deshalb besteht ein Unsicherheits-Faktor, wann die ersten Hunger-Ödeme auftreten werden, die sich zuletzt erst nach Ende des Fastens in Form von Wasser in den Beinen zeigten. Ich fahre auch nur bei gutem Wetter nach Eisenstadt, wenn es nicht regnet oder schneit und es nicht zu kalt ist. An diesen Tagen halte ich das Fasten zu Hause ein.
Gloria.tv: Gab es eine Reaktion des Bischofs von Eisenstadt auf Ihr Fasten?
Preßlmayer: Nein. Auf mein Schreiben vom 31. 5 wie vom 11. 8., in welchem ich mein Gebetsfasten ankündigte und vom 12. 9., in dem ich mitteilte, dass ich seit 3. 9. vor dem Bischofssitz eine polizeilich angemeldete Demonstration durchführe, erhielt ich keinerlei Reaktion. Der Bischofs-Sitz wird zwar derzeit monumental mit einer neuen Bepflasterung des riesigen Hofes und einer überbreiten Freitreppe zum Eingangs-Tor des Bischofs-Traktes ausgestattet, was angesichts der aussterbenden katholischen Bevölkerung wie eine absurde Überkompensierung schwindender Größe anmutet, doch das große Tor bleibt für Lebensschützer wie mich geschlossen. Wie Papst Benedikt XVI. in Wien sagte, werden nur die Steine bleiben!
Allerdings hat Bischof Zsifkovics mit Kardinal Schönborn in Rom vom 9. bis 28. Oktober an der Synode über das Thema „Die neue Evangelisierung – Für die Weitergabe des christlichen Glaubens“ im Hinblick auf das, von Papst Benedikt XVI. ausgerufene, kommende „Jahr des Glaubens“ in Rom teilgenommen, wo Kardinal Schönborn sogar in den Rat der Synode gewählt wurde, um deren Zielsetzung, die Neu-Evangelisation, die auf das Engste mit dem Schutz der ungeborenen Kinder verbunden betrachtet werden soll, wie betont wurde, von leitender Stelle zum Durchbruch zu verhelfen, was ja, wenn der Kardinal und Bischof Zsifkovits dieses Vorhaben ernst nehmen, zu einer kraftvollen Synergie mit dem Anliegen von Familien-Bischof Küng und mir, der Entflechtung der Kirche von der „Aktion Leben“, führen müsste.
Gloria.tv: Gibt es ein besonderes Erlebnis aus dem diesjährigen Fasten, das Sie erzählen können?
Preßlmayer: Ja, da kann ich eine kleine Geschichte erzählen.
Baby!!!
... ruft ein zartes, glockenhelles Stimmchen. Ich sitze auf einer uralten Holzbank mit eisernen Spiralen auf beiden Seiten aus der „guten alten Zeit“, wo es noch viele Kinder gab, und blicke mich erstaunt um. Schräg hinter mir, ein paar Meter von der Bank weg, steht meine Plakat-Pyramide auf einem Grünstreifen vor dem Bischofs-Sitz in Eisenstadt und ein kleiner Bub mit blondem Wuschelkopf, der sichtlich erst das Laufen gelernt hat, zeigt mit seinem kleinen Zeigefinger auf das ungeborene Baby, das über ihm am Plakatständer baumelt. Die Mutter war inzwischen mit dem Kinderwagen weiter gegangen und teilte offenbar nicht die Begeisterung ihres Kindes.
Während sich also der kleine Bub mit seinem Ein-Wort-Satz über den Anblick des ungeborenen Kindes freut, gehen die meisten anderen mit starrem Blick vorbei und schauen nicht links und nicht rechts. Wenn aber der kleine Bub das Baby sieht, ist anzunehmen, dass auch die anderen es wahrnehmen, ihren Blick aber dann starr nach vorne richten und vorbeihasten. Einige werfen immerhin einen Blick auf die Plakate, nur ganz wenige bleiben kurz stehen und gehen dann weiter, ohne eine Regung erkennen zu lassen.
Gloria.tv: Wie kann man Sie von der Ferne unterstützen?
Preßlmayer: Durch Gebet und das Schreiben einiger Zeilen an Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Wollzeile 2, 1010 Wien und Bischof Dr. Ägidius J. Zsifkovics, St. Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt. Natürlich würde ich mich auch freuen, wenn jemand mitfastet, doch habe ich nach drei Fasten-Perioden die Erfahrung gemacht, dass ich anscheinend in diesem Land der Einzige bin, der dieses Opfer mit Gottes Hilfe für die ungeborenen Kinder bringen will und kann. Auch eine Befürwortung der Papst-Petition „Katholiken Pro-Life statt Pro-Choice“ – kath-prolife.at - die bis jetzt 883 Personen unterstützt haben und eine eingehende Dokumentation beinhaltet, wäre sehr hilfreich. Wenn jemand Kontakt mit mir aufnehmen möchte, kann er das gerne per E-mail tun: Josef.Presslmayer@gmx.at.