Gott anpinkeln
Joachim Frank ist im Kölner Stadt-Anzeiger vom 14. November auf der Suche nach neuen Formen der Gottesverehrung. Nachdem Frank es mit einem Buch über Franziskus versucht hat, liefert er uns nun erhebende Deutungen für das Wildpinkeln am oder gegen den Dom.
Variante 1: Charles Bukowski ist bei einem Besuch in den 1980 Jahren angewidert, weil es sogar im Dom nach Pisse gestunken habe. Bukowski kennt sich mit dem Thema aus, was war ihm also zuwider? Der Kölner Stephan Grünwald liefert das passende Deutungsmuster: die säkularisierte Gesellschaft sei „angepisst“ vom Stein gewordenen Christentum und antworte darauf mit – Anpissen. Dies ist die erste Deutung, doch die zweite folgt sogleich. Sigmund, der Freud, ist nun an der Reihe.
Variante 2: Die Dom-Türme seien phallische Symbole und so träten die Männer in eine Art Wertbewerb, werteten sich und den ihren auf. Deshalb sei Wildpinkeln gegen den Dom auch nicht gegen das Gotteshaus gerichtet. Zitat: „Auf einer archaischen Ebene ist das Gegenteil der Fall. Durch das Urinieren wird das getroffene Objekt mit Beschlag belegt, aufgewertet, ja, wenn Sie so wollen, geweiht.“ Im Grunde ein sexueller Akt der Liebe zum Gotteshaus, der dem Pinkler ein „Wohlgefühl eigener Großartigkeit“ verschafft und Gott die Ehre erweist.
Norbert Feldhoff und Barbara Schock-Werner, ehemals Dombaumeisterin, sehen, so die Recherche von Joachim Frank, im Wildpinkeln nichts Kirchenfeindliches oder Geringschätziges. Nein, im Gegenteil, wir haben ja gerade gelernt, dass es eine Art der Gottesverehrung ist.
Kommentar:
Wie tief müssen wir als katholische Kirche gesunken sein, wenn wir im Angepisst-werden eine Verehrung und Erhebung erleben? War Golgatha ein lustvoller Akt? Für mich stellen sich diese Fragen und noch weitere. Welcher Papst in Rom soll diese unterschiedlichen Christentümer zusammenhalten und vor allem, warum?
In der Begegnung mit einem Hindu aus Südindien frage ich nach dem Christentum dort. Er antwortet mir, dass der Gott, den er dort gesehen habe, unangenehm und schwach, jedenfalls nicht göttlich sei. Damals habe ich an Übersetzungsfehler der Schriften geglaubt, denn ich schätze die Schrift und diesen Mann sehr. Nun aber ahne ich, dass die Missionare von Joachim Frank dort schon gewest haben müssen.
Variante 1: Charles Bukowski ist bei einem Besuch in den 1980 Jahren angewidert, weil es sogar im Dom nach Pisse gestunken habe. Bukowski kennt sich mit dem Thema aus, was war ihm also zuwider? Der Kölner Stephan Grünwald liefert das passende Deutungsmuster: die säkularisierte Gesellschaft sei „angepisst“ vom Stein gewordenen Christentum und antworte darauf mit – Anpissen. Dies ist die erste Deutung, doch die zweite folgt sogleich. Sigmund, der Freud, ist nun an der Reihe.
Variante 2: Die Dom-Türme seien phallische Symbole und so träten die Männer in eine Art Wertbewerb, werteten sich und den ihren auf. Deshalb sei Wildpinkeln gegen den Dom auch nicht gegen das Gotteshaus gerichtet. Zitat: „Auf einer archaischen Ebene ist das Gegenteil der Fall. Durch das Urinieren wird das getroffene Objekt mit Beschlag belegt, aufgewertet, ja, wenn Sie so wollen, geweiht.“ Im Grunde ein sexueller Akt der Liebe zum Gotteshaus, der dem Pinkler ein „Wohlgefühl eigener Großartigkeit“ verschafft und Gott die Ehre erweist.
Norbert Feldhoff und Barbara Schock-Werner, ehemals Dombaumeisterin, sehen, so die Recherche von Joachim Frank, im Wildpinkeln nichts Kirchenfeindliches oder Geringschätziges. Nein, im Gegenteil, wir haben ja gerade gelernt, dass es eine Art der Gottesverehrung ist.
Kommentar:
Wie tief müssen wir als katholische Kirche gesunken sein, wenn wir im Angepisst-werden eine Verehrung und Erhebung erleben? War Golgatha ein lustvoller Akt? Für mich stellen sich diese Fragen und noch weitere. Welcher Papst in Rom soll diese unterschiedlichen Christentümer zusammenhalten und vor allem, warum?
In der Begegnung mit einem Hindu aus Südindien frage ich nach dem Christentum dort. Er antwortet mir, dass der Gott, den er dort gesehen habe, unangenehm und schwach, jedenfalls nicht göttlich sei. Damals habe ich an Übersetzungsfehler der Schriften geglaubt, denn ich schätze die Schrift und diesen Mann sehr. Nun aber ahne ich, dass die Missionare von Joachim Frank dort schon gewest haben müssen.