Kommt die Erbsünde von Adam und Eva oder von Adam allein?

Von Adam allein. Haben denn diejenigen, die glauben, sie komme von Adam und Eva, sich schon mal Gedanken darüber gemacht, warum es nie Schwierigkeiten bereitet hat, Jesus, den Sohn Gottes und Mariä …Mehr
Von Adam allein. Haben denn diejenigen, die glauben, sie komme von Adam und Eva, sich schon mal Gedanken darüber gemacht, warum es nie Schwierigkeiten bereitet hat, Jesus, den Sohn Gottes und Mariä von der Erbsünde frei zu sehen? Käme die Erbsünde von Adam und Eva, von Mann und Frau also, müsste doch Jesus als Sohn Mariä zumindest mit der halben Erbsünde belastet sein. Mariä Freiheit von der Erbsünde widersprachen ja sogar noch die Scholastiker Thomas von Aquin und Bonaventura; sie war ja die Tochter des mit der Erbsünde belasteten Joachims. Ihre Erbsündenfreiheit ist eben eine einzigartige Ausnahme..
Der Grund aber, warum ich diesen Artikel schreibe, besteht in seinem Bezug zur Coredemptrix-Frage, zur Frage, ob denn Maria als Miterlöserin gesehen werden kann. Man kann diese Frage nur im Zusammenhang mit der Erbsünde sehen. Von Adam allein kommt die Erbsünde, aber keiner bezweifelt, dass Eva daran mitgewirkt hat. Ebenso kam von Christus allen die Erlösung – nur Gott kann den Ungehorsam …Mehr
DrMartinBachmaier
@Anonym1234: Dass die Erlösungstat Christi Vorrausetzung für die Gnaden Mariä gewesen sei, sehe ich nicht so. Sie gleicht der Aussage, dass Maria erlösungsbedürftig gewesen sei, was sogar der Doctor Marianus, Duns Scotus, "zugab". Ihm fehlten einfach die Mittel, die Unbefleckte Empfängnis Mariä zu beweisen, sodass die Vorauserlösung eingeführt wurde. Auf der Basis der Offenbarungen an die A. K. …Mehr
@Anonym1234: Dass die Erlösungstat Christi Vorrausetzung für die Gnaden Mariä gewesen sei, sehe ich nicht so. Sie gleicht der Aussage, dass Maria erlösungsbedürftig gewesen sei, was sogar der Doctor Marianus, Duns Scotus, "zugab". Ihm fehlten einfach die Mittel, die Unbefleckte Empfängnis Mariä zu beweisen, sodass die Vorauserlösung eingeführt wurde. Auf der Basis der Offenbarungen an die A. K. Emmerich kann man aber die Unbefleckte Empfängnis Mariä ohne Vorauserlösung erklären. Ich möchte darüber noch einen Artikel schreiben.
DrMartinBachmaier
Die Ursünde Adams ist die Erbsünde, die Ursünde Evas nicht. Aus der Ursünde Evas entwickelte sich zwar die Ursünde Adams, sie wäre aber dennoch nicht zustandegekommen, hätte Adam nicht in sie eingewilligt.
augustinus 4
Natürlich entspricht es der Dogmatik.
DrMartinBachmaier
@augustinus 4: Dass die Ursünde zur Erbsünde wird, entspricht nicht der Dogmatik. Hätte Adam nicht gesündigt, wäre nämlich überhaupt nichts weitervererbt worden.
Die geschlechtsspezifischen Sündenkonsequenzen sind als Anteil an Adams Sünde zu sehen. Eva hatte ihn ja zum Sündigen verführt und hatte somit an Adams Sünde großen Anteil, sowie Maria an der Erlösung Christi großen Anteil hat.
augustinus 4
- Den Frauen werden exakt die Sündenkonsequenzen (=Strafen)
Evas weitervererbt.
- Den Männern werden exakt die Sündenkonsequenzen (=Strafen)
Adams weitervererbt.
Die Sündenkonsequenzen, subsummiert unter dem Begriff
"Erbsündenmakel" oder "gefallene Natur"
stammen aus den jeweiligen Ursünden von Adam
und Eva, d.h. die Ursünde wird zur Erbsünde, welche
den geschlechterspezifischen Erbsündenmakel
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- Den Frauen werden exakt die Sündenkonsequenzen (=Strafen)
Evas weitervererbt.
- Den Männern werden exakt die Sündenkonsequenzen (=Strafen)
Adams weitervererbt.

Die Sündenkonsequenzen, subsummiert unter dem Begriff
"Erbsündenmakel" oder "gefallene Natur"
stammen aus den jeweiligen Ursünden von Adam
und Eva, d.h. die Ursünde wird zur Erbsünde, welche
den geschlechterspezifischen Erbsündenmakel vererbt.
DrMartinBachmaier
Aber Adam ist natürlich wie Eva, Maria und Jesus ohne Sünde (ohne Erbsünde) ins menschliche Dasein getreten.
DrMartinBachmaier
@augustinus 4: Möchte mein Posting vom Freitag, den 14. April 2017 um 18:47:41 Uhr korrigieren. Dort hatte ich geschrieben, dass ich weder Adam noch Eva mit der Erbsünde belastet sehe. Richtig ist, dass sich Adam die persönliche Sünde zugezogen hat, die weitervererbt worden ist, also die Erbsünde. Es handelt sich bei uns und bei ihm um dieselbe Sünde. Seinerseits ist sie Erbsünde insofern, als …Mehr
@augustinus 4: Möchte mein Posting vom Freitag, den 14. April 2017 um 18:47:41 Uhr korrigieren. Dort hatte ich geschrieben, dass ich weder Adam noch Eva mit der Erbsünde belastet sehe. Richtig ist, dass sich Adam die persönliche Sünde zugezogen hat, die weitervererbt worden ist, also die Erbsünde. Es handelt sich bei uns und bei ihm um dieselbe Sünde. Seinerseits ist sie Erbsünde insofern, als er sie an uns vererbt hat, unsererseits, als wir sie von ihm geerbt (ererbt) haben.
Evas persönliche Sünde wurde aber nicht weitervererbt. Auch hat Eva die Sünde Adams nicht ererbt. An ihr haftet also die Erbsünde nicht.
Bethlehem 2014
@CollarUri Neee - das Altarsakrament vergesse ich ganz bestimmt nicht. Aber auch da dürfen wir nicht übersehen, daß wir "weniger" Gott in uns aufnehmen, als daß vielmehr wir in ihn aufgenommen werden. Das ist ja einer der "Unterschiede" zwischen gewöhnlicher Nahrung und der eucharistischen. Natürlich ist der Kommunionempfang eine Geburt in uns. Zu Weihnachten feiern wir ja die drei Geburten …Mehr
@CollarUri Neee - das Altarsakrament vergesse ich ganz bestimmt nicht. Aber auch da dürfen wir nicht übersehen, daß wir "weniger" Gott in uns aufnehmen, als daß vielmehr wir in ihn aufgenommen werden. Das ist ja einer der "Unterschiede" zwischen gewöhnlicher Nahrung und der eucharistischen. Natürlich ist der Kommunionempfang eine Geburt in uns. Zu Weihnachten feiern wir ja die drei Geburten Jesu - weshalb der Priester drei Messen lesen darf:
1) aus dem Vater geboren vor aller Zeit
2) aus der Jungfrau geboren zu Bethlehem
3) in unseren Herzen geboren - vor allem durch die Hl. Kommunion.
"Und wäre Jesus tausendmal zu Bethlehem geboren,
doch nicht in Deinem Herzen -
Du gingest dennoch tausendmal verloren!" (frei nach Angelus Silesius)
Zur Jungfrau Maria: sie war sogar noch viel mehr Herausforderungen ausgesetzt als wir. Das meinte ich ja gerade mit dem Titel "Miterlöserin". Sie hat in ganz außerordentlicher Weise gelitten - vollkommen ergeben - und auch viel "sensibler" als wir, da sie einen viel tieferen Einblick in die göttliche Vorsehung hatte, auch, wenn sie im Gegensatz zu ihrem göttlichen Sohn auf Erden glauben mußte.
Und: natürlich haben Sie auch in Bezug auf Eva recht: sie ist "Mutter aller Lebenden". Aber hätte sie die Gnade vererbt, wäre sie dies noch viel mehr, ja sogar im eigentlichen, übernatürlichen Sinn, nicht nur der (gefallenen) Natur nach!
Falko
@Bethlehem 2014 Danke für Ihren Hinweis, sehr interessant. Ich dachte allerdings konzentrierter auf ein Ziel hin, ohne "Geburt" und "Macht Gottes" in allen Einzelheiten und Möglichkeiten auszudefinieren. Sehe da die Mystiker klar im Vorteil, außerdem sind sie für alle verständlicher.
Bethlehem 2014
@Falko Das "Geborenwerden" bezieht sich allein auf das Christuswort (Mt 12, 50 - im Internet gegoogelt!), daß jeder, der den Willen seines Vaters tut, ihm "Bruder, Schwester und Mutter" (!) ist. Anders will ich es gar nicht verstanden wissen. Anders kann man dieses Herrenwort allerdings auch nicht deuten, oder übersehe ich da etwas? (so in meinen Ausführungen an CollarUri)
Zu Ihrem Ausspruch: "…Mehr
@Falko Das "Geborenwerden" bezieht sich allein auf das Christuswort (Mt 12, 50 - im Internet gegoogelt!), daß jeder, der den Willen seines Vaters tut, ihm "Bruder, Schwester und Mutter" (!) ist. Anders will ich es gar nicht verstanden wissen. Anders kann man dieses Herrenwort allerdings auch nicht deuten, oder übersehe ich da etwas? (so in meinen Ausführungen an CollarUri)
Zu Ihrem Ausspruch: "Gott kann nicht da sein, wo auch nur die kleinste Sünde ist." sei bemerkt:
2 Kor. 5, 21: "Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden."
Gott ist sogar in der Hölle - insofern sie ein Ort ist / sein wird. Oder wer sollte Schöpfer der Hölle sein? Schöpfer ist allein Gott. "Gott hat alles geschaffen und erhält alles im Dasein!" - so lehrt es uns der Katechismus. Er kann auch die Hölle nur "im Dasein erhalten", wenn er da gegenwärtig ist. Eine Fernwirkung gibt es ja nicht! Allerdings ist er dort nur als Schöpfer und Erhalter gegenwärtig, nicht als Erlöser usw. - Unter dem Aspekt des Zustandes in der Hölle muß man allerdings sagen, daß Gott diesen Zustand nicht "geschaffen" hat, sondern dies der Mißbrauch des freien Willens von Seiten der Geschöpfe ist (Engel und Menschen).
FROHE OSTERN!
Bethlehem 2014
@CollarUri Sie haben Recht: ich bin da zu ungenau. Ich bin beruflich unterwegs, auch etwas im Streß, und ich habe meine Bibliothek nicht zur Hand. Ich muß aus dem Gedächtnis zitieren, kann keine Zitate belegen, außer, was ich zufällig über Internet eruieren kann. Das ist in gewissem Grad unfair vom mir. Tut mir auch wirklich leid.
Ich möchte Sie aber daran erinnern, daß Maria ein cultus hyperduliae …Mehr
@CollarUri Sie haben Recht: ich bin da zu ungenau. Ich bin beruflich unterwegs, auch etwas im Streß, und ich habe meine Bibliothek nicht zur Hand. Ich muß aus dem Gedächtnis zitieren, kann keine Zitate belegen, außer, was ich zufällig über Internet eruieren kann. Das ist in gewissem Grad unfair vom mir. Tut mir auch wirklich leid.
Ich möchte Sie aber daran erinnern, daß Maria ein cultus hyperduliae gewährt wird, ja, ihr sogar geschuldet ist. Viele Heilige sind der Ansicht, daß sie heiliger ist als alle anderen Heiligen zusammengenommen. - Mich stört einfach der Gedanke: "Maria - eine von uns, eine wie wir - nur halt von Gott erwählt!" - Das klingt einfach zu protestantisch und ist es auch. Natürlich hat Maria alle Gnadenvorzüge nicht aus sich, sondern von Gott. Das ist doch unbestritten!
Und bedenken Sie bitte weiter: selbst von den Aposteln z. B. nimmt die katholische Dogmatik an, daß sie ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr schwer sündigen "konnten". Wie das genau zu verstehen ist, kann ich hier leider auch nicht darlegen. Zweifellos bleibt jeder Mensch bis zu seinem letzten Atemzug frei. Und: selbst danach hört die Freiheit nicht auf: sie ist "nur" gefestigt: entweder ganz im Guten oder ganz im Bösen - wenn man da überhaupt von Freiheit reden mag. Jedenfalls ist der Ausspruch des Hl. Pfarrers von Ars bekannt: "Wenn in der Hölle ein Beichtstuhl stünde: er bliebe leer!" Die Verdammten wollen ihren entsetzlichen Zustand ganz freiwillig.
Den Zustand des Gefestigtsein im Guten aber dürfen wir sehr wohl bei der Allerseligsten Jungfrau früher ansetzen, nicht erst bei ihrer Himmelfahrt, auch nicht erst bei ihrem Tod - wenn wir dies schon bei den Aposteln dürfen!
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Das "Geborenwerden" bezieht sich allein auf das Christuswort (Mt 12, 50 - im Internet gegoogelt!), daß jeder, der den Willen seines Vaters tut, ihm "Bruder, Schwester und Mutter" (!) ist. Anders will ich es gar nicht verstanden wissen. Anders kann man dieses Herrenwort allerdings auch nicht deuten, oder übersehe ich da etwas?
Das Thema "Jungfräulichkeit" habe ich nur zur Veranschaulichung gewählt - nicht, um etwas bei Ihnen zu bezweifeln. Aber wenn Sie dies schon so von mir übernehmen, bin ich ja beruhigt... ;-))
Die Sünde Evas ist eine ganz andere als unsere, gewöhnlichen Sünden sind. Sie handelte als Stammutter (nicht allerdings als Haupt!). Sie sollte Mutter aller (!) Lebenden sein, wurde aber zur Mutter des Todes. Solch weitreichende Folgen haben unsere Sünden nicht.
Außerdem hatte Eva einen viel tieferen Einblick in das, was Tugend und das, was Sünde ist. Ihr Intellekt war ja noch nicht verfinstert! Darüber hinaus war ihr Wille noch nicht geschwächt: ganz im Gegensatz zu uns fiel ihr die Tugend leicht und das Sündigen war ihr schwer. - Bitte vergessen Sie dies nicht! - Entsprechendes gilt natürlich auch für Adam.
Der Hl. Geist hat Maria nicht "nötig", aber sich erwählt! In vielem hat Gott sich von ihr tatsächlich abhängig gemacht bzw. von ihrer freien (!) Willensentscheidung: z. B. in seiner Menschwerdung!
FROHE OSTERN!
Falko
@CollarUri Genau! Sie erkennen fast die Miterlöserschaft. Doch Gott kann nicht in uns geboren werden, sondern wir sollen sein Tempel sein. Das ist was grundsätzlich anderes.
Weiter: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen." Das erschütternde Bekenntnis, dass das Lamm nun mit den Sünden der Welt beladen ist. Gott kann nicht da sein, wo auch nur die kleinste Sünde ist.
Weiter: Das ist …Mehr
@CollarUri Genau! Sie erkennen fast die Miterlöserschaft. Doch Gott kann nicht in uns geboren werden, sondern wir sollen sein Tempel sein. Das ist was grundsätzlich anderes.
Weiter: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen." Das erschütternde Bekenntnis, dass das Lamm nun mit den Sünden der Welt beladen ist. Gott kann nicht da sein, wo auch nur die kleinste Sünde ist.
Weiter: Das ist das Heilswerk, die Miterlöserschaft Mariens. Unduplizierbar für uns Menschen. Sündenfrei. Nicht nur eine Begegnung mit dem Hl. Geist. Sündenlose Reinheit. "Mir geschehe nach Deinem Wort" macht das Heil erst möglich. Es spricht Maria.
Bethlehem 2014
@CollarUri Aha. Maria also "eine wie Du und ich"? Tut mir leid, das ist einfach Protestantismus. -
Maria ist in ganz besonderer Weise erwählt. Sie ist Gottesgebärerin in ganz vorzüglicher Weise, selbst, wenn auch wir Christen Christus in anderen gebären können. Sie ist Jungfrau - und ihre Jungfräulichkeit ist etwas ganz anderes als die einer jungen Frau, die einfach noch keinen Geschlechtsverkehr …Mehr
@CollarUri Aha. Maria also "eine wie Du und ich"? Tut mir leid, das ist einfach Protestantismus. -
Maria ist in ganz besonderer Weise erwählt. Sie ist Gottesgebärerin in ganz vorzüglicher Weise, selbst, wenn auch wir Christen Christus in anderen gebären können. Sie ist Jungfrau - und ihre Jungfräulichkeit ist etwas ganz anderes als die einer jungen Frau, die einfach noch keinen Geschlechtsverkehr gehahbt hat oder ihn nie haben wird. Sie ist Königin des Himmels, selbst wenn ich hoffe daß "Du und ich" auch einst im Himmel herrschen werden und Kronen tragen werden. -
Sie hat in ganz vorzüglicher Weise an der Erlösung mitgewirkt, wie kein anderer Mensch dies konnte. Auch anders, als der Hl. Johannes, der direkt neben ihr stand und immerhin (!) Priester war! Wie die Sünde Evas eine andere war als die Sünde von "Dir und mir", so ist auch entsprechend das Mitwirken Mariens bei der Erlösung anders als bei "Dir und mir". Das ist nicht nur angebracht, sondern entspricht auch dem Gerechtigkeitsempfinden. Und ist - find ich zumindest - doch sofort einleuchtend.
Bethlehem 2014
@CollarUri Da brauchen Sie sich doch nur die vielen Einwände gegen diesen Titel durchzulesen, um zu erkenne, wieviel dahinter steckt! Und: die Frage nach der "Nützlichkeit" dürfte in der Dogmatik doch wohl völlig belanglos sein! - Die Verzweckung ist in der Dogmatik genausowenig angebracht, wie in der Liturgie. Es geht hier doch vor allem um die Frage nach Wahrheit. Da kann der Titel "Miterlöserin …Mehr
@CollarUri Da brauchen Sie sich doch nur die vielen Einwände gegen diesen Titel durchzulesen, um zu erkenne, wieviel dahinter steckt! Und: die Frage nach der "Nützlichkeit" dürfte in der Dogmatik doch wohl völlig belanglos sein! - Die Verzweckung ist in der Dogmatik genausowenig angebracht, wie in der Liturgie. Es geht hier doch vor allem um die Frage nach Wahrheit. Da kann der Titel "Miterlöserin" ein viel tieferes Verständnis der Erbsünde(nlehre) bewirken. - Außerdem kommt dieser Titel der Gottesmutter schlicht und einfach zu. Sie hat an der Erlösung auf ganz andere Art und Weise mitgewirkt als "Du und ich". Da gebührt es sich, daß dies auch in einem Titel anerkannt wird. Gehört also nicht nur zur Wahrheit, sondern auch zu Gerechtigkeit. Aber die sind in Gott ohnehin eins...
Ein weiterer Kommentar von Bethlehem 2014
Bethlehem 2014
@Josef O. Ist nicht so genial. Nur "angewandte Dogmatik". Aber wunderschön, da eben göttlich. - Was mich erstaunt und was ich nicht verstehe, ist, daß manche diese Lehre ablehnen, nur, weil man sie mißverstehen kann. Das aber ist niemals ein Grund. Mißverstehen kann man auch die Lehre von der "Unbefleckte Empfängnis", die "Trinitätslehre" usw. - "Abusus non tollit usum." Nur, weil man etwas Mehr
@Josef O. Ist nicht so genial. Nur "angewandte Dogmatik". Aber wunderschön, da eben göttlich. - Was mich erstaunt und was ich nicht verstehe, ist, daß manche diese Lehre ablehnen, nur, weil man sie mißverstehen kann. Das aber ist niemals ein Grund. Mißverstehen kann man auch die Lehre von der "Unbefleckte Empfängnis", die "Trinitätslehre" usw. - "Abusus non tollit usum." Nur, weil man etwas mißbrauchen kann, ist dadurch der rechtmäßige Gebrauch noch nicht aufgehoben...!
Josef O.
@Bethlehem 2014
Ein genialer Kommentar!
Beim Lesen des Halbsatzes 'Eva war Adam Gehilfin zur Sünde' habe ich im ersten Moment noch ein bisschen schmunzeln müssen und mir schon mal die Reaktionen darauf auszumalen versucht, aber aufgrund der weiteren Ausführungen habe ich dann einfach nur noch gestaunt. Ich sagte ja schon, dass hier in diesem Thread womöglich erstmals eine griffige und allen …Mehr
@Bethlehem 2014
Ein genialer Kommentar!
Beim Lesen des Halbsatzes 'Eva war Adam Gehilfin zur Sünde' habe ich im ersten Moment noch ein bisschen schmunzeln müssen und mir schon mal die Reaktionen darauf auszumalen versucht, aber aufgrund der weiteren Ausführungen habe ich dann einfach nur noch gestaunt. Ich sagte ja schon, dass hier in diesem Thread womöglich erstmals eine griffige und allen einleuchtende Erklärung des Sachverhalts der Miterlöserschaft Mariens gefunden worden ist... in dieser logisch völlig korrekten und verständlichen Art und Weise habe zumindest ich das noch nirgendwo anders gelesen. Und darauf sind wir von @DrMartinBachmaier hingeführt worden.
Wenn das Dogma kommen sollte, wird die Erklärung dazu nicht viel anders aussehen.
Euch beiden gebührt daher allergrößter Respekt, echt wahr!
Bethlehem 2014
Eva wurde als "Gehilfin" für Adam erschaffen, "ihm gleich" (cf. Gen 2, 20). Damit ist klar ausgesagt, daß die Würde der Frau dieselbe ist wie die des Mannes, ihre Aufgabe allerdings eine andere. - Eva war Adam Gehilfin zur Sünde, Maria entsprechend Christus Gehilfin zum Heil.
Wie Adam auch ohne "Hilfe" hätte sündigen können, faktisch es aber mit Evas "Hilfe" tat, so hätte auch Christus uns ohne …Mehr
Eva wurde als "Gehilfin" für Adam erschaffen, "ihm gleich" (cf. Gen 2, 20). Damit ist klar ausgesagt, daß die Würde der Frau dieselbe ist wie die des Mannes, ihre Aufgabe allerdings eine andere. - Eva war Adam Gehilfin zur Sünde, Maria entsprechend Christus Gehilfin zum Heil.
Wie Adam auch ohne "Hilfe" hätte sündigen können, faktisch es aber mit Evas "Hilfe" tat, so hätte auch Christus uns ohne Hilfe erlösen können, tat es aber tatsächlich durch die Mithilfe Mariens. Der Titel "Corredemptrix" drückt einfach nur aus, was die Hl. Schrift ohnehin schon lehrt! - Wer sagt, daß Adam und Eva gleichermaßen gesündigt hätten, behauptet implizit, daß Christus und Maria gleichermaßen die Erlösung bewirkt hätte, was offensichtlich Unsinn ist. - Man sollte dies nicht einfach übergehen. Schließlich hat gerechterweise die Erlösung so zu geschehen, wie es dem Sündenfall entspricht. Das ist ein Argument der Angemessenheit, das wir in der gesamten Rechtfertigungslehre wiederfinden, z. B.: hatte ein Mensch gesündigt, mußte ein Mensch auch die Rechtfertigung leisten. Hatte der Mensch durch die Ursünde Gott unendlich beleidigt, mußte eine unendliche Genugtuung geleistet werden, was zweifellos nur Gott leisten konnte. Deshalb die Erlösung durch den Gottmenschen Jesus Christus usw. - Überall haben wir das Prinzip der Angemessenheit: warum also plötzlich nicht mehr bei Adam und Eva bzw. Christus und Maria?
Falko
@DavCohen Stelle passt sich in den ursprünglich angesprochenen Sinn nicht ein, sie klassifiziert Adam nicht mal als Haupt. @Vered Lavan @Theresia Katharina Jupp, seufz, mehr ist halt nicht mehr möglich.....
Tiberias Magnus
Also ich würde sagen, von beiden. Das Weib hat verfüht, der andere hat gleich fleißig mitgesündigt. Beide sind gleich schwer dran.
Theresia Katharina
@Vered Lavan @Falko @DrMartinBachmaier Das Exsultet der Osternacht beweist doch, dass Adam das Haupt der Frau ist, nur er wird für die Erbsünde haftbar gemacht, Eva nicht, sie wird gar nicht erwähnt!
Auszug aus dem Exultet:
Qui pro nobis aeterno Patri Adae debitum solvit
et veteris piaculi cautionem pio cruore detersit.

Er hat für uns beim ewigen Vater Adams Schuld bezahlt
und den Schuldbrief …Mehr
@Vered Lavan @Falko @DrMartinBachmaier Das Exsultet der Osternacht beweist doch, dass Adam das Haupt der Frau ist, nur er wird für die Erbsünde haftbar gemacht, Eva nicht, sie wird gar nicht erwähnt!
Auszug aus dem Exultet:
Qui pro nobis aeterno Patri Adae debitum solvit
et veteris piaculi cautionem pio cruore detersit.

Er hat für uns beim ewigen Vater Adams Schuld bezahlt
und den Schuldbrief ausgelöscht mit seinem Blut, das er aus Liebe vergossen hat.