Labre
2561

TSUNAMI DER LIEBE GOTTES Predigt zum Dreifaltigkeitsfest von Kaplan A. Betschart

Es gibt Menschen und dementsprechend auch Bücher und Artikel, die den Eindruck erwecken, als wüssten sie sehr genau Bescheid über Gott. Tun wir das wirklich, so genau Bescheid wissen über Gott? - Ein …Mehr
Es gibt Menschen und dementsprechend auch Bücher und Artikel, die den Eindruck erwecken, als wüssten sie sehr genau Bescheid über Gott. Tun wir das wirklich, so genau Bescheid wissen über Gott? -
Ein Rabbi sagte einmal zu seinem Schüler, so erzählt eine jüdische Geschichte, als er zu ihm ins Zimmer trat: “Sage mir, was ist das: Gott?” - Der Schüler schwieg. Der Rabbi fragte ein zweites und ein drittes Mal. - “Warum schweigst du?” - “Weil ich es nicht weiss.” - Darauf der Rabbi: “Weiss ich es denn? Nur eines weiss ich: Er ist deutlich da und ausser Ihm ist nichts deutlich da, und das ist Er.”
Die grossen Gottesgelehrten und Heiligen wie Augustinus, Bonaventura oder Thomas von Aquin haben alle den Kopf gesenkt bei der Frage: “Wer ist das - Gott?”
Das grösste und geschichtlich einflussreichste Werk des Mittelalters, die sogenannte “Summa theologiae” des hl. Thomas von Aquin, ist unvollendet geblieben, weil Thomas am 6. Dezember 1273, drei Monate vor seinem Tod, aus der Feier der Hl. Messe …Mehr
Heilwasser
Die unmittelbare, intuitive Erkenntnis des göttlichen Wesens :
Dogma--->3. Gottes Wesen ist für den Menschen unbegreiflich.
Heilwasser
a) Warum sich beide Sätze (Gott ist die Liebe; und der von St. Thomas) nicht widersprechen:
Weil es nie nur nach dem Buchstaben geht, sondern immer nach dem Sinn einer Aussage,
wobei der korrekt wiedergegebene Buchstabe Grundlage ist. Der Buchstabe ist also
Voraussetzung, aber nicht alles. Die Heiligen beweisen dies zu Hauf. Denn es gibt auch
emotionale Rede, bildliche Rede, gleichnishafte Rede …Mehr
a) Warum sich beide Sätze (Gott ist die Liebe; und der von St. Thomas) nicht widersprechen:
Weil es nie nur nach dem Buchstaben geht, sondern immer nach dem Sinn einer Aussage,
wobei der korrekt wiedergegebene Buchstabe Grundlage ist. Der Buchstabe ist also
Voraussetzung, aber nicht alles. Die Heiligen beweisen dies zu Hauf. Denn es gibt auch
emotionale Rede, bildliche Rede, gleichnishafte Rede ... Jesus tut dies selber oft. Parade-
Beispiel: "Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert." Wie, Er
ist doch der Friedenskönig ???? ---->Also kommt es auf den Sinn der Aussage an, nicht
lediglich auf den Buchstaben.

Wenn es also nur nach dem Buchstaben ginge, wäre es ein Widerspruch, aber das
kann nicht sein, weil sich der Heilige Geist, der durch die Hl. Schrift und durch Heilige
spricht, nicht widersprechen kann. Es geziemt sich im heiligen Bereich alles in der
Einheit zu lesen. Denn das ist Liebe. Widerspruchsbehauptungen schaffen Unfrieden.

b) Da unser Herr und Gott vieles über sich selbst offenbart hat, ist es zulässig,
über IHN vieles zu sagen. Das ist offenbartes Wissen für uns zur Belehrung.
Das heißt dann noch nicht, dass wir anhand dieses für uns angepasste und
tragbare Wissen all das Offenbarte innerlich vollkommen begreifen könnten.
Denn das könnten wir nur, wenn wir IHN, den Allmächtigen, umgreifen könnten.
Aber das können wir nie. Wir werden immer staunen über seine Größe. Schon
das Wort "Größe" ist eigentlich menschlich, weil man es noch materiell begreifen
könnte. Es ist eigentlich ein unzureichender Ausdruck, aber in unserer Sprache nicht
anders möglich. Dieses endlose, ewige Staunen über die Größe, Liebe, Heiligkeit Gottes
bildet die Glückseligkeit des Himmels. Wenn wir kleine Kleinlinge IHN voll begreifen
könnten, wäre Er nicht unendlich, denn eine begrenzte
Menschlichkeit kann nur begrenzt erfassen. Das Unendliche bleibt letztlich unfassbar,
macht aber staunend und bildet so die Glückseligkeit.