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Franziskus bewilligt Messbuch mit schwerwiegenden Fehlern

Papst Franziskus hat die Veröffentlichung einer neuen „Übersetzung“ des italienischen Missales bewilligt. Das erklärte Kardinal Gualtiero Bassetti von Perugia vor der Generalversammlung der italienischen …More
Papst Franziskus hat die Veröffentlichung einer neuen „Übersetzung“ des italienischen Missales bewilligt. Das erklärte Kardinal Gualtiero Bassetti von Perugia vor der Generalversammlung der italienischen Bischöfen am 20. Mai.
Zu den großen Verfälschungen gehört eine Phantasie-Übersetzung des Vaterunser.
Anstatt „führe uns nicht in Versuchung“ wird die italienische Franziskuskirche sagen: „überlasse uns nicht der Versuchung“.
Eine weitere Manipulation ist im Gloria enthalten. Die Franziskuskirche wird „und Frieden auf Erden den Menschen, die guten Willens sind“ durch „auf Erden Friede dem Volk, das von Gott geliebt ist“ ersetzen.
Die Korrektur der Wandlungsworte („für viele“), die Benedikt XVI. 2006 zögernd einzuführen versuchte, wurde nicht gemacht.
Bild: © Mazur/catholicnews.org.uk, CC BY-NC-SA, #newsUcwagkydxk
Bethlehem 2014
Wozu die ganze Aufregung?War denn das nicht zu erwarten?
Eine "Korrektur" des NOM wäre doch nur wieder Manipulation!
Natürlich: daß man nicht einmal die Wandlungsworte korrekt übersetzen will, offenbart schon alles.
Aber: die Vater-unser-Version war doch wohl eindeutig abzusehen, oder?
Und - ohne des italienischen Idioms mächtig zu sein: "Menschen" - "Volk": das liegt in manchen Sprachen seeehrMore
Wozu die ganze Aufregung?War denn das nicht zu erwarten?
Eine "Korrektur" des NOM wäre doch nur wieder Manipulation!
Natürlich: daß man nicht einmal die Wandlungsworte korrekt übersetzen will, offenbart schon alles.
Aber: die Vater-unser-Version war doch wohl eindeutig abzusehen, oder?
Und - ohne des italienischen Idioms mächtig zu sein: "Menschen" - "Volk": das liegt in manchen Sprachen seeehr eng beieinander; z. B. "people" im Englischen. -
"... von Gott geliebt" ist letztlich auch nichts anderes als das deutsche "... seiner Gnade".
Es handelt sich zwar eindeutig um eine interpretative Übersetzung, aber deshalb noch nicht um eine falsche oder auch nur verfälschende.
"Bonae voluntatis" meint ja nicht die Menschen, die einen guten Willen haben, sondern jene Menschen, die im guten Willen Gottes stehen, sprich: in "seiner Gnade"; sprich: "von Gott geliebt" sind.
So zumindest der biblische Befund.
Eine wörtliche Übersetzung wäre hier sicherlich irreführend, da wohl viele - vielleicht auch auf diesem Portal - meinen, es seien Menschen gemeint, die "es ja gut meinen".
DAS IST ABER GANZ UND GAR NICHT DER FALL!
Endor
Shalom ! @Bethlehem 2014 Es kann nur korrekt heißen ; Menschen guten Willens alles andere
ist falsch. Der Wille zählt ! Shalom !
Bethlehem 2014
Anscheinend zählt bei Ihnen nur IHR Wille - hab ich Sie da recht verstanden...???
NEIN: auch die Exegese muß stimmen, nicht nur der Wille; schon gar nicht ein rein menschlicher.
Wenn schon vom Willen die Rede ist, dann doch wohl - in einer gottwohlgefälligen Liturgie - vom Willen GOTTES!!!
Endor
Shalom ! @Bethlehem 2014 Gott hat dem Menschen einen freien Willen geschenkt. Der Mensch
kann sich mit seinem Willen Gott zuwenden ( Menschen guten Willens ) oder er kann sich von
Gott willentlich abwenden ( z. Bsp.: Judas Iskariot ) Friede den Menschen guten Willens, die sich
also willentlich dem Willen Gottes zuwenden. Lesen Sie ruhig mal Bd XII : Der Gottmensch ,
Labsal für die Seele ! Shalom !
Bethlehem 2014
Ergänzung zu @esra:
Natürlich darf man "bonae voluntatis" auch auf die (erlösten) Menschen beziehen - so deren guter Wille denn durch Gottes Gnade bewirkt worden ist.
Das steht hier aber ganz und gar nicht im Vordergrund! Gemeint ist hier (nach biblischem Befund) die "bona voluntas Dei" (ευδοκίας). - Das steht auch in Zusammenhang mit Ps. 5, 13 und Ps. 50, 20.
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Ist übrigens nicht auf meinemMore
Ergänzung zu @esra:
Natürlich darf man "bonae voluntatis" auch auf die (erlösten) Menschen beziehen - so deren guter Wille denn durch Gottes Gnade bewirkt worden ist.
Das steht hier aber ganz und gar nicht im Vordergrund! Gemeint ist hier (nach biblischem Befund) die "bona voluntas Dei" (ευδοκίας). - Das steht auch in Zusammenhang mit Ps. 5, 13 und Ps. 50, 20.
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Ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern die Ansicht von Dr. Nikolaus Gihr.
Den sollte man schon ernst nehmen...!
ew-g
1. Die VaterUnser-Übersetzung entspricht nicht dem Urtext und ist deshalb eine Verfälschung, mag sie auch noch so gut gemeint sein. Hier will wieder jemand dem Herrn vorschreiben, was Er zu sagen gehabt hätte, um von uns akzeptiert zu sein.
2. Die Gloria-Übertragung ist nicht so eindeutig, wie von @Bethlehem 2014 dargelegt. Der Lukas-Text kann sowohl mit "des Wohlgefallens" (Gottes) übersetzt …More
1. Die VaterUnser-Übersetzung entspricht nicht dem Urtext und ist deshalb eine Verfälschung, mag sie auch noch so gut gemeint sein. Hier will wieder jemand dem Herrn vorschreiben, was Er zu sagen gehabt hätte, um von uns akzeptiert zu sein.
2. Die Gloria-Übertragung ist nicht so eindeutig, wie von @Bethlehem 2014 dargelegt. Der Lukas-Text kann sowohl mit "des Wohlgefallens" (Gottes) übersetzt werden, als auch mit "richtigen Glaubens, guten Wollens, richtigen Strebens" (u.ä. der Menschen) - Letzteres ist die Vulgata-Version.
3. Ein Zusammenhang mit den genannten Psalmen hat sich mir nicht erschlossen.
4. Die "Menschen" sind etwas ganz anderes als ein "Volk" - wieder einmal sehen wir, dass die Griechisch-Kenntnisse vieler Oberhirten einem Graecum-Abschluss nicht genügten, wie schon das absolut falsche "für alle" gezeigt hat. Fehlhafte Übersetzungen führen zwangsläufig zu fehlerhafter Lehre!
ew-g
Ergänzung: "hä eudokia" (bona voluntas) beinhaltet nicht "Gottes" und kann deshalb nicht mit "bona voluntas dei" übersetzt werden, was auch die Vulgata nicht tut. Alles andere ist unsaubere Spekulation.
Bethlehem 2014
@ew-g Im 1. Punkt stimme ich vollkommen mit Ihnen überein.
Im 2. Punkt ist die Exegese sich seit Jahrhunderten einig - worauf Gihr bezugnimmt.
Ich sehe keinen Grund, ihm (und all den anderen katholischen Exegeten) darin nicht zu folgen.
Es bleibt lediglich die Frage, ob es sich im Gloria um ein Zitat aus der Hl. Schrift handeln muß oder ob die Liturgie nicht doch Änderungen an dem Schrifttext …More
@ew-g Im 1. Punkt stimme ich vollkommen mit Ihnen überein.
Im 2. Punkt ist die Exegese sich seit Jahrhunderten einig - worauf Gihr bezugnimmt.

Ich sehe keinen Grund, ihm (und all den anderen katholischen Exegeten) darin nicht zu folgen.
Es bleibt lediglich die Frage, ob es sich im Gloria um ein Zitat aus der Hl. Schrift handeln muß oder ob die Liturgie nicht doch Änderungen an dem Schrifttext vornehmen darf - siehe z. B. beim "Agnus Dei".
Zum 3. Punkt: es geht nicht um einen Zusammenhang im strengen Sinn, sondern um Vergleichspunkte. Und zwar nicht zu den Psalmen, sondern zu den zitierten Psalmversen.
Zum 4. Punkt: mir fehlt nach wie vor der italienische Text. Deshalb bleibt alles Weitere Spekulation.
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Zu Ihrer Ergänzung: Beinhalten sollten eher Hunde...!
Auch schrieb ich nicht von einer Übersetzung "bona voluntas Dei", sondern daß es sich um eine Erklärung handle, eine Interpretation. Ganz einfach. Wissen vielleicht sogar Oberhirten mit Graecum.
Sie sollten auch lernen, Spekulation von unsauberer Spekulation und beides von Exegese zu unterscheiden.
Frage: Mir erschließt sich nicht der Zusammenhang eines Graecums mit der deutschen Übersetzung des lateinischen "pro multis". - Klärung?
ew-g
@Bethlehem 2014
Erlauben Sie mir, die Nummerierung beizubehalten und - weil ich sie nicht verstanden habe - die "Hunde"-Anmerkung zu übergehen.
1. VaterUnser: I.O.
2. Eudokia: Die Vulgata-Verfasser, die seinerzeit sicher besser das Griechische ins Lateinische übersetzen konnten als wir heute, haben sich mit "bonae voluntatis" für - s.o. (!): - "richtigen Glaubens, guten Wollens, richtigen Strebens …More
@Bethlehem 2014
Erlauben Sie mir, die Nummerierung beizubehalten und - weil ich sie nicht verstanden habe - die "Hunde"-Anmerkung zu übergehen.

1. VaterUnser: I.O.

2. Eudokia: Die Vulgata-Verfasser, die seinerzeit sicher besser das Griechische ins Lateinische übersetzen konnten als wir heute, haben sich mit "bonae voluntatis" für - s.o. (!): - "richtigen Glaubens, guten Wollens, richtigen Strebens ... der Menschen" entschieden, und das Tridentinum hat diese Übertragung bestätigt. Dass Ihrem Gewährsmann Heerscharen von Exegeten hinzutreten mögen, ändert nichts daran, dass die Wahrheit per se mehrheitsunabhängig ist. Und wie Exegeten Texte zurechtzubiegen vermögen, darüber diskutieren wir ja gerade.

3. Psalmen: Ich wiederhole, in den zitierten Psalmen eine Analogie nicht entdeckt zu haben.

4. Volk: "Menschen" und "Volk" sind nicht dasselbe - unabhängig vom italienischen Text.

5. Ergänzung: Eine Gleichsetzung von "bona voluntas dei" mit "eudokia" ist - gelinde ausgedrückt - unsauber. Von einer Exegese, welche Texte verändern muss (s. Nr.2), mag ich nicht lernen (von Ihnen will ich aber gerne die Unterscheidungen erlernen).

6. Frage: "pro multis" kann, weil das Latein keinen bestimmten Artikel kennt, sowohl mit "für viele" als auch "für die Vielen" übersetzt werden, welches letztere nun mit "für alle" gleichgesetzt wird (unsauber genug). Im Griechischen hingegen gibt es den bestimmten Artikel, welcher aber an allen betreffenden Stellen fehlt, so dass nur "für viele" möglich ist.

Ein Graecum ist so völlig wertlos nicht...
Bethlehem 2014
Zu den "Hunden":
Hunde dürfen Beinhalten - mancherorts sagt man auch "Beinchenhalten".
Texte beinhalten aber nix, sondern enthalten etwas: bestenfalls einen vernünftigen Inhalt!
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Mein "Gewährsmann" ist immerhin Dr. Nikolaus Gihr - der wohl beste Kenner der Römischen Liturgie im Deutschen Sprachraum seit weit über hundert Jahren.
Kaum einer ist so tief wie er in die Texte und auch in die Dogmatik …More
Zu den "Hunden":
Hunde dürfen Beinhalten - mancherorts sagt man auch "Beinchenhalten".
Texte beinhalten aber nix, sondern enthalten etwas: bestenfalls einen vernünftigen Inhalt!
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Mein "Gewährsmann" ist immerhin Dr. Nikolaus Gihr - der wohl beste Kenner der Römischen Liturgie im Deutschen Sprachraum seit weit über hundert Jahren.
Kaum einer ist so tief wie er in die Texte und auch in die Dogmatik der (Römischen) Messe eingedrungen. Das heißt natürlich nicht, daß nicht auch ihm einmal ein Fehler unterlaufen könnte; aber seine Autorität war bis zum Konzil unbestritten. Sein Werke gelten in der Liturgiewissenschaft bis heute als Standardwerke. Auch er war übrigens ein hervorragender Griechisch-Kenner.
Wieso der (Sie schreiben: die [?]) Vulgata-Verfasser das Griechische besser ins Lateinische übersetzen konnten, als wir heute, erschließt sich mir überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: wir haben heute viel leichter Zugang zu sehr viel mehr (griechischen) Handschriften, als dem Verfasser der Vulgata damals zur Verfügung standen. Auch dürften viele katholische Exegeten über Jahrhunderte hinweg mehr Kenntnisse habe, als nur wenige oder gar nur einer - wenn Wahrheit zugegebenermaßen natürlich keineswegs eine Frage der demokratischen Mehrheit ist!
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Übrigens darf man nicht einfach beim Wortsinn stehenbleiben: es ist mithin Aufgabe der Exegeten - seit Jahrhunderten! - darüber hinaus tiefer einzudringen. Das ist keine Verfälschung, sondern Dienst am Gotteswort. - Auch die Dogmatik hat da ein Wörtchen mitzureden. Die Bibel kann nicht allein den Sprachwissenschaftlern überlassen sein (zumal wir keinen einzigen wirklichen Urtext besitzen!) und wenn katholische Exegeten seit Jahrhunderten den Text so interpretieren, wie Gihr es ausführt, sollte man dies nicht einfach übergehen! Viele von ihnen waren Priester und wußten sich der Wahrheit sicherlich durchaus verpflichtet!
Leider bin ich momentan mal wieder auf Reisen und meine Bibliothek steht mir nicht zur Verfügung. Aber es wird Ihnen sicherlich nicht schwerfallen, dies zu verifizieren.
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Es bleibt mithin die Frage, ob es sich im Gloria überhaupt um ein direktes Zitat handeln muß - oder ob die Liturgie nicht auch Akkomodationen am Schrifttext anbringen darf.
Die Psalmverse werden lediglich als Vergleichspunkte hinzugezogen. Das hilft jedem Exegeten, auch, wenn es sich um verschiedene Verfasser handelt und die Texte aus völlig unterschiedlichen Zeiten oder Orten stammen.
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Das Tridentinum hat übrigens keineswegs die Übertragung der Vulgata "bestätigt", wie Sie schreiben, sondern lediglich verbindlich (!) definiert, daß sich in der Vulgata keine Häresien befinden. Mehr nicht! - Und das ist nun wirklich nicht viel...! Keineswegs hat das Tridentinum definiert, daß es sich bei der Vulgata um eine (und schon gar nicht: die) korrekte Lesart des inspirierten Gottewortes handelt!
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Ich will übrigens die Übersetzung mit "Volk" gar nicht rechtfertigen; hab mich mit dem Thema bislang auch gar nicht genug auseinandergesetzt. Allerdings scheint mir die Übersetzung nicht so gefährlich, wie manche andere in modernen Bibelausgaben, da, wie erwähnt - "Menschen" und "Volk" in vielen Sprachen (nahezu) gleichbedeutend sind.
Es geht übrigens in der Exegese nicht einfach um "Textveränderungen", sondern um Textverständnis. Dazu gehört auch, wie welche Worte wann von wem verwendet wurden.
Ist bei der Interpretation der Texte z. B. eines Hl. Thomas von Aquin auch nicht anders: er verwendet dieselben Worte in späteren Jahren anders, als in jüngeren. Da muß man schon genauer hinschauen, was er meint und kann nicht einfach ein Wort neben das andere setzen bzw. zwei Worte gleichsetzen, die gleichlautend sind.
Natürlich ist dies ein schwieriges Unterfangen und bedarf größter Sorgfalt und Ehrlichkeit.
Aber es ist einfach unabdingbar. Daß dies heute von nahezu allen Exegeten mißbraucht wird, ist mir ebenfalls einleuchtend. Aber deshalb dürfen wir die Ergebnisse jahrhundertelangem, ehrlichen Suchens in der Exegese nicht einfach wegwischen, indem man sich nur auf einen Aspekt (Literalsinn) konzentriert.
Daß ein Graecum wertlos ist, will ich auch nicht bestreiten. Es reicht aber nicht aus, um Sicherheit in der Übersetzung biblischer Texte zu haben. Da müssen schon mehrere Wissenschaftler aus verschiedenen Wissenschaften zusammenarbeiten.
In der "Pro-multis-Frage" stimme ich Ihnen insofern zu, daß vorausgesetzt wird, daß der Artikel im Griechischen (nahezu) dieselbe Bedeutung hat, wie im Deutschen.
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Das nur wieder "auf die Schnelle" - da ich noch unterwegs bin...

Ihnen jedenfalls ein gesegnetes Wochenende!
ew-g
Danke für die guten Wünsche, welche ich gerne erwidere.
So leid es mir tut, ich sehe keinerlei Widerlegung in Ihrer ausführlichen Darstellung. Haben Sie gelesen, was das Tridentinum zur Vulgata formuliert hat?
Ich bleibe auch dabei, niemandem zu trauen, der erklärt, ein Autor habe etwas ganz anderes gemeint, als er geschrieben hat. Übrigens gehört auch die Bultmann'sche Entmythologisierung in den …More
Danke für die guten Wünsche, welche ich gerne erwidere.
So leid es mir tut, ich sehe keinerlei Widerlegung in Ihrer ausführlichen Darstellung. Haben Sie gelesen, was das Tridentinum zur Vulgata formuliert hat?
Ich bleibe auch dabei, niemandem zu trauen, der erklärt, ein Autor habe etwas ganz anderes gemeint, als er geschrieben hat. Übrigens gehört auch die Bultmann'sche Entmythologisierung in den Bereich der Exegese...
nujaasNachschlag
Sicher gehört auch Bultmann zu den Exegeten, allerdings zu denen, die widerlegt wurden.
ew-g
Eben deshalb ist Exegeten dieselbe Vorsicht entgegenzubringen wie jedem anderen Wissenschaftler. Am Anfang jeder Exegese steht jedenfalls der Text, aus dem herauszulesen ist, als Grundlage, als gesichertes Fundament.
Bei jeder weitreichender Auslegung besteht die Gefahr, den "eigenen Vogel für den Hl Geist" zu halten.
ew-g
Theologische Theorien sind kaum zu widerlegen, weil sie nicht im Materiellen stattfinden.
Ein gutes Beispiel ist die "Junia(s)"-Frage. Angenommen, die ersten den Akzents gebrauchenden Schreiber haben den Akzent falsch gesetzt - weitestgehend zeitgleich und unabhängig von einander, ob in gutem Glauben oder böswillig -, dann handelt es sich um eine Frau. Das ist eine nicht unsaubere Spekulation. Die …More
Theologische Theorien sind kaum zu widerlegen, weil sie nicht im Materiellen stattfinden.

Ein gutes Beispiel ist die "Junia(s)"-Frage. Angenommen, die ersten den Akzents gebrauchenden Schreiber haben den Akzent falsch gesetzt - weitestgehend zeitgleich und unabhängig von einander, ob in gutem Glauben oder böswillig -, dann handelt es sich um eine Frau. Das ist eine nicht unsaubere Spekulation. Die Drewermann'sche Fortsetzung, es habe mehrere Apostelinnen gegeben, "deren Spuren verloren gegangen" sind, ist eine unsaubere Spekulation. Danach kann man auch sagen, der Rabbi Jesus habe selbstverständlich Kinder gehabt, "deren Spuren verloren" gegangen sind.

Das alles sing gängige Exegesen - was daraus gemacht wird, sehen wir ja... Deshalb: Am Anfang steht das Wort!
nujaasNachschlag
Wesentlich belegbarer als die von Ihnen angeführten wüsten Spekulationen, ist Exegeten aber der Gebrauch des Wortes "Apostel" in den Paulusbriefen, womit er eben nicht nur Angehörige des Zwölferkreis benennt. Da kölnnte man ohne den Bogen sehr weit zu spannen, auch mit dem lateinischen Lehnwort Missionar übersetzen.
ew-g
Das scheint glücklicherweise unstrittig zu sein.