Bischof Hofmann predigte erstmals am Reformationstag in einem evangelischen Gotteshaus
(gloria.tv/ POW) Erstmals hat Würzburgs Bischof Dr. Friedhelm Hofmann anlässlich des Reformationstags in einem evangelischen Gotteshaus gepredigt. In der Sankt-Johannis-Kirche in Schweinfurt, der Hauptkirche der evangelischen Kirchengemeinden in Schweinfurt, rief er beim zentralen Festgottesdienst des evangelischen Dekanats am Mittwochabend, 31. Oktober, die Christen auf, nach Wegen zur Einheit der christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften zu suchen. Das müsse erst recht angesichts des mit der Trennung der Christenheit verbundenen Vertrauensverlusts geschehen, der der Verkündigung der christlichen Botschaft im Weg stehe.
Bischof Hofmann war der Einladung des evangelisch-lutherischen Dekanats Schweinfurt und des Dekans Oliver Bruckmann zu dieser Premiere gefolgt. „Wir wissen es zu schätzen, dass Bischof Friedhelm am Reformationsfest in unserer Kirche predigt“, betonte Bruckmann in seiner Begrüßung. Gleichzeitig erinnerte er an das Anliegen der Reformation, „solus Christus – allein Christus“, das die Kirchen verbinde. „Christus als Mittelpunkt unseres Glaubens haben wir gemeinsam.“ Bereits 1981 hatte der damalige katholische Bischof von Würzburg, Dr. Paul-Werner Scheele, bei einem lutherischen Gedenkgottesdienst zum Reformationstag in der Stephanskirche in Würzburg die Predigt gehalten.
„Am heutigen Reformationstag wird uns Christen wieder schmerzhaft bewusst, dass Schuld, Unzulänglichkeiten und Fehlverhalten innerhalb der Christenheit zu Trennung, Unrecht und Leid geführt haben“, betonte Bischof Hofmann zu Beginn seiner Predigt. Das könnten und dürften die Christen nicht übersehen und übergehen. Auf dem Weg zur Einheit der Christen sei in den vergangenen Jahren schon vieles geschehen. Aber vieles sei auch noch ungeklärt und harre des gemeinsamen Betens und Ringens. Dabei müsse die Bitte Jesu unter die Haut gehen: „Alle sollen eins sein.“
Weiter erinnerte Bischof Hofmann an die Enzyklika „Deus caritas est“ von Papst Benedikt XVI., in der dieser eindringlich von der Liebe Gottes und vom Liebesaustausch in Gott spreche. Diese innergöttliche Liebeskraft solle auch das Herz der Kirche verwandeln, damit sie in der Welt die Liebe Gottes zu den Menschen bezeugen könne. Zu diesem Zeugnis gehöre die Einheit im Glauben. „Einheit ist hier mehr als nur ein einigendes Band. Einheit bedeutet hier Bestätigung und Zeichen des Bekenntnisses an die Gottheit Jesu Christi. Die Welt soll durch die Einheit und Einigkeit der Christen zum Glauben kommen“, unterstrich Bischof Hofmann. Das Ziel der vollen Gemeinschaft mit Gott in der Herrlichkeit des ewigen Lebens könne nur glaubhaft verkündet werden, wenn die Christen die Liebe selber umsetzten, die Jesus verkündet, verkörpert und gelebt habe.
Die Christen ermutigte der Bischof, die Botschaft der Seligpreisungen der Bergpredigt Jesu ernst zu nehmen. Diese sei kein billiges Trostpflaster, um die Ungereimtheiten und Leiden in der Welt still zu ertragen. „Diese Predigt Jesu ist ein Protest gegen eine verdorbene Gesellschaft, in der Ungerechtigkeit, Folter, Hunger und Elend möglich sind“, betonte der Bischof. Angesichts der Vertrauenskrise sei es für die christlichen Kirchen dringend an der Zeit, die Seligpreisungen nicht nur weiterhin zu verkünden, sondern sie umzusetzen. Alle Christen – und auch jeder einzelne Christ – bräuchten die Bereitschaft, sich an die Seite der Armen, Hungernden, Trauernden und Bedrückten zu stellen. Das sei allen Christen gemeinsam aufgegeben – „welcher Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft wir auch angehören“. Das Zweite Vatikanische Konzil habe diese allen Christen gemeinsame Grundüberzeugung in einem entscheidenden und aufrüttelnden Satz formuliert: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“
Was die materielle Spendenfreudigkeit angehe, geschehe in Deutschland viel Gutes. „Aber wie steht es schon bei uns mit der Akzeptanz der Gestrauchelten, der Auf- und Annahme der Asylbewerber in unserer konkreten Nachbarschaft, der seelisch Ausgebluteten in unserem nächsten Lebensumfeld? Wie reagieren wir, wenn ganz konkrete Hilfeleistung nötig ist?“, fragte der Bischof. Die Welt heute warte darauf, Menschen der Bergpredigt zu begegnen.
In den Fürbitten gedachten die Christen der Not in der Welt und baten um die Einheit der Kirchen. Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgte Kantorin Sylvia Sauer aus Volkach. Ein Stehempfang beschloss den Abend des Reformationsfestes in Schweinfurt.
Bischof Hofmann war der Einladung des evangelisch-lutherischen Dekanats Schweinfurt und des Dekans Oliver Bruckmann zu dieser Premiere gefolgt. „Wir wissen es zu schätzen, dass Bischof Friedhelm am Reformationsfest in unserer Kirche predigt“, betonte Bruckmann in seiner Begrüßung. Gleichzeitig erinnerte er an das Anliegen der Reformation, „solus Christus – allein Christus“, das die Kirchen verbinde. „Christus als Mittelpunkt unseres Glaubens haben wir gemeinsam.“ Bereits 1981 hatte der damalige katholische Bischof von Würzburg, Dr. Paul-Werner Scheele, bei einem lutherischen Gedenkgottesdienst zum Reformationstag in der Stephanskirche in Würzburg die Predigt gehalten.
„Am heutigen Reformationstag wird uns Christen wieder schmerzhaft bewusst, dass Schuld, Unzulänglichkeiten und Fehlverhalten innerhalb der Christenheit zu Trennung, Unrecht und Leid geführt haben“, betonte Bischof Hofmann zu Beginn seiner Predigt. Das könnten und dürften die Christen nicht übersehen und übergehen. Auf dem Weg zur Einheit der Christen sei in den vergangenen Jahren schon vieles geschehen. Aber vieles sei auch noch ungeklärt und harre des gemeinsamen Betens und Ringens. Dabei müsse die Bitte Jesu unter die Haut gehen: „Alle sollen eins sein.“
Weiter erinnerte Bischof Hofmann an die Enzyklika „Deus caritas est“ von Papst Benedikt XVI., in der dieser eindringlich von der Liebe Gottes und vom Liebesaustausch in Gott spreche. Diese innergöttliche Liebeskraft solle auch das Herz der Kirche verwandeln, damit sie in der Welt die Liebe Gottes zu den Menschen bezeugen könne. Zu diesem Zeugnis gehöre die Einheit im Glauben. „Einheit ist hier mehr als nur ein einigendes Band. Einheit bedeutet hier Bestätigung und Zeichen des Bekenntnisses an die Gottheit Jesu Christi. Die Welt soll durch die Einheit und Einigkeit der Christen zum Glauben kommen“, unterstrich Bischof Hofmann. Das Ziel der vollen Gemeinschaft mit Gott in der Herrlichkeit des ewigen Lebens könne nur glaubhaft verkündet werden, wenn die Christen die Liebe selber umsetzten, die Jesus verkündet, verkörpert und gelebt habe.
Die Christen ermutigte der Bischof, die Botschaft der Seligpreisungen der Bergpredigt Jesu ernst zu nehmen. Diese sei kein billiges Trostpflaster, um die Ungereimtheiten und Leiden in der Welt still zu ertragen. „Diese Predigt Jesu ist ein Protest gegen eine verdorbene Gesellschaft, in der Ungerechtigkeit, Folter, Hunger und Elend möglich sind“, betonte der Bischof. Angesichts der Vertrauenskrise sei es für die christlichen Kirchen dringend an der Zeit, die Seligpreisungen nicht nur weiterhin zu verkünden, sondern sie umzusetzen. Alle Christen – und auch jeder einzelne Christ – bräuchten die Bereitschaft, sich an die Seite der Armen, Hungernden, Trauernden und Bedrückten zu stellen. Das sei allen Christen gemeinsam aufgegeben – „welcher Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft wir auch angehören“. Das Zweite Vatikanische Konzil habe diese allen Christen gemeinsame Grundüberzeugung in einem entscheidenden und aufrüttelnden Satz formuliert: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“
Was die materielle Spendenfreudigkeit angehe, geschehe in Deutschland viel Gutes. „Aber wie steht es schon bei uns mit der Akzeptanz der Gestrauchelten, der Auf- und Annahme der Asylbewerber in unserer konkreten Nachbarschaft, der seelisch Ausgebluteten in unserem nächsten Lebensumfeld? Wie reagieren wir, wenn ganz konkrete Hilfeleistung nötig ist?“, fragte der Bischof. Die Welt heute warte darauf, Menschen der Bergpredigt zu begegnen.
In den Fürbitten gedachten die Christen der Not in der Welt und baten um die Einheit der Kirchen. Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgte Kantorin Sylvia Sauer aus Volkach. Ein Stehempfang beschloss den Abend des Reformationsfestes in Schweinfurt.