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„Zurück zum echten Geist des Konzils“? Von Pater Steffen Kusmenko FSSPX

„Zurück zum echten Geist des Konzils.“1 Mit diesem Satz schließt ein Artikel von Pater Dr. Markus Christoph SJM in der Juli-Ausgabe 2023 (Nr. 353/7) im Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Petrus.

Dieser Artikel ist nicht der erste, der das Zweite Vatikanische Konzil zum Thema hat. In mehreren Ausgaben ist dieses Thema im Laufe des Jahres bereits behandelt worden.

Sehr auffällig ist, dass in diesen Artikeln das Zweite Vatikanische Konzil sehr einseitig, sozusagen nur von seiner Sonnenseite her, betrachtet und beurteilt wird. In einer der letzten Ausgaben wurde auch Erzbischof Marcel Lefebvre und die von ihm gegründete Priesterbruderschaft St. Pius X. kritisiert, vor allem wegen ihrer kritischen Haltung am Konzil. Es ist daher angebracht einige Anmerkungen vorzunehmen.

Pater Christoph beklagt in seinem Artikel mit dem Titel „Der Geist des Konzils“ folgendes:

„Durch die missbräuchliche Verwendung der Rede vom Geist des Konzils ist für manchen treuen Katholiken das Konzil selbst verdächtig geworden. Ist die heutige Kirchenkrise nicht Beweis genug, dass something is rotten2 mit dem Konzil? Doch damit übernimmt man streng genommen dieselbe problematische Argumentationsweise, die die nachkonziliare Zeit ge- prägt hat: Man projiziert die eigene Meinung auf das Konzil und ignoriert dabei den wirkli- chen Text des Vatikanums - und damit seinen wirklichen Geist.“3 Und einige Zeilen später heißt es dann: „Unsere Antwort auf die missbräuchliche Verwendung des Begriffs ,Konzilsgeist‘ muss darum lauten: Zurück zum Buchstaben. Zurück zum echten Geist des Konzils.“

Pater Christoph beklagt also, dass für manche treuen Katholiken das Konzil verdächtig geworden ist, weil die Formel „Geist des Konzils“ missbräuchlich verwendet würde. Man müsse nur zum wahren Text des Konzils zurückkehren - zum Buchstaben - und man würde erkennen, dass die nachkonziliaren Auswüchse nichts mit dem Konzil selber zu tun hätten, sondern nur Missdeutungen desselben seien.

Nehmen wir also diesen Aufruf von Pater Christoph ernst und gehen wir „zurück zum Buchstaben“ des Konzils. Zwei Kostproben sollen uns den wahren Geist des Konzils vor Augen führen.

Erste Kostprobe: Nachdem in der „Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen“ („Nostra aetate“) Nr. 2 zunächst der Hinduismus positiv bewertet wurde, ist die Rede davon, dass „im Buddhismus in seinen verschiedenen Formen“ den Menschen ein Weg gelehrt wird, auf dem sie „mit andächtigem und vertrauendem Sinn einen Zustand vollkommener Befreiung zu erreichen oder, sowohl durch eigene Anstrengungen als auch gestützt auf höhere Hilfe, zu höchster Erleuchtung zu gelangen vermögen“. 4

Kommentieren wir diese empörende Aussage mit einem Abschnitt aus dem „Katechismus zur kirchlichen Krise“ von Pater Matthias Gaudron: „Der Buddhismus ist eine Religion ohne Gott.

Der Mensch glaubt sich hier selbst erlösen zu können, und diese Erlösung besteht im Einge- hen ins Nirwana, ins Nichts. Im Buddhismus gibt es kein ewiges Leben in der Vereinigung mit Gott, sondern nur ein Ende der Leiden und Schmerzen durch die Auflösung der eigenen Existenz“.5 Wie kann man außerdem zu höchster Erleuchtung gelangen ohne Christus, der allein „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ ist (vgl. Joh 14,6).

In derselben oben genannten Erklärung „Nostra aetate“ ist ein wenig später im 3. Kapitel von den Muslimen die Rede. Wörtlich heißt es:

„Mit Wertschätzung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den einzigen Gott anbeten, den lebendigen und für sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat...“6

Nachfolgend wird der Glaube der Muslime und ihre Treue zu ihrem Glauben dann mit dem Glauben und der Treue Abrahams verglichen.

Eigentlich erübrigt sich die Kommentierung einer solchen Stelle. Zitieren wir dennoch den Katechismus von Pater Gaudron:

„Der Islam verwirft die Dreifaltigkeit Gottes und damit auch die Gottheit Christi als Lästerung. Er fördert die Grausamkeit und die Sinnlichkeit, indem er die Tötung eines Christen als gutes Werk preist, die Vielweiberei erlaubt und den Menschen ein Paradies sinnlicher Freuden verheißt. Man vergleiche dazu einige Suren des Korans: ,Un- gläubige sind gewiss jene gewesen, die gesagt haben: Allah ist der Messias, der Sohn Mariens.‘ ,Wenn ihr Ungläubigen begegnet, tötet sie, indem ihr ein großes Gemetzel anrichtet, und zieht die Fesseln der Gefangenen fest zusammen.’ Vom Paradies heißt es: ,Was die Frauen betrifft, werden sie ... vor Leidenschaft brennen; alle werden sie Jungfrauen sein, und nach eurer geschlechtlichen Vereinigung wird ihre Jungfräulichkeit wieder hergestellt werden‘“.7

Zweite Kostprobe: Im Ökumenismusdekret „Unitatis redintegratio“ ist die Rede von den getrennten Kirchen und Gemeinschaften. Dort heißt es, dass diese getrennten Kirchen und Gemeinschaften zwar mit Mängeln behaftet sind, aber deswegen „keineswegs ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heils“ sind.

„Denn der Geist Christi weigert sich nicht, sie als Mittel des Heils zu gebrauchen, deren Kraft sich von der Fülle der Gnade und Wahrheit her- leitet, die der katholischen Kirche anvertraut ist“.8

Die von der katholischen Kirche und damit von Christus getrennten Gemeinschaften können als solche niemals Mittel des Heils sind. Die Kirche hat vor dem Konzil immer genau das Gegenteil gelehrt.

„Wenn die Mitglieder dieser Gemeinschaften in der Gnade sind, dann nur, weil sie es nicht besser wissen und darum schuldlos an ihrer Trennung vom Leib der Kirche sind. Nach katholischer Lehre können diese Nichtkatholiken zur Seele der wahren Kirche gehören. Hier handelt es sich aber immer nur um einzelne, die nichtkatholischen Konfessionen als solche sind nicht gottgewollt. Sie führen nicht zur wahren Kirche hin, sondern von ihr weg“.9

Diese zwei Kostproben, die uns „zurück zum Buchstaben“ und „zurück zum echten Geist des Konzils“ führen, dürften genügen, um aufzuzeigen, dass das Konzil den treuen Katholiken nicht einfach nur deshalb verdächtig ist, weil eine spätere Missdeutung es verdächtig gemacht hat - wie Pater Christoph beklagt - , sondern weil es tatsächlich - gelinde gesagt - verdächtig ist.

Richtiger müsste man sagen, es enthält Aussagen, die mit dem Glauben der Kirche aller Zeiten nicht vereinbar sind und in Widerspruch dazu stehen, wie wir oben anhand der beiden Kostproben sehen durften.

Weitere könnten angeführt werden, würden aber den Rahmen dieses Artikels sprengen.

Wer also das Konzil mit größter Zurückhaltung betrachtet, projiziert keineswegs „die eigene Meinung auf das Konzil und ignoriert dabei den wirklichen Text des Vatikanums“, wie Pater Christoph behauptet.

Nein, wer an der Überlieferung der Kirche festhält und die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils aufmerksam liest, der kann nicht übersehen, dass das Konzil höchstproblematische Aussagen enthält, die unmöglich mit der überlieferten Lehre der Kirche vereinbar sind.

Kein geringerer als Kardinal Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., nannte z.B. das Konzilsdokument „Gaudium et spes“, das die Kirche in der Welt von heute zum Thema hat, einen „Gegensyllabus“10!11

Auch der Konzilstheologe Yves Congar O.P. gibt offen den Bruch mit der Tradition zu, wenn er bezüglich des Dokuments „Dignitatis humanae“ (Erklärung über die Religionsfreiheit) schreibt:

„Man kann nicht leugnen, dass die Erklärung über die Religionsfreiheit materiell anderes sagt als der Syllabus von 1864 und sogar ungefähr das Gegenteil der Sätze 16, 17 und 19!“12

An einer anderen Stelle äußert er: „Auf Bitten des Papstes hin habe ich bei den letzten Abschnitten der Erklärung über die Religionsfreiheit mitgearbeitet; es handelte sich darum zu zeigen, dass das Thema der Religionsfreiheit schon in der Heiligen Schrift enthalten ist; aber es findet sich dort nicht.“13

Auch Pater Courtnay Murray war maßgeblich an der Ausarbeitung von „Dignitatis humanae“ beteiligt. Er schreibt:

„Fast genau ein Jahrhundert später scheint die Erklärung über die Religionsfreiheit genau das als katholische Lehre zu verkünden, was Gregor XVI. als Wahnsinn, als eine verrückte Idee bezeichnet hat.“14

Alles das darf uns nicht verwundern, wenn wir bedenken, von welchem Geist manche Kon- zilstheologen beseelt waren, die maßgeblichen Einfluss auf das Konzilsgeschehen hatten. So z.B. der bereits genannte Yves Congar O.P. Folgende Aussage stammt von ihm:

„Luther ist eines der größten religiösen Genies der gesamten Geschichte. Ich stelle ihn in dieser Hinsicht auf eine Stufe mit dem hl. Augustinus, dem hl. Thomas von Aquin oder mit Pascal. In gewisser Weise steht er noch höher. ... Luther war ein Mann der Kirche“.15

Neben Yves Congar hatte der deutsche Theologe Karl Rahner SJ, der unter dem Pontifikat von Pius XII. wegen seiner progressiven Thesen gemaßregelt wurde, einen maßgeblichen Einfluss auf das Konzil. Ralph Wiltgen geht in seinem Buch „Der Rhein fließt in den Tiber“ soweit, dass er in Rahner den einflussreichsten Theologen des Konzils sieht.16 Auch sein Gesinnungsgenosse Yves Congar stimmt diesem Einfluss Rahners zu.

Abschließend ist zu sagen, dass sicherlich nicht geleugnet werden kann, dass manche Auswüchse nach dem Konzil tatsächlich über den eigentlichen Wortlaut des Konzils hinausgehen.

Aber darf uns das verwundern, wenn manche Texte des Konzils teilweise kühn gegen die überlieferte kirchliche Lehre verstoßen und auch bewusst Texte zweideutig formuliert worden sind, wie es Karl Rahner und Herbert Vorgrimler in ihrem kleinen Konzilskompendium ausdrücklich zugeben.

Es heißt dort, dass Aussagen des Konzils „teilweise auch auf dem Weg eines Kompromisses zustande gekommen [sind], also teilweise dadurch, dass man manche und nicht unerhebliche theologische Fragen, über die man sich nicht einigen konnte, offen ließ, Formulierungen wählte, die von den einzelnen theologische Gruppen und Richtungen auf dem Konzil noch verschieden gedeutet werden können; aber es ist nicht wahr, dass all diese theologischen Aussagen des Konzils nur Formulierungen sind, die alles beim Alten be- lassen“.17

Auswüchse waren also von vornherein durch die Zweideutigkeiten vorprogrammiert, wes- halb man nun nicht darüber lamentieren darf, wenn sie nachher dann auch tatsächlich eintreten. Wieder einmal bewahrheitet sich hier das Sprichwort: „Die Revolution frisst ihre eignen Kinder.“

Abschließend sei allen Lesern der „Katechismus zur kirchlichen Krise“ zur Lektüre empfohlen. Dort wird die Problematik des Konzils sehr klar und leicht verständlich behandelt.

___________________________________________

1 Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Petrus, Ausgabe Juli 2023, 33. Jg., Nr. 353/7, S. 8 (nachfolgend abgekürzt: Infoblatt St. Petrus)
2 Irgendetwas ist faul
3 Infoblatt St. Petrus, S. 9

4 Heinrich Denzinger: Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, Herder, Freiburg 2005; vgl. Marginale 4196 (nachfolgend abgekürzt als DH)

5 Matthias Gaudron: Katechismus zur kirchlichen Krise, Sarto, Bobingen, 2017; S. 111 (nachfolgend abgekürzt als KZK)
6 DH, Nr. 4197
7 KZK, S. 111f.

8 DH 4189

9 KZK, S. 110
10 Der „Syllabus“ ist eine Sammlung von kirchlich verurteilten Irrtümern, die von Papst Pius IX. am 8. Dezember 1864, herausgegeben wurde (vgl. DH 2901ff.).
11 Zitat nach: Ratzinger, Joseph Kardinal: Theologische Prinzipienlehre, München 1982, S. 398, aus: KZK, S. 80
12 Zitat nach: P. Congar, La crise dans l'Église et Mgr. Lefebvre, S. 50., aus: KZK, S. 93
13 Zitat nach: Eric Vatré, A la droite du père, S. 118., aus: KZK, S. 93
14 Zitat nach: Courtnay-Murray, zitiert durch Abbé de Nantes, La Contrereforme catholique, No. 57, S. 5., aus: KZK, S. 93
15 Zitat nach: Le Père Congar interrogé par Jacques Duquesne: Une vie pour la vérité. Paris, Le Centurion, 1975,

Verwendete Literatur:
Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Petrus, Ausgabe Juli 2023, 33. Jg., Nr. 353/7

Heinrich Denzinger: Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, Herder, Freiburg 2005 (DH)

Karl Rahner und Herbert Vorgrimler: Kleines Konzilskompendium, Herder, Freiburg 1966 (KK) Matthias Gaudron: Katechismus zur kirchlichen Krise, Sarto, Bobingen, 2017 (KZK)
Ralph Wiltgen: Der Rhein fließt in den Tiber, Lins, Feldkirch, 1988 (RT)
Stefan Frey: Akte des Lehramtes, Studienunterlagen, Zaitzkofen 2008
Mir vsjem
Was soll das eigentlich? Sollte doch die FSSPX vor ihrer eigenen Tür kehren.
Wurde von der damaligen Führungsspitze der FSSPX in der Doktrinellen Präambel das Konzil doch selbst angenommen. Alle Konzilsdekrete waren plötzlich soweit in Ordnung. Hingewiesen wurde lediglich auf das Recht auf Religionsfreiheit, wobei dies auch angenommen werden kann, wenn diese "im Licht der vollständigen und …Mehr
Was soll das eigentlich? Sollte doch die FSSPX vor ihrer eigenen Tür kehren.
Wurde von der damaligen Führungsspitze der FSSPX in der Doktrinellen Präambel das Konzil doch selbst angenommen. Alle Konzilsdekrete waren plötzlich soweit in Ordnung. Hingewiesen wurde lediglich auf das Recht auf Religionsfreiheit, wobei dies auch angenommen werden kann, wenn diese "im Licht der vollständigen und ununterbrochenen Überlieferung in solcher Weise aufgefasst werden, dass sie mit den bisher vom Lehramt der Kirche vorgelegten Wahrheiten übereinstimmen." Das ist eine Irreführung. Nichts davon kann angenommen werden, wenn etwas anderes herausgelesen werden muss als geschrieben steht. Ein beispielloser Hinweis, denn nichts kann anders aufgefasst werden als es dort steht. Die kirchliche Lehraussage der wahren Päpste war so eindeutig, dass es keiner Interpretation bedurfte. Das war das Trickswerk Ratzingers mit seinen vielseitigen Interpretationen - denken wir nur an das Dritte Geheimnis von Fatima.
Vates
Zwar lassen die FSSPX-Oberen solche nur allzu berechtigte, sachlich begründete Kritik an den von der FSSP geleugneten Irrtümern des II. Vatikanums zur Beschwichtigung ihrer Gläubigen noch zu; sie selbst aber bereiten schon hinter den Kulissen ein "Arrangement" mit dem neomodernistischen Rom via Bischofsweihen vor....... . Wer zweifelt daran?
Mir vsjem
"..Sehr auffällig ist, dass in diesen Artikeln das Zweite Vatikanische Konzil sehr einseitig, sozusagen nur von seiner Sonnenseite her, betrachtet und beurteilt wird..."
Hier zeigt sich nur, wohin man kommt, wenn man sich für einen Anschluss an ROM entschieden hat. Dasselbe blüht der FSSPX. Nach und nach gibt man alles auf.Mehr
"..Sehr auffällig ist, dass in diesen Artikeln das Zweite Vatikanische Konzil sehr einseitig, sozusagen nur von seiner Sonnenseite her, betrachtet und beurteilt wird..."

Hier zeigt sich nur, wohin man kommt, wenn man sich für einen Anschluss an ROM entschieden hat. Dasselbe blüht der FSSPX. Nach und nach gibt man alles auf.
Klaus Elmar Müller
1. Die Beweislast liegt auf Seiten der Verteidiger des Konzils, weil die kirchliche Realität mit einer Konzilsinterpretation der Kontinuität nichts mehr zu tun hat. Ob das Konzil schlecht oder nicht schlecht war, ist mittlerweile leider nebensächlich geworden. 2. Eine Kritik an den Texten ist schwierig: Das Konzil anerkennt ja nur das Bemühen des Buddhismus an, auch nicht den Islam, sondern …Mehr
1. Die Beweislast liegt auf Seiten der Verteidiger des Konzils, weil die kirchliche Realität mit einer Konzilsinterpretation der Kontinuität nichts mehr zu tun hat. Ob das Konzil schlecht oder nicht schlecht war, ist mittlerweile leider nebensächlich geworden. 2. Eine Kritik an den Texten ist schwierig: Das Konzil anerkennt ja nur das Bemühen des Buddhismus an, auch nicht den Islam, sondern respektiert die Muslime, die in ihrem Herzen selbstverständlich von Natur aus auf den wahren Gott angelegt sind. Ein User hier zeigt, dass Ratzinger als Theologieprofessor eine "Interpretation des Bruches" vertrat. Aber auf die Schlacht der Stubengelehrten über Texte auf Papier sollte man sich nicht einlassen, lohnt nicht, ist Vergangenheit ebenso wie "das" Konzil. Hier noch der Link zu @Girolamo Savonarola , der in seinem Kommentar auf die revolutionäre Deutung des Konzils durch Ratzinger hinweist: Burke: Deutsche Synode wird die Kirche überfluten
Rückkehr-Ökumene
"Zurück zum echten Geist des Konzils" heißt insbesondere: "Zurück zum Widerspruch". Man bedenke doch allein, was das Konzil zur Heilsnotwenigkeit der katholischen Kirche einerseits bejahend anderseits verneinend sagt, nämlich:
"Auch nicht wenige heilige Handlungen der christlichen Religion werden bei den von uns getrennten Brüdern vollzogen, die auf vielfältige Weisen je nach der verschiedenen …Mehr
"Zurück zum echten Geist des Konzils" heißt insbesondere: "Zurück zum Widerspruch". Man bedenke doch allein, was das Konzil zur Heilsnotwenigkeit der katholischen Kirche einerseits bejahend anderseits verneinend sagt, nämlich:

"Auch nicht wenige heilige Handlungen der christlichen Religion werden bei den von uns getrennten Brüdern vollzogen, die auf vielfältige Weisen je nach der verschiedenen Verfasstheit einer jeden Kirche oder Gemeinschaft ohne Zweifel das Leben der Gnade tatsächlich erzeugen können und als geeignet zu bezeichnen sind, den Zutritt zur Gemeinschaft des Heiles zu öffnen.
Daher sind diese getrennten Kirchen und Gemeinschaften selbst, auch wenn sie, wie wir glauben, jene Mängel erleiden, keineswegs im Mysterium des Heiles der Bedeutung und des Gewichts beraubt. Der Geist Christi weigert sich nämlich nicht, sie als Mittel des Heils zu gebrauchen, deren Kraft sich von der Fülle der Gnade und Wahrheit herleitet, die der katholischen Kirche anvertraut ist.

Dazu gibt es im Konzilstext eine Gegenstelle, die im Widerspruch zu der zitierten Stelle aus Unitatis redintegratio, Art. 3.4., steht und welche die Heilsnotwendigkeit der katholischen Kirche zum Ausdruck bringt. In Art. 14 von Lumen gentium heißt es nämlich: „Darum könnten jene Menschen nicht gerettet werden, die sehr wohl wissen, dass die katholische Kirche von Gott durch Jesus Christus als eine notwendige gegründet wurde, jedoch nicht entweder in sie eintreten oder in ihr ausharren wollten.“
Die Petrusbruderschaft weiß um Widersprüche in den Konzilstexten, aber sie darf diese nicht öffentlich vor Augen stellen, um ihre Existenz nicht zu gefährden. Darin besteht u. a. das Elend dieser Bruderschaft.
Um ihre Unterwürfigkeit unter das moderne Rom demonstrieren zu können, muss sie die Wahrheit über das Konzil verschweigen bzw. verdrehen.
sudetus schönhoff
Echter Geist des Konzils ???? Na diesem Geist würde ich sagen VADE RETRO !!