Tiroler Märtyrer Engelbert Kolland auf dem Weg zur Heiligsprechung

Der Zillertaler Selige und Franziskanerpater soll nun in der ganzen Weltkirche zur Verehrung empfohlen werden. Von Pfarrer Iganz Steinwender.

Laut Vatican-News hat Papst Franziskus in dieser Woche mehrere Dekrete der Heiligsprechungskongregation gebilligt. Darunter befinden sich neben dem sehr populären in jugendlichem Alter verstorbenen Italiener Carlo Acutis auch der selige Engelbert Kolland und seine franziskanischen Gefährten, sowie die Laienbrüder, die 1860 in Damaskus das Martyrium erlitten.

Bereits zuvor hatte Papst Franziskus von einem Wunder als Voraussetzung der Heiligsprechung dispensiert und mit der Unterzeichnung dieses Dekrets ist nun das letzte Hindernis für die Heiligsprechung ausgeräumt.

Ein Heiligsprechungstermin ist noch nicht bekannt. Vermutlich wird die Vorbereitung der Heiligsprechung noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Engelbert Kolland wurde am 21. September 1827 in der Zillertaler Gemeinde Ramsau, Erzdiözese Salzburg, geboren und am 22. September in der Pfarrkirche Zell am Ziller getauft.

Er studierte in Salzburg und trat dort in den Franziskanerorden ein. 1851 wurde er in Trient von Bischof Nepomuk Tschiderer, den Johannes Paul II. seliggesprochen hat, zum Priester geweiht. 1855 kam Engelbert Kolland nach Jerusalem und wirkte in der Grabeskirche.

Noch im selben Jahr wurde er nach Damaskus versetzt, wo er als Seelsorger im Christenviertel tätig war. Gläubige nannten in wegen seiner hingebungsvollen Art Abuna Malak (Vater Engel). Dort erlitt er am 10. Juli 1860 das Martyrium im Rahmen von Ausschreitungen gegen Christen, bei denen in wenigen Tagen etwa 8.000 Christen ermordet wurden. Als die Häscher am 9. Juli 1860 durch einen Verrat durch einen Hintereingang in das Franziskanerkloster eindrangen, gelang es Engelbert Kolland als Einzigem, über das Dach zu fliehen. Er wurde jedoch in den Morgenstunden des 10. Juli gestellt und dreimal gefragt, ob er bereit sei, Christus abzuschwören. Jedesmal bekam er als Antwort auf sein Bekenntnis, Christ und Priester der Kirche zu bleiben, einen Axthieb, beim dritten Mal tödlich. Engelbert Kolland, seine spanischen Mitbrüder und einige Laien wurden 1926 von Pius XI. seliggesprochen.

Im Jahr 2010 feierte die Pfarre Zell am Ziller das 150. Todesjubiläum ihres Seligen. Damit und in der Folge wurden viele Akzente zur Engelbertverehrung gesetzt. Es wurde eine Engelbert Kolland-Gemeinschaft gegründet, ein Engelbertlehrpfad errichtet, eine Monatswallfahrt eingeführt und im Hinteren Zillertal wurde auf 2000 m Höhe eine Granatkapelle zum Seligen Engelbert errichtet. Im Pfarrgarten Zell am Ziller wurde ein Engelbertmuseum eingerichtet. Im Pfarrbüro Zell am Ziller ist neben der Engelbertbiographie von Pater Gottfried Egger ein Engelbert-Kinderbuch und eine Wallfahrtsbüchlein zum neuen Heiligen erhältlich!

Neben der Granatkapelle und Soldatenkirche zum Seligen Engelbert-Kolland in Graz soll nun ein weiterer Sakralbau dem Seligen bzw. neuen Heiligen geweiht werden. Die Engelbert-Kolland-Gemeinschaft finanziert in Sambia im Rahmen eines großen Schulprojektes eine Schul-Kapelle zum Heiligen Engelbert.

Zu den spirituellen Tätigkeiten der Engelbert-Gemeinschaft gehörte auch das Gebet um die Heiligsprechung, das nun als erhört betrachtet werden kann. Weitere Infos sind auf der Engelberhompage ersichtlich (Der selige Engelbert Kolland).

Die Kirche verehrt in den Heiligen vor allen das Wirken Gottes in ihnen. Die Heiligsprechung des Seligen Engelbert bedeutet nun, dass er der ganzen Weltkirche zur Verehrung empfohlen wird. Diese Verehrung soll die Gläubigen anregen, selbst nach Heiligkeit zu streben und den neuen Heiligen als Helfer auf diesem Weg zu beanspruchen. In der Heiligkeit besteht das wahre, tiefste und beständige Glück des Menschen!

So ist die bevorstehende Heiligsprechung eine große Freude und natürlich ein Segen!

Bild unten:
Soldatenkirche zum Seligen Engelbert in der Belgierkaserne in Graz

Katja Metzger
Es gibt eine Geschichte von Verrat, die dem Martyrium vorrausgeht: Während der Massaker gegen Christen in Damaskus im Juli 1860, als etwa 8.000 Christen getötet wurden, kam es zu einem Angriff auf das Franziskanerkloster, in dem Kolland lebte. Die Angreifer gelangten durch einen Verrat in das Kloster. Ein Verräter zeigte ihnen einen Hintereingang, durch den sie in das Kloster eindringen konnten. …Mehr
Es gibt eine Geschichte von Verrat, die dem Martyrium vorrausgeht: Während der Massaker gegen Christen in Damaskus im Juli 1860, als etwa 8.000 Christen getötet wurden, kam es zu einem Angriff auf das Franziskanerkloster, in dem Kolland lebte. Die Angreifer gelangten durch einen Verrat in das Kloster. Ein Verräter zeigte ihnen einen Hintereingang, durch den sie in das Kloster eindringen konnten. Engelbert Kolland versuchte zu fliehen und es gelang ihm, über das Dach zu entkommen. Doch am Morgen des 10. Juli 1860 wurde er gestellt.
Katja Metzger
Bei der Flucht vom Kloster über das Dach nahm Kolland einen Jugendlichen mit, dem er dabei das Leben rettete, auch wenn er selbst das Martyrium erlitt.
Oenipontanus
Märtyrer müssen nicht "heiliggesprochen" werden, da sie es aufgrund ihres Martyriums zweifellos sind. Auf so eine abstruse Idee kann nur eine Kirche kommen, die von ihren Ursprüngen komplett abgeschnitten ist.
Mariagern
Niemand "muss" heiliggesprochen werden - es zählt, was man vor Gott "ist". Aber um jemanden als Vorbild zu empfehlen ist es doch sinnvoll und nötig, sich das Leben des Betreffenden genau anzusehen.
Aquila
@Oenipontanus, gestatten Sie die Frage, wo Sie angesiedelt sind- Sind Sie Protestant, Muslim, Buddhist, Hindu, Freimaurer, Atheist...?
Novena - Oremus
@Aquila oder Alphabet-Religion?
Oenipontanus
@Aquila
Katholik natürlich!
Kein einziger der zahlreichen frühchristlichen Märtyrer ist "heiliggesprochen" worden, weil so etwas eben absurd ist.Mehr
@Aquila
Katholik natürlich!

Kein einziger der zahlreichen frühchristlichen Märtyrer ist "heiliggesprochen" worden, weil so etwas eben absurd ist.
Girolamo Savonarola
Leute, der Oenipontanus ist in dieser Frage doch komplett intellektuell weggetreten, denn der kennt nicht (oder will nicht kennen) den qualitativ theologischen Unterschied zwischen einem Märtyrer und einem Heiligen. Lasst ihn also trollen; eh, vielleicht für ihn beten? Habe es schon ein paarmal über mehrere Tage versucht - scheint vordergründig allerdings nichts genützt zu haben - macht nichts, …Mehr
Leute, der Oenipontanus ist in dieser Frage doch komplett intellektuell weggetreten, denn der kennt nicht (oder will nicht kennen) den qualitativ theologischen Unterschied zwischen einem Märtyrer und einem Heiligen. Lasst ihn also trollen; eh, vielleicht für ihn beten? Habe es schon ein paarmal über mehrere Tage versucht - scheint vordergründig allerdings nichts genützt zu haben - macht nichts, ein paar Stoßgebete, so wie jetzt, widme ich ihm aber allemal.
Oenipontanus
@Girolamo Savonarola
Ich habe es mir bereits gedacht, dass Sie und andere hier meine Kommentare nicht verstanden haben. Daher noch einmal für Dumme: Ein Märtyrer ist aufgrund seines Martyriums heilig, weswegen sich jeglicher Heiligsprechungsprozess von vorneherein erübrigt und damit, wenn doch durchgeführt, eben absurd ist.
Wenn Sie diesen simplen Gedankengang nicht begreifen, dann kann (und will …Mehr
@Girolamo Savonarola
Ich habe es mir bereits gedacht, dass Sie und andere hier meine Kommentare nicht verstanden haben. Daher noch einmal für Dumme: Ein Märtyrer ist aufgrund seines Martyriums heilig, weswegen sich jeglicher Heiligsprechungsprozess von vorneherein erübrigt und damit, wenn doch durchgeführt, eben absurd ist.
Wenn Sie diesen simplen Gedankengang nicht begreifen, dann kann (und will) ich Ihnen auch nicht helfen!
Girolamo Savonarola
Bravo, Oenispontanus, wenn ich nicht von Ihrer Blödheit überzeugt wäre, würde ich Ihnen den inhaltlichen Unterschied zwischen Märtyrer und Heilige und der Verfahrensbedeutung von Heiligsprechungen erklären; aber vergebene Liebesmühe, trollen Sie weiter.
SvataHora
@Girolamo Savonarola Was @Oenipontanus sagt, ist nicht so einfach von der Hand zu weisen. Es gibt zahllose Martyrer der Frühkirche, die keinen Heiligsprechungsprozess "durchmachten" jedoch gleich nach ihrem Tod als Heilige verehrt wurden. Sich gegenseitig für dumm zu verkaufen führt da überhaupt nicht weiter.
Oenipontanus
@SvataHora
Ich freue mich sehr, dass Sie im Gegensatz zu @Girolamo Savonarola meine Worte verstehen! 😍
@Girolamo Savonarola
Sie haben sich offenbar vor lauter Freimaurerwahn noch nie mit frühchristlichen Märtyrerakten inklusive der darin enthaltenen Theologie beschäftigt. Mein Vorschlag: Studieren Sie einmal die "Passio Perpetuae et Felicitatis", dann werden Sie mehr begreifen und brauchen nicht …Mehr
@SvataHora
Ich freue mich sehr, dass Sie im Gegensatz zu @Girolamo Savonarola meine Worte verstehen! 😍

@Girolamo Savonarola
Sie haben sich offenbar vor lauter Freimaurerwahn noch nie mit frühchristlichen Märtyrerakten inklusive der darin enthaltenen Theologie beschäftigt. Mein Vorschlag: Studieren Sie einmal die "Passio Perpetuae et Felicitatis", dann werden Sie mehr begreifen und brauchen nicht mehr ahnungslos gegen Wissendere anstänkern.
Girolamo Savonarola
SvataHora, wer sagt denn, dass Märtyrer einen Heiligsprechungsprozess durchmachen müssen? Na selbstverständlich gelten sie eo ipso mit ihrem Tod für Jesus Christus als Heilige, nur unterscheiden sich die Tatbestände in einem wesentlichen Punkt in einer nicht unbedeutender Weise, und genau das ist der Grund, weswegen ein aufwendiges Verfahren durchzuführen ist. Der Grund liegt, vereinfacht gesagt …Mehr
SvataHora, wer sagt denn, dass Märtyrer einen Heiligsprechungsprozess durchmachen müssen? Na selbstverständlich gelten sie eo ipso mit ihrem Tod für Jesus Christus als Heilige, nur unterscheiden sich die Tatbestände in einem wesentlichen Punkt in einer nicht unbedeutender Weise, und genau das ist der Grund, weswegen ein aufwendiges Verfahren durchzuführen ist. Der Grund liegt, vereinfacht gesagt, schlichtweg darin, dass das Leben oder der Tod eines Menschen auf das Leben und den Tod anderer Personen im Sinne einer condicio sine qua non einen maßgeblichen Einfluss hat.
Ein anschauliches Beispiel dafür ist das Verhalten des heilig gesprochen Pater Maximilian Kolbe, der - gläubige Katholiken kennen die nähere Geschichte - nicht nur für Jesus Christus, sondern sich für den Erhalt des Lebens eines anderen KZ-Häftling an dessen Stelle in den Hungerbunker begeben und dort auch die Todesspritze erhalten hat. In jedem Fall wird das Leben anderer Personen betroffen, und nicht selten spielen auch Wahnvorstellungen, falsche Behauptungen oder Folgen eine Rolle, weswegen mitunter die Durchführung eines wesentlich aufwendigereren Ermittlungsverfahrens unter Einbeziehung des oder der Lebenswirklichkeiten mehrerer Personen erforderlich ist, als dies aufgrund des eingeschränkten Personenkreises im Falle eines Märtyrers nötig machen. Im Vergleich dazu etwa das Martyrium des Hl Stephanus.
Nicht jeder Heilige muß auch ein Märtyrer sein. Wunder spielen dabei eine wichtige Rolle. Handelt sich nicht um einen Märtyrer, also um eine Person, die für ihren Glauben gestorben ist, muss im Zusammenhang mit dem zukünftigen Seligen oder Heiligen ein Wunder geschehen sein.

Im Übrigen: Der letzte Heiligsprechungsprozeß wird beim jüngsten Gericht stattfinden.

Abschließende Feststellung: Hass auf die Katholische Kirche macht halt blind.
Marienfloss
Zeuge für die Wahrheit, die sich in Jesus Christus geoffenbart hat! Engelbert Kolland!
Coenobium
Ganz brutal: Seine Peiniger hieben ihm einen Arm ab, als er sich weigerte, seinen Glauben zu leugnen. Bei wiederholter Frage und gleicher Antwort verfuhren sie genauso mit dem zweiten Arm. Kolland bekannte sich immer noch zum Christentum, worauf hin sie ihn köpften. Seine Leiche wurde über Tage hinweg liegen gelassen. Eine christliche Bestattung blieb ihm versagt; der Leichnam wurde schlussendlich …Mehr
Ganz brutal: Seine Peiniger hieben ihm einen Arm ab, als er sich weigerte, seinen Glauben zu leugnen. Bei wiederholter Frage und gleicher Antwort verfuhren sie genauso mit dem zweiten Arm. Kolland bekannte sich immer noch zum Christentum, worauf hin sie ihn köpften. Seine Leiche wurde über Tage hinweg liegen gelassen. Eine christliche Bestattung blieb ihm versagt; der Leichnam wurde schlussendlich in eine Zisterne geworfen.
Novena - Oremus
Er wurde 1855 in Jerusalem stationiert und kurz darauf nach Damaskus versetzt. Dort diente er im Christenviertel und wurde von den Gläubigen wegen seiner hingebungsvollen Art als "Abuna Malak" (Vater Engel) genannt.
Novena - Oremus
Engelbert Kolland, geboren am 21. September 1827 in Ramsau im Zillertal, war ein Franziskanerpater, der sein Leben in Damaskus opferte. Seine Peiniger fragten ihn (1860) mehrfach, ob er Christus abschwören würde. Er antwortete jedes Mal mit der Bekräftigung seines Glaubens, was schließlich zu seiner Hinrichtung führte