Was ist zu der Corona-Krise zu sagen? Von Pater Franz Schmidberger
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Am Fest des Heiligen Josef hat er am Morgen das levitierte Hochamt zelebriert, die sechs zukünftigen Subdiakone haben dabei ihr ewiges Treueversprechen in der Priesterbruderschaft St. Pius X. in seine Hand abgelegt.
Freilich ist zur Stunde nicht klar, wann die Weihe stattfinden wird und ob Diakonats- und Priesterweihen tatsächlich am 27. Juni gefeiert werden können.
Außerdem mussten wir die Ignatianischen Übungen in der Osterwoche für Männer absagen, gedenken diese aber durch das Internet zu predigen.
Sie werden baldmöglichst Näheres darüber erfahren. Die Ölweihmesse wird wohl am Gründonnerstag in Ecône stattfinden, aber allein im Rahmen der Seminargemeinschaft.
Was ist grundsätzlich zu der Corona-Epidemie zu sagen? Die Einschätzungen gehen von einer normalen Grippe bis zu einer in der Menschheitsgeschichte nie dagewesenen Katastrophe.
Die Wirklichkeit dürfte wohl irgendwo in der Mitte liegen: Das Virus ist infektiöser als eine gewöhnliche Grippe, ältere Personen sind ernsthaft gefährdet und die Krankenversorgung ist hier und dort am Rande des Zusammenbruchs. Deshalb sind die staatlichen Maßnahmen nachvollziehbar.
Was allerdings nicht nachvollziehbar ist, sind die radikalen Einschränkungen der Gottesdienste.
Man würde eine Beschränkung der Besucherzahlen und andere Maßnahmen verstehen. Aber bräuchten wir nicht in dieser Krise gerade mehr denn je das Gebet und die Bekehrung?
Hätte man nicht Gottesdienste mit 30 oder 50 Personen, in entsprechendem Abstand in der Kirche verteilt, aufrechterhalten müssen?
Präsident Trump erscheint uns hier weit vernünftiger und gläubiger reagiert zu haben, indem er Sonntag, den 15. März, zu einem nationalen Gebetstag ausgerufen hat.
Von unseren mondänen Kirchenmännern ist Ähnliches nicht zu erwarten.
Ist diese Pandemie eine Strafe Gottes? Ja und nein. Solche Ereignisse sind nie Maßnahmen eines rachsüchtigen Gottes, haben aber immer einen sühnenden und erzieherischen Charakter: sühnend für die unsagbaren Frevel an der Schöpfungsordnung und am Erlösungswerk; erzieherisch, indem sie die Menschen wenigstens zum Teil zum Nachdenken bringen.
Hier und dort gibt es kleine Wirkungen: In Italien durcheilen Priester die Dörfer mit dem allerheiligsten Sakrament und segnen.
In Spanien läuten die Kirchenglocken wieder zum Angelus, die in der letzten Zeit verstummt waren.
Mehr noch: Die verrückte Globalisierung ist durch die Grenzschließungen in Frage gestellt, die ausufernde Vergnügungssucht ist mit einem Schlag wenigstens vorübergehend beendet.
Der Hochmut der Menschen ist erniedrigt, die materielle Gier für den Augenblick ertötet.
Niemand spricht mehr vom Synodalen Weg, dem Priestertum der Frau – diese Blasphemie der Stiftung Jesu Christi erübrigt sich beim Verbot von öffentlichen Gottesdiensten.
Die Mütter bleiben zu Hause bei ihren Kindern und Greta Thunberg ist fast vergessen.
Gott rächt seine Ehre gegenüber einem Menschen, der versucht hat, sich durch Technik und Wissenschaft an seine Stelle zu setzen.
Parce Domine, parce populo tuo – verschone, o Herr, verschone dein Volk und schenke uns in dieser besonderen Fastenzeit die Gnade der persönlichen und gesellschaftlichen Umkehr, die Erneuerung der Kirche an Haupt und Gliedern.
Wir Priester haben mehr Zeit zum Studium und Gebet und sind alle dazu aufgerufen, diese Gnaden bei Gott mitzuverdienen.
Der Text ist der Montagsaussendung vom 23. März entnommen.