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Medien-Denunziant zeigt Priester wegen einer Predigt an - Volltext der Predigt. Von Hw. Herbert Stichaller*

Wie ernst es um die Kirche steht, wurde mir bewusst, als ich erfuhr, dass ich von einem Kärntner Monatsmagazin wegen einer Predigt in der Moosburger Kirche angezeigt wurde. Der Schreiber, der bereits zuvor einen verleumderischen Artikel über die Pfarre und die Gastprediger ins Netz gestellt hatte, wandte sich an den Generalvikar, wohl in der Hoffnung, dieser würde den "Fake News verbreitenden" Priester zur Rechenschaft ziehen. Dieser reagierte allerdings gelassen und ließ dem Redakteur ausrichten, dass er in den Zitaten keine Verletzung kirchlicher Vorschriften sehe. Trotzdem wetterte der Medien-Aktivist am nächsten Tag: „Auf Einladung des Gemeindehirten wetterte der pensionierte Pfarrer und Corona-Leugner gegen Impfpflicht und Co.“ Ich publiziere unten das Predigtmanuskript nicht nur wegen der falschen Vorwürfe, sondern auch des Inhalts wegen. Selten zuvor kamen meine Worte so sehr aus dem Herzen.

Liebe Gläubige!

Sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum. Wie aus einer fernen Zeit erklingt dieser Satz und es kommt mir das Langzeitgedächtnis zu Gute, das nun immer besser wird. Während ich oft schon nach 15 Minuten nicht mehr weiß, wohin ich den Schlüssel gelegt habe, fällt mir wieder ein, was ich vor 55 Jahren auswendig sagen konnte: Sicut erat in principio - Wie es war im Anfang - et nunc et semper – und jetzt und alle Zeit - et in saecula saeculorum – und in Ewigkeit. Amen.

Ich gehöre zu der Generation, die die Feier der lateinischen Liturgie noch miterlebt hat. Als Ministranten lernten wir, in der Messe auf Latein zu antworten. Wie schön der Dialog mit dem Priester gleich zu Beginn: Introibo ad altare Dei. Zum Altare Gottes will ich treten. Unsere Antwort: Ad Deum, qui laetificat iuventutem meam. Zu Gott, der mich von Jugend an erfreut.

Nach dem Konzil ging es schnell. Ein paar Mal noch aus Versehen „Weiber“ gesagt, wenn wir das „Gegrüßet seist du Maria“ vorzubeten hatten. Von nun an hieß es „Gebenedeit unter den Frauen“.

Die lateinische Messe war ein beständiger Dialog, nicht nur mit dem Priester, sondern mit Gott.

Die liturgische Sprache war eine Sprache des Herzens. Wir mussten nicht jedes Wort verstehen, denn mit unserer Körpersprache konnten wir fühlen, was gerade geschieht: Aufstehen, niederknien, sich verbeugen oder ausgestreckt am Boden liegen. Dazu der Klang der Glocken, der uns mahnte, dass jetzt etwas Wichtiges kommt.

Die Stille war keine Panne, sondern ein ehrfürchtiges Innehalten. Mysterium fidei. Heute sagen wir noch: Geheimnis des Glaubens. Und doch vermissen wir manchmal das, was wir Mysterium nennen.

Wie oft haben wir versucht, die Liturgie zu erklären und sie so zu gestalten, dass sie jeder versteht. Käme es nur auf unseren Verstand an, ergäbe es keinen Sinn, kleine Kinder in den Gottesdienst mitzunehmen.

Ob sie nicht oft mehr mitbekommen als wir Erwachsene, die wir zu sehr mit unseren eigenen Gedanken beschäftigt sind? Ob alte Messe oder neue Liturgie, ob Latein oder Deutsch, unser Feiern in der Kirche bleibt immer ein Reden mit Gott.

Der Priester steht nicht der Gemeinde gegenüber, sondern reiht sich selbst ein in die Schar der Gläubigen. Er ist der erste Vorbeter mit dem Blick zum Allerheiligsten. Kirchen, die keinen Hochaltar mehr haben, sind leer, mögen sie mit noch so vielen Kunstwerken ausgestattet sein.

Dennoch ist der Priester viel mehr, nicht, weil er als Mensch besser wäre, sondern weil er Christus repräsentiert. Hirten, die nicht gern vorangehen, weil sie lieber ein Schaf unter Schafen sein möchten, können die Herde verwirren. Auf einer flachen Weide bei Schönwetter finden sich die Schafe auch allein zurecht, doch wenn es finster wird oder das Gelände steil, braucht es eine Führung.

Ein Hirtenhund, der die Schafe vor sich hertreibt, ist zu wenig. Es braucht den Guten Hirten: „Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.“ beten wir im Psalm 23.

Unsere Hirten tragen große Verantwortung. Die Versuchung ist groß, dass sie im Ringen um ihre Autorität, ihren Stab als Stock gebrauchen, mit dem sie drohen statt ihn taktvoll zu führen wie ein Dirigent, der den besten Klang aus seinem Orchester herausholen will. Misstöne schaden nicht nur allen Beteiligten, sondern führen auch dazu, dass sich keiner das „Konzert“ anhören will.

Wie wir aus aktuellen Statistiken wissen, treten zurzeit mehr Leute aus der Kirche aus als bisher. Es ist wichtig, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Nüchtern und objektiv, nicht emotional.

Nicht zulassen dürfen wir es, dass amtliche Kirchenvertreter diese Austrittswelle den treuen Katholiken in die Schuhe schieben, die auch in der Zeit der staatlich verordneten Einschränkungen nicht auf die Feier der Eucharistie verzichten wollten. Sie haben nichts Unmögliches gefordert, sondern nur, was zu allen Zeiten selbstverständlich war: In Zeiten der Not sind die Quellen der Sakramente zu öffnen, nicht zu verschließen.

Die vielen Rosenkranzbeter, die Woche für Woche auf die Straße gehen, tun es nicht, um zu spalten, sondern um zu vereinen.

Die 120 Priester, die vor einem Monat einen Brief an unsere Bischöfe geschrieben haben, taten es nicht, um sie wegen ihrer Aussagen zur Impfpflicht in Bedrängnis zu bringen, sondern um mit ihnen in einen Dialog zu treten.

Nicht nur Priester, auch viele aus dem Kirchenvolk zeigten sich verwundert und besorgt, dass die Hirten, wenn es um das christliche Gewissen geht, nicht zuerst mit ihrer Herde reden, sondern gleich auf die Wünsche der Regierung eingehen. Priester, die anders denken und ihre Meinung auch öffentlich kundtun, würden ihnen „in den Rücken fallen“ und das „gute Verhältnis“ mit dem Staat gefährden. Hieß es nicht vor nicht allzu langer Zeit „Kirche – das sind wir alle“?

Auf einmal genügen die Entscheidungen eines Erzbischofs oder Kardinals. Wie viel ist der in unseren Diözesen ausgerufene Synodale Prozess wert, wenn Gläubige in lebenswichtigen Fragen nicht gehört werden oder sich gar nicht mehr äußern dürfen?

„Heilsverkündigung heute“, so lautet das Predigtthema, und Sie werden denken: Jetzt hat er noch gar nichts dazu gesagt. Doch, ich rede schon die ganze Zeit davon. Aber ich bin mit meinem Latein noch nicht am Ende. Da fehlt noch etwas. Sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum. Das war die Antwort der Ministranten. Antwort worauf? Wie lautet die Frage? Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Das sind die Anfangsworte. Erst dann folgt: Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.

Wie immer unser Dialog aussieht, er beginnt mit der Ehre Gottes. Wann immer wir nach einer Lösung von Problemen suchen, ob in ruhigem Gespräch oder heftiger Debatte, das Ergebnis wird nur dann für jetzt und alle Zeit sein, wenn es der Ehre Gottes dient. Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto. Das Gebet zum dreifaltigen Gott tragen wir als Schatz mit uns.

Wann immer wir uns bekreuzigen oder das Kreuzzeichen mit Worten bekräftigen, wir stellen allem Tun und Denken die Ehre Gottes voran. So will ich auch heute mit diesem Zeichen, wie seinerzeit als Ministrant, auf Latein schließen: In nomine Patris et Filii et spiritus Sancti. Amen

*Der Text ist dem Satiremagazin „Der Päpstliche Ehrenkaplan“ entnommen, Ausgabe Nr. 17 (April 2022)
Marienfloss
Kompliment für diesen Beitrag und von Herzen” Gott sei Dank”
Werte
Auch eine Antwort auf die Impfpflicht
miracleworker
Die 120 Priester, die vor einem Monat einen Brief an unsere Bischöfe geschrieben haben - wo kann man diesen Brief nachlesen?
Carlus
Es gibt die Einheitskirche der NWO und es gibt die Heilige Katholische Kirche, die im Untergrund lebt. Erstere verfolgt mit den staatlichen Behörden die Gläubigen der Katholischen Kirche und die Katholische Kirche selbst.
Tina 13
Die Verfolgung wird schlimmer 😭
Alfons Müller
Das ist die Toleranz der Modernisten. Hier wurde vor geraumer Zeit ein Handy-Video herumgereicht, das junge Leute bei einer Hochzeit gefilmt hatten. Darauf ist zu sehen, wie der zuständige Dechant den Zelebranten bespitzelte und tags darauf einen 7-seitigen Denunzianten Brief an den Generalvikar schrieb. Und dieser- bei den Gläubigen wegen seiner Arroganz und seiner Lügen verhasste Pfaffe- vertritt …Mehr
Das ist die Toleranz der Modernisten. Hier wurde vor geraumer Zeit ein Handy-Video herumgereicht, das junge Leute bei einer Hochzeit gefilmt hatten. Darauf ist zu sehen, wie der zuständige Dechant den Zelebranten bespitzelte und tags darauf einen 7-seitigen Denunzianten Brief an den Generalvikar schrieb. Und dieser- bei den Gläubigen wegen seiner Arroganz und seiner Lügen verhasste Pfaffe- vertritt das Bistum beim synodalen Weg. Das ist die schöne neue deutsche Nationalkirche: Denunzieren, lügen, verleumden, ausgrenzen. Wundert es einen da noch, dass sogar V 2 Anhänger sich angewidert von dem Kirchensteuerverein abwenden- zumal wenn man weiß, wer staatlicherseits das Kirchensteuerkonstrukt eingeführt hat.
Jan Kanty Lipski
Werte
Off topic?
Waagerl
Das alles ist doch bereits Alltag, sieht man doch hier im Forum. Jeder der nicht in das Mainstreamhorn bläst, wird empfindlich bedroht und gemobbt! Kranke Christenheit, kann ich da nur sagen!
Wie ernst es um die Kirche steht, wurde mir bewusst, als ich erfuhr, dass ich von einem Kärntner Monatsmagazin wegen einer Predigt in der Moosburger Kirche angezeigt wurde. Der Schreiber, der bereits zuvor …Mehr
Das alles ist doch bereits Alltag, sieht man doch hier im Forum. Jeder der nicht in das Mainstreamhorn bläst, wird empfindlich bedroht und gemobbt! Kranke Christenheit, kann ich da nur sagen!

Wie ernst es um die Kirche steht, wurde mir bewusst, als ich erfuhr, dass ich von einem Kärntner Monatsmagazin wegen einer Predigt in der Moosburger Kirche angezeigt wurde. Der Schreiber, der bereits zuvor einen verleumderischen Artikel über die Pfarre und die Gastprediger ins Netz gestellt hatte, wandte sich an den Generalvikar, wohl in der Hoffnung, dieser würde den "Fake News verbreitenden" Priester zur Rechenschaft ziehen. ZitatEnde
Werte
Hätte man dem Generalvikar gar nicht zugetraut. Dass er selbst merkt, dass diese HERVORRAGENDE Predigt keine kirchlichen Vorschriften verletzt.
miracleworker
Bischöfe sind in der Regel Gefälligkeitsopportunisten, denen es um ihren unverletzten Ruf geht, der in Öffentlichkeits- und Staatsmunde loyal sein muss - Maschinisten, die beliebig durch Allmachtsfetischisten (= Generalvikare) ihren Priestern in den Rücken fallen.