Gloria Global am 4. Mai 2020

Monate oder Jahre ohne „normales“ Messopfer

Die österreichische Bischofskonferenz hat am Sonntag Regeln für die ab 15. Mai erlaubte Messfeier veröffentlicht. Gemäß staatlichen Auflagen darf nur eine Person pro 10 Kirchen-Quadratmeter zugelassen werden. Ein Mindestabstand von zwei Metern ist einzuhalten, auch von den Ministranten. Alle Teilnehmer müssen sich vermummen. Die Maske darf nur kurz abgenommen werden, wenn es für den liturgischen Dienst unerläßlich ist. Am Kircheneingang sind Desinfektionsmittel aufzustellen. Das Weihwasserbecken bleibt leer. Das gemeinsame Beten und Singen ist auf ein Minimum zu reduzieren. Die Bischöfe behaupten, die Gläubigen von der Sonntagspflicht dispensieren zu können. Die Bischöfe übertünchen den jämmerlichen Zustand mit einem inhaltsleeren Satz - Zitat: „Es ist weiterhin vor allem die Zeit der Hauskirche.“

Worte fehlen: Messe unterbrechen zur Händedesinfektion

Die Bischöfe regeln den Fall, dass es bei einem liturgischen Dienst, etwa der Kommunionspendung, zu einem direkten Handkontakt kommt. Dann ist – Zitat: „die liturgische Handlung zu unterbrechen“. Die Messe darf erst nach einer Desinfektion der Hände fortgesetzt werden.

Friedensgruß bleibt

Die Bischöfe haben auch eine Lösung gefunden, um den Friedensgruß beizubehalten. Er soll durch gegenseitiges Anblicken und Zuneigen erfolgen.

Dann eben keine Kommunion

Die Hostien müssen während der Messe und offenbar auch bei der Konsekration bis zur Kommunionspendung zugedeckt sein. Der Kommunionspender muss eine Maske aufsetzen und vor der Kommunionspendung im Altarraum die Hände gründlich waschen oder desinfizieren. Die Worte 'Der Leib Christi' - 'Amen' entfallen. Die österreichischen Bischöfe stellen sich ausdrücklich gegen alle vatikanischen Bestimmungen und erklären, dass nur Handkommunion erlaubt sei. Die Gläubigen erscheinen maskiert zum Kommunionempfang, nehmen die Hostie in die Hand, gehen damit zwei Meter zur Seite und konsumieren sie unter Anheben der Maske. Der Zelebrant muss diese Methode vor dem Agnus Dei erklären.

Viaticum mit Plastikhandschuh

Taufen und Hochzeiten sind bei einer Anwesenheit von maximal zehn Personen erlaubt. Die Maske ist auch für den Priester verpflichtend. Allerdings empfehlen die Bischöfe eine Verschiebung dieser Sakramente auf einen späteren Zeitpunkt. Beichten sind nur außerhalb des Beichtstuhls erlaubt, mit zwei Meter Schrei-Abstand zwischen Priester und Pönitent. Bei der Krankenkommunion darf die Mundkommunion gespendet werden, allerdings mit Einweghandschuh.