Bischof Ackermann versagt Priester den letzten Willen

(Buchholz/Herschwiesen/Rheinböllen) Nicht nur ältere Buchholzer erinnern sich noch gerne an „ihren“ Gründerpfarrer: Adolf Matthias Mohr, geb. 1929 in Bendorf-Mülhofen und 1962 im Trierer Dom zum Priester geweiht, hatte in seiner Tätigkeit als Pfarrer zunächst von Buchholz (1969-1994), ab 1974 auch zugleich von Herschwiesen, die neue Pfarrei buchstäblich aus dem Boden gestampft: Landkauf, Kirchen-, Pfarrhaus- und Pfarrheimneubau standen an. In seiner leutseligen Art erwarb er sich viel Anerkennung auch bei kirchenferneren Kreisen – sowohl im Vereinsleben, wie auch als Kunstkenner, vor allem aber als unermüdlicher Seelsorger bei Tag und Nacht. „Bei ihm konnte man immer läuten, er war immer für einen da“, erzählen ehemalige Pfarrkinder im Rückblick.

Nach seiner Pensionierung im Jahr 1994 fand die Seelsorgetätigkeit ihre Fortsetzung im Ruhestandshaus in Rheinböllen. Dort stand er einer großen Schar von Gläubigen, Hilfe- und Ratsuchenden weiterhin, und auch hier fast wieder ganztags, zur Verfügung Egal, ob Brautpaare, Studenten, Familien – alle fanden sie bei ihm eine offene Tür und ein offenes Ohr.

Hinwendung zur katholischen Tradition noch vor dem Motu Proprio

Hier, „im Austrag“, wie er manchmal sagte, vertiefte er seine Liebe zur Tradition der Kirche. Er entdeckte für sich die spirituellen Schätze der Vergangenheit neu und entschied sich schließlich – mit Zustimmung des Trierer Bischofs – zur Feier der Sakramente, vor allem der täglichen Eucharistiefeier, im sogenannten tridentinischen Ritus. Lange vor der offiziellen (Wieder-)Anerkennung dieser Liturgie durch Rom im Juli 2007 mit dem Motu Proprio "Summorum Pontificum" konnte er so mit seiner kleinen Hausgemeinde ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Gestern und Heute, stets aber in Einheit mit der Weltkirche schaffen. Er wirkte bis zum Ende seines Lebens, bei schwindenden körperlichen Kräften in Folge einer langjährigen Krebserkrankung, im Stillen fort.

Am vergangenen Freitag ist er in seinem Rheinböllener Haus im Alter von 86 Jahren verschieden.

Testamentarische Verfügung mißachtet

Vor dem Hintergrund der geschilderten Verhältnisse verwundert eine jüngste Entscheidung der Trierer Bistumsleitung: Pfarrer Mohr hatte testamentarisch verfügt, er solle in seiner alten Pfarrei beigesetzt werden, dies in der Ordnung des von ihm so geliebten, seit 2007 von Papst Benedikt XVI. für alle Gläubigen wieder zugelassenen „alten“ römischen Ritus’ (offiziell „außerordentliche Form der Liturgie“ genannt).

Über diesen Wunsch setzte sich nun aber, wie aus Kreisen von Bekannten und Gläubigen glaubhaft zu vernehmen war, das Trierer Ordinariat hinweg und verfügte die Gestaltung des Requiems in der neuen „ordentlichen“ Form ohne Angabe weiterer Gründe. Was diesen Entscheid veranlaßte, muß im Augenblick seltsam unklar bleiben, ein gewisser bitterer Eindruck verständnisloser Enttäuschung – wahrscheinlich auch und vor allem bei seinen ihm bis zuletzt verbundenen Gläubigen – scheint hier vorprogrammiert und einkalkuliert.

Fehlentscheidung im Hinblick auf das «Jahr der Barmherzigkeit»?

Gerade vor dem Hintergrund der weltweit für Aufsehen sorgenden überraschenden Offerte von Papst Franziskus der anlässlich des „Jahres der Barmherzigkeit“ die Beichterlaubnis der Priester von der Pius-Bruderschaft bestätigt hat, mag die Weisung des Trierer Ordinariats kleinlich, ja unverständlich erscheinen.

Sollte einem lebenslang unermüdlich tätigen Diözesanpriester eine an sich für alle Katholiken offenstehende Option, noch dazu als letzter Wille geäußert, verweigert werden, wenn der Papst selbst weit über diese Denkhorizonte vermeintlicher Abgrenzungen hinausgeht?

Vielleicht besteht hier noch ein wenig Klärungsbedarf, auch gegenüber fragenden Gläubigen…
Landpfarrer
@Pater Martin von Cochem
Ihren aggresiven Stil kann ich nicht nachvollziehen. Warum mein Kommentar "überflüssig" sein soll, verstehe ich nicht. Dass der Verstorbene einen Priester der Piusbruderschaft für das Requiem beauftragt hatte, wusste ich noch nicht, als ich den Kommentar verfasste. Dies hätte im Artikel erwähnt werden sollen.
Pater Martin von Cochem
Lieber Boni,
Pfarrer Milch in Ehren ! Sie legen mir Worte in den Mund die ich nicht gesagt habe!
Warum müssen Sie immer andere verdächtigen und beschuldigen? Haben sie allein
den katholischen Glauben mit dem Schaulöffel gefressen! Ihr Respekt vor einem
verstorbenen Priester, der den seinen ein getreuer Hirt war, lässt deutlich zu wünschen übrig.
Daraus könnte man Rückschlüsse auf Ihren Anstand …Mehr
Lieber Boni,
Pfarrer Milch in Ehren ! Sie legen mir Worte in den Mund die ich nicht gesagt habe!
Warum müssen Sie immer andere verdächtigen und beschuldigen? Haben sie allein
den katholischen Glauben mit dem Schaulöffel gefressen! Ihr Respekt vor einem
verstorbenen Priester, der den seinen ein getreuer Hirt war, lässt deutlich zu wünschen übrig.
Daraus könnte man Rückschlüsse auf Ihren Anstand und Ihre Manieren ziehen! Im Übrigen:
Fragen Sie ruhig! Das habe ich nicht getadelt! Mal ehrlich ! Haben sie auch gebetet?
Vom Aktionismus allein ist auch noch keiner katholisch geblieben!
Causa finita !
Viele Grüße Pater Martin von Cochem
Boni
@Pater Martin von Cochem ,
schon gut.
Allerdings:
Unten hatten Sie den Kommentar von Stefan4711 geliked.
Die Haltung "Bete lieber und frag nicht so viel!" wurde bereits von Hw. H. Milch als "ganz und gar unkatholisch" verworfen.
Pater Martin von Cochem
Lieber Boni,
überflüssig sind Kommentare wenn sie nichts zur Klärung einer Sache beitragen. Schon tausendmal durchgekaute Fragen müssen nicht immer wieder aufgewärmt werden. Pfarrer Mohr hat kein verworrenes Kirchenbild (Oder wenn meinen Sie mit:"Verworrenheit des Kirchenbildes dieser Leute" ? Die Frage der Autorität der Konzilskirche war ihm und ist auch mirvertraut. Sie sind also nicht er einzig …Mehr
Lieber Boni,
überflüssig sind Kommentare wenn sie nichts zur Klärung einer Sache beitragen. Schon tausendmal durchgekaute Fragen müssen nicht immer wieder aufgewärmt werden. Pfarrer Mohr hat kein verworrenes Kirchenbild (Oder wenn meinen Sie mit:"Verworrenheit des Kirchenbildes dieser Leute" ? Die Frage der Autorität der Konzilskirche war ihm und ist auch mirvertraut. Sie sind also nicht er einzig Erleuchtete. Aber um die Frage der kirchlichen Autorität geht es gar nicht. Das Requiem im überlieferten Ritus sehe ich als Vermächtnis eines alten Priesters an seine Pfarrkinder an. Die zuständigen "Autoritäten" haben nun doch die Erlaubnis gegeben. Das Sterbeamt wird altrituell zelebriert. Die Sache ist damit erledigt. Trotz allem gebe ich Ihnen den Rat anstatt dieser Schreiberei, die noch dazu unendlich viel Zeit kostet, den Rosenkranz in die Hand zu nehmen.Beten Sie für die "Autoritäten"! Wie Sie sehen kann man durch das Gebet alles erreichen, sofern es nicht gegen den Willen Gottes ist.
Boni
@Pater Martin von Cochem ,
War mein Kommentar sinnlos oder habe ich mich nur schlecht erklärt?
Wenn es so war, wie Sie sagen, dann ist doch das Problem auf ganz anderer Ebene zu suchen. Es handelt sich letztlich wohl um die simple Frage, ob Feinde der Kirche nur deshalb, weil sie als Kirchenautoritäten, ja als Bischöfe betrachtet werden, legitime kirchliche Autorität besitzen. Es sieht so aus, als …Mehr
@Pater Martin von Cochem ,
War mein Kommentar sinnlos oder habe ich mich nur schlecht erklärt?
Wenn es so war, wie Sie sagen, dann ist doch das Problem auf ganz anderer Ebene zu suchen. Es handelt sich letztlich wohl um die simple Frage, ob Feinde der Kirche nur deshalb, weil sie als Kirchenautoritäten, ja als Bischöfe betrachtet werden, legitime kirchliche Autorität besitzen. Es sieht so aus, als hätten die Mitglieder der lokalen Pfarrei das so gesehen. Deshalb haben sie einem Nichtkatholiken (zumindest einem Gegner des katholischen Kultes) wie diesem "Ortsbischof" erlaubt, ein "Veto" einzulegen. Das aber zeigt die ganze Verworrenheit des Kirchenbildes dieser Leute. Daher ist immer wieder zu fordern, dass eine orthodoxe Ekklesiologie Grundlage der Zusprechung kirchlicher Autorität ist. Angehörigen häretischer und schismatischer Gruppierungen darf man kirchliche Autorität nicht zusprechen. Ich gebe aber gern zu, dass der derzeitige Zustand alle deswegen herausfordert, weil das Schisma unerklärt und die Häresie nicht kirchenamtlich ist.

Sie können mir auch glauben, dass ich hier und da schon Beschwerden an diverse Ordinariate gesandt habe ohne die Adressaten mit der Ekklesiologiefrage zu belästigen. Ich habe mich so verhalten, als betrachtete ich sie als rechtmäßige katholische Autoritäten. Das hat nichts genützt. Meiner Erfahrung nach sind das intransigente Leute. In den Ordinariaten herrscht, nach allem was man hört, eine große Angst vor Außenkontakten.
Pater Martin von Cochem
Lieber Boni, lieber Landpfarrer,
Sie können beide sicher sein das H.H. Pfarrer Mohr kein ungebildeter Landpfarrer war der sich in der Ekklesiologie und im Kirchenrecht nicht auskannte. Er war vielmehr ein überaus belesener und gebildeter Theologe. Sein Wunsch in seiner ehemaligen Pfarrei im alten Ritus bestattet zu werden, einschließlich des altrituellen Requiems. Er hat dies als letzte, stumme …Mehr
Lieber Boni, lieber Landpfarrer,
Sie können beide sicher sein das H.H. Pfarrer Mohr kein ungebildeter Landpfarrer war der sich in der Ekklesiologie und im Kirchenrecht nicht auskannte. Er war vielmehr ein überaus belesener und gebildeter Theologe. Sein Wunsch in seiner ehemaligen Pfarrei im alten Ritus bestattet zu werden, einschließlich des altrituellen Requiems. Er hat dies als letzte, stumme Predigt an seine Pfarrkinder verstanden. Die Liturgie sollte von einem Priester der Piusbruderschaft, der sein Beichtkind war, zelebriert werden. Dabei war er sich des Risikos sehr wohl bewusst, das der Ortsbischof sein Veto einlegen könnte.
Ihre negativen Beiträge haben sehr wenig zum Gelingen der Sache beigetragen. Andere haben den Himmel bestürmt oder sich mit einer Beschwerde nach Trier gewandt. Indes wurde ihr Kampf belohnt. Bischof Ackermann hat nun erlaubt das ein Priester der Petrusbruderschaft die Totenmesse und die Beisetzung feiern darf. Hier zeigt sich wieder das eine Unterstützung durch Gebet und Tat mehr wert ist als sinnlose Kommentare. Schon der olle Böthius sagte:
"Si tacuisses, philosophus mansisses! - Wenn du geschwiegen hättest wärest du ein Philosoph geblieben!"
Beim nächsten mall bitte beten oder handeln! Überflüssige Kommentare gibt es leider schon genug!
Boni
@Plaisch ,
ungefähr weiß ich schon, was Ekklesiologie bedeutet. Wenn ich einer falschen Ekklesiologie, also einer falschen Vorstellung davon, wer oder was die Kirche ist, anhänge, dann kann es mir passieren, dass ich mit meinem an die Kirche gerichteten Anliegen an Leute gerate, denen die Lehre und die Liturgie der Kirche ein Gräuel sind.
Landpfarrer
@Plaisch
Es wird neben einem Testament, dass ein Diözesanpriester verpflichtend zu machen hat, empfohlen, Angaben zum Totenmesse/Bestattung seperat aufzuschreiben, und diese z.B. beim dekan zu deponieren (das eigentliche testam,ent wirds nicht immer sofort geöffnet, da kann es schon zu spät sein).
Angesichts von Vorkommnisssen wie hier geschildert, sollte man verfügen, dass wenn der Wunsch (z.B. …Mehr
@Plaisch
Es wird neben einem Testament, dass ein Diözesanpriester verpflichtend zu machen hat, empfohlen, Angaben zum Totenmesse/Bestattung seperat aufzuschreiben, und diese z.B. beim dekan zu deponieren (das eigentliche testam,ent wirds nicht immer sofort geöffnet, da kann es schon zu spät sein).
Angesichts von Vorkommnisssen wie hier geschildert, sollte man verfügen, dass wenn der Wunsch (z.B. nach Requiem im Alten Ritus) nicht erfüllt wird, gar kein Requiem stattfinden darf in der Kirche bzw. kein Requiem mit Sarg in der Kirche. Requiem und aucxh Bestattung solte man dann z.B. der Priesterbruderschaft St. Pius dann übertragen. Der Beauftragte für die Organisation darf sich natürlich nicht einschüchtern lassen.
Plaisch
Der Testamentsvollstrecker muss sich nicht im Adressaten verirrt haben, aber seitdem das Dogma nicht mehr verteidigt wird, gilt auch das Recht nichts mehr, weil es ja nichts zu verteidigen gibt.
Willkür ist heute angesagt, das sieht man gut beim gegenwärtigen Papst. Mal richtig, mal falsch, je nach Lust und Laune.
Die Ekklesiologie behandelt die Lehre von der Kirche, also dass sie auf den Aposteln …Mehr
Der Testamentsvollstrecker muss sich nicht im Adressaten verirrt haben, aber seitdem das Dogma nicht mehr verteidigt wird, gilt auch das Recht nichts mehr, weil es ja nichts zu verteidigen gibt.

Willkür ist heute angesagt, das sieht man gut beim gegenwärtigen Papst. Mal richtig, mal falsch, je nach Lust und Laune.

Die Ekklesiologie behandelt die Lehre von der Kirche, also dass sie auf den Aposteln aufgebaut ist und vom Messopfer lebt.

Was Trier gemacht hat ist einfach eine Schlamperei, betrifft die Kirche in ihrem Wesen (was die Ekklesiologie studiert) aber nicht.
Boni
@Plaisch,
Okay, dann hat sich der Testamentsvollstrecker im Adressaten geirrt. Wahrscheinlich wegen falscher Ekklesiologie.
Plaisch
Boni
Das ist wohl ein bisschen an der Realität vorbei argumentiert.
Der Adressat des letzten Willens ist der Testamentvollstrecker, und wenn die kirchlichen Oberen nicht mehr Respekt haben, dann ist leider nichts zu machen.
Mit Ekklesiologie hat das gar nichts zu tun.Mehr
Boni
Das ist wohl ein bisschen an der Realität vorbei argumentiert.

Der Adressat des letzten Willens ist der Testamentvollstrecker, und wenn die kirchlichen Oberen nicht mehr Respekt haben, dann ist leider nichts zu machen.

Mit Ekklesiologie hat das gar nichts zu tun.
Boni
Hier ist den Vorrednern zu widersprechen. Die Erfüllung des letzten Willens verlangt man nicht von jemandem, von dem man sicher weiß, dass sie ihm ein Gräuel ist. Jeder weiß doch, dass die Liturgie der Kirche für Ackermann und seine Untergebenen ein rotes Tuch ist. Möglicherweise hat eine falsche Ekklesiologie den Verstorbenen zu Lebzeiten daran gehindert, den richtigen Adressaten für diese …Mehr
Hier ist den Vorrednern zu widersprechen. Die Erfüllung des letzten Willens verlangt man nicht von jemandem, von dem man sicher weiß, dass sie ihm ein Gräuel ist. Jeder weiß doch, dass die Liturgie der Kirche für Ackermann und seine Untergebenen ein rotes Tuch ist. Möglicherweise hat eine falsche Ekklesiologie den Verstorbenen zu Lebzeiten daran gehindert, den richtigen Adressaten für diese Willensbekundung auszusehen.
Aquila
🤒 🤬 🙏
Man konnte schon öfter erleben, dass modernistisch eingestellte Ordinariats-Funktionäre und Bischöfe besonders unbarmherzig sind!Mehr
🤒 🤬 🙏

Man konnte schon öfter erleben, dass modernistisch eingestellte Ordinariats-Funktionäre und Bischöfe besonders unbarmherzig sind!
Eugenia-Sarto
Das .macht mich sehr traurig, sehr . Man steht hilflos vor solchen Tatsachen. so beschämend ist das.
a.t.m
R.I.P. 🙏 🙏 🙏
Tradition und Kontinuität
So unbarmherzig sind die Verfechter der neuen "Barmherzigkeit"! Die Entscheidung des Ordinariats ist umso unverständlicher, als die Alte Messe im Bistum Trier durchaus gefeiert werden darf. Wahrscheinlich hat man panische Angst, dass immer mehr Gläubige Gefallen an ihr finden könnten. Als ob es nicht vorrangig um das Heil der Seelen ginge.