Kennen Sie „gregorianische Messen“?

Nein? Ich auch nicht – zumindest bis ich in der aktuellen Tagespost vom 1. Februar (www.die-tagespost.de) den Artikel Gregorianisch einmal anders von Claudia Kaminski las. Es handelt sich dabei um …Mehr
Nein? Ich auch nicht – zumindest bis ich in der aktuellen Tagespost vom 1. Februar (www.die-tagespost.de) den Artikel Gregorianisch einmal anders von Claudia Kaminski las.
Es handelt sich dabei um Heilige Messen für Verstorbene, die an 30 aufeinanderfolgenden Tagen gelesen werden – wirkmächtig, wie eine Vision dem Heiligen Papst Gregor den Großen eindrucksvoll bestätigte. Dieser ließ diese Messreihe – damals noch als Abt des Klosters St. Andreas - für einen verstorbenen Mitbruder lesen, der im Rufe starb, das Armutsgelübde nicht geachtet zu haben. Nach den 30 Messen besagte die Vision, dass der Verstorbene das Fegefeuer verlassen durfte.
Ein weiteres Kleinod aus der reichen Schatzkammer der Tradition, welche leider für den einfachen Gläubigen rigoros zugesperrt wurde.
Jodokus
Es ist völlig selbstverständlich, dass die meisten Priester heute keine Gregorianischen Messen mehr annehmen können. Eigentlich kann kein Pfarrer solche annehmen, weil er pro Tag nur eine Messe applizieren darf und an den Sonntagen verpflichtet ist, die Messe für seine Pfarrei(en) zu lesen. Somit sind theoretisch nur Kaplane und Vikare und Ordensgeistlich in Klöstern in der Lage, Gregorianische …Mehr
Es ist völlig selbstverständlich, dass die meisten Priester heute keine Gregorianischen Messen mehr annehmen können. Eigentlich kann kein Pfarrer solche annehmen, weil er pro Tag nur eine Messe applizieren darf und an den Sonntagen verpflichtet ist, die Messe für seine Pfarrei(en) zu lesen. Somit sind theoretisch nur Kaplane und Vikare und Ordensgeistlich in Klöstern in der Lage, Gregorianische Messen zu lesen.
Bethlehem 2014
@alfredus Eine Pflicht zur täglichen Zelebration für einen Priester bestand nie und kann auch nie bestehen. Sie irren also, wenn Sie schreiben, daß vor dem Konzil der Priester täglich eine Messe feiern "mußten". Ganz im Gegenteil: der alte Kirchenkodex verpflichtete die Priester nur "einige Male" im Jahr zu zelebrieren (Can. 805). Das neue Kirchenrecht, das von Johannes Paul II. 1983 kodifiziert …Mehr
@alfredus Eine Pflicht zur täglichen Zelebration für einen Priester bestand nie und kann auch nie bestehen. Sie irren also, wenn Sie schreiben, daß vor dem Konzil der Priester täglich eine Messe feiern "mußten". Ganz im Gegenteil: der alte Kirchenkodex verpflichtete die Priester nur "einige Male" im Jahr zu zelebrieren (Can. 805). Das neue Kirchenrecht, das von Johannes Paul II. 1983 kodifiziert wurde, empfiehlt (!) die tägliche Zelebration hingegen sehr (Can. 904)!
Und: die Möglichkeit der Bi- oder Trination war vor dem Konzil durchaus enger gefaßt, als heute!!!
Bethlehem 2014
@JubilateDeo Das Meßstipendium ist unter anderem auch dazu da, die Gläubigen daran zu erinnern, daß sie für die Priester (und die Kosten, die eine Messe "verursacht") zu sorgen haben!!!
Aquila
@Hofzwerg Bei wem kann man solche Gregorianischen Messen, die tridentinisch gefeiert werden, bestellen?
alfredus
Das von Carlus dargelegte Problem ist die Realität. Vor dem Konzil musste jeder Priester an jedem Tage eine Hl.Messe als Lob-und Dankopfer feiern. Damit das bei den vielen Priestern auch möglich war, gab es in den Kirchen die sogenannten " Seitenaltäre ". Heute sind die Priester gehalten, am Tage nur eine Hl.Messe zu feiern. Dadurch entfällt auch mancher Gottesdienst während der Woche. 👍 🤫 🙏
alfredus
@JubilateDeo .. schämen dafür Geld zu nehmen .. ? Das Geld für Intensionen ist auch als ein Opfer gedacht und geschieht ähnlich bei jeder Messe. Darüber hinaus gibt es viele Länder wo es keine Kirchensteuer gibt und damit keinen Priestergehalt. Dieses Geld wird sinnvoll für viele Dinge verwendet und darf nicht als Judaslohn gesehen werden. 👍 🙏 🙏
Sebastianus
Es gibt sehr wohl Priester die gerne eine Gregorianische Messe annehmen. Ich finde dass ist das größte Geschenk das man einen lieben Verstorbenen machen kann! Weit wertvoller als Kränze, Blumen und schönen Worten am Grab. Gerne kann ich da eine Empfehlung geben für Greg.Messen im alten Ritus. Die etwas "höheren" Stipendien werden in dem Fall für die notwendige Ausstattung von Kapellen oder als …Mehr
Es gibt sehr wohl Priester die gerne eine Gregorianische Messe annehmen. Ich finde dass ist das größte Geschenk das man einen lieben Verstorbenen machen kann! Weit wertvoller als Kränze, Blumen und schönen Worten am Grab. Gerne kann ich da eine Empfehlung geben für Greg.Messen im alten Ritus. Die etwas "höheren" Stipendien werden in dem Fall für die notwendige Ausstattung von Kapellen oder als nötigen Lebensunterhalt verwendet.
Carlus
Nujaa
Ergänzend muß noch erklärt werden, dass es in diesem Zusammenhang nur möglich ist, pro Messe eine Intention anzunehmen.
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1. vor dem Konzil wurden täglich mehr Messen gefeiert als in unserer zeit,
2. jeder Priester feierte täglich mindestens eine Heilige Messe, heute feiern 4 Priester in unserer Gemeinde zusammen, nicht am Alt nur 2 Messen am Wochentag in der Gemeinde …Mehr
Nujaa

Ergänzend muß noch erklärt werden, dass es in diesem Zusammenhang nur möglich ist, pro Messe eine Intention anzunehmen.

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1. vor dem Konzil wurden täglich mehr Messen gefeiert als in unserer zeit,

2. jeder Priester feierte täglich mindestens eine Heilige Messe, heute feiern 4 Priester in unserer Gemeinde zusammen, nicht am Alt nur 2 Messen am Wochentag in der Gemeinde, d.h. die meisten Priester feiern keine Heilige Messe mehr,

3. in den Klöstern feierte jeder Priester täglich die Heilige Messe, nicht wie heute in Konzelebration eine einzige Messe.

4. das Heilige Messopfer wurde in der Ordnung des NOM auf Sparflamme herunter gefahren, aus diesem Grunde werden heute mit dem NOM Litaneien von Intensionen wieder gekaut.

4.1. Intensionen können nicht mehr an Klöster oder in die Mission weitergegeben werden.

5. Angebot und Nachfrage stimmen nicht mehr überein.

6. die Nachfrage ist erheblich höher als die Bereitschaft das Angebot wieder anzupassen.

Merke, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Die Frucht des NOM ist erbärmlich auf Schmalhans gesetzt
elisabethvonthüringen
@Nujaa
habe ich auch schon erlebt; es ist aber eher als "Totenbeschwörung" zu sehen, da kaum jemand mehr wirklich im Christlichen Sinn "an's andere Leb'n" glaubt!
elisabethvonthüringen
Messintentionen für verstorbene Angehörige lassen generell nach; es liegt zum einen am nachlassendem Wissen über "Eschatologische Dinge", zum andern ist für viele Nachkommen mit dem Verbrennen der Leiche und dem Abstellen des Aschetopfes das Kapitel "Sterben & letzte Ruhestätte" abgeschlossen!
Ein weiterer Kommentar von elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
Arme "Arme Seelen"
„Wer glaubt heute noch an den immensen Wert des Heiligen Messopfers für die Armen Seelen im Fegfeuer? Der schleichende Paradigmenwechsel hat das alles weggespült.“ Kolumne „Gedanken eines Nichttheologen“. Von Stefan Fleischer
Grenchen (kath.net/sf) Vor einiger Zeit hatte ich einen Betrag als Messstipendium für e...[mehr]Mehr
Arme "Arme Seelen"

„Wer glaubt heute noch an den immensen Wert des Heiligen Messopfers für die Armen Seelen im Fegfeuer? Der schleichende Paradigmenwechsel hat das alles weggespült.“ Kolumne „Gedanken eines Nichttheologen“. Von Stefan Fleischer

Grenchen (kath.net/sf) Vor einiger Zeit hatte ich einen Betrag als Messstipendium für e...[mehr]
Bethlehem 2014
@JubilateDeo Sie müssen das richtig verstehen: der Priester darf für Messen, die er mit einer besonderen Intention liest, ein Stipendium verlangen. Davon lebt der Priester! - "Wer dem Altare dient, soll auch vom Altare leben!" (1 Kor. 9, 10) Kirchenrechtlich ist dies genau geregelt (Cann. 945-958) Vergessen Sie nicht, daß ein Priester für gewöhnlich kein Gehalt bekommt wie ein Pfarrer in Deutschland …Mehr
@JubilateDeo Sie müssen das richtig verstehen: der Priester darf für Messen, die er mit einer besonderen Intention liest, ein Stipendium verlangen. Davon lebt der Priester! - "Wer dem Altare dient, soll auch vom Altare leben!" (1 Kor. 9, 10) Kirchenrechtlich ist dies genau geregelt (Cann. 945-958) Vergessen Sie nicht, daß ein Priester für gewöhnlich kein Gehalt bekommt wie ein Pfarrer in Deutschland. - In Deutschland sind Pfarrer deshalb verpflichtet, die Meßstipendien in voller Höhe wieder abzugeben.
Vielen Priestern dürften die sog. "Gregorianischen Messen" allein deshalb unbekannt sein, weil sie sie ohnehin nicht praktizieren können: sie sind an bestimmten Tagen (allen Sonntagen, höheren Feiertagen wie Herrenfeste, Marienfeste, Apostelfeste usw - kirchenrechtlich genau festgelegt) verpflichtet, "pro populo" zu zelebrieren, also für das ihnen anvertraute Gottesvolk. Daher haben zumeist nur Ordensgeistliche (oder auch Kapläne, Subsidiare...) die Möglichkeit die Gregorianischen Messen zu zelebrieren, da sie an 30 aufeinanderfolgenden Tagen zelebriert werden müssen. -
Die "Taxe" dafür ist etwas höher, da es z. B. vorkommen kann, daß man am 29. Tag plötzlich eine Beerdigung mit Requiem für den Verstorbenen zu halten hat. Dann darf der Priester mit den 30 Messen von vorne anfangen. Da kann ich gut nachvollziehen, daß viele Priester da einfach "nein" sagen. Nicht aus Ablehnung der Gregorianischen Messen, sondern einfach aus pastoralen Gründen. Schließlich ist ein Priester Hirte aller ihm anvertrauten Gläubigen. - Und wenn einer (!) ihn dann per intentionem 30 Tage lang blockiert? - Was macht er, wenn plötzlich jemand krank wird und er muß vielleicht noch zwei Wochen warten, bis er für eine Kranken-Intention "frei" ist?
Benedikt
Eine Richtigstellung: Es betrifft
Unterbrechung der gregorianischen Messen. In wenigen Ausnahmefällen, Krankheit, Beerdigung etc. kann der Priester aussetzen und muss diese Gregoriana nicht von vorne anfangen! Sondern sobald möglichst weiter fortführen!
Laut Konzilskongregation von 1967 geregelt in: Erklärung "Tricenario gregoriana" Link: www.kathpedia.com/index.phpMehr
Eine Richtigstellung: Es betrifft

Unterbrechung der gregorianischen Messen. In wenigen Ausnahmefällen, Krankheit, Beerdigung etc. kann der Priester aussetzen und muss diese Gregoriana nicht von vorne anfangen! Sondern sobald möglichst weiter fortführen!
Laut Konzilskongregation von 1967 geregelt in: Erklärung "Tricenario gregoriana" Link: www.kathpedia.com/index.php
Bethlehem 2014
Danke! - War mir neu!
Ist aber eine typisch "nachkonziliare" Erfindung.
Widerspricht doch vollkommen dem gregorianischen Gedanken.
Im Fegefeuer gibt's auch keine "Unterbrechungen" - auch nicht für Beerdigungen, Trauungen oder Krankheiten usw.
Die Entscheidung stammt von Kardinal Villot.
Das sagt eigentlich schon alles...
iKKK - Inkompetenzkompensationskompetenz
Hier direkt zum Beitrag von Claudia Kaminski: www.die-tagespost.de/feuilleton/Gregorianisch-e…
Kirchfahrter Archangelus
@JubilateDeo Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Es geht mir nicht um die evtl. fehlende Zeit, sondern um das (i.d.R. unverschuldete) Unwissen über u.a. diese Messform samt Unverständnis über deren Sinnhaftigkeit im modernen Klerus. Dürfte bei modernen Mönchen nicht anders sein, fürchte ich.
Kirchfahrter Archangelus
@pio molainoni Zeitmangel scheint mir nicht der Hauptgrund zu sein, vielmehr Unwissen über solche Messformen. Unwissen, welches in den Seminaren verantwortet wird. Man mag seinen Ortspfarrer mal fragen, ob er gregorianische Messen kennt und 30 Tage täglich die Messe halten würde, der würde einem den Puls fühlen...