Auf liturgische Missbräuche aufmerksam machen
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Diese Ordnung gehört zu den Stützpfeilern der weltweiten Einheit der katholischen Kirche. Der Bischof lädt dazu ein, das Heilige und Unverfügbare in der Liturgie neu zu entdecken und im Gottesdienst nicht Menschenwerk oder ein historisch geformtes Ritual zu sehen, sondern die Begegnung mit dem Heiligen, mit Gott selbst.
In dieser Perspektive sind Gottesdienst und liturgische Ordnung nicht etwas, was der Mensch selber konzipiert, um es dann nach eigenem Gutdünken auch wieder abzuändern, sondern etwas, was der Mensch nur empfangen kann: im geborgenen Raum der Kirche.
In der Liturgie ist Gott der eigentliche Urheber, Gestalter und Handelnde, wobei der Kirche die Pflicht zukommt, das Heilige über die Jahrhunderte zu bewahren und den Menschen stets neu zugänglich zu machen. So plädiert der Bischof für eine neue, vertiefte Ehrfurcht vor der Heiligen Messe sowie für das Einhalten der Gottesdienst-Ordnung gemäß universalkirchlichen Vorgaben. In diesem Zusammenhang erinnert er an eine Vielzahl von Grundsätzen der Kirche betreffend die Einführung in den Glauben (Katechese), die Feier der Heiligen Messe sowie den Empfang der Kommunion.
Bischof Vitus Huonder betont außerdem das Recht der Gläubigen auf eine Liturgie ohne Missbräuche, das heißt ohne Eigenmächtigkeiten vor Ort. Dazu erinnert der Hirtenbrief an die 2004 erschienene Instruktion Redemptionis Sacramentum der „Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung“, die jedem Katholiken das Recht zubilligt, den Diözesanbischof oder den Apostolischen Stuhl auf liturgische Missbräuche aufmerksam zu machen.
Schließlich zeigt der Bischof, dass gerade das Dokument des II. Vatikanischen Konzils, das die Liturgie betrifft, noch nicht vollumfänglich angenommen und verwirklicht ist, wie es das Konzil eigentlich gewünscht hätte. Und er gibt der Hoffnung Ausdruck, dass dies nun, fünfzig Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil, geschehen möge – im Dienst der Einheit der Kirche.