Auch wenn es die Neugier befriedigt, so nimmt es doch was von dem "heiligen" Ernst mit der Stille, wenn man solche Interviews gibt. Auch ist es mittlerweile ungeschriebene Pflicht, als Vorzeigechrist immer und überall freudestrahlend auszusehen. Muss man nicht, finde ich. So manche ist wieder gegangen, weil sie das, was sie vor der Kamera "mutig" verkündete, doch nicht durchhalten konnte und hat sich des Gotteslohnes beraubt, weil sie Applaus geernet hat...

Alles kann ich nicht wiedergeben, es wäre auch ein gewisser "Spoiler", weil der Vortrag so spannend aufgebaut ist, aber so ein paar Basics sind:
- ein Getaufter muss vor dem Teufel keine Angst haben - aber Respekt, denn als Getaufter gehört man Gott, während jeder noch nicht Getaufter erstmal dem Teufel gehört
- den Bund mit Gott kann man jedoch durch eine Todsünde verlieren, die man also schleunigst beichten sollte - Glaube allein genügt nicht!
- mit dem Teufel redet man nicht, weil man sonst eine Bindung eingeht (der Exorzist erteilt nur Befehle im Namen Jesu und befragt nur Dinge, die für den jeweiligen Fall relevant sind, würde er aus Neugier fragen, macht er sich zum Komplizen)
- 2 Einfallstore für den Teufel sind: Okkultismus und Pornografie etc (okkulte Handlungen, weil man da wie Gott sein möchte und "verdrehte" Sexualität, weil man damit das, womit man Gott am ähnlichsten ist - also dem Schöpfungsakt - in den Dreck zieht)
- der Teufel setzt an den Wunden an: der Sünde und dem Trauma
- eine Befreiung bedarf durchschnittlich 72 Exorzismen (also bei wöchentlichem Exorzismus 1,5 Jahre)
- klassische Kennzeichen einer Besessenheit sind: perfekte Beherrschung einer fremden Sprache (die derjenige definitiv nicht kennt), Wissen um verborgene Dinge und eine übermenschliche Kraft
- psychische Störungen sind nicht unbedingt ein Gegenindiz, es kann beides vorkommen
- ein "Vater unser" kann ein Bessener noch irgendwie aus sich herauspressen aber nicht ein Ave Maria

Ist ja schon fast lustig. Da empört man sich, dass da einer die Sünde nicht gutheißt. Da ist man beleidigt, weil man nicht konzelebrieren kann, während man sich ansonsten gerne von einer "Laiin" predigen lässt etc. Und ja ganz böse ist ja, dass Glaubenswahrheiten nicht "weiterentwickelt" werden dürfen. Warum also nicht jetzt seine modernistischen Grundsätze über den Haufen werfen und tun, was einfach nur menschlich wäre: dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen?