de.news
123,4 Tsd.

"Er spielte mit seinem Körper und verletzte Frauen": die dunklen Geheimnisse von Jean Vanier, dem Gründer der L'Arche

(Cécile Chambraud und Marie-Béatrice Baudet) Der katholische Philosoph und Gründer der berühmten Behindertenorganisation L’Arche, wurde bis zu seinem Tod im Mai 2019 verehrt.

Doch jüngste Untersuchungen und Zeugenaussagen über sexuellen Missbrauch an nicht behinderten erwachsenen Frauen überschatten seinen Weg. Auf dem Grabstein aus Granit ist die folgende Grabinschrift eingraviert: "Jean Vanier 1928-2019". Es ist nicht nötig, mehr zu schreiben, denn die sterblichen Überreste des christlichen Philosophen wurden mit der Präzision eines Landvermessers in der Mitte eines imposanten Grabmals beerdigt, das der Gemeinschaft der Arche mit Sitz in Trosly-Breuil, einer kleinen Stadt in der Oise am Rande des Waldes von Compiègne, gewidmet ist.

Links und rechts von dem Verstorbenen liegen geistig Behinderte, die im Verein wohnhaft waren, sowie ehemalige Mitarbeiter, die sich im Dorf begraben lassen wollten.

Jean Vanier für die Ewigkeit in das Herz der Arche gelegt- diese Symbolik wird keinem Besucher des kommunalen Friedhofs entgehen. Und das ist jetzt ein Problem.

Zehn Monate nach dem Tod des verehrten Gründers des Werkes, das Tausende von geistig behinderten Menschen in 154 Gemeinschaften in 37 Ländern aufnimmt, ergab eine am 22. Februar enthüllte Untersuchung, dass dieser Mann, der im Mai 2019 im Alter von 90 Jahren starb, Sohn des Generalgouverneurs von Kanada und Doktor der Theologie des Institut Catholique von Paris, zwischen 1970 und 2005 mindestens sechs erwachsene, nicht behinderte Frauen sexuell missbraucht hatte, manchmal im Zusammenhang der geistlichen Führung.

Das Haus in Trosly-Breuil war das erste in der Gemeinschaft, das 1964 vom ehemaligen Marineoffizier Jean Vanier, der bis zu seinem Tod dort blieb, gegründet wurde. Im Sitzungssaal, in dem wir mehrere Bewohner finden, sind die Minen ernst, die Fäuste geballt.

Robert, 70, bricht zuerst das Schweigen: "Jean, er war ein guter Kerl, aber er hat Dummheiten gemacht, er hat mit seinem Körper gespielt und Frauen verletzt", sagt dieser von der Behinderung gezeichnete Rentner, mit kindlichen Worten. Cassandra, 28, die ihrem Freund Robert gegenüber sitzt, lebt seit 2011 in der Gemeinschaft. Die junge Frau gibt zu, dass sie von dem, was sie über den Gründer erfahren hat, erschüttert ist. "Warum hat er uns angelogen, Jean? Er hatte also eine gute und eine schlechte Seite? Aber wer war er wirklich? »

Ja, es ist mehr denn je die Frage: Wer war wirklich Jean Vanier? Ein Guru mit einem gigantischen Körper, aber einer kindlichen Seele, immer bereit, sich wie ein Clown zu verkleiden und den Ententanz zu singen? Ein barmherziger Mann, der als einer der Ersten die zerbrechlichsten Menschen, die in Irrenhäusern eingesperrt waren, aufnahm? Ein Großer unter den Großen, der 2015 mit dem Templeton-Preis ausgezeichnet wurde, der vor ihm an Mutter Teresa verliehen wurde? Oder ein gequältes und manipulatives Wesen?

"Das ist einer zu viel."

Im März 2019, zwei Monate vor dem Tod dieses Mannes, schlug der Blitz in die derzeitige Führungsetage der Arche ein. Damals erhielt man die Zeugenaussage einer Frau, die angab, von ihm sexuell missbraucht worden zu sein.

"Das ist ein Fall zu viel", befürchtete Stephan Posner, der Leiter von L'Arche International, sofort. Die Geschichte der Frau überschneidet sich mit einem Bericht aus dem Jahr 2016, der sich auf die 1970er Jahre bezog. Bei einer Befragung anerkannte Jean Vanier eine Affäre mit einer Frau, bezeichnete sie aber als "gegenseitig".

Die Zeugenaussage vom März 2019 veranlasst die Geschäftsleitung zu einer Untersuchung, obwohl sie weiß, dass diese Anschuldigungen alles gefährden können, was in den letzten fünfundfünfzig Jahren aufgebaut wurde, weil das weltweit anerkannte Werk mit der Persönlichkeit seines Gründers in Verbindung gebracht wird. Um das Überleben der Organisation zu sichern, muss die Wahrheit in voller Transparenz festgestellt werden. Die Verantwortlichen der Gemeinschaft beauftragten eine britische Firma, GCPS Consulting, die auf die Prävention von sexuellem Missbrauch spezialisiert ist, und den jungen Historiker Antoine Mourges mit einer Untersuchung.

Als Jean Vanier im Mai 2019 starb, sind die Ermittlungen daher in vollem Umfang im Gange. In Anbetracht des Kontextes wurde ein feierliches Beerdigungsprojekt aufgegeben - zugunsten eines viel bescheideneren Rahmens im Hosanna-Saals in Trosly-Breuil. In der Nähe des Sarges drängen sich die Familie, viele behinderte Menschen und ihre Begleiter. Drei Bischöfe sind anwesend. Einer von ihnen liest eine Botschaft von Papst Franziskus. Was Stephan Posner betrifft, so wählte er die Begriffe seiner Lobrede sorgfältig aus: “Jean" war "einer unter anderen". "Wir sind die Nachfolger. Jetzt sind wir an der Reihe, neue Wege zu definieren.”

Zunächst wurde Papst Franziskus über die Ergebnisse der Untersuchungen informiert, dann waren die Vertreter der katholischen Kirche Frankreichs und der Provinzialprior der Dominikaner, Nicolas Tixier, an der Reihe. Es muss gesagt werden, dass die Affäre Jean Vanier eng mit den mystisch-sexuellen Exzessen des Dominikanerpaters Thomas Philippe (1905-1993), in Verbindung steht, der bei der Gründung der Arche, deren geistlicher Leiter er lange Zeit war, dabei war.

Eine theologisch-sexuelle Bastelei

Die Übergriffe des Priesters waren der Leitung der Arche im Jahr 2014 dank der Aussagen mehrerer Frauen bekannt geworden. Ein Jahr später kam eine kanonische Untersuchung zu dem Schluss, dass er "sexuelle Handlungen an erwachsenen Frauen beging, durch die er, wie er sagte, eine mystische Erfahrung suchte und vermittelte". Pater Thomas "handelte im Rahmen seines psychologischen und spirituellen Einflusses auf diese Frauen, die er um Schweigen bat". Auf die Frage, was er von diesen "Taten" wisse, war Jean Vanier damals ausgewichen. Er hat seine Karten nie auf den Tisch gelegt", klagt Stephan Posner. Ja, ich kann sagen, dass er uns angelogen hat.”

In Wirklichkeit missbrauchten die beiden Männer die Frauen um sie herum unter ähnlichen Bedingungen mit einer psychologischen Kontrolle, unterstützt durch ein abwegiges mystisches Schema, das die sexuelle Unterwerfung rechtfertigen sollte. Dieses theologisch-sexuelle Tüfteln, resümiert Stephan Posner, “schien wahnhaft zu sein, aber für einige ist es zur Norm geworden". Von Frau zu Frau waren die Kontrollstrategien die gleichen. So ging eines der Opfer des Gründers der Arche eines Tages zu Pater Thomas und fragte ihn nach "seiner Meinung" über ihr "Geheimnis mit Jean Vanier": "Bevor ich über Jean sprechen konnte, fing es mit ihm an, das Gleiche. Er war nicht zart wie Jean Vanier. Brutaler, keine Penetration, aber dieselben Worte, um zu sagen, dass ich etwas Besonderes bin und dass sich alles um Jesus und Maria drehe.”

Jean und Thomas teilten nicht nur die Beute, sondern sie könnten auch in einer homosexuellen Beziehung zueinander gestanden haben. "Diese Frage wird gestellt. Das ist eine legitime Frage und wird Teil des Forschungsbereichs sein", sagt Posner.

Im Jahr 2003 gab der amerikanische Pater George vor Jean de La Selle, den ehemaligen Leiter der Arche in Oise, ein beunruhigendes Zeugnis. Der Geistliche verortete seine Erinnerungen in die frühen 1980er Jahren in Trosly. "Pater Thomas machte mir gegenüber eine Geste der Verführung, als ich einmal mit ihm allein war ... Wir haben gebetet, wobei wir sehr nahe beieinander saßen. Damals "lud er mich ein", während er meine Hand und meinen Arm führte, ihn unangemessen zu berühren. Ich wunderte mich über seine Geste, indem er meine Hand zu seinen Genitalien führte, aber ich wies diese Gedanken als meiner Fantasie entsprungen ab, da es absolut unmöglich schien, dass er "das" mit mir gemacht hätte.”

Treffen in L'Eau vive

Um die Mechanismen des Missbrauchs zu verstehen, sollten wir vielleicht damit beginnen, zu den Ursprüngen der Beziehung zwischen Jean Vanier und Pater Thomas im Jahr 1950 zurückzugehen.

In jenem Jahr trafen sich die beiden Männer im Eau vive, einem damals sehr öffentlichen Spiritualitätskreis, der nach dem Krieg von Pater Thomas Philippe in Soisy-sur-Seine (Essonne) in der Nähe von Saulchoir, dem dominikanischen Studienzentrum südlich von Paris, gegründet wurde. Der junge Kanadier wurde von seinen Eltern zu Pater Thomas geschickt, dem sie nahe standen. Letzterer war ein wichtiger Akteur in den intellektuellen Kontroversen, die die französische Dominikanerprovinz aufrüttelten. In bestimmten Kreisen des französischen Katholizismus, insbesondere im so genannten "Milieu Maritain", das nach dem Philosophen Jacques Maritain benannt war, befand sich Pater Thomas Philipp in seinem Element. Er hatte auch in Rom eine starke Unterstützung.

Zwischen dem 22-jährigen Jean Vannier und dem 45-jährigen Priester entwickelt sich eine intensive Beziehung. So sehr, dass der erstere sich schnell als der "geistige Sohn" des letzteren identifiziert, ein "Titel", den er für den Rest seines Lebens beanspruchte.

Pater Thomas seinerseits stützte auf ein starkes familiäres Netzwerk. Er war eines von zwölf Kindern der Familie Philippe, einer reichen und frommen Bürgerfamilie aus dem Norden Frankreichs. Sieben seiner Brüder und Schwestern traten in einen Orden ein. Berufungen, die offenbar der Figur ihres Onkels mütterlicherseits, Pater Thomas Dehau, dem geistlichen Leiter seiner Neffen, zu verdanken waren.

Diese Familie ist wie zu Hause im L'Eau vive. Neben Thomas, dem Gründer, gab es einen seiner Brüder, Pater Marie-Dominique, ebenfalls Dominikaner, der für die Durchführung von Kursen und Predigten zuständig war. Jahre später war er es, der die Gemeinschaft des Heiligen Johannes gründete, die in den 1980er Jahren ein wahrer Berufungsmagnet war. Papst Johannes Paul II. sah diese Gemeinschaft als eines der Zentren der Erneuerung des französischen Katholizismus. Heute befindet sich diese Kongregation inmitten einer Talfahrt, nachdem sie 2013 die geistlichen und sexuellen Entgleisungen ihres Gründers und seiner Nachahmer erkannt hatte.

"Wie hätte ich das alles akzeptieren können?”

Pater Thomas stand auch in engem Kontakt mit einer seiner Schwestern, Cecilia, die ihm bereitwillig Zugang zum nahe gelegenen Kloster der Dominikanerinnen vom Kreuz und vom Mitleid in Etiolles gewährt, wo sie Novizenmeisterin war und er geistlicher Begleiter.

Bereits im Eau vive liess der Pater einer ganz besonderen marianischen Frömmigkeit freien Lauf. "Diese Art und Weise, die selige Jungfrau zur Frau seines Sohnes machen zu wollen (...) verärgert und skandalisiert mich", schrieb Jacques Maritain, zitiert vom Historiker Etienne Fouilloux, im Lexikon der Biographie der Predigerbrüder. Pater Thomas ist der geistliche Leiter vieler Frauen, ob Laien oder Ordensfrauen. Er ist von einer Galaxie glühender Anhänger umgeben, die stundenlang darauf warten, von ihm empfangen zu werden. Der Priester theoretisierte eine Art mystisch-karnale Vereinigung zwischen Jesus und seiner Mutter, die er bei seinen Opfern in die Praxis umsetzte. Unter ihnen Michèle-France Pesneau.

Michèle-France Pesneau schaut direkt in die Augen. Sie sind azurblau, tief und durchdringend. Diese 75-jährige ehemalige Karmeliterin möchte wissen, mit wem sie es zu tun hat. In dem im März 2019 ausgestrahlten Arte-Dokumentarfilm "Religieuses abusées” wurde sie nur als "Michèle-France" vorgestellt. Doch die Rentnerin, die durch eine vor fünf Jahren begonnene Psychotherapie sichtlich beruhigt wurde, erklärt sich nun bereit, unter ihrem Namen auszusagen. Ende April wird ihr erstes Buch, L’Emprise (“Der Einfluss"), bei Golias erscheinen.

Ihr kleines Haus in Trosly-Breuil ist bescheiden. Im Erdgeschoss bekämpft ein Zusatzheizkörper, die Kälte und Feuchtigkeit des engen Esszimmers. Trotzdem fühlt man sich wie zu Hause, die Atmosphäre ist freundlich. Michèle-France ist eine der vielen Frauen, die unter den mystisch-sexuellen Wahnvorstellungen der Brüder Philippe gelitten haben.

Pater Marie-Dominique war der erste, der sie 1972 missbrauchte, nachdem sie, für die er der geistliche Leiter war, ihre ewigen Gelübde abgelegt hatte. "Er erklärte, dass er mir die Liebe Jesu vermitteln wollte und dass er das kleine Werkzeug dafür sei. "Dann kam 1976 sein Bruder Thomas, der damalige Kaplan der Arche, an die Reihe. Der Pater rechtfertigte seinen sexuellen Missbrauch mit der Berufung auf so genannte "mystische Gnaden", die er während der Betrachtung eines Bildes der Jungfrau Maria in Rom erhielt: "Er erzählte mir, dass er damals mit Maria eine Art Hochzeitsnacht erlebt habe und dass er mit mir dasselbe erleben wolle.”

Sie ist gläubig geblieben, aber Michèle-France Pesneau verlor jeglichen Glauben an Christus und an die Inkarnation, denn sie wird niemals die Worte ihres Missbrauchers vergessen - "Ich gebe dir die Gnaden, die Jesus und Maria während ihres irdischen Lebens geteilt haben" -, als er sie zwang, ihm eine Fellatio zu geben und demütigende Positionen einzunehmen. "Wie hätte ich das alles akzeptieren können? Aber einen Priester zu beschuldigen, dem ich Gehorsam schuldete, hieß, sich dem Lager Satans anzuschließen. Außerdem sprach damals in der Kirche niemand über sexuelle Skandale.”

"Komm und bete mit mir auf deinem Bett."

Die beiden Dominikaner, die keine Hosen, sondern nur Unterhosen unter ihrer Soutane trugen, benutzten die gleichen Ausdrücke, um ihre Opfer zum Sex zu zwingen: "Komm, lass uns gemeinsam beten. Komm und bete mit mir auf deinem Bett. "Eine harmlose Sprache, deren verschlüsselte Perversion nur von den Gefangenen dieser wahnsinnigen Sekte erkannt werden konnte.

Der junge Vanier hat bald die Gelegenheit, seine Loyalität zu seinem geistigen Vater zu beweisen. Ab Ende 1951, etwa ein Jahr nach ihrem Treffen, kursierten Gerüchte über die Praktiken von Pater Thomas gegenüber einigen der von ihm geführten Frauen. Zu dieser Zeit forderten bereits zwei Opfer Rechenschaft. Die Dominikaner entzogen ihn der Leitung von L’Eau Vive und verbaten ihm, Beichte zu hören oder Frauen zu leiten, und befahlen ihm, nach Rom zu gehen, um sich zu erklären. Jean Vanier selbst fuhr ihn mit dem Auto dorthin, eine lange Reise. Tatsächlich leitete das Heilige Offizium eine Untersuchung gegen den Priester ein. Dann begann eine große Durststrecke für das Duo. Aber ihre Zusammenarbeit ist unerschütterlich: Thomas hat Jean die Leitung von L’Eau vive anvertraut.

Vannier wurde zweifellos bereits 1952 über den Inhalt des Prozesses informiert. Trotz der Anweisungen Roms korrespondierte er mit Pater Thomas und half ihm sogar, sich heimlich mit den Frauen der Gruppe zu treffen. Im Jahr 1956 verhängte das Heilige Offizium gegen den Pater eine Strafe, die als "Absetzung" bezeichnet wurde: Er hatte nicht mehr das Recht, die Sakramente zu spenden, zu predigen oder geistlicher Leiter zu sein. Dies ist die letzte Sanktion vor der Amtsenthebung. Der Heilige Stuhl sanktioniert auch seinen Bruder, Schwester Cecilia und ihren Onkel. Gleichzeitig ordnete sie die Schließung von L’Eau Vive an, die Auflösung seines Zirkels, "jener armen verlorenen Seelen", in den Worten des Sekretärs des Heiligen Offiziums, und verbot seine Wiederherstellung.

"In allen Briefen, die Jean Vanier aufbewahrt hat, gibt es eine Reihe von Hinweisen, die uns glauben lassen, dass er ähnliche sexuelle Praktiken wie Pater Thomas durchführte", berichtet die Untersuchung der Arche.

Bis zu seinem Tod leugnete Jean Vanier, von den Motiven für die Verurteilung von Pater Thomas, die unter die päpstliche Geheimhaltung fiel, Kenntnis gehabt zu haben. Aber es steht nun fest, dass die Sanktion von 1956, über die er ins Bild gesetzt wurde, nicht nur dogmatische Fragen, sondern auch den sexuellen Missbrauch nannte.

Wie können wir dann seine absolute Treue zu Pater Thomas erklären? Vielleicht, weil der "Schüler" über eine mögliche homosexuelle Beziehung hinaus, jahrelang die Ausschweifungen des "Lehrers" nachahmte. "In den Briefen, die Jean Vanier aufbewahrt hat, gibt es eine Reihe von Hinweisen, die uns glauben lassen, dass er ähnliche sexuelle Praktiken wie Pater Thomas praktizierte", berichtet die kürzlich enthüllte Untersuchung von l'Arche.

"Ich war in einer Umklammerung"

1964 gründete das Kernteam von Eau vive, das angeblich auf Befehl des Vatikans aufgelöst wurde, die Arche ungehindert in Trosly-Breuil. Nach und nach gab Rom dem Dominikaner das Recht zurück, die Sakramente zu spenden und geistlicher Leiter zu sein.

Warum ist das passiert? Nach welcher Intervention? "Da wir im Moment keinen Zugang zu verlässlichen und überprüften Unterlagen haben, können wir nur Vermutungen anstellen [= Laxismus im und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzils]", kommentiert der Historiker Tangi Cavalin, der von den Dominikanern gebeten wurde, die internen Verantwortlichkeiten zu klären.

Die Kontinuität zwischen der Gruppe von L’Eau Vive und der Gruppe der Gründer von L'Arche wirft eine weitere Frage auf: Wie weit hat sich das Gift weiter in der neuen Gemeinschaft ausgebreitet? Gab es andere Missbraucher?

Ein weiterer Schüler von Pater Thomas steht heute unter genauer Beobachtung: der Geistliche Gilbert Adam, 80 Jahre alt, ehemaliger Kaplan der Arche und Schützling von Jean Vanier. Im November 2014 reichte eine Frau, nennen wir sie Catherine, bei der Untersuchungsbrigade von Compiègne eine Beschwerde ein, wie Le Monde enthüllen kann. Einige Monate zuvor hatte sie eine ausführliche Zeugenaussage an das Kirchengericht von Paris geschickt, wo sie über die Einflussnahme des Priesters berichtete, der ihr zwischen 1996 und 2006 sexuelle Beziehungen aufgedrängt habe. Die sechzehn handgeschriebenen Seiten sind schwer zu lesen, die Handschrift ist eng und verrät eine zu lange erstickte Not dieser katholischen Frau, die daran dachte, ins Kloster einzutreten.

Katharina ist 24 Jahre alt, als der Priester Gilbert ihr geistlicher Begleiter wird. "Eines Tages führte er seine Lippen zu meinem Mund und küsste mich. Ich war in einem Schockzustand, als ob ich geschlafen hätte. Er erzählte mir, dass das von Gott kam, dass es einzigartig war, dass es mein Geheimnis bei Maria war", berichtet sie in ihrem Brief. In der Nacht des 6. Oktober 1996, wie konnte sie das Datum vergessen, rief der Geistliche sie zu sich nach Hause und nahm sie mit in sein Bett. "Zum Zeitpunkt des sexuellen Aktes hatte ich große Angst. Ich sagte ihm: "Sie werden mich erdrücken." Er hat mir versichert, dass alles in Ordnung sein werde. "Sie vertraut ihm bei ihren Begegnungen ihre Ängste, ihre Tränenkrämpfe an. Um sie zu beruhigen, antwortete er: "Wenn Sie wollen, können wir zu Jean Vanier gehen und mit ihm reden, er versteht das sehr gut.”

Im Juli 2014 verbot der Bischof von Beauvais dem Geistlichen, Beichte zu hören oder geistliche Führungen auszuüben. Er darf jedoch die Eucharistie in seinem Haus in Trosly-Breuil und "ausnahmsweise in Anwesenheit von nur wenigen Gläubigen" feiern. Auch heute noch feiert er die Messe privat. Für wie lange?

Viele Fragen

Am 6. November 2015 wurde Catherines Klage vom Obersten Gerichtshof von Compiègne abgewiesen: "Die Straftat scheint nicht ausreichend begründet oder charakterisiert zu sein, da die Untersuchung nicht genügend Beweise gesammelt hat", entschied das Gericht. In diesem Fall stehe Aussage gegen Aussage. Pater Gilbert bestreitet jede sexuelle Beziehung mit Catherine, er anerkennt lediglich Gesten der Zuneigung.

Aber der Fall könnte wieder aufleben. "Unsere Untersuchung über Jean Vanier hat Elemente ans Licht gebracht, die den Priester betreffen", verrät Stephan Posner. Die Art der uns vorliegenden Fakten könnte uns dazu veranlassen, den Staatsanwalt von Compiègne aufzusuchen.”

Auf Anfrage von Le Monde erklärte Gilbert Adam, der ein Treffen ablehnte, per E-Mail, dass er seine Antworten für die Justizbehörden reservieren wolle, falls erverhört werde. Die Staatsanwältin von Compiègne, Virginie Girard, ihrerseits erklärte: "Wenn ich neue Informationen habe, werde ich eine Untersuchung einleiten und das alte Verfahren im Lichte der aufgedeckten Fakten wieder aufnehmen.”

Pater Thomas, Jean Vanier, Pater Gilbert... Wie kann die Organisation mit 10.000 Mitgliedern nach solchen Anschuldigungen die Exzesse ihres Gründers überleben? Mit der Operation Wahrheit, so Stephan Posner: "Wir würden nicht gut leben, wenn wir all das in einer Schublade aufbewahren würden. Dies ist unsere Geschichte. Wir müssen es akzeptieren und darüber hinausgehen, im positiven Sinne des Wortes.”

Viele Fragen müssen noch beantwortet werden: Gibt es weitere Opfer, weiblich oder männlich? Andere Aggressoren? Haben Mitglieder der Arche diese Missbräuche vertuscht? Und vor allem: Sind Menschen mit Behinderungen beteiligt? Zum jetzigen Zeitpunkt gäbe es dafür keine Anzeichen.

Es wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die alle neuen Zeugenaussagen sammeln soll. Eine Evaluierung der bestehenden Präventionsverfahren wird derzeit eingeleitet. Eine Neufassung der Charta der Arche soll dazu dienen, "in einen Trauerprozess einzutreten". Schließlich wird ein Komitee dafür verantwortlich sein, das intellektuelle Erbe Jean Vaniers, die etwa vierzig Bücher, die er geschrieben hat, und nicht zu vergessen seine Vorlesungen, in Augenschein zu nehmen.”

"Eine systemische Dimension"?

"Sehen Sie, das ist zwar idiotisch, aber es gibt ein Wort, das ich jetzt nur schwer aussprechen kann, nämlich das Wort "Zärtlichkeit". Jean hat es sehr oft benutzt, er war so berührungsorientiert. Er berührte die Menschen gerne, wenn er mit ihnen sprach", vertraut Christian Petiteau, 43, der seit 2014 die Gemeinschaft von Wambrechies, einige Kilometer von Lille entfernt, betreut.

Wie in Trosly-Breuil steht das Haus seit den Enthüllungen unter Schock. Ende Februar liegen am Empfang mehr als 500 Briefe bereit, in denen "der Wille von l'Arche International, die Schlussfolgerungen der Untersuchung in völliger Transparenz zu gewährleisten", bekundet wird, um die lokalen Spender zu beruhigen. "Trotz dieser Katastrophe, die uns erschüttert, hoffen wir, dass Sie uns weiterhin so unterstützen, wie Sie es bisher getan haben", heißt es in dem Brief.

In Frankreich handelt es sich bei der überwiegenden Mehrheit der Gemeinschaften um medizinisch-soziale Einrichtungen, die zu 90% von der öffentlichen Hand subventioniert werden. Aber anderswo, in Afrika und Asien, leben sie nur von Spenden. Die Vanier-Affäre wird wahrscheinlich auch die finanzielle Basis der Organisation beeinträchtigen.

Am schwierigsten ist es nach wie vor, zu verstehen, wie ein ganzes System sexuelle Gewalt und Machtmissbrauch im Stillen gedeihen konnte. In solchen Situationen gibt es immer drei Komponenten", erklärt Stephan Posner: den Täter, die misshandelten Personen und ihre Umgebung, in diesem Fall die Arche. Es geht nicht so sehr darum, einen Schuldigen zu finden, sondern vielmehr darum, die Funktionsweise oder die Funktionsstörungen unserer Institution zu verstehen. »

Clément, ein junger Pädagoge, der in Trosly-Breuil arbeitet, macht die gleiche Beobachtung: "Ich habe mit Freunden gesprochen, die in anderen Einrichtungen arbeiten. Sie sind besorgt und fragen mich, wie es so lange hätte weitergehen können, und wundern sich über unser professionelles Vorgehen. Diese Erklärungen sind wir den Familien schuldig, mit denen wir in ständigem Kontakt stehen".

Die entscheidende Frage wird schliesslich von Stephan Posner formuliert: "Hat Jean andere beeinflusst? Mit anderen Worten: Gibt es eine systemische Dimension, die in der Arche reproduziert wurde? Bis heute haben wir keine Hinweise darauf, dass dies der Fall ist. "Um mit dieser Arbeit der Selbstbeobachtung zu beginnen, hat die Vereinigung beschlossen, den Rat externer Personen einzuholen. Ein Psychiater, ein Mitglied der Unabhängigen Kommission für sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche und ein Soziologe werden bei der Entwicklung einer Methodik helfen.

"Ein Dorn im Auge"

Auch auf der Seite der katholischen Institution sollen Zuständigkeiten festgelegt werden. Die Geheimhaltung des kanonischen Prozesses von 1956 und die schrittweise Aufhebung der Sanktionen durch das Heilige Offizium trugen zu dem Schweigen bei, das die Handlungen von Pater Thomas Philippe schützte. Die Rolle der Dominikaner in der Geschichte eines der ihren wird ebenfalls Gegenstand einer Untersuchung sein, die von dem Historiker Tangi Cavalin geleitet wird. Im Vatikan wurden bereits Kontakte geknüpft, um Zugang zu den Archiven des Heiligen Offiziums zu erhalten.

In Trosly-Breuil ist das Grab von Jean Vanier inzwischen nicht das einzige, das von einer Vergangenheit zeugt, die nicht mehr vergeht. Auch Pater Thomas ist hier begraben, im kleinen Garten von La Ferme, dem spirituellen Zentrum der Arche, wo er amtierte und regierte.

Als er 1993 starb, lebte er jedoch in Saint-Jodard (Loire), in der Johannes-Gemeinschaft, wo sein Bruder Marie-Dominique seinen letzten Lebensabschnitt begleitete. Später gelang es seiner Familie, seine Überreste in die Oise zu überführen. Und heute weigern sie sich, ihn trotz wiederholter Bitten der Verantwortlichen der L'Arche zu entfernen. "Es ist uns in der Tat ein Dorn im Auge", seufzt Stephan Posner.

Kürzlich gepflanzte junge Sträucher verdecken das Grab teilweise, aber man kann sich ihm nähern und die Inschriften entdecken: "Pater Thomas Philippe, der am Ursprung der Arche stant und deren Priester er seit der Gründung 1964 war. Aus seinem Herzen werden Ströme von lebendigem Wasser fließen." Das ist ein Wort Jesu, das im Johannes-Evangelium steht.

Der Le-Monde-Originalartikel befindet sich hier.
Joseph Franziskus
Beinahe alle Nachrichten über die katholische Kirche, die heutzutage in die Nachrichten, bei den manipulierten Staatsmedien zu finden sind, haben den widerlichen sexuellen Missbrauch, Skandale bei den katholischen Ordenseinrichtungen, oder auch die Öffnung der Kirche für Homosexualität, Segnung von Homoehen usw zum Thema. Es entsteht der Eindruck, als sei die Kirche, ein heillos verdorbener …Mehr
Beinahe alle Nachrichten über die katholische Kirche, die heutzutage in die Nachrichten, bei den manipulierten Staatsmedien zu finden sind, haben den widerlichen sexuellen Missbrauch, Skandale bei den katholischen Ordenseinrichtungen, oder auch die Öffnung der Kirche für Homosexualität, Segnung von Homoehen usw zum Thema. Es entsteht der Eindruck, als sei die Kirche, ein heillos verdorbener Zufluchtsort, für Perverse aller Coleur. Wie soll es auch anders sein, wenn den Menschen ständig beschrieben wird, wie Schüler, die vertrauensvoll den katholischen Internaten, für eine katholische Bildung anvertraut wurden, oder die Söhne, katholischer Eltern, die nach ihren Dienst am Altar, von ihren Priestern, auf furtbare Weise, sexuell missbraucht, gedemütigt werden und für den Rest ihres Lebens, die Liebe und das Vertrauen in die hl. Kirche, dadurch verlieren. Das sind die Nachrichten, die der heutige Otto-Normal-Verbraucher, über die katholische Kirche, heutzutage noch in den Zeitungen zu lesen bekommt. Deshalb muss man sich nicht wundern, das die Gläubigen in Scharen, die offizielle Amtskirche verlassen und entweder resignieren und an Gott zu zweifeln beginnen, oder zu Freikirchen abwandern. Die Protestanten sind ja auch keine Alternative, denn da kommt man ja vom Regen in die Traufe. Was wurde aus unserer heiligen Kirche nur gemacht? Und die verräterischen Amtsträger, haben als Ausweg, nichts besseres zu bieten, als einen synodale Weg, der den Otto-Normal-Bürger, nicht im geringsten etwas sagt und am A... vorbei geht. Sie wollen der Kirchenverdrossenheit entgegenwirken, indem sie Homos segnen, indem sie eine Segensfeier erfinden, für ehemalige Ehepaare, die sich scheiden lassen, sie überlassen unser Kirchen, schwulen sogenannten Künstlern, für gottlosen Veranstaltungen aller Art, sie entfernen aus den Kirchen, die alten Kunstwerke, Heiligendarstellungen, die Hochaltäre und alles, was uns Katholiken, gut und teuer ist und ersetzen es durch moderne Kunstwerke, die an Hässlichkeit nicht zu überbieten sind und entwerfen dabei seelenlose, geschmacklose, kalte gebetshallen, die zum flüchten anregen. Sie tun also alles, um die letzten Gläubigen zu entmutigen und zu vertreiben. Man kann den Menschen nicht Mal böse sein, auch ich wende mich von dieser Kirche, mit Grausen ab. Leider wissen die meisten Menschen nicht, daß diese Dinge nicht gottgewollt sind und das Werk von den Feinden Gottes und seiner hl. Kirche sind. Leider wissen sie nicht, daß es auch noch eine wahre katholische Kirche gibt, zwar im kleineren Rahmen, aber wo noch Priester wirken, die Gott dienen und Seelen retten. Wo nicht Homoschmutz und Genderwahn, das alles erstickende Thema ist, wo der Kirchenraum und die Liturgie, zum Verweilen und zum Gebet einlädt. Vielleicht hat der ein oder andere, z. B. von einer Fsspx gehört, aber leider nur, durch unsere Probaganda, durch unsere manipulierten Medien, die dem gläubigen Volk weismachen, das wäre eine Sekte, für Rechtsradikale, oder für religiöse Eiferer, wie z. B. den Amish, in der USA. So wird eine Gemeinschaft der Tradition, in den Staatsmedien üblicherweise dargestellt und die Leute gehen eben der Probaganda auf den Laim. Es könnte aber trotz allem einen Neubeginn, einen Wiederaufbau geben, sobald die Modernisten am Ende sind, was absehbar ist. Aber es muss quasi ganz von vorne anfangen. Die überlebenden katholischen Gemeinschaften, werden Schritt für Schritt, die Menschen, zurück zur Kirche leiten und sie dürfen nicht vergessen, was eine falsche Toleranz, für Abweichler, Modernisten und sogar Häretikern, binnen weniger Jahre, aus einer glorreichen, rechtgläubigen Kirche gemacht hat. Diese Leute dürfen n einer künftigen Kirche, keine Stimme mehr erhalten. Natürlich kann es nur gut gehen, wenn die ehemals christlichen Völker, nicht durch eine verantwortungslose Politik, völlig vernichtet und vertrieben werden. Es ist tatsächlich äußerst fraglich, ob es noch eine europäische, christlich geprägten Kultur, in Europa geben wird. Warscheinlich eher nicht.
niclaas
Solche Beispiele belegen, daß seit dem V2 das Autoimmunsystem der Kirche defekt ist, welches früher Glaube, Sitten und Moral verteidigt hat. Heute können die übelsten Gräuel begangen werden und die Täter werden sogar noch befördert. Die Konzilskirche hat geistliches AIDS und dazu die gleiche Ignoranz wie die Homosexkultur.
Joannes Baptista
Jean Vannier hat 1997 auf dem Weltjugendtag öffentlich gesprochen und er hat mich damals als 21Jährige mit seinen Ausführungen über die Liebe zu den Behinderten durchaus angesprochen.
Dann bekam ich 2001 zur Hochzeit eines seiner Bücher und wunderte mich, dass das Hervorheben der sexuellen Begierde der Behinderten doch einige Zeilen in Anspruch nahm. Ich nahm es so hin, weil ich dachte, ich bin …Mehr
Jean Vannier hat 1997 auf dem Weltjugendtag öffentlich gesprochen und er hat mich damals als 21Jährige mit seinen Ausführungen über die Liebe zu den Behinderten durchaus angesprochen.
Dann bekam ich 2001 zur Hochzeit eines seiner Bücher und wunderte mich, dass das Hervorheben der sexuellen Begierde der Behinderten doch einige Zeilen in Anspruch nahm. Ich nahm es so hin, weil ich dachte, ich bin noch jung und habe keine Erfahrung.

Nun, dieser lange, lesenswerte Beitrag hat mich wachgerüttelt.
Ich habe Verständnis für die missbrauchten Frauen, die vor lauter falsch verstandener Loyalität gegenüber der Kirche sich nicht über der Missbrauch äußerten. Die Schuld liegt bei den drei Patres und Jean Vannier. Sie haben diese Frauen geistig und körperlich auf grässliche Weise missbraucht.
SommerSchorsch
Was soll denn dieser lange Artikel mit diesem Inhalt bezwecken?
michael7
Warum nur stellen sich dier angeblichen "Heiligen" der "Konzilskirche" fast immer schnell als bloße "Schein-Heilige" heraus?
Goldfisch
Das ist das trügerische, am Schein. Schade, so viel Gutes hätten sie bewirken können, wenn nicht Satan mit seinen Gelüsten, dazwischengefunkt hätte.
Bibiana
Tut uns denn wohl so ein ellenlanger Artikel über einen Mann gut, der halt nichts Gutes im Schilde führte? Wenn man das alles so liest, schmerzt's einem in der Seele.
Oenipontanus
@Bibiana
"Tut uns denn wohl so ein ellenlanger Artikel über einen Mann gut, der halt nichts Gutes im Schilde führte? Wenn man das alles so liest, schmerzt's einem in der Seele."
Sicherlich schmerzt es, wenn man Derartiges liest, aber die Wahrheit, sei sie auch noch so eklig, muss nun mal an's Licht!Mehr
@Bibiana

"Tut uns denn wohl so ein ellenlanger Artikel über einen Mann gut, der halt nichts Gutes im Schilde führte? Wenn man das alles so liest, schmerzt's einem in der Seele."

Sicherlich schmerzt es, wenn man Derartiges liest, aber die Wahrheit, sei sie auch noch so eklig, muss nun mal an's Licht!
michael7
Wenn alle nur schweigen, ist niemand geholfen. Es ist auch wichtig, entsprechend wach zu sein, um möglichen Missbrauch verhindern zu helfen.
gennen
Jean Vannier war der Gründer der "Glauben und Licht" Gruppen.
kyriake
Schaurig! Solche traurigen Gestalten müsste man sofort aus dem Priesteramt entfernen. Ich verstehe ehrlich gesagt die Opfer nicht. Wie kann man sich als gesunde Frau mehrmals von einem alten Knacker missbrauchen !assen?! Schon beim ersten "Bettgebet-Versuch" hätte ich mich derart gewehrt, dass dem Lustmolch Hören und Sehen vergangen wäre.
michael7
@Ischa : Will man wirklich Vergleiche ziehen, so müsste man auch fragen: Damals gab es wesentlich mehr Priester - und wie viele Fälle aus einem ganzen Jahrhundert?
(Obwohl auch im 19. Jahrhundert die Gottesmutter in La Salette schon vor der Unreinheit, die sich in Klöstern breitmachen würde, gemahnt hat!).