Salzburger Erzbischof unterstellt, dass es "keine rituelle Begleitung" für Homosex-Liaisions gebe
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Er reagiert auf die jüngste Erklärung der Glaubenskongregation gegen Homosex-Segnungen: "Diese deutliche Stellungnahme war für mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersehbar."
Lackner trägt lediglich die "Grundanliegen" der Kongregation mit - was auch immer er damit meint.
Er erklärt, sich bei seinem letzten Rombesuch für die "Sehnsüchte und Nöte homosexueller Paare" eingesetzt zu haben. Er kann nicht glauben, dass "hier durch die Kirche gar keine rituelle Begleitung möglich ist" - als ob Homosexuelle nicht beichten könnten, ganz abgesehen davon, dass Lackner offebar Homosex-"Segnungen" erlaubt.
Lackner sieht in Homosex-Liaisons Werte wie "Liebe, Freundschaft, Fürsorge oder Verantwortung", obwohl seine eigene Kirche solche Beziehungen als sündhaft verurteilt.
Die Ehe reduziert Lackner zu einer weltfremden "Idealgestalt", während er meint, dass in Homosex-Liaisons "einige Dimensionen der Ehe" gelebt würden - nur nicht alle.
Die Stellungnahme der Glaubenskongregation sagt genau das Gegenteil, nämlich dass es"keinerlei Fundament dafür gibt, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinn“.
Lackners Stellungnahme im Wortlaut:
"In den letzten Jahren verdichtete sich die Diskussion um gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Durch ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs wurde die zivile 'Ehe' für alle geöffnet. Kirchlicherseits findet seit Jahren eine rege Diskussion statt, ob und in welcher Weise die katholische Kirche einen Segen über gleichgeschlechtliche Partnerschaften sprechen kann. Auch in der Theologischen Kommission der österreichischen Bischofskonferenz wird darüber intensiv und kontrovers beraten. Ich selbst habe bei meinem letzten Rombesuch Sehnsüchte und Nöte homosexueller Paare angesprochen.
Grundprinzip meines theologischen Ringens war und ist: Kirche muss den Menschen von heute so weit als möglich entgegengehen.
Wenn in gleichgeschlechtlichen Beziehungen Werte wie Liebe, Freundschaft, Fürsorge oder Verantwortung gelebt werden, verdient das Respekt und ein positives Echo der Kirche. Dass hier durch die Kirche gar keine rituelle Begleitung möglich ist, fällt schwer zu glauben.
Gleichzeitig muss man einer Glaubensgemeinschaft auch zugestehen, eine Form des Zusammenlebens von zwei Menschen als Idealgestalt anzusehen. Für die katholische Kirche ist das die Ehe zwischen Mann und Frau - der Ort, wo die Weitergabe des Lebens geschieht. In gleichgeschlechtlichen Partnerschaften können zwar einige, aber nicht alle Dimensionen der Ehe gelebt werden. Mir war immer wichtig, diese Differenz klar zu benennen.
Nun hat die Glaubenskongregation erklärt, die Kirche habe keine Vollmacht, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen. Diese deutliche Stellungnahme war für mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersehbar. Das Grundanliegen der Kongregation, das Besondere der sakramentalen Ehe zwischen Mann und Frau zu schützen, teile ich und trage ich mit.
Ich bitte alle in der Seelsorge tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit betroffenen Paaren über die Enttäuschung, die dieser Entscheidung bei ihnen ausgelöst hat, ins Gespräch zu kommen. Als Kirche dürfen wir homosexuelle Paare jetzt nicht alleine lassen.
Was den weiteren innerkirchlichen Diskurs angeht, so möchte ich zur Besonnenheit in der Kommunikation aufrufen. Wir werden weiterhin über diese Entscheidung und ihre Folgen reden müssen, aber wir sollten dies in respektvoller Art und Weise tun.