1. Der Karsamstag ist der Tag, an dem die Kirche der Grabesruhe
Christi gedenkt und mit
Fasten und Gebet seine
Auferstehung erwartet, die an
Ostern gefeiert wird. Es werden am Karsamstag keine
Sakramente gespendet, die mit Festfreude verbunden sind, insbesondere findet keine
Eucharistiefeier statt, die
heilige Kommunion wird nur als Wegzehrung (
Sterbekommunion) gereicht.
2. Vor allem an
Kathedralkirchen werden am Morgen des
Gründonnerstags, des
Karfreitags und des Karsamstags feierliche
Karmetten mit der Gemeinde gesungen.
Der
Altar der Kirche ist nicht mit
Altartuch, Kerzen oder Blumen geschmückt, sondern zeigt den nackten Stein, Zeichen des „
Ecksteins“. Christus. Zur Verehrung durch die Gläubigen ist in den Kirchen immer das
Kreuz aufgestellt, häufig auch eine
Ikone des Abstiegs Christi in die Unterwelt oder eine
Pietà (Vesperbild). Von der Enthüllung des Kreuzes in der
Feier vom Leiden und Sterben Christi (
=Liturgie der vorgeweihten Gaben, mit Austeilung der Heiligen Kommunion) bis zur
Osternacht wird das Kreuz beim Vorüberschreiten durch eine doppelte oder einfache Kniebeuge geehrt, wie sonst das ausgesetzte
de.wikipedia.org/wiki/Allerheiligstes….
3. In vielen Kirchen wird am Karfreitag nach der
Feier vom Leiden und Sterben Christi ein „
de.wikipedia.org/wiki/Karfreitag“ mit einem niedergelegten Kreuz, dem Bild des im Grab ruhenden Christus, errichtet, Es wird am Abend des Karfreitags und am Karsamstag, dem Tag der Grabesruhe des Herrn, von den Gläubigen aufgesucht.
4. Der Karsamstag endet mit dem Beginn der Feier der
Osternacht, die als Nachtwache bereits zur
Liturgie des Ostersonntags gehört. Da die Feier der Osternacht eine
Vigil ist, die zur Gänze im Dunkeln abgehalten werden soll, kann sie schon in den späten Abendstunden des Karsamstags beginnen.
Historische Entwicklung der Liturgie in der Heiligen Woche1. Die Feier der
Auferstehung Jesu Christi wurde seit dem 2./3. Jahrhundert als
Vigil, das heißt Nachtwache, in der Nacht zum
Ostersonntag gefeiert, woraus sich die Bezeichnung Osternacht bzw. Ostervigil ableitet. In zwei aufeinanderfolgenden Phasen, einer nächtlichen Trauerphase und einer morgendlichen Freudenphase mit österlicher
Eucharistiefeier, wird des rettenden Handelns Gottes an den Menschen gedacht. In den folgenden Jahrhunderten kamen ein
Taufgottesdienst (4. Jahrhundert) und eine
Lichtfeier (ab dem 6./7. Jahrhundert) hinzu; die Osternacht wurde die „Taufnacht des Jahres“.
2. Seit dem 4. Jahrhundert entfaltete sich die Osterfeier in ein erstes
Triduum Sacrum mit Schwerpunkt auf dem Gedächtnis des
Leidens und Sterbens Jesu (
Gründonnerstag,
Karfreitag und
Karsamstag) und ein zweites als Gedächtnis der Auferstehung (
Ostersonntag bis Osterdienstag). Seit der Spätantike verselbständigten sich die einzelnen Tage und ihre liturgischen Feiern.
3. Die Liturgie der Osternacht als Nachtwache dauerte mehrere Stunden. Mit der Zeit ging die Zahl an Erwachsenentaufen immer weiter zurück, und die Zeitdauer der Vigil verkürzte sich ab dem 6. Jahrhundert; schließlich endete die Feier der Osternacht schon vor Mitternacht. Die Spendung der Taufe entfiel, die Weihe des Ab dem 8. Jahrhundert begann man unter gallischem Einfluss immer früher am Abend, am Nachmittag und schließlich bereits am Vormittag des Karsamstags mit der Feier. Der Vorschrift, die Vigilfeier könne erst nach der
de.wikipedia.org/wiki/Non_(Liturgie) beginnen, tat man Genüge, indem man die Non ebenfalls vorverlegte. Die
Karmette zum Karsamstag begann ohnehin bereits am Abend des Karfreitags.
Dies geschah zunächst mit kirchlicher Duldung, bis Papst Pius V. hieraus eine Vorschrift machte und die Abendmessen selbst am Vorabend von Ostern untersagte.
de.wikipedia.org/wiki/Reform_der_Karw… Im
de.wikipedia.org/wiki/Messbuch von 1570 war die Osternacht festgelegt mit den Bestandteilen Feuerweihe – Lichtfeier – Wortgottesdienst (Altes Testament) – Taufwasserweihe – Wortgottesdienst (Neues Testament) – Eucharistiefeier –
de.wikipedia.org/wiki/Vesper_(Liturgie), d.h. in den Morgenstunden vom Ostersonntag, da die Feier der Vigilfeier nicht mehr zugelassen war. Auch am Gründonnerstag war seit 1570 der Termin für die einzige heilige Messe der Vormittag.