Dominikaner distanzieren sich wegen AFD von Pater Ockenfels
In den vergangenen Wochen berichteten verschiedene Medien über eine Mitgliedschaft des Dominikanerpaters Prof. Dr. Wolfgang Ockenfels im Kuratorium der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung. Die Provinzleitung der Dominikaner-Provinz Teutonia gibt dazu folgende Distanzierung ab:
Im Dominikanerorden gibt es nicht nur eine Stimme zu den politischen Herausforderungen, mit denen wir uns gegenwärtig in ganz Europa konfrontiert sehen. Ebenso wie in Politik und Gesellschaft Themen kontrovers diskutiert werden, geschieht dies auch in unserem Orden. Dazu gehört das Ringen und auch Streiten über unterschiedliche Ansichten, auch im politischen Bereich. Die Haltung von P. Wolfgang Ockenfels zur AfD ist seine persönliche Einzelmeinung und wird von der Provinzleitung nicht geteilt.
Gegenwärtig nehmen wir in den europäischen Gesellschaften eine besorgniserregende Entwicklung wahr: Nationalistische Tendenzen werden zunehmend über die Idee eines gemeinsamen Europas gestellt – so auch festgehalten im Grundsatzprogramm der AfD. Damit einher geht der wachsende Gebrauch einer verrohenden und plakativ-vereinfachenden Sprache der Abgrenzung und Abschottung, die bisweilen gar in offene Feindseligkeit mündet.
Auffällig ist eine Fokussierung auf die europäische Flüchtlingsthematik, die seit Monaten andere wichtige gesellschaftliche Fragestellungen ins Abseits drängt. Rechtsgerichtete Parteien wie die AfD profitieren davon und suchen mit vereinfachender Polemik, Menschen an sich zu ziehen. Gerade in der Flüchtlingsthematik ist die Sachlage jedoch so komplex und betrifft so viele Länder und politische Zusammenhänge, dass sie nicht national, sondern nur gemeinsam angegangen und gelöst werden kann. Dabei kann nicht oft genug deutlich gemacht werden, dass es nicht um eine „Sache“ geht, sondern um Menschen.
Das „Kerngeschäft“ des Dominikanerordens ist die Verkündigung der guten Botschaft Jesu ausdrücklich „zum Heil aller Menschen“. Als Predigerorden ist es unsere Aufgabe, in einer vernünftigen Sprache differenziert und ausgewogen die gegenwärtigen Herausforderungen ins Wort zu bringen.
Köln, 24. Juli 2018
P. Peter Kreutzwald OP Provinzial
Im Dominikanerorden gibt es nicht nur eine Stimme zu den politischen Herausforderungen, mit denen wir uns gegenwärtig in ganz Europa konfrontiert sehen. Ebenso wie in Politik und Gesellschaft Themen kontrovers diskutiert werden, geschieht dies auch in unserem Orden. Dazu gehört das Ringen und auch Streiten über unterschiedliche Ansichten, auch im politischen Bereich. Die Haltung von P. Wolfgang Ockenfels zur AfD ist seine persönliche Einzelmeinung und wird von der Provinzleitung nicht geteilt.
Gegenwärtig nehmen wir in den europäischen Gesellschaften eine besorgniserregende Entwicklung wahr: Nationalistische Tendenzen werden zunehmend über die Idee eines gemeinsamen Europas gestellt – so auch festgehalten im Grundsatzprogramm der AfD. Damit einher geht der wachsende Gebrauch einer verrohenden und plakativ-vereinfachenden Sprache der Abgrenzung und Abschottung, die bisweilen gar in offene Feindseligkeit mündet.
Auffällig ist eine Fokussierung auf die europäische Flüchtlingsthematik, die seit Monaten andere wichtige gesellschaftliche Fragestellungen ins Abseits drängt. Rechtsgerichtete Parteien wie die AfD profitieren davon und suchen mit vereinfachender Polemik, Menschen an sich zu ziehen. Gerade in der Flüchtlingsthematik ist die Sachlage jedoch so komplex und betrifft so viele Länder und politische Zusammenhänge, dass sie nicht national, sondern nur gemeinsam angegangen und gelöst werden kann. Dabei kann nicht oft genug deutlich gemacht werden, dass es nicht um eine „Sache“ geht, sondern um Menschen.
Das „Kerngeschäft“ des Dominikanerordens ist die Verkündigung der guten Botschaft Jesu ausdrücklich „zum Heil aller Menschen“. Als Predigerorden ist es unsere Aufgabe, in einer vernünftigen Sprache differenziert und ausgewogen die gegenwärtigen Herausforderungen ins Wort zu bringen.
Köln, 24. Juli 2018
P. Peter Kreutzwald OP Provinzial