Trump bleibt Trump - Republikaner feiern sich in Milwaukee Von Julia Naue

Fr., 19. Juli 2024 um 8:40 AM MESZ

Donald Trump. (Bild: Julia Nikhinson/AP/dpa)

Milwaukee (dpa) - Wer eine Trump-Rede kennt, der kennt sie alle? Nein, dieses Mal sollte es anders werden. Nur wenige Tage nach dem Attentat auf den Republikaner, sollte das große Finale des frisch gekürten republikanischen Präsidentschaftskandidaten auf dem Parteitag der Republikaner einen neuen Ton setzen. So verlautete es zumindest aus dem Wahlkampfteam des 78-Jährigen. Doch so besonders die Umstände und der Rahmen in Milwaukee auch waren - Luftballons, Auftritte von Ex-Wrestler Hulk Hogan oder Musiker Kid Rock inklusive: Donald Trump bleibt Donald Trump.

Auch während seiner Rede auf dem Parteitag, bei der Trump die Nominierung zum Kandidaten für die Wahl im November offiziell annimmt, trägt Trump wieder seinen weißen Verband am Ohr. Die Mullbinde hat schon Nachahmer im Publikum gefunden. Sogar seine Ehefrau Melania ist gekommen, ein seltener Auftritt, der in einem ungelenkten Küsschen auf die Wange mündet. Vier Tage haben die Republikaner in Milwaukee Trump frenetisch gefeiert. Der große Auftritt am Abschlussabend des Parteitags ist nicht irgendein Auftritt. Es ist Trumps erste öffentliche Rede seit dem Attentat bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania.

Donald und Melania Trump. (Bild: Julia Nikhinson/AP/dpa)

Trump redet über Attentat

Trump beschreibt, was am vergangenen Wochenende in Butler passiert ist, wo ein Schütze das Feuer eröffnete, ein Anhänger starb und zwei weitere schwer verletzt wurden. «Überall floss Blut, und doch fühlte ich mich in gewisser Weise sehr sicher, denn ich hatte Gott auf meiner Seite», sagt der Republikaner, der am Ohr verletzt wurde. Er werde das nur einmal erzählen, es sei zu schmerzhaft, betont er. Der tödliche Schusswaffenangriff mitten im ohnehin schon aufgeheizten US-Wahlkampf war eine Eskalation, eine Zäsur.

Und Trumps Vorredner in den vergangenen Tagen - etwa der auserkorene Vizekandidat J.D. Vance zeichneten folgendes Bild: Trump ist mutig, stark, ein Kämpfer. Und: Trump ist im Angesicht des Schreckens ein Mann der politischen Mäßigung. «In einem Moment kann er sich trotzig gegen einen Attentäter stellen und im nächsten zur nationalen Heilung aufrufen», sagte Vance. Und in dieser Tonart begann auch Trump seine Rede und las vom Teleprompter ab: «Die Zwietracht und Spaltung in unserer Gesellschaft müssen geheilt werden.» Er wolle ein Präsident für ganz Amerika sein.

Rückfall in die alte Tonlage

Doch je länger der 78-Jährige redete, desto weniger hielt er sich an den Text. Die Zeilen auf dem Prompter stoppten, während Trump weite Strecken seiner Rede improvisierte. Trump zeichnete - wie üblich - das Bild eines düsteren Amerikas, einer «Nation im Niedergang». Er bezeichnete Migranten indirekt als Müll. Wenn man die zehn schlechtesten Präsidenten der USA zusammenzähle, hätten diese nicht den Schaden angerichtet, den der demokratische Amtsinhaber Joe Biden angerichtet habe. Die Kriminalität in den USA sei so hoch, dass der nächste Parteitag der Republikaner in Venezuela stattfinden werde, sollten die Demokraten gewinnen, weil es dort dann sicherer sei, orakelte der Ex-Präsident. Der Rest der Welt lache über die USA. Die Lösung: Trump.

Trumps anderthalb Stunden lange Rede unterschied sich kaum von den länglichen Ansprachen, die er auf seinen Wahlkampfveranstaltungen hält. Wer glaubt, dass das Attentat die Rhetorik entschärft hat, irrt. Das hat nicht nur Trumps Rede, sondern der Parteitag in Milwaukee an sich gezeigt. Der Sänger Kid Rock gab ein Lied zum Besten, bei dem er «Fight! Fight! Fight!» in die Menge schrie - also «Kämpft! Kämpft! Kämpft!». Das Publikum brüllte einstimmig zurück - eine beklemmende Atmosphäre. Diese Worte, die Trump nach dem Attentat rief, waren ohnehin das Motto des riesigen Parteikonvents mit Zehntausenden Besucherinnen und Besuchern - immer wieder wurden sie gerufen.

Wahlkampf in den USA - Parteitag der Republikaner. (Bild: J. Scott Applewhite/AP/dpa)

Trump, der Erlöser

Das Spektakel mutete in weiten Teilen an wie ein gruseliger Jahrmarkt: Menschen mit orangefarbenen Trump-Perücken, Trump-Hüte, Trump-Ohrringe, Trump-Shirts natürlich... Trump, Trump, Trump. Und dazu die politischen Botschaften der Partei, die Trump vollends im Griff hat: Schilder beschrieben mit den Worten «Massenabschiebungen jetzt», Reden über die angebliche korrupte Justiz, über lügende Medien und die Amerika-First-Politik. Es ist eine Partei, die sich ohne Widerstand um Trump schart. Sogar Trumps einstige Erzrivalen im Vorwahlkampf, Nikki Haley und Ron DeSantis, haben klein beigegeben und Trump in Milwaukee den Rücken gestärkt.

«Wir müssen zu Donald Trump zurückkehren, wenn wir unsere Rechte und unsere Lebensweise, an die wir uns gewöhnt haben, behalten wollen», sagt die Delegierte Shelley Cygan aus dem Bundesstaat Nebraska angesprochen auf den Präsidentschaftskandidaten. Trump geht mit dem Schüren von Ängsten auf Wählerfang - und das kommt an. An der US-Südgrenze gebe es eine Invasion, warnt Trump. Sie verbreite «Elend, Kriminalität, Armut, Krankheit und Zerstörung» in Gemeinden im ganzen Land. «Niemand hat je so etwas gesehen.» Und dann gebe es da auch noch «eine internationale Krise, wie sie die Welt selten erlebt hat». Niemand könne glauben, was da passiert sei.

Siegesgewiss in Milwaukee

Auf dem Parteitag feierten sich die Republikaner, als hätten sie die Wahl im November bereits gewonnen. Die Siegestrunkenheit lag nicht nur am Alkohol, der in großen Mengen floss. Demokrat Biden ist nach der katastrophalen TV-Debatte ein schwacher Gegner. Und möglicherweise ist der 81-Jährige auch gar nicht mehr lange der Kandidat seiner Partei - in der Debatte um seine mentale Fitness steht er mit dem Rücken zur Wand.

Als am Ende des Parteitags traditionell die Luftballons von der Decke gleiten, steht Trump mit seiner Familie auf der Bühne und lässt sich bejubeln. Neben Melania ist sogar seine Tochter Ivanka gekommen, die sich zuletzt ebenfalls sehr rar gemacht hat. Trump lächelt, winkt, posiert für die Kameras. Kurz zuvor hat er auf dieser Bühne noch den Feuerwehrhelm des Mannes geküsst, der bei dem Attentat vergangene Woche erschossen wurde. US-Medien zufolge hat er die längste im Fernsehen übertragene Parteitagsrede in der Geschichte der USA gehalten. Gebrochen hat er damit seinen eigenen Rekord.

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dlawe
Hoch lebe TRUMP.
Salzburger
Gerade solche ErGüsse - "gruselig", "beklemmend", "angeblich korrupte Justiz" (die Trump im linken NYC aber offensichtlich schikaniert), "Schüren von Ängsten" (wenn die MassenImMigration jedoch ein Faktum ist) - beweisen das Wort von der "LügenPresse".
Sunamis 49
wieso eine geballte faust?
der Logos
@Sunamis 49 Es Kann so sein:
Die Faust als Symbol von Trumps Herrschaft
Bei seinem Amtsantritt 2017 reckte Donald Trump die rechte Faust in die Höhe. Der Kulturwissenschaftler Claus Leggewie sagt, diese Geste spiele eine große Rolle in Trumps Präsidentschaft. Das Symbol sei damit von der Linken zur Rechten gewandert.
Zu einem Machtsymbol der Rechten geworden
Bei diesem Symbol der Faust habe es eine …Mehr
@Sunamis 49 Es Kann so sein:

Die Faust als Symbol von Trumps Herrschaft
Bei seinem Amtsantritt 2017 reckte Donald Trump die rechte Faust in die Höhe. Der Kulturwissenschaftler Claus Leggewie sagt, diese Geste spiele eine große Rolle in Trumps Präsidentschaft. Das Symbol sei damit von der Linken zur Rechten gewandert.

Zu einem Machtsymbol der Rechten geworden

Bei diesem Symbol der Faust habe es eine Transformation gegeben von „der politischen Faust der Linken zu einem Machtsymbol der Rechten“, so Leggewie. Auch etwa der Ku-Klux-Klan nutze „dieses rassistische Symbol“. Leggewie erinnerte auch an die die „berühmte eiserne Faust, frei nach Götz von Berlichingen, die Handprothese“. Das sei der Name einer Organisation völkischer Reichswehroffiziere gewesen und dann zum Symbol einer SS-Division geworden.

AUSZUG AUS: Bildanalyse von Claus Leggewie - Die Faust als Symbol von Trumps Herrschaft
Salzburger
Aja, nur, daß "dieses rassistische Symbol" traditionell von der Linken benutzt wurde. Aber das waren ja auch weiße Männer, d.h. Rassisten...
der Logos
@Sunamis 49 Zu Geballte Faust und mehr gefunden : Der ausgestreckte Zeigefinger nach vorne deutend, meint: "Da geht's lang - dieser Weg ist mir vorgegeben." Ausgestreckter Zeigefinger nach oben deutend heißt: "Diese Maßnahme wurde von oben vorgegeben." Griff an die Brille will sagen: "Ich habe den Durchblick und weiß genau was ich zu tun habe." Griff an den Krawattenknoten zeigt: "Mir steht das …Mehr
@Sunamis 49 Zu Geballte Faust und mehr gefunden : Der ausgestreckte Zeigefinger nach vorne deutend, meint: "Da geht's lang - dieser Weg ist mir vorgegeben." Ausgestreckter Zeigefinger nach oben deutend heißt: "Diese Maßnahme wurde von oben vorgegeben." Griff an die Brille will sagen: "Ich habe den Durchblick und weiß genau was ich zu tun habe." Griff an den Krawattenknoten zeigt: "Mir steht das Wasser bis zum Hals, holt mich hier raus", etcpp.
vir probatus
Das erinnert schon an die Reichsparteitage mit Hitler, Goebbels & Co.
Salzburger
Diese ZirkusVeranstaltungen dort sind immer so und von den dortigen Sekten entlehnt.
vir probatus
Und auf diesen Quatsch fahren hier die katholischen Hackstöcke dann so richtig ab nach dem Motto "Der Heiland spricht zu uns".
Da geht denen einer ab, wie in der tridentinischen Messe.
Immanuel Kant
@vir probatus "viri probati" sind doch immer diejenigen, die ins Feld geführt werden, wenn es gegen den Zölibat geht. Ich habe jedenfalls von den "viri probati" immer nur gehört im Zusammenhang mit Kampagnen gegen den Zölibat.
Immanuel Kant
Und ob die Simpsons Trumps Tod angekündigt haben ist vollkommen gleichgültig. Der Teufel braucht für seine bösen Vorhaben immer die Zulassung Gottes. Wenn das jeweilige Sündenmass voll ist, gibt es noch eine Bedingung, die der Teufel erfüllen muss, um das was er vorhat auszuführen: Er muss das, was er vorhat öffentlich ankündigen. Nur wenn dann keine Reaktion der Guten kommt, bekommt er die …Mehr
Und ob die Simpsons Trumps Tod angekündigt haben ist vollkommen gleichgültig. Der Teufel braucht für seine bösen Vorhaben immer die Zulassung Gottes. Wenn das jeweilige Sündenmass voll ist, gibt es noch eine Bedingung, die der Teufel erfüllen muss, um das was er vorhat auszuführen: Er muss das, was er vorhat öffentlich ankündigen. Nur wenn dann keine Reaktion der Guten kommt, bekommt er die Zulassung für seine böse Tat. Deshalb sagt er es vorwiegend den Kindern über Kindersendungen wie den "Simpsons", weil die es eh nicht verstehen, er aber die Bedingung erfüllt zu haben glaubt, um die Zulassung zu bekommen.
So ähnlich ist es auch mit der "Warnung". Ob die echt ist, ist vollkommen gleichgültig, denn wenn sie nicht echt ist, kommt sie doch indirekt von Gott, weil der Teufel hier offenbart, was er mit der Kirche vorhat, um die Zulassung dafür zu bekommen, und so die Wahrheit sagt. Wenn also Katholiken den Bergoglio immer noch anerkennen, obwohl er bereits als Antipapst und falscher Prophet geoutet wurde, müssen sie die Konsequenzen ihrer selbst verschuldeten Blindheit tragen.
Immanuel Kant
Trump war bei dem Attentat so sicher wie in Abrahams Schoß, weil er unter göttlichem Schutz steht.
Guntherus de Thuringia
Unter wessen Schutz stand Hitler, der 42 Anschläge überlebte?
Immanuel Kant
Ich finde es schon unterirdisch, wenn hier gemeckert und genörgelt wird, dass Trump nicht der neue Kennedy geworden ist, sondern unverschämterweise das Attentat überlebt hat. Wäre es Ihnen lieber, wenn der deepstate Erfolg gehabt hätte? Trump wurde genau wie Kennedy von drei Scharfschützen ins Kreuzfeuer genommen und hat wundersamerweise überlebt. Da darf er wohl seine Rettung Gott zuschreiben oder?
vir probatus
Hitler nannte das "Vorsehung", genutzt hat es ihm am Ende nichts.
Heute vor 80 Jahren fand ein Versuch statt, der scheiterte.
Er hat 60 Millionen umgebracht und am Ende sich selbst. Schade, er hätte auch nach Nürnberg gehört.
Wie Trump war er gegen Abtreibung und damit ein Freund der Kirche. Kinder darf man missbrauchen und töten, nur muss man warten, bis sie geboren sind.