Über die Selbstgerechtigkeit - und die Anderen sind schuld, die sind von gestern
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Der Skeptiker Odo Marquard hat in mehreren seiner Essays über Selbstgerechtigkeit nachgedacht, die darin zum Ausdruck kommt, dass Menschen bei notorisch gutem Gewissen andere Menschen im Exzess anklagen. Als philosophiegeschichtlichen Ursprung solcher Selbstgerechtigkeit identifizierte Marquard die Überwindung der Leibniz-Theodizee durch die Annahme der Nichtexistenz Gottes, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts zur Entstehung der Geschichtsphilosophie geführt habe. Dort wird nicht mehr Gott, sondern der Mensch als Schöpfer der Geschichte erachtet, wobei für die Übel der Welt weiterhin ein Angeklagter gebraucht wird – eine Rolle, die nun nicht mehr Gott, sondern nur noch der Mensch selbst ausfüllen kann. Es kommt zur „Übertribunalisierung der Lebenswirklichkeit“, zu einer Situation, in der „der Mensch als wegen der Übel der Welt absolut Angeklager – vor einem Dauertribunal, dessen Angeklagter und Richter der Mensch selber ist – unter absoluten Rechtfertigungsdruck, unter absoluten …Mehr
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Kirchen-Kater und ein weiterer User verlinken diesen Beitrag
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@Eremitin Ja.
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Die Anderen.
Ein weiterer Kommentar von Tina 13
"absolute Angeklagte sind dann zwar die Menschen, aber nur noch die anderen Menschen, weil man selber nur noch der absolute Ankläger ist.“
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"absolute Angeklagte sind dann zwar die Menschen, aber nur noch die anderen Menschen, weil man selber nur noch der absolute Ankläger ist.“
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