Und nochmal zu Amoris Laetitia ! Dieses Schreiben das nun einmal da ist, wird uns durch das ganze Pontifikat Franziskus begleiten. Ob wir wollen oder nicht, es ist zu einem quasi Manifest der neuen Lehre geworden. Haben sich nach dem Konzil viele Bischöfe und Priester nicht an die Vorgaben gehalten und Sakrilegien begangen, so ist die Lehre heute zu einem Freiwild geworden. Natürlich werden diese kirchlichen Autoritäten irgendwann vor dem Richterstuhl stehen und mit den Zähnen knirschen, aber vorerst haben sie keinen Skrupel und keine Gottesfurcht. Was noch schlimmer ist, diese Lauheit, das Einschläfern und das Verkennen der Sünde, wird viele Gutgläubigen mitreißen.

@ KTmV
Was Sie und viele nicht begreifen: es geht nicht nur um Ehe und Familie (was an sich schon wichtig genug wäre). Es geht auch um das Prinzip. Um das ganze Gefüge. Aus derselben Überlegung heraus könnte man dann auch argumentieren: Abtreibung ist schlecht. Wenn eine Frau aber nicht den Nerv hat, ein weiteres Kind zu erziehen, so darf sie abtreiben und doch zu den Sakramenten gehen. Ohne Reue. Was mich stört ist dieses ohne Reue, ohne Umkehr. Ich bin auch für Barmherzigkeit, aber am Ende des Prozesses (wenn einer es trotz bestem Willen und bester Einsicht nicht schafft). Die (in diesem Falle falsche) Barmherzigkeit darf nicht am Anfang eines Prozesses stehen, wo sie die Sünde legitimiert. Es gibt gewaltige Kräfte die nichts anderes im Sinn haben als Ehe und Familie zu zerstören. Und ich in mir nicht sicher, dass diese Kräfte sich nicht auch führender Kirchenleute bedienen, um zu ihrem Ziel zu kommen, vielleiht ohne dass sich diese ihrer Instrumentalisierung bewusst sind. Sie haben schon recht, wenn sie sagen, dass Unbarmherzigkeit nicht weniger schlimm ist als die Zerstörung katholischer Werte. Aber es geht um recht verstandene Barmherzigkeit, und das ist nicht die von AL:

@ Katholische Tradition mit Vernunft
Sie sehen, fürchte ich, nicht die Brisanz von AL (oder Mitis Iudex). Vertrauen Sie unserer Redaktion, sie haben den Durchblick. Bei AL geht es um nicht mehr und nicht weniger als um den Fortbestand unserer katholischen Religion. Bleiben wir Katholiken, oder werden wir zu Anglikanern, Lutheranern, Orthodoxen, oder , ich weiß nicht, von allem ein bisschen. In dem Falle steuern wir auf eine politisch-korrekte, gender-gerechte Einheitsreligion zu. Es geht um sehr sehr viel!